Coupe de France 1947/48

Coupe de France 1947/48

Der Wettbewerb um die Coupe de France in der Saison 1947/48 war die 31. Ausspielung des französischen Fußballpokals für Männermannschaften. In diesem Jahr meldeten 933 Vereine.

Titelverteidiger Lille Olympique SC gewann die Trophäe in diesem Jahr erneut. Es war Lilles dritter Erfolg bei seiner fünften Endspielteilnahme und zugleich sein dritter nacheinander seit 1946. Damit stellten die Nordfranzosen auch – bis in die Gegenwart (2009) als einzige – den Rekord von Red Star Paris ein, dem dieses Kunststück von 1921 bis 1923 gelungen war. Lilles Gegner und Nachbar Racing Club Lens, in dieser Saison nur in der zweiten Division vertreten, stand zum ersten Mal in seiner Vereinshistorie einem Finale. Mit Sports Réunis Colmar schaffte es sogar noch ein weiterer Zweitligist bis ins Halbfinale. Erfolgreichste Amateure waren die drittklassigen Klubs Stade Béthune und FC Gueugnon, die bis ins Achtelfinale vorstießen.

Nach Abschluss der von den regionalen Untergliederungen des Landesverbands FFF organisierten Qualifikationsrunden – wobei vier Vereine der professionellen Division 2 (Lyon OU, RCFC Besançon, AS Béziers und AS Avignon) bereits auf der Strecke geblieben waren – griffen im Zweiunddreißigstelfinale auch die Erstdivisionäre in den Wettbewerb ein. Die Paarungen wurden für jede Runde frei ausgelost. Spiele fanden grundsätzlich auf neutralem Platz statt, die Einnahmen wurden geteilt. Endete eine Begegnung nach Verlängerung unentschieden, wurden solange Wiederholungsspiele ausgetragen, bis ein Sieger feststand.

Inhaltsverzeichnis

Zweiunddreißigstelfinale

Spiele zwischen 1. und 8., Wiederholungsmatches zwischen 8. und 22. Januar 1948; die jeweilige Spielklassenzugehörigkeit wird mit D1 bzw. D2 für die beiden Profiligen, DH („Division d’Honneur“) für die höchste sowie PH („Promotion d’Honneur“) für die zweithöchste Amateurliga angegeben.

Sechzehntelfinale

Spiele am 1., Wiederholungsmatches am 5. bzw. 12. Februar 1948

Achtelfinale

Spiele am 29. Februar 1948

Viertelfinale

Spiele am 21., Wiederholungsmatch am 25. März 1948

Halbfinale

Spiele am 18. April 1948

Finale

Spiel am 10. Mai 1948 im Stade Olympique Yves-du-Manoir in Colombes vor 60.739 Zuschauern

Mannschaftsaufstellungen

Auswechslungen waren damals nicht möglich.

OSC Lille: Félix Witkowski – Joseph Jadrejak, Jean-Marie Prévost, Marceau Somerlinck – Albert Dubreucq, Jules Bigot MannschaftskapitänBolek Tempowski, Roger Carré, Roger Vandooren, Jean Baratte, Jean Lechantre
Trainer: André Cheuva

RC Lens: Georges Duffuler – René Gouillard, Stanislas Golinski, Élias Mellul – Ladislas „Siklo“ Smid, Marcel Ourdouillé Mannschaftskapitän – Maryan „Marrech“ Jedrzejczak, Maryan Pachurka, Jean Mankowski, Stefan „Stanis“ Dembicki, Michel Habera
Trainer: Nicolas Hibst

Schiedsrichter: Léon Boes (Paris)

Tore

1:0 Vandooren (23.)
1:1 Stanis (39.)
2:1 Baratte (52.)
2:2 Stanis (77.)
3:2 Baratte (86.)

Besondere Vorkommnisse

Lilles Pokalsiegerelf dieses Jahres war bis auf Torhüter Witkowski identisch mit derjenigen des Vorjahres, einschließlich ihres Trainers. Acht von ihnen (Baratte, Carré, Jadrejak, Lechantre, Prévost, Somerlinck, Tempowski und Vandooren) wurden sogar bei allen drei gewonnenen Endspielen seit 1946 eingesetzt.

Im Viertelfinale standen mit einer Ausnahme (Bordeaux) nur noch Vereine aus den nordöstlichen Teilen Frankreichs, insbesondere aus den Bergbau- und Schwerindustriegebieten (wozu auch die Städte der erfolgreichsten Amateurklubs, Béthune und Gueugnon, zählten). France Football brachte dies auf die Formel „Die Elite des französischen Fußballs wächst im Schatten der Kohlehalden heran“.[1] Der Höhepunkt des diesjährigen Wettbewerbs um die Coupe de France, „das Finale der Ch’tis“,[2] war das erste rein nordfranzösische Endspiel seit 1933.

Im „Halbfinale der Zweitligisten“ hatte Lens noch das bessere Ende für sich; aber in der Abschlusstabelle der Division 2 stand Colmar sechs Plätze vor den Nordfranzosen und stieg in die höchste Spielklasse auf.

Literatur

  • Hubert Beaudet: La Coupe de France. Ses vainqueurs, ses surprises. Alan Sutton, Saint-Cyr-sur-Loire 2003 ISBN 2-84253-958-3
  • Paul Hurseau/Jacques Verhaeghe: Les immortels du football nordiste. Alan Sutton, Saint-Cyr-sur-Loire 2003 ISBN 2-84253-867-6
  • L'Équipe/Gérard Ejnès: Coupe de France. La folle épopée. L'Équipe, Issy-les-Moulineaux 2007 ISBN 978-2-915-53562-4

Weblinks

Anmerkungen

  1. Alfred Wahl/Pierre Lanfranchi: Les footballeurs professionnels des années trente à nos jours. Hachette, Paris 1995 ISBN 978-2-0123-5098-4, S. 121
  2. L'Équipe/Ejnès, S. 364 – les Ch’tis ist eine etwas abfällige Bezeichnung für Nordfranzosen; vgl. auch den Film Willkommen bei den Sch’tis

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