DB-Baureihe VT 08.5

DB-Baureihe VT 08.5

Die Baureihe VT 08 bezeichnete mehrere Fahrzeuge von Verbrennungstriebwagen die bei der Deutschen Bundesbahn zum Einsatz kamen.

Inhaltsverzeichnis

Baureihe VT 085

DB-Baureihe VT 085, VT 126
DB-Baureihe 608.5, 613
DB 613 607 (ex VT 08 507) 1984 in Schachtenbeck
Anzahl: 20 angetriebene Endwagen
22 Mittelwagen
13 Steuerwagen
Hersteller: MAN (Motorwagen), Waggonbau Donauwörth, Rathgeber (Mittel- und Steuerwagen)
Baujahr(e): 1952- 1954
Ausmusterung: 1985
Länge über Puffer: 77.810 mm (3-teilig)
Dienstmasse: 121,4 t (3-teilig, Leergewicht)
Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h
Motorbauart: 12-Zylinder-Dieselmotor
Leistungsübertragung: hydraulisch
Zugsicherung: Sifa / Indusi I54

Die Baureihe VT 085 ist ein ehemaliger, erstmals 1952 gebauter Diesel-Schnelltriebwagen der Deutschen Bundesbahn. Er wurde zusammen mit antrieblosen Mittel- und Steuerwagen als drei- oder vierteiliger Triebzug eingesetzt. Insbesondere bei den vierteiligen Zügen kam aber auch anstelle des Steuerwagens oft ein zweiter Motorwagen VT 085 zum Einsatz. Die Leistung eines Motorwagens betrug 1000 PS. die Höchstgeschwindigkeit 140 km/h. Planmäßig wurden aus dem vorhandenen Fahrzeugpark, der 20 Motorwagen und die Mittelwagen umfasste, 14 Triebzüge gebildet und im F-Zug-Verkehr eingesetzt.

VT 085 als FDt „Roland“ 1953 in Oberscheden (ex KBS 257)
Weltmeisterzug VT 085 in Altenbeken

Mit dem VT 085 wurde am 2. Juni 1957 in Deutschland das TEE-Zeitalter eröffnet. Die Fahrzeuge wurden allerdings schon bald vom neueren TEE-Triebwagen VT 115 abgelöst. In den 1960er Jahren begann sodann der Umbau in die Baureihe VT 126, wobei die Triebwagen an die äußerlich nahezu baugleiche Nahverkehrs-Baureihe VT 125 angeglichen wurden. 1968 erhielt die Baureihe VT 085 die EDV-Nummer 608.5, die bereits in VT 126 umgebauten Triebwagen wurden als Baureihe 613 geführt. Die Baureihe 608.5 verschwand mit dem letzten Umbau und Umzeichnung in die Baureihe 613 am 10. Februar 1971 aus den Bestandslisten der DB. Als Baureihe 613 wurden die ehemaligen VT 085 dann vorwiegend von Braunschweig aus im Regionalverkehr des Harzvorlandes eingesetzt. Die letzten der ursprünglich 20 613er Triebwagen wurden Mitte der 1980er Jahre beim Bw Braunschweig ausgemustert.

Der VT 085 ist auch aus dem Spielfilm Das Wunder von Bern als Weltmeisterzug bekannt. Der für den Spielfilm dem historischen Vorbild entsprechend mit „Fussball-Weltmeister 1954“ beschriftete Zug ist heute im Besitz des DB-Museums und wird von der BSW-Gruppe Braunschweig betreut. Dieser Triebzug wird Bahn-intern als Baureihe 688 geführt. Da die Deutsche Bahn sich aus Kostengründen dagegen entschieden hat, erneut in eine im August 2007 fällig gewesene Hauptuntersuchung zu investieren, wurde im April 2008 entschieden, den Zug als Dauerleihgabe in den Lokpark an der Borsigstraße nach Braunschweig[1] zu übergeben, wo er nun von den Braunschweiger Verkehrsfreunden gepflegt wird. Der Lokpark ist der Öffentlichkeit zugänglich und gehört zum am 13. April 2008 eröffneten Freilichtmuseum Braunschweiger ZeitSchiene.

Baureihe VT 088

DB-Baureihe VT 088
DB-Baureihe 608.8
Anzahl: 6 angetriebene Endwagen
6 Steuerwagen
Baujahr(e): 1956
Ausmusterung: 1973-1974, 1991
Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h
Motorbauart: Dieselmotor
Leistungsübertragung: hydraulisch

Der zweiteilige Dieseltriebwagen VT 088 basiert auf dem VT 085. Er wurde von der United States Army in sechs Exemplaren beschafft und in Deutschland eingesetzt. Das erste Baujahr war 1956, die Achsfolge Bo'Bo', die Leistung betrug 736 kW und die Höchstgeschwindigkeit 140 km/h. Die Wagen waren als luxuriöse Salontriebwagen (VT 08 801-802) sowie als Lazarett-Triebwagen (VT 08 803-806) eingerichtet. Fünf der Triebwagen (608 802– 806) wurden bis 1974 ausgemustert, der 608 801 (Spitzname: „Der General“) war dagegen bis 1991 im Einsatz. Bei einem Umbau Ende der 1980er Jahre wurden die ehemals geteilten Frontfenster durch ein durchgehendes Fenster, ähnlich dem der Baureihe 103, ersetzt. An Stelle der Scharfenbergkupplungen des VT 085 erhielt der Triebwagen verkleidete Puffer und Schraubenkupplungen. Die Lackierung erfolgte in den TEE-Farben Beige und Rot. Der letzte verbliebene Triebwagen (608 801) war jahrelang im Gleisvorfeld des Heidelberger Hauptbahnhofs abgestellt. Er wurde dann von der GVG Verkehrsorganisation GmbH (GVG) gekauft. 2007 erhielt das Fahrzeug eine Hauptuntersuchung in den Regental Fahrzeugwerkstätten GmbH und wurde blau/beige umlackiert.

Literatur

  • Fritz Engbarth: Der General vor der Rückkehr. in: Eisenbahn-Kurier. Nr. 395/Jahrgang 39/2005 (Augustheft). EK-Verlag GmbH, S. 34-35.
  • Lok-Report Ausgabe 01/2006
  • LokMagazin, Dezember 2007, S. 21

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Braunschweiger Zeitung: „Weltmeisterzug bleibt in Braunschweig“

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