Cyg X-1

Cyg X-1
Daten zu Cygnus X-1
Künstlerische Darstellung von Cygnus X-1
Sternbild Schwan
Position (Äquinoktium: J2000.0)
Rektaszension 19h 58m 21,7s
Deklination +35° 12' 05,8"
Röntgenquelle
Typ Massereicher Röntgendoppelstern
Katalogbezeichnungen 3U 1956+35
Doppelstern-System
Entfernung ca. 8000 Lichtjahre
Umlaufperiode 5,5998 Tage
Optische / stellare Komponente: HD 226868
Spektralklasse O9.7Iab
Scheinbare Helligkeit 8,95 mag
Oberflächentemperatur 31.000 K
Masse ca. 30 Sonnenmassen
Radialgeschwindigkeit -13 km/s
Katalogbezeichnungen HD 226868, BD +34° 3815, SAO 69181, V1357 Cygni, HIP 98298
Kompakte Komponente
Typ Schwarzes Loch
Masse ca. 10 Sonnenmassen

Cygnus X-1 (kurz: Cyg X(R) 1) ist ein Röntgendoppelstern im Sternbild Schwan (lateinisch Cygnus). Im Röntgenbereich bewegt sich die Energieabstrahlung in einer Größenordnung von rund zehntausend Sonnenleuchtkräften. Der Name Cygnus X-1 ergibt sich daraus, dass es sich hierbei um das erste entdeckte Röntgenobjekt (engl. X-ray) im Sternbild Cygnus handelt.

Eines der beiden Objekte ist nach heutigen Erkenntnissen ein Schwarzes Loch von mindestens zehn Sonnenmassen und etwa 300 Kilometer Durchmesser, der andere ein normaler, wenn auch mit rund 22 Sonnenmassen sehr schwerer blau leuchtender Stern (HD 226868). Die beiden Doppelsternkomponenten von Cyg X-1 umkreisen einander in nur 5,6 Tagen. Die Röntgenstrahlung entsteht dadurch, dass Masse des Begleiters zu dem schwarzen Loch gezogen wird, wo sie eine Akkretionsscheibe bildet[1], die sich aufgrund der Reibung auf einige Millionen Grad erhitzt und dadurch Röntgenstrahlung abgibt.

Die Vermutung, dass es sich hierbei um eine starke Röntgenquelle handelt, bestand bereits seit 1962 und wurde schließlich 1970 mit Hilfe des Uhuru Röntgenteleskopes nachgewiesen. Seit 1974 wird aufgrund der extrem kurzfristigen Variationen der Röntgenintensität und anderen Eigenschaften vermutet, dass Cygnus X-1 ein Doppelstern mit einem extrem kompakten Objekt sein muss. Aufgrund der Masse scheidet ein Neutronenstern aus, womit alles auf ein Schwarzes Loch hindeutet. Des Weiteren wäre der Aufprall der Materie auf einen Neutronenstern als eigener Röntgenausbruch sichtbar. [2] Im Jahr 2001 wurde mit Hilfe der beiden Weltraumteleskope Hubble und Chandra nachgewiesen, dass die Materie plötzlich verschwindet. Dies ist durch das Eintauchen in den Ereignishorizont erklärbar.

Die Entfernung von Cygnus X-1 kann nur schwer genau bestimmt werden, da bei solch großen Distanzen die Parallaxe des Objekts in der Größenordnung des möglichen Messfehlers liegt. Je nach Quelle werden 8200 Lichtjahre oder 6500 Lichtjahre angegeben (Harald Lesch in seiner TV-Sendung). Der Satellit Hipparcos ermittelte eine Parallaxe von nur 0,58 Millibogensekunden, was einer Entfernung von ca. 5600 Lichtjahren entspräche.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Darstellung eines schwarzen Loch und einem Begleiter, der in das schwarze Loch gezogen wird.
  2. [1]


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