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Der Deutsche Akademische Austauschdienst e. V. (DAAD) ist eine Gemeinschaftseinrichtung der deutschen Hochschulen und der Studierendenschaften zur Pflege ihrer internationalen Beziehungen. Der DAAD wurde am 1. Januar 1925 aufgrund einer privaten studentischen Initiative gegründet, 1945 aufgelöst und im Jahr 1950 wieder gegründet. Mitglieder sind (auf Antrag) die deutschen Hochschulen und ihre Studentenschaften.

Inhaltsverzeichnis

Aufgaben / Ziele

Seine hauptsächlichen Tätigkeitsbereiche sind die folgenden:

  • Stipendien für Ausländer zur Förderung von Studien und Forschungsaufenthalten an deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen
  • Stipendien für Deutsche zur Förderung von Studium und Forschung im Ausland
  • Herstellen und Verbreiten von Informationen in jeder Form zu Studien- und Forschungsmöglichkeiten im In- und Ausland
  • Internationalisierung der Hochschulen Steigerung der Attraktivität deutscher Hochschulen und Forschungseinrichtungen für ausländische Studenten und Wissenschaftler
  • Förderung der deutschen Sprache und Germanistik im Ausland durch Vermittlung DAAD-Lektoren an ausländische Universitäten
  • Bildungszusammenarbeit mit dem Ausland zur Förderung der wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklung, insbesondere durch Vermittlung von Kurz- und Langzeitdozenturen deutscher Wissenschaftler an ausländischen Hochschulen
  • Betreuung ehemaliger ausländischer Stipendiaten und Einbeziehung ehemaliger deutscher Stipendiaten (Alumni) in die Betreuung der ausländischen Studierenden hierzulande
Hauptgebäude in Bonn

Der DAAD ist eine Selbstverwaltungsorganisation der deutschen Hochschulen, sowie der Studierendenschaften und versteht sich als Mittlerorganisation der deutschen Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik. Institutionell wird er vom Auswärtigen Amt (AA) gefördert.

Ziele nach dem inzwischen dritten Aktionsplan "Qualität durch Internationalität" (2008-2011) [1] sind unter anderem:

  • Anhebung der Zahl der ausländischen Studierenden von knapp 200.000 auf 300.000,
  • Steigerung der Mobilität der deutschen Studierenden ins Ausland von derzeit 75.000 auf 100.000 pro Jahr,
  • Verdopplung der Zahl ausländischer Hochschullehrer/innen auf 4.000,
  • Verstärkung der "Marketingaktivitäten" und Ausbau deutscher Hochschulen im Ausland,
  • Verstärkung und Ausbau des Lektorennetzwerkes und Stärkung der deutschen Sprache im Ausland und
  • Verstärkung entwicklungspolitischer Bildungsaktivitäten.

Stipendien für Ausländer werden in der Regel über die deutschen Botschaften (Deutsche Auslandsvertretungen), die DAAD Außenstellen, die Informationszentren (IC), DAAD-Lektoren und Partnerhochschulen im Ausland ausgeschrieben. Kontakt zum DAAD für deutsche Studierende vermittelt gewöhnlich das Akademische Auslandsamt (International Office) einer Hochschule.

Der DAAD ist auch Nationale Agentur für die Koordinierung und Durchführung der Programme der Europäischen Gemeinschaft im Bereich der allgemeinen und der beruflichen Bildung: Sokrates / ERASMUS, Leonardo da Vinci und Tempus.

Jakob- und Wilhelm-Grimm-Preis

Der DAAD verleiht jährlich einen Jakob- und Wilhelm-Grimm-Preis an Wissenschaftler aus dem Ausland für „herausragende Arbeiten auf den Gebieten Germanistische Literatur- und Sprachwissenschaft, Deutsch als Fremdsprache sowie Deutschlandstudien“. Die Auszeichnung, in Erinnerung an die Sprachforscher und Begründer der Germanistik Jakob und Wilhelm Grimm, ist mit 5.000 Euro dotiert und mit einem Forschungsaufenthalt an einer deutschen Hochschule verbunden. [2]

Finanzierung

Die finanziellen Mittel des DAAD stammen überwiegend aus öffentlichen Mitteln (Stand: 2006):

Organisation

Präsident des DAAD ist seit Januar 2008 Stefan Hormuth, Professor für Sozialpsychologie und Präsident der Justus-Liebig-Universität Gießen sowie von 2001 bis 2007 Vizepräsident der Hochschulrektorenkonferenz für Internationale Angelegenheiten. Vor Hormuth hatte Theodor Berchem (Würzburg) den DAAD 20 Jahre als Präsident geleitet.

