- Cross-Site Cooking
-
Cross-Site Cooking ist eine Art von Browser-Exploit (dt.: Ausnutzung eines Bugs in einem Browser), welche es einem
Angreifer
erlaubt, ein Cookie für die Domain eines anderenServers
im Browser zu setzen.Cross-Site Cooking kann ausgenutzt werden, um Session-Fixation-Attacken auszuüben. Der Angreifer kann mithilfe eines solchen Programmfehlers die Sitzungs-ID im Cookie erstarren lassen.
Ein anderes Angriffsszenario ist auch möglich: Ein
Angreifer
könnte von einer Sicherheitslücke in einem Server wissen, welche durch Benutzung eines Cookies ausnutzbar ist. Aber wenn diese Sicherheitslücke beispielsweise ein Administratorpasswort erfordert, könnte Cross-Site Cooking dazu missbraucht werden, um einen unschuldigen Benutzer zum unbeabsichtigten Ausführen einer Attacke zu benutzen.Cross-Site Cooking ist prinzipiell ähnlich zu Cross-Site Scripting, Cross-Site Request Forgery, Cross-Site Tracing, Cross-Zone Scripting usw., denn all diese Ausnutzungen von Sicherheitslücken funktionieren durch Übertragung von Daten oder Code zwischen verschiedenen Websites (in manchen Fällen auch zwischen E-Mail-/Chat-Nachrichten und Websites). Nur browserseitig gegebene, logische Sicherheitsgrenzen verhindern, dass Webseiten Daten voneinander stehlen oder beschädigen können. An dieser Stelle setzen solche Bugausnutzungen wie das Cross-Site-Cooking an, um Daten bzw. Code über diese logischen Sicherheitsgrenzen hinaus zu bewegen.
Herkunft
Der Name und das Konzept von Cross-Site Cooking wurde nicht erst durch Michal Zalewski (ein polnischer Sicherheitsexperte) geprägt. Es wurde schon viel früher benutzt. Jedenfalls ist der Name eine Zusammensetzung aus Cookie und Cross-Site, um das Prinzip zu verdeutlichen. Möglicherweise ist der Name auch beabsichtigt lustig gewählt worden.
Ungelöste, bekannte Sicherheitsschwachstellen in Browsern gibt es seit 8 Jahren und es ist keine Lösung in Sicht. In Michal Zalewskis Artikel aus dem Jahr 2006, wurde Benjamin Franz[1] die Entdeckung zugeschrieben. Dieser berichtete im Mai 1998 über ein von der Domain des Cookies abhängiges Sicherheitsrisiko für Anbieter von Webdiensten. Benjamin Franz veröffentlichte diese Sicherheitslücke und sah sie hauptsächlich als einen Weg an, Datenschutzmechanismen in weit-verbreiteten Browsern zu umgehen. Michal Zalewski kam zum Schluss, dass der Bug auch noch 8 Jahre später in einigen Browsern vorhanden (ungelöst) war und für Cross-Site-Cooking ausgenutzt werden konnte. Zalewski und andere machten indes einige Bemerkungen wie „vendors […] certainly are not in a hurry to fix this“ (dt.: „(Browser-)Hersteller sehen keine Veranlassung, dieses Problem schnell zu lösen“).
Einzelnachweise
- ↑ Website von Benjamin Franz, abgerufen am 17. August 2011]
Weblinks
- Cross Site Cooking (englisch) Artikel von Michal Zalewski. Beschreibt das Konzept und 3 Bugs, die das Cross-Site Cooking ermöglichen. Einer dieser Bugs ist der, den Benjamin Franz entdeckte.
Wikimedia Foundation.