Cromoglykat

Cromoglykat
Strukturformel
Allgemeines
Freiname Cromoglicinsäure
Andere Namen
  • IUPAC: 5,5′-(2-Hydroxy trimethylendioxy)bis (4-oxo-4H-1-benzopyran-2- carbonsäure)
  • Latein: Acidum cromoglicicum
  • DNCG (Di-Natrium-Cromoglicat)
Summenformel C23H16O11
CAS-Nummer
  • 16110-51-3
  • 15826-37-6 (Dinatriumsalz)
PubChem 27686
ATC-Code
DrugBank DB01003
Arzneistoffangaben
Wirkstoffklasse

Antiallergika

Wirkmechanismus

Mastzellstabilisator

Fertigpräparate
  • Cromosol® (CH)
  • Allergocrom® (D)
  • Allergo-COMOD ® (A)
Verschreibungspflichtig: teilweise
Eigenschaften
Molare Masse 468,37 g·mol−1
Schmelzpunkt

241 °C (Zersetzung) [1]

pKs-Wert

1,1 [1]

Löslichkeit

Wasser: 210 mg·l−1 (25 °C) [1]

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung [2]

Xi
Reizend
R- und S-Sätze R: 36/37/38
S: 26-36
Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln
LD50

> 2150 mg·kg−1 (Ratte p.o.) [1]

WGK 2 (schwach wassergefährdend) [2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Cromoglicinsäure (Cromoglykat) ist ein Arzneistoff, der in der Medizin als Mastzellstabilisator bei der Therapie und Prophylaxe allergischer Erkrankungen Verwendung findet. Cromoglicinsäure wird kaum enteral resorbiert, so dass sie nur lokal appliziert werden kann. Sie wird in folgenden Darreichungsformen angewendet: Augen- und Nasentropfen, Nasensprays, Kapseln zur Inhalation und Inhalationssprays.

Die Cromoglicinsäure wurde aus Doldengewächsen isoliert und ist die erste Substanz, die gegen die Entzündungsmechanismen bei allergischem Asthma bronchiale und Allergie entdeckt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Chemische Eigenschaften

Zur Herstellung von Arzneimitteln wird auf Grund besserer Löslichkeit das Dinatriumsalz der Cromoglicinsäure (Natriumcromoglicat (Ph. Eur.)) verwendet.

Pharmakologie

Cromoglicinsäure hemmt die Freisetzung von Entzündungsmediatoren aus Mastzellen. Es kommt unter anderem zu einer Hemmung der Histaminfreisetzung. Histamin spielt eine wichtige Rolle bei der allergischen Reaktion. Die maximale Wirkung der Cromoglicinsäure tritt erst nach 2-4 Wochen ein, so dass die Substanz zur Prophylaxe von allergischen Erkrankungen eingesetzt werden kann, nicht aber in der akuten Phase. Die Cromoglicinsäure hat eine sehr kurze Halbwertszeit und muss daher zur vollen Wirkungsentfaltung mindestens 4 mal pro Tag angewendet werden.

Indikationen und Nebenwirkungen

Die Cromoglicinsäure kann prophylaktisch bei allergischem Asthma bronchiale, der allergischen Rhinitis (Heuschnupfen) und der allergischen Konjunktivitis (Bindehautentzündung) angewendet werden. Sie ist auch bei Langzeitanwendung sehr verträglich. In Einzelfällen kann es zu lokalen Reizerscheinungen kommen, wie Reizhusten und Heiserkeit. In sehr seltenen Fällen kann durch Cromoglicinsäure ein Asthmaanfall induziert werden.

Kombinationspräparate

Cromoglicinsäure gibt es zusammen mit Reproterol, einem Medikament, das bronchienerweiternd wirkt und die Luftnot beseitigt, als feste Kombination. Es werden die entzündungshemmende Wirkung und die Atemnotlinderung (innerhalb von Sekunden) in einem Medikament zusammengefasst. Auch in Nasensprays kommt der Wirkstoff Cromoglicinsäure vor.

Einzelnachweise

  1. a b c d Cromoglicinsäure bei ChemIDplus
  2. a b Datenblatt für Cromolyn sodium salt – Sigma-Aldrich 24. Juni 2008

Literatur

  • T. Karow, R. Lang-Roth: Allgemeine und Spezielle Pharmakologie und Toxikologie 2008. Thomas Karow Verlag, 16. Aufl. 2008, Seite 356.
  • E. Burgis: Intensivkurs Allgemeine und spezielle Pharmakologie. Urban & Fischer Verlag, 3. Auflage 2005, Seite 264-265. ISBN 3-437-42612-5
Gesundheitshinweis
Bitte beachte den Hinweis zu Gesundheitsthemen!

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