D.i.y.

D.i.y.

Der Begriff Do it yourself [ˌduːɪtjəˈsɛlf] (auch: D.I.Y., DIY) kommt aus der englischen Sprache und bedeutet Mach’ es selbst.

Die Bewegung entstand in den 1950er Jahren in England, eroberte schnell den Kontinent, und kann allgemein als Kultur des Amateurs (im Gegensatz zum professionellen Experten oder Spezialisten) bezeichnet werden. Der Begriff wurde zunächst in Bezug auf Heimwerker und in den 1970ern dann auch in der Punk- und Hardcore-Subkultur verwendet. Heute umfasst er allgemein viele Tätigkeiten im Bereich Hobby und Kultur.

DIY heißt für seine Anhänger oft, den Glauben an sich selbst und die eigene Kraft als Triebfeder für Veränderungen zu sehen. Die Do-it-yourself-Bewegung der 1960er und 1970er ist geprägt von einem Glauben an Selbstermächtigung, Selbstorganisation, Improvisation, Eigeninitiative und oft einem Misstrauen gegenüber etablierter Autorität, gegenüber passivem Konsum, Produkten der Industrie und Vorgaben der Massenmedien. Bereits ab November 1957 gab es die erste deutsche Do-it-yourself-Illustrierte „Selbst ist der Mann“ aus dem Verlag Brink & Herting in Hamburg. Heute gehört die Zeitschrift zur Bauer Verlagsgruppe und hatte 2007 eine Monatsauflage von 103.600 Exemplaren.

Oftmals sind aber auch einfach Spaß, Kreativität oder wirtschaftliche Gründe der Anlass, Dinge selber zu machen. Viele Dinge kann man zudem nicht in gewünschter Form vorgefertigt erwerben.

Soziale Aktivitäten organisieren sich in Vereinen oder Selbsthilfegruppen (Zivilgesellschaft), politische in Bürgerinitiativen und Bürgerbewegungen. Der Autodidakt organisiert seine Bildung selbst.

DIY in der Subkultur

Kulturelle DIY-Unternehmungen finden sich in Kleinstverlagen, Underground-Plattenlabels der Subkulturen, der Kunst, der Popkultur, etwa Fankultur, aber auch in der Religion.

Das „Do it yourself“-Schlagwort wurde auch von der Punkszene aufgegriffen. Es ist hier gedacht als entgegengesetzte Haltung zum Konsumenten, Verbraucher oder Zuschauer. Zum Punk-DIY gehören: Konzerte und andere Veranstaltungen organisieren oder vermitteln, Schlafmöglichkeiten für tourende Gruppen anbieten, Flyer oder Plakate verteilen, Fanzines herausgeben und bei Medienprojekten mitwirken, das Kochen bei Volxküchen uvm. Alle diese Aktivitäten sollen im Rahmen einer Gegenkultur stattfinden. Aber auch CDs werden selbst produziert, die Kleidung wird selbst bearbeitet, erstellt, und in selteneren Fällen das Bier selbst gebraut.

Siehe auch

Freizeit, Hobby, Eigenverantwortung, Selbstorganisation, Arbeitsethik, Autodidaktik

Literatur

  • Curious George Brigade, Crimethinc, Co-Conspirators: DIY. Von Anarchie und Dinosauriern. Unrast, Münster 2006, ISBN 3-89771-444-2.
  • Kyle Bravo, Jenny LeBlanc: Making Stuff and Doing Things. Microcosm Publishing, Portland 2005, ISBN 0-9726967-9-2.
  • Craig O'Hara: Die Geschichte einer Kulturrevolte (The philosophy of punk). Ventil, Mainz 2001, ISBN 3-930559-72-2.

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