Crambe (Gattung)

Crambe (Gattung)
Meerkohl
Echter Meerkohl (Crambe maritima L.)

Echter Meerkohl (Crambe maritima L.)

Systematik
Abteilung: Bedecktsamer (Magnoliophyta)
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae)
Ordnung: Kreuzblütlerartige (Brassicales)
Familie: Kreuzblütengewächse (Brassicaceae)
Gattung: Meerkohl
Wissenschaftlicher Name
Crambe
L.

Meerkohl (Crambe) ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae). Es handelt sich um 20 bekannte Arten, von denen 8 in Europa heimisch sind. Einige Arten wie der Echte Meerkohl spielen als Wild- und als Nutzpflanzen für die Ernährung eine Rolle, die Krambe wird als Nachwachsender Rohstoff vor allem als Ölpflanze für technische Öle und Wachse genutzt.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Meerkohl-Arten sind ausdauernde Pflanzen, die aus einer tief in den Boden ragenden Pfahlwurzel wachsen. Sie besitzen kleine weiße Blüten mit vier Blütenblättern, die für die Kreuzblütler typischen Kreuzblüten. Die zweigliedrigen Schoten enthalten jeweils einen kugeligen Samen.

Vorkommen

Die Verbreitung der Meerkohlarten ist mit Ausnahme der Krambe auf Eurasien beschränkt. So findet sich der Echte Meerkohl an den Meeresküsten der Atlantik in Westeuropa, an der Küste der Ostsee sowie am Schwarzen Meer. Das Riesenschleierkraut ist im nördlichen Kaukasus heimisch, wurde jedoch als Futterpflanze in weiten Teilen Russlands und der Ukraine angebaut und ist heute bis nach Sibirien verbreitet. Crambe kotschyana lebt in Mittelasien, dem nordwestlichen Himalaya und dem nördlichen Iran und wird in Usbekistan kultiviert. Der Tatarische Meerkohl ist eine Wildpflanze der Steppengebiete Ost- und Südosteuropas und ist bis nach Sibirien verbreitet. Ein Endemit der Kanaren ist der Schmächtige Meerkohl (Crambe strigosa).

Die Krambe ist in Afrika zu finden. Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet befindet sich im Hochland von Abessinien in Äthiopien, in Ruanda sowie an der afrikanischen und kleinasiatischen Mittelmeerküste bis in die Türkei. Seit den 1930er Jahren und vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg verbreitete sich die Pflanze als Kulturpflanze in Russland und Osteuropa. Heute wird sie zudem in kleineren Beständen in mehreren europäischen Ländern und großflächiger auch in den trockeneren Gebieten der Vereinigten Staaten von Amerika angebaut.

Systematik

Schmächtiger Meerkohl (C. strigosa)

Die Gattung Meerkohl enthält etwa 40 Arten, von denen 8 auch in Europa heimisch sind. Bei den Arten handelt es sich unter anderen um:

Nutzung

Mit Ausnahme der Krambe, die aufgrund ihres hohen Gehalts an Erucasäure toxisch ist, werden alle Meerkohlarten als Nahrungs- oder Futterpflanzen genutzt. Dabei spielt der Echte Meerkohl auch in der menschlichen Ernährung eine Rolle und wird als Gemüse zubereitet. C. kotschyana und das Riesenschleierkraut werden als Futterpflanzen genutzt, wobei vor allem die stark stärkehaltigen Pfahlwurzeln und Rhizome eine wichtige Rolle spielen. Der Tatarische Wildkohl wurde niemals kultiviert, spielte allerdings wahrscheinlich bereits in der Antike eine Rolle als Wildgemüse.

Krambe (Crambe abyssinica)

Die Krambe wird ausschließlich als Ölpflanze genutzt, da die Inhaltsstoffe für den Menschen und das Nutzvieh ungenießbar bis giftig sind. Sie findet vor allem Verwendung bei der Herstellung von Schaumbremsern in Waschmittel (Emulgatoren), technischen Ölen und Gleitfetten. Weitere Einsatzgebiete liegen in der Herstellung von Kunstfasern, Alkydharzen und Weichmachern sowie bei der Produktion von pharmazeutischen Erzeugnissen. Durch den Einsatz von Grüner Gentechnik soll zudem die Produktion von Wachsestern für Schmiermittel in der Fahrzeugindustrie ermöglicht werden.[1]

Belege

Einzelnachweise

Die Informationen dieses Artikels entstammen zum größten Teil den unter Literatur angegebenen Quellen, darüber hinaus werden folgende Quellen zitiert:

  1. Grüne Rohstoffe auf dem Vormarsch. In: research eu, Magazin des Europäischen Forschungsraums (Online)

Literatur

  • B. Honermeier: Crambe. In: Klaus-Ulrich Heyland, Herbert Hanus, Ernst Robert Keller: Ölfrüchte, Faserpflanzen, Arzneipflanzen und Sonderkulturen. Handbuch des Pflanzenbaus Band 4, Eugen Ulmer KG, Stuttgart 2006; Seiten 179–184. ISBN 978-3-8001-3203-4

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