Curtis Martin Fraser

Curtis Martin Fraser

Curtis Martin Fraser (* 12. Januar 1958 in Cincinnati, Ohio) ist ein ehemaliger US-amerikanisch-kanadischer Eishockeystürmer und zurzeit Trainer der Grand Rapids Griffins aus der American Hockey League.

Inhaltsverzeichnis

Karriere als Spieler

Curt Fraser begann seine Karriere 1973 bei den Kelowna Buckaroos in der zweitklassigen Nachwuchsliga BCJHL, ehe er 1974 zu den Victoria Cougars in die hochklassige kanadischen Juniorenliga WCHL wechselte. Schon in seiner Debütsaison in Victoria überzeugte er mit 17 Toren und 32 Assists, konnte sich im zweiten Jahr aber nochmal deutlich steigern und spielte die beste Spielzeit seiner Karriere bei den Junioren mit 43 Toren und 64 Vorlagen in 71 Spielen.

Ab der Saison 1976/77 führte er die Cougars als Mannschaftskapitän aufs Eis, zeigte jedoch im Vergleich zur Vorsaison schwächere Leistungen mit 75 Scorerpunkten in 60 Spielen. Er fand aber im Jahr darauf zur alten Form zurück und erzielte in seiner letzten Saison bei den Cougars 48 Tore und bereitete 44 weitere vor. Zudem gewann er mit einer kanadischen Nachwuchsauswahl die Bronzemedaille bei der Junioren-Weltmeisterschaft. Fraser, der aufgrund seiner Fähigkeiten als Scorer und seinem körperlich harten Spiel in der Rolle als Power Forward auftrat, wurde nach dem Ende der Spielzeit im NHL Amateur Draft 1978 von den Vancouver Canucks in der zweiten Runde an Position 22 ausgewählt.

In der Saison 1978/79 gab Fraser sein NHL-Debüt und setzte sich direkt im Kader der Canucks durch. Nach drei soliden ersten Jahren entwickelte er sich in der Saison 1981/82 zu einem der führenden Spieler in der Mannschaft mit 67 Scorerpunkten in 79 Spielen. Zudem erreichten die Canucks das Finale um den Stanley Cup, wo sie jedoch den New York Islanders unterlagen.

Die folgende Saison spielte er noch zur Hälfte in Vancouver, ehe er im Januar 1983 zu den Chicago Blackhawks transferiert wurde. Im selben Jahr wurde bei ihm ein Diabetes diagnostitiert, was ihn jedoch nicht an der Ausübung des Sports hinderte. In der Saison 1983/84 zog er sich zudem einen Bänderriss im Knie zu, weshalb er über 50 Spiele verpasste. Weitestgehend verletzungsfrei konnte Fraser die folgende Saison durchspielen und konnte mit 25 Toren und 25 Vorlagen wieder an die alten Leistungen anknüpfen. In den Playoffs zogen die Blackhawks bis ins Finale der Campbell Conference ein, scheiterten aber am späteren Stanley Cup-Sieger Edmonton Oilers.

1985/86 musste Fraser wieder längere Zeit verletzungsbedingt pausieren und fehlte in 19 Saisonspielen. Trotzdem absolvierte er mit 68 Scorerpunkten die beste Saison seiner Karriere. Dieses Ergebnis konnte er im Jahr darauf aber nicht wiederholen und hatte 50 Punkte in 75 Spielen. Beim Canada Cup 1987 spielte er für das US-amerikanische Nationalteam, das den fünften Rang belegt. Nachdem er in der Saison 1987/88 27 Spiele bei den Blackhawks gespielt hatte, wurde er im Januar 1988 zu den Minnesota North Stars transferiert. Jedoch kam er für seine neue Mannschaft im Laufe der Saison nur noch zehn Mal zum Einsatz, da er am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt war.

Auch in der folgenden Saison fehlte er lange Zeit aufgrund von Verletzungen und kam nur auf 35 Einsätze sowie zehn Scorerpunkte. Nachdem Fraser zu Beginn der Saison 1989/90 eine Schulterverletzung erlitten hatte, die operativ behandelt werden musste und er schon seit längerer Zeit an Rückenproblemen litt, beendete er seine Karriere.