Der Vorstand des DAAD besteht aus neun Vertretern und Vertreterinnen der Hochschulen (Präsidenten, Rektoren oder Leiter der Akademischen Auslandsämter), drei Studierendenschaftsvertretern und einem Vertreter des Stifterverbands für die deutsche Wissenschaft. Die Vorstandsmitglieder werden von der Mitgliederversammlung gewählt, wobei die Studierendenvertreter die Mehrheit aller Stimmen und die der Studierendenschaften haben müssen. Die Vertreter der Hochschulen werden alle vier, die der Studierendenschaften alle zwei Jahre gewählt. Ferner sind Vertreter der finanzierenden Bundesministerien (AA, BMBF und BMZ), die Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), des Goethe-Instituts und der Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) sowie der Generalsekretär der Kultusministerkonferenz (KMK) als Gäste kooptiert.

Die Mitgliederversammlung tagt einmal im Jahr.

Die Geschäftsstelle des DAAD in Bonn wird geführt von Generalsekretär Dr. Christian Bode. Daneben unterhält der DAAD ein Büro in Berlin und zahlreiche Außenstellen und Informationszentren weltweit. Im Jahr 2000 betrug das Haushaltsvolumen 427,9 Millionen DM, die Mitarbeiterzahl 468. Die Gesamtzahl der Geförderten lag bei 64.047, davon 25.596 Ausländer und 37.451 Deutsche.

DAAD Freundeskreis e. V.

Ausländische Studierende mit DAAD-Stipendium werden in Deutschland von ehemaligen deutschen DAAD-Stipendiaten betreut, die im DAAD Freundeskreis e. V. zusammengeschlossen sind. Der Freundeskreis wurde 1981 gegründet und hat bundesweit ca. 1500 Mitglieder. In vielen Universitätsstädten gibt es Regionalgruppen, welche die Betreuung der ausländischen Stipendiaten organisieren.

Ausländische DAAD-Freundeskreise gibt es in vielen Ländern.

Schreibung

Der DAAD verwendet beide Namensversionen - "Deutscher Akademischer Austauschdienst" und "Deutscher Akademischer Austausch Dienst", dazu das Akronym DAAD. Auf den Zusatz e. V. wird im allgemeinen verzichtet. In rechtsverbindlichen Schreiben wird die satzungsmäßig korrekte Form "Austauschdienst" mit dem Zusatz "e. V." verwendet. In anderen Fällen kommt nach Auffassung der Geschäftsleitung des DAAD dessen Dienstleistungscharakter nicht hinreichend zur Geltung. Deshalb wurde entschieden, in Publikationen den Dienstleistungscharakter dadurch deutlicher zu unterstreichen, dass der Wortteil "Dienst" als eigenständiges Wort geschrieben wird, wobei den handelnden Personen bewusst ist, dass dies weder mit der satzungsmäßigen Benennung noch mit den Regeln der deutschen Sprache in Einklang steht.[3]

Quellen

  1. Hormuth, Stefan: "DAAD Letter", Nr. 2 August 2008, 28. Jg., Seite 7
  2. Süddeutsche Zeitung, 28. Juni 2006
  3. Mail des DAAD an Wikiautor G-Michel-Hürth

Literatur

  • Studium, Forschung, Lehre im Ausland, Förderungsmöglichkeiten für Deutsche, Hg. DAAD. Diese Broschüre von ca. 400 Seiten wird jährlich im Frühjahr neu aufgelegt. Sie kann bei den Akademischen Auslandsämtern der deutschen Universitäten abgeholt werden.
  • Studienführer ... , Hg. DAAD, gibt es für fast alle europäischen Staaten und die wichtigsten außereuropäischen Länder. Sie sind im Buchhandel zu haben (W.Bertelsmann Verlag) und bei den Akademischen Auslandsämtern einzusehen oder auszuleihen.
  • Sprachkurse an Hochschulen in Europa, Hg. DAAD, Adressen und Internetadressen der Anbieter zur Eigeninformation.
  • Literatur des DAAD zum Studium und zur Förderung eines Studiums in Deutschland für Ausländer ist über den DAAD in Bonn, über seine Außenstellen und Informationszentren im Ausland, die deutschen Vertretungen im Ausland sowie im Inland über die Hochschulen (Akademische Auslandsämter) zu beziehen.
  • Jubiläumsausgabe Spuren in die Zukunft, Hrg. DAAD, zum 75. Bestehen. Band 1: Der DAAD in der Zeit, Band 2: Fakten und Zahlen zum DAAD, Band 3: Mit dem DAAD in die Welt.

Weblinks

50.70018166877.14862346657Koordinaten: 50° 42′ 1″ N, 7° 8′ 55″ O


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