- Cunradi
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Caspar Cunradi, auch: Caspar Cunrad, Casparus Cunradus etc. (* 9. Oktober 1571 in Breslau; † 15. November 1633 in Breslau) war ein deutscher Mediziner, Historiker und Lyriker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Cunradi immatrikulierte sich 1591 an der Universität Frankfurt (Oder), wechselte 1594 an die Universität Wittenberg und danach an die Universität Leipzig, wo er 1595 den akademischen Grad eines Magisters erhält. Nach seinen Studien kehrt er in seine Heimat zurück und wird in Breslau zunächst Hauslehrer.
Nachdem er 1601 den Poetenkranz verliehen bekam, nahm er erneut Studien auf und promoviert 1604 an der Universität Basel zum Doktor der Medizin. Zurück in Breslau lässt er sich als Arzt nieder, übernimmt die Stelle des Stadtphysikus von Daniel Bucretius und verstarb in dieser Aufgabe, an der in Breslau grassierenden Pest.
Wirken
Cunradi gehört zu den Vertretern des schlesischen Späthumanismus, der beeinflusst vom Wirken Johann Crato von Krafftheims, den jungen Dichterkreis um Martin Opitz gefördert hat. Aus seinem Nachlass stammen lateinische Gelegenheitsgedichte und poetische Ergänzungen zu Werken von Freunden. So wäre hier das Erstlingswerk von Opitz aus dem Jahre 1616 Strenarum Libellus zu nennen.
Er selbst verfasste auch Ana- und Epigramme, auch Lehrgedichte – und Horaz - Paraphrasen, sammelte unermüdlich Gedichte von Freunden, die er teilweise ebenfalls 1616 im Pratum evangelicum herausgab. Darin wird in lateinischen Gedichten und deutschen Versen, von 15 Dichtern auf die Evangelien, die Sonn und Festtage, die das Kirchenjahr zu bieten hat, eingegangen.
Dem schließt sich eine Sammlung von Gedichten 1000 Gelehrter an, die er im Theatrum Symbolicum von 1606 bis 1631 veröffentlichte. Als seine herausragende Arbeit wird sein Literaturkalender „Prosopographia melica“ angesehen, der in 3 Teilen von 1615 bis 1631 erschienen ist. Darin führt er 3000 Distichen auf Gelehrte und andere Persönlichkeiten, mit Geburts und Todesdatum, sowie Beruf auf.
Werke
- Quinta (Septima, Octava) Annagrammatismorum decas. Lignitz 1600-05
- Anagrammatismorum centuria, Oels 1606
- Delitiae poetarum Germanorum, herausgegeben von Janus Gruter Frankfurt/Main 1612
- Ara Chritiana 1616
- Ara manalis Christianae Tilesiae Conjugi meritissimae posita, Oels 1626
- Strena natalitia, Oels 1631
Literatur
- Walther Killy: Literaturlexikon: Autoren und Werke deutscher Sprache. (15 Bände) Gütersloh; München: Bertelsmann-Lexikon-Verl. 1988-1991 (CD-ROM Berlin 1998 ISBN 3-932544-13-7) Bd. 2 S. 486
Weblink
- Druckschriften von und über Caspar Cunradi im VD 17
- Ernst Kelchner: Caspar Cunradi. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 4, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 643.
- Eintrag in Zedlers Universallexikon, Band 06, Blatt 940.
PND: Datensatz zu Caspar Cunradi bei der DNB – Keine Treffer 5. Mai 2007 Personendaten NAME Cunradi, Caspar ALTERNATIVNAMEN Cunrad, Caspar; Cunradus, Casparus; Conradus, Casparus KURZBESCHREIBUNG deutscher Mediziner, Historiker und Lyriker GEBURTSDATUM 9. Oktober 1571 GEBURTSORT Breslau STERBEDATUM 15. November 1633 STERBEORT Breslau
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