Karriere als Trainer

Im Herbst 1990 kehrte Fraser als Assistenztrainer der Milwaukee Admirals aus der IHL ins Eishockeygeschäft zurück und arbeitete die folgenden zwei Jahre unter Mike Murphy und Jack McIlhargey, ehe er 1992 selbst Cheftrainer der Mannschaft wurde. Unter Fraser etablierten sich die Admirals unter den besten Teams der Liga, kamen aber nie über die erste Runde der Playoffs hinaus. Im Sommer 1994 wechselte er in die AHL zu den Syracuse Crunch, wo er wieder den Posten als Assistent von Trainer Jack McIlhargey übernahm.

Nach nur einem Jahr kehrte er wieder in die IHL zurück und wurde Trainer der neugegründeten Orlando Solar Bears. Mit 52 Siegen in 82 Spielen waren die Solar Bears gleich in ihrem ersten Jahr das drittbeste Team der regulären Saison und scheiterten in den Playoffs erst im Finale. Im Jahr darauf konnten sie das Saisonergebnis sogar um einen weiteren Sieg steigern. In der Saison 1997/98 waren sie im Grunddurchgang schwächer als in den Vorjahren, zogen aber bis ins Halbfinale der Playoffs ein. Ein Jahr später erreichten bereits zum zweiten Mal in ihrer vierjährigen Geschichte das Finale, aber erneut scheiterten sie.

Fraser verließ daraufhin die Solar Bears und wurde zum Trainer der Atlanta Thrashers ernannt, die vor ihrer ersten NHL-Saison standen. Die Debütsaison 1999/2000 verlief erwartungsgemäß schlecht und die Thrashers belegten mit nur 14 Siegen aus 82 Spielen deutlich abgeschlagen den letzten Platz der Liga. In der zweiten Spielzeit konnten sie sich etwas steigern und ließen mit den Tampa Bay Lightning und den New York Islanders zwei Mannschaften hinter sich. Doch in der Saison 2001/02 lagen die Thrashers, die mittlerweile durch die Jungstars Dany Heatley und Ilja Kowaltschuk verstärkt wurden, erneut auf dem letzten Rang. Als auch in der folgenden Saison keine Besserung abzusehen war und die Thrashers nur acht von 33 Spielen siegreich bestritten hatten, wurde Fraser am 26. Dezember 2002 entlassen.

Zur Saison 2003/04 verpflichteten ihn die New York Islanders als Assistenztrainer von Steve Stirling, wo er bis zum Ausfall der Saison 2004/05 wegen des Lockout aktiv war. 2005 ging Fraser zu den St. Louis Blues und assistierte dort für ein Jahr Mike Kitchen.

Danach wurde Fraser im Sommer 2006 Nachfolger von Glen Hanlon als Trainer der weißrussischen Nationalmannschaft. Bei der Weltmeisterschaft 2007 konnte das Nationalteam nur einen Sieg in sechs Spielen feiern und belegte den elften Platz des Turniers. Das Ergebnis konnte bei der Eishockey-Weltmeisterschaft der Herren 2008 etwas verbessert werden, als sie den neunten Rang belegten und sich somit für die Olympischen Winterspiele 2010 qualifizierten. Zudem erreichten sie Achtungserfolge, da sie in der Zwischenrunde in den Spielen gegen die favorisierten Teams aus Russland und Tschechien erst im Penaltyschießen bezwungen werden konnten.

Nach dem zweiten Turnier als Nationaltrainer von Weißrussland kehrte Fraser nach Nordamerika zurück, wo er Cheftrainer der Grand Rapids Griffins wurde, die als Farmteam der Detroit Red Wings in der AHL spielen.

