Cyanogenchlorid

Cyanogenchlorid
Strukturformel
Allgemeines
Name Chlorcyan
Andere Namen
  • Cyanchlorid
  • Chloro-methansäurenitril
Summenformel CNCl
CAS-Nummer 506-77-4
Kurzbeschreibung stechend riechendes, die Augen zu Tränen reizendes Gas
Eigenschaften
Molare Masse 61,47 g·mol−1
Aggregatzustand

gasförmig

Dichte

1,247 g·cm−3 (flüssige Phase am Siedepunkt) [1]

Schmelzpunkt

−6,9 °C [1]

Siedepunkt

12,9 °C [1]

Dampfdruck

1,336 bar (20 °C) [1]

Löslichkeit
  • leicht löslich in Wasser (Hydrolyse)
  • sehr gut löslich in Alkohol, Benzin, Ether und chlorierten Lösungsmitteln
Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung [1]
Sehr giftig
Sehr giftig
(T+)
R- und S-Sätze R: 26-35
S: (1)-9-26-36/37/39-45
LD50

TCLo (human, inhalatorisch): 10 mg·min·m−3 [2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Chlorcyan, das auch Cyanchlorid genannt wird, ist ein Chemischer Stoff, der auch als chemischer Kampfstoff verwendet wird. Systematisch handelt es sich bei Chlorcyan um das Nitril der Chlorameisensäure.

Inhaltsverzeichnis

Eigenschaften

Die farblose Flüssigkeit ist in Alkohol, Benzin, Ether, Wasser und chlorierten Lösungsmitteln sehr gut löslich. Bei Kontakt mit Natronlauge wird das Molekül hydrolysiert. Der Gefrierpunkt liegt bei −6,9 °C, bei dem Chlorcyan kristallin erstarrt. Das Gas hat einen stechenden Geruch und reizt die Augen zu Tränen. Der vielmals beschriebene Bittermandelgeruch liegt nicht vor.

Verwendung

Im ersten Weltkrieg wurde Chlorcyan mit Blausäure gemischt, um die tödliche Wirkung zu erhöhen. Heutzutage besteht die technische Möglichkeit, den Stoff als Aerosol zu benutzen, da er auch als Feststoff hergestellt werden kann. Im Gegensatz zur Blausäure wirkt Chlorcyan langsamer, da sich das Cyanidion langsamer freisetzt. Erstmalig eingesetzt wurde Chlorcyan 1916 von der Entente.

Schutzmaßnahmen

Chlorcyan kann mit Basen wie Alkalihydroxiden, Ammoniak, Aminen und Pyridin neutralisiert werden. Gasmaskenfilter werden mit cyclischen Aminen imprägniert, um der „maskenbrechenden“ Wirkung des Chlorcyans entgegenzuwirken.

Quellen

  1. a b c d e Eintrag zu Cyanwasserstoff in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 2. September 2007 (JavaScript erforderlich)
  2. Chlorcyan bei ChemIDplus

Siehe auch

Weblinks


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