- Culex pipiens
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Gemeine Stechmücke Systematik Klasse: Insekten (Insecta) Ordnung: Zweiflügler (Diptera) Unterordnung: Mücken (Nematocera) Familie: Stechmücken (Culicidae) Gattung: Culex Art: Gemeine Stechmücke Wissenschaftlicher Name Culex pipiens Linnaeus, 1758 Die Gemeine Stechmücke oder Nördliche Hausmücke (Culex pipiens) ist eine der in Europa häufigsten Arten in der Familie der Stechmücken (Culicidae). In Mitteleuropa treten etwa 100 Mückenarten auf.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Die Gemeine Stechmücke hat einen 3 bis 7 Millimeter langen, schlanken Körper, schmale Flügel, und lange Beine. Die Hinterleibssegmente sind dunkelbraun und weiß gebändert. Bei den Weibchen ist ein langer Stechrüssel entwickelt, mit dem sie Blut saugen. Ihr Abdomen ist abgerundet. Die Männchen besitzen nur einen Saugrüssel, mit welchem sie Nektar und Pflanzensäfte aufnehmen. Sie haben gefiederte Fühler.
Vorkommen
Die Gemeine Stechmücke ist weltweit verbreitet.
Lebensweise
Die Weibchen ernähren sich von Nektar und Blut von Säugetieren und Vögeln, Männchen ausschließlich von Nektar und Pflanzensäften. Nach der Paarung braucht das Weibchen Proteine, welche sie nur durch die Aufnahme von Blut erhält, also ist Blut notwendig für die Fortpflanzung. Stechmücken nehmen Körperwärme, ausgeatmeten Wasserdampf, Kohlenstoffdioxid (CO2), Schweißgeruch und andere tierische und menschliche Gerüche wahr. So können sie ihre Wirte finden. Eine Studie hat gezeigt, dass Stechmücken besonders auf eine Substanz namens 4-Methylphenol im Schweiß ansprechen. Wenn der Wirt gefunden ist, werden zur Landung auch die Facettenaugen benutzt. Stechmücken sind oft in Schwärmen unterwegs, die hauptsächlich aus Männchen bestehen. Kommt ein Weibchen in den Schwarm, erkennen dies die Männchen am tieferen Flugton der Weibchen (350 Hertz). Die Männchen stürzen sich förmlich auf das Weibchen. Zusammen sinken sie zu Boden, wo dann auch gleich die Paarung stattfindet, welche nur wenige Sekunden dauert.
Fortpflanzung und Entwicklung
Befruchtete Weibchen überwintern an geschützten Stellen (Keller, Schuppen). Im Frühjahr werden 200-300 Eier zusammengeklebt und als schwimmendes Schiffchen auf der Wasseroberfläche abgelegt. Zwischen den eng aneinander liegenden Eiern befinden sich Luftblasen, die dieses Floß auch bei Wind nicht untergehen lassen. Brutstätten können Seen und Teiche, Wassergräben, Sumpftümpel, Regentonnen, Pfützen und sogar salzhaltige Gewässer sein. Bevorzugt werden jedoch stark eutrophierte Gewässer, d. h. Gewässer mit guter Nährstoffversorgung. Die Larven überleben auch ein längeres Trockenliegen. Nach dem Schlüpfen hängen sie sich unter die Wasseroberfläche mit einem Atemrohr vom Hinterleib bis zur Wasseroberfläche. Sie ernähren sich von Schwebeteilchen, Algen und Kleinsttieren. Bei Störungen tauchen sie zum Schutz ab. Die Larve verpuppt sich nach viermaliger Häutung, die Puppe hat anstatt eines Atemrohrs Atemhörner, welche an der Brust befestigt sind. Auch als Puppe hängt sie an der Wasseroberfläche, schon nach kurzer Zeit schlüpft der Imago. Die ganze Entwicklung dauert 20 Tage, die Dauer ist jedoch auch von der Temperatur abhängig. Natürliche Feinde sind unter anderem Fische und Libellen-Larven.
Ablauf eines Stichs
Die weibliche Stechmücke sticht vor allem während der Dämmerung und nachts und dringt auch in Wohnungen ein. Nach der Landung auf einem Wirt wartet sie einige Sekunden, um sicherzugehen, dass sie nicht bemerkt wurde. Hat sie eine Hautstelle mit einem darunter liegenden Blutgefäß geortet, werden die Enden der Unterlippe auf die Haut gesetzt und ihre stechend-saugenden Mundwerkzeuge tief eingebohrt. Beim Stich kommt eine meist nur geringfügige Schmerzempfindung zustande, nämlich wenn der in die Haut eindringende Stechrüssel auf einen Schmerznerv trifft und das betreffende Nahrungsopfer den Stich mitbekommt. Sie saugt Blut auf, wobei ihr Hinterleib anschwillt und sich rot färbt. Durch den in die Wunde abgegebenen Speichel wird das Blut des Opfers verflüssigt und ein Gerinnen des Blutes verhindert, damit ihr Rüssel während der Nahrungsaufnahme nicht verstopft. Außerdem wird der Blutfluss zur Wunde hin verstärkt.
Juckreiz/Errötungen/Allergien
Der beim Stechen abgegebene Speichel löst einen für den Menschen unangenehmen Juckreiz, manchmal sogar Allergien aus, denn für den Menschen ist der eingespritzte Mückenspeichel ein Fremdkörper. Dieser Juckreiz wird von Proteinen ausgelöst, welche die Stechmücke mit dem Speichel in die Saugstelle einspritzt.
Stechmücken als Krankheitsüberträger
Stechmücken können Krankheitserreger übertragen, in dem der Speichel Viren oder Bakterien enthält, die die Tiere bei vorangegangener Nahrungsaufnahme bei einem infizierten Wirt zusammen mit Blut aufgenommen haben. Arten, die in Mitteleuropa leben, übertragen normalerweise keine Krankheiten, so auch die Gemeine Stechmücke.
Bekämpfung von Stechmücken
Wichtigstes Vorgehen in normalen Wohngegenden ist das regelmäßige Leeren von Regentonnen und allen anderen kleinen Wasseransammlungen um die Mückenlarven und -puppen zu vernichten. Die einfachste, aber immer noch beste Variante, Stechmücken fernzuhalten, ist das normale Fliegengitter oder Moskitonetze. UV-Lampen sind weitgehend unwirksam und locken vor allem andere, teilweise auch nützliche oder gefährdete Insekten an. Sogenannte Mückenpiepser, die hochfrequente Töne erzeugen und damit die Mücken fernhalten sollen, sind unwirksam. Handelsübliche auf die Haut aufgetragene Schreckstoffe oder Repellents haben keine echte Fernwirkung und schützen nur dann umfassend, wenn sie flächendeckend auf die gesamte freiliegende Haut aufgetragen werden - bereits kleine unbehandelte Stellen können sonst von den Mücken gefunden und für eine Blutmahlzeit genutzt werden.
Quellen/Weblinks
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