Erfolge und Auszeichnungen

Als Spieler

Karrierestatistik

Als Spieler

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga GP G A Pts PIM GP G A Pts PIM
1973–74 Kelowna Buckaroos BCJHL 52 32 32 64 85
1974–75 Victoria Cougars WCHL 68 17 32 49 105 12 3 2 5 22
1975–76 Victoria Cougars WCHL 71 43 64 107 167 15 3 8 11 38
1976–77 Victoria Cougars WCHL 60 34 41 75 82 4 4 2 6 4
1977–78 Victoria Cougars WCHL 66 48 44 92 256 13 10 7 17 28
1978–79 Vancouver Canucks NHL 78 16 19 35 116 3 0 2 2 6
1979–80 Vancouver Canucks NHL 78 17 25 42 143 4 0 0 0 2
1980–81 Vancouver Canucks NHL 77 25 24 49 118 3 1 0 1 2
1981–82 Vancouver Canucks NHL 79 28 39 67 175 17 3 7 10 98
1982–83 Vancouver Canucks NHL 36 6 7 13 99
Chicago Blackhawks NHL 38 6 13 19 77 13 4 4 8 18
1983–84 Chicago Blackhawks NHL 29 5 12 17 28 5 0 0 0 14
1984–85 Chicago Blackhawks NHL 73 25 25 50 109 15 6 3 9 36
1985–86 Chicago Blackhawks NHL 61 29 39 68 84 3 0 1 1 12
1986–87 Chicago Blackhawks NHL 75 25 25 50 182 2 1 1 2 10
1987–88 Chicago Blackhawks NHL 27 4 6 10 57
Minnesota North Stars NHL 10 1 1 2 20
1988–89 Minnesota North Stars NHL 35 5 5 10 76
1989–90 Minnesota North Stars NHL 8 1 0 1 22
BCJHL gesamt 52 32 32 64 85
WCHL gesamt 265 142 181 323 610 44 20 19 39 92
NHL gesamt 704 193 240 433 1306 65 15 18 33 198

International

Vertrat Kanada bei:

Vertrat die USA bei:

Jahr Team Veranstaltung GP G A Pts PIM
1978 Kanada WJC 5 0 2 2 0
1987 USA CC 5 0 1 1 4
Junioren Int'l gesamt 5 0 2 2 0
Senioren Int'l gesamt 5 0 1 1 4

Legende zur Spielerstatistik:
(Sp oder GP = Spiele insgesamt; T oder G = erzielte Tore; A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = Strafminuten; Min. = gespielte Minuten)

Als Trainer

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga GC W L T OTL Pts Win % GC W L Resultat
1990–91 Milwaukee Admirals IHL Assistenztrainer unter Mike Murphy
1991–92 Milwaukee Admirals IHL Assistenztrainer unter Jack McIlhargey
1992–93 Milwaukee Admirals IHL 82 49 23 10 108 .659 6 2 4 1. Runde
1993–94 Milwaukee Admirals IHL 81 40 24 17 97 .599 4 0 4 1. Runde
1994–95 Syracuse Crunch AHL Assistenztrainer unter Jack McIlhargey
1995–96 Orlando Solar Bears IHL 82 52 24 5 110 0.671 23 11 12 Turner Cup-Finale
1996–97 Orlando Solar Bears IHL 82 53 24 5 111 0.677 10 4 6 2. Runde
1997–98 Orlando Solar Bears IHL 82 42 30 10 94 0.573 17 9 8 Semifinale
1998–99 Orlando Solar Bears IHL 82 45 33 4 94 0.573 17 10 7 Turner Cup-Finale
1999–00 Atlanta Thrashers NHL 82 14 57 7 4 39 0.238
2000–01 Atlanta Thrashers NHL 82 23 45 12 2 60 0.366
2001–02 Atlanta Thrashers NHL 82 19 47 11 5 54 0.329
2002–03 Atlanta Thrashers NHL 33 8 20 1 4 21 0.318
2003–04 New York Islanders NHL Assistenztrainer unter Steve Stirling
2004–05 ohne Team wegen Lockout
2005–06 St. Louis Blues NHL Assistenztrainer unter Mike Kitchen
2006–07 Weißrussland Int'l
2007–08 Weißrussland Int'l
2008–09 Grand Rapids Griffins AHL 80 45 23 12 98 .613
IHL gesamt 491 281 158 52 614 .625 77 36 41 6 Teilnahmen
NHL gesamt 279 64 169 31 15 174 .311 0 0 0 0 Teilnahmen
AHL gesamt 80 45 23 12 98 .613

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