- Cynomorium coccineum
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Malteserschwamm Systematik Abteilung: Bedecktsamer (Magnoliophyta) Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige (Rosopsida)Ordnung: Steinbrechartige (Saxifragales) Familie: Cynomoriaceae Gattung: Cynomorium Art: Malteserschwamm Wissenschaftlicher Name Cynomorium coccineum L. Malteserschwamm (Cynomorium coccineum) ist eine seltene Pflanzenart und ein Vollschmarotzer (Holoparasit). Sie ist eine von zwei Arten in der Gattung Cynomorium, die die einzige Gattung der Familie der Cynomoriaceae ist.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Der Malteserschwamm ist eine rötlichbraune, phalloid-pilzähnliche, etwa 15 bis 30 cm große Pflanze ohne sichtbares Chlorophyll. Diese Art parasitiert an den Wurzeln von Salzsträuchern und Küstenpflanzen. Sie besteht neben den zur Blütezeit erscheinenden Sprossen aus einem unterirdischen, verzweigten Rhizom.
Der Spross endet in einem endständigen braunroten Blütenstand. Die Einzelblüten stehen in den Achseln von dreieckigen Schuppenblättern. Die eingeschlechtigen Blüten besitzen eine Blütenhüllblätter die zu lappigen Anhängseln reduziert sind. Die männlichen Blüten enthalten nur ein Staubblatt.
Sie besitzt kein Chlorophyll und ähnelt in dieser Hinsicht einem Pilz. In der Umgangssprache wird sie „Fungo di Malta“ – „Pilz von Malta“ – genannt.
Vorkommen
Außer auf einem Felsen auf der maltesischen Insel Gozo (Bild) kommt der Malteserschwamm in Italien, zum Beispiel auf Sizilien an der Westküste im Naturreservat Riserva naturale Saline di Trapani e Paceco und an den großen Teichen von Marsala, auf Sardinien sowie im Parco Nazionale Arcipelago La Maddalena auf der Insel Lampedusa vor. Weitere Vorkommen finden sich im Süden von Korsika, im Oman und in Spanien, etwa im Parque Natural de Gata-Nijar im Hinterland von Almería und im Parque Natural de la Bahia de Cádiz.
Cynomorium coccineum gedeiht in Salzmarschen und maritimen Sanden.
Nutzung
Im 16. und 17. Jahrhundert war sie das Allheilmittel des großen Spitals der Malteser in Valletta. Der dunkelrote Extrakt des Cynomorium coccineum fand Verwendung bei der Behandlung von Wunden, Blutungen und Verletzungen, wurde aber auch als Aphrodisiakum genutzt. Im 17. und 18. Jahrhundert, als es dem Orden gelang, den Extrakt für horrende Summen an die europäischen Fürstenhäuser zu verkaufen, kam der Pflanze auch ökonomische Bedeutung zu. Die Malteser hüteten die Pflanze eifersüchtig und errichteten Anfang des 18. Jahrhunderts sogar einen Wachtturm an der Küste. Den Felsen konnte man nur in einem Korb erreichen, der über eine Distanz von 35 m, an Seilen zwischen Gozo und dem Eiland hin und her gezogen wurde.
Als ein englisches Institut 1968 die Pflanze analysierte, konnten keine pharmazeutischen Wirkstoffe gefunden werden.
Literatur
- Hermann von Guttenberg: Balanophora-Studien, Planta, Volume 34, Springer Berlin/Heidelberg, 1945 ISSN: 0032-0935 (Paper) 1432-2048: Online. doi:10.1007/BF01917056
- Bayer/Buttler/Finkenzeller/Grau: Pflanzen des Mittelmeerraums, Mosaik Verlag GmbH, München, 1986
Weblinks
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