- Ackerknoblauch
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Ackerlauch Systematik Klasse: Einkeimblättrige (Liliopsida) Unterklasse: Lilienähnliche (Liliidae) Ordnung: Spargelartige (Asparagales) Familie: Lauchgewächse (Alliaceae) Gattung: Lauch (Allium) Art: Ackerlauch Wissenschaftlicher Name Allium ampeloprasum L. Der Ackerlauch (Allium ampeloprasum), auch Ackerknoblauch, oder Sommerknoblauch genannt, ist eine Gewürz- und Heilpflanze aus der Familie der Lauchgewächse (Alliaceae). Das natürliche Verbreitungsgebiet des Ackerlauchs erstreckt sich über Südeuropa, Nordafrika und den Nahen Osten. Weitere Vorkommen auf den britischen Inseln könnten ebenfalls zum natürlichen Verbreitungsgebiet gehören. [1]
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Der Ackerlauch wächst als kräftige, ausdauernde, krautige Pflanze mit Wuchshöhen von bis zu 180 cm. Am Grund weist die Pflanze eine geringe Knollenbildung auf, die bei der Zuchtform des Riesenknoblauchs stark vergrößert ist. Die zweizeilig angeordneten Laubblätter haben einen V-förmigen Querschnitt, werden bis zu 50 cm lang und ihre Blattscheiden formen einen Pseudostamm um den eigentlichen Stängel.
Die Blütezeit liegt im Juni bis August. Der kugelförmige, doldige Blütenstand weist einen Durchmesser von 4 bis 12 cm auf und trägt meist mehrere hundert Blüten. Es gibt Formen, die Brutzwiebelchen in den Blütenständen bilden, dann sind weniger Blüten vorhanden. Es ist ein großes Hochblatt vorhanden. Die zwittrige, radiärsymmetrische, dreizählige Blüte ist 4 bis 5,5 mm groß. Die zwei mal drei verschieden gestaltigen, aufrechten Blütenhüllblätter sind dunkelrot, purpurn oder weiß. Die sechs Staubblätter sind verschieden gestaltig. Die Staubbeutel sind violett oder gelb. Die Narbe ist kopfig. Es werden eiförmige Kapselfrüchte gebildet, die einen Durchmesser von 2 bis 4 mm aufweisen. Die schwarzen Samen sind verkehrt eiförmig.
Verwendung
Wie andere Pflanzen der Gattung Lauch (Allium), kann der Ackerlauch aufgrund seiner Inhaltsstoffe als Gewürz- oder Heilpflanze genutzt werden, wobei ihm desinfizierende und verdauungsfördernde Wirkung zugeschrieben wird. Dabei ist der Geschmack bzw. die Reizwirkung beim Ackerlauch milder als bei Zwiebel und Knoblauch. Zwiebeln und Blätter werden roh oder gegart gegessen. Auch die Blüten können roh gegessen werden.[2]
Medizinisch wird diese Art gleich wie Knoblauch eingesetzt. Der Pflanzensaft soll Insekten und Mäuse vertreiben. [2]
Systematik
Synonyme für Allium ampeloprasum L. nom. cons. sind: Allium porrum L., Allium kurrat Schweinf., Allium porrum L. subsp. eu-ampeloprasum Breistr., Allium scorodoprasum L. subsp. babingtonii (Borrer) Nyman.
Unterarten und Varietäten
- Allium ampeloprasum subsp. ampeloprasum var. babingtonii (Borrer) Syme
- Allium ampeloprasum subsp. ampeloprasum var. bulbiferum Syme
- Allium ampeloprasum subsp. ampeloprasum var. holmense Asch. & Graebn.
Der Ackerlauch gilt als die Urform folgender Nutzpflanzen:
- Lauch oder Porree (Allium ampeloprasum Lauch-Gruppe, Syn. Allium porrum L., Allium ampeloprasum subsp. ampeloprasum var. porrum (L.) J.Gay) wird als Gemüse, Gewürz oder Salat verwendet.
- Perlzwiebeln (Allium ampeloprasum Perlzwiebel-Gruppe, Syn.: Allium porrum var. sectivum) werden vor allem in Konserven beigelegt
- Elefanten- oder Riesenknoblauch (A. ampeloprasum Riesenknoblauch-Gruppe), mit bis zu 60 g schweren Knollen, wird wie Knoblauchersatz verwendet, hat allerdings einen deutlich milderen Geschmack.
- Kurrat oder Ägyptischer Lauch (Allium ampeloprasum Kurrat-Gruppe, Syn.: Allium kurrat Schweinf. ex K.Krause, A. ampeloprasum var. kurrat, Allium porrum L. var. aegyptiacum Schweinf.) wird als Gemüse oder Salat gegessen.
Botanische Geschichte
Der Ackerlauch wurde von Linné schon 1753 unter dem Namen Allium ampeloprasum beschrieben, gleichzeitig nannte er den Lauch Allium porrum. Jean-Baptiste de Lamarck führte 1779 beide Arten unter dem Namen Allium porrum zusammen, so dass dieser Name auch für den Ackerlauch gültig war. In den folgenden Jahren wurde eine Vielzahl von Unterarten und Varietäten beschrieben, die Datenbank der Kew Gardens listet derer 40.[3] Diese gehen allerdings sämtlich auf kultivierte Pflanzen zurück, die eine große Formenvielfalt zeigen. Weil der Name Allium ampeloprasum weiter häufig in Gebrauch blieb, wurde er von Hanelt 1996 als „nomen conservandum“ vorgeschlagen, also als gültig trotz der Tatsache, dass Lamarck eigentlich Allium porrum als Bezeichnung wählte. In der Literatur finden sich weiter beide Namen im Gebrauch.
Quellen
- Beschreibung in der Flora of North America. (engl.)
- PROTAbase-Datenblatt für Allium ampeloprasum.
- P. Hanelt & IPK (Hrsg.): Mansfeld's Encyclopedia of Agricultural and Horticultural Crops, Online-Version.
Referenzen
- ↑ a b Eintrag bei der Flora Europaeae
- ↑ a b Eintrag bei Plants for a Future. (engl.)
- ↑ R. Govaerts: World Checklist of Allium Online
Weblinks
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