- Cri-Cri
-
Die CriCri (französisch Grille) ist das kleinste und billigste zweimotorige Flugzeug der Welt. Trotz der geringen maximalen Abflugmasse von weniger als 200 kg handelt es sich bei der CriCri nicht um ein Ultraleichtflugzeug. Da es manntragend ist, handelt es sich auch nicht um ein Groß-Modellflugzeug. Die Konstruktion erfolgte in Anlehnung an die Zulassungsvorschrift FAR Part 23 (heute EASA-CS 23) und ist in Deutschland als Zweimot mit weniger als 2000 kg Abflugmasse (D-GXXX) als Einzelstück in der beschränkten Sonderklasse zuzulassen.
Inhaltsverzeichnis
Entwicklung
In den 1960ern startete der Aerodynamik-Ingenieur Michel Colomban ein Forschungsprojekt. Er wollte ein kleines und ökonomisches Flugzeug bauen. Nach einer Reihe von Berechnungen kam Michel 1957 zu dem Ergebnis, dass das Flugzeug bei einem maximalen Abfluggewicht von 180 kg mit einer tragenden Fläche von 4 m² auskommen würde. Die Minimalkonstruktion sollte als Antrieb einen 20-PS-Motor erhalten. Jedoch konnte zu dieser Zeit noch nicht mit dem Bau begonnen werden. Erst zwölf Jahre später waren die Bedingungen für den Baubeginn günstig. Zwischenzeitlich wurden einige Änderungen am Original-Projekt vorgenommen:
- Statt Holz sollte Metall verwendet werden.
- Die tragende Fläche wurde auf 3,1 Quadratmeter reduziert.
- zwei 9-PS-Kettensägen-Motoren ersetzten die noch nicht existierende 20-PS-Maschine.
Die geteilte Leistung wirkte sich positiv auf die Propeller-Effizienz im schnellen Flug aus.
Anstelle des Kreuzleitwerks sollte zum Schutz vor Hindernissen am Boden und zur Verbesserung der Aerodynamik ein T-Leitwerk angebracht werden.
Das Ergebnis war die MC-10. Aufgrund der vielen konstruktiven Neuerungen wurden langwierige Tests durchgeführt.
Erstflug
Am 23. Juni 1973 hatte der Prototyp seinen Roll-Out in Guyancourt. Er hatte ein Leergewicht von nur 63 kg und war damit leichter als sein Erbauer. Am 19. Juli 1973 fand der Jungfernflug statt – ebenfalls in Guyancourt. Testpilot war Robert Buisson, ein ehemaliger Kampfflieger mit viel Flugerfahrung. Im selben Jahr wurde die MC-10 bei dem National Amateur Constructors Meeting in Montargis der Öffentlichkeit vorgestellt. Weitere Auftritte folgen 1974 und 1975.
Mit der MC-10 wurden unzählige Testflüge gemacht, deren Erkenntnisse man dazu nutzte, eine sicherere und zuverlässigere Version zu bauen. Es dauerte allerdings fast zehn Jahre, bis die Nachfolgeversion MC-15 das Licht der Welt erblickte.
Technische Daten
Muster MC-10 MC-12 Cricket MC-15 Spannweite 5,00 m 4,90 m Länge 3,90 m Höhe 1,5m ? m 1,20 m tragende Fläche 3,1 m² Leergewicht 63 kg 75 kg 78 kg max. Startgewicht 170 kg Motoren 2 x 9 PS 2 x 15 PS Propeller 2 x 2-Blatt-Propeller Reisegeschwindigkeit 170 km/h 185 km/h max. Geschwindigkeit 200 km/h 210 km/h 210 km/h G-Kräfte +9G, -4,5G +4,5G, -2,5G Startstrecke 150 m 120 m Steigleistung 3 m/s 6 m/s Dienstgipfelhöhe ? m ? m 4500 m Reichweite 750 km 500 km 300 km
Eine CriCri ist im Deutschen Museum in München ausgestellt.Siehe auch
- Bede BD-5, ein ähnlich kompaktes, allerdings einmotoriges, Bausatzflugzeug (kit plane);
- Leza-Lockwood Aircam zweisitziges, zweimotoriges, preiswertes Bausatzflugzeug.
Weblinks
Wikimedia Foundation.