DB Value GmbH

DB Value GmbH
Deutsche Bank AG
Deutsche Bank Logo
Unternehmensform Aktiengesellschaft
ISIN DE0005140008
Gründung 10. März 1870
Unternehmenssitz Frankfurt am Main, Deutschland
Unternehmensleitung
Mitarbeiter 80.277 (31. März 2009)
Bilanzsumme 2.103 Mrd. EUR (31. März 2009)
Branche Universalbank
Website

www.deutsche-bank.de www.db.com

Die Deutsche Bank AG ist das nach Bilanzsumme und Mitarbeiterzahl größte Kreditinstitut Deutschlands. Das Unternehmen mit Sitz in Frankfurt am Main ist als Universalbank tätig und betreibt bedeutende Niederlassungen in London, New York City, Singapur und Sydney. Die Bank entwickelte sich im 20. Jahrhundert unter anderem durch Übernahmen und Fusionen in Deutschland (1914–1929, 1957) sowie in Großbritannien und den Vereinigten Staaten (ab 1989) zur Großbank. Im deutschen Privatkundengeschäft hat sie jedoch (2007) einen Marktanteil von lediglich etwa 6 %.

Inhaltsverzeichnis

Führungsstruktur

Entwicklung

Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt am Main; im Volksmund werden die beiden Hochhäuser auch als „Soll“ und „Haben“ bezeichnet.[1]

Zu Beginn wurde das Unternehmen von einem Direktorium geleitet. Der Verwaltungsrat hatte jedoch weitreichende Kontroll- und Entscheidungsrechte. Erst die Aktienrechtsreform von 1884 brachte die heute noch übliche Aufgabenteilung zwischen Vorstand und Aufsichtsrat. Seitdem wurde der Vorstand von einem Vorstandssprecher geleitet, was die Rolle des Primus inter Pares verdeutlichen soll. Auch war es üblich, Entscheidungen einstimmig zu treffen. Die Umbenennung des Verwaltungsrates in Aufsichtsrat setzte die Bank erst nach Ausscheiden des langjährigen Vorsitzenden Adelbert Delbrück im Jahr 1889 um.

Im Januar 2002 beschloss die Deutsche Bank eine Änderung ihrer Führungsstruktur. Der Vorstand, bis dahin traditionell elfköpfig, konzentriert sich seitdem auf Strategie und Kontrolle, während das neue, offiziell unter dem Vorstand angesiedelte Gremium, das Group Executive Committee (GEC), im operativen Geschäft entscheidet. Dem GEC gehören neben dem Vorstand die Konzernbereichsleiter an, womit insbesondere die für das Investmentbanking und das internationale Geschäft verantwortlichen Londoner Deutschbanker erheblich an Einfluss gewonnen haben. Dies passt zu der schon unter Hilmar Kopper erdachten Strategie, das Unternehmen von einer deutschen Filialbank zum Weltkonzern umzubauen.

Am 1. Februar 2006 brach die Bank mit der Tradition des Vorstandssprechers und ernannte Josef Ackermann im Rahmen seiner Vertragsverlängerung zum Vorstandsvorsitzenden. Begründung war, dass man sich den allgemeinen Gepflogenheiten anpassen wollte.

Vorstand & Group Executive Committee

Group Executive Committee (Stand 1. April 2009)
Vorstand Konzernbereichsleiter
Name seit Aufgaben Name seit Aufgaben
Josef Ackermann 2002 Vorsitzender des Vorstands & GEC Kevin Parker 2002 Head of Asset Management
Hugo Bänziger 2006 Chief Risk Officer Werner Steinmüller 2009 Head of Global Transaction Banking
Michael Cohrs 2009 Head of Global Banking Seth Waugh 2009 Regional CEO Americas
Jürgen Fitschen 2009 Global Head of Regional Management Pierre de Weck 2002 Head of Private Wealth Management
Anshu Jain 2009 Head of Global Markets
Stefan Krause 2008 Chief Financial Officer
Hermann-Josef Lamberti 1999 Chief Operating Officer
Rainer Neske 2009 Head of Private & Business Clients

Geschichte

Von 1870 bis zu Industrieprojekten 1880–1890

Die ersten Geschäftsräume der Bank in Berlin, Französische Straße 21 (Eröffnet am 9. April 1870)

Seit dem Frühjahr 1869 hatte Adelbert Delbrück vergeblich versucht, das Bankhaus Mendelssohn von seiner Idee, eine große Bank zu schaffen, hauptsächlich für den überseeischen Handel, die uns unabhängig von England machen soll, zu überzeugen. Zuspruch fand er dagegen beim weitgereisten Bankier und Politiker Ludwig Bamberger, der zu jener Zeit südamerikanische und ostasiatische Kreditgeschäfte über London abwickeln musste und so das von Delbrück angesprochene Problem am eigenen Leib zu spüren hatte. Bamberger schrieb später in seinen Erinnerungen:

Diese Erfahrungen gaben den Anstoß, dass, als Ende der sechziger Jahre, bei meinem ersten längeren Aufenthalt in Berlin Adelbert Delbrück, der Chef des Bankhauses Delbrück, Leo & Co., mir von dem Unternehmen einer zu gründenden Deutschen Bank sprach mit der Aufforderung, mich an deren Bildung und Organisation zu beteiligen, ich willig darauf einging im Hinblick auf die dem deutschen Bankwesen nach transatlantischen Gebieten zu erobernde Ausdehnung, für die ich mir einige Kenntnisse zutraute.[2]

In den nächsten Monaten warben Delbrück und Bamberger um weitere Unternehmer, die sich an dem Projekt beteiligen wollten. Dem Gründungskomitee gehörten schließlich an:

Der „Vater der Deutschen Bank“, Adelbert Delbrück

Im Juli 1869 verabschiedete das Komitee eine Denkschrift, in der es hieß:

Die deutsche Flagge trägt den deutschen Namen jetzt in alle Welttheile, hier wäre ein weiterer Schritt getan, dem deutschen Namen in ferneren Gegenden Ehre zu machen und endlich Deutschland auf dem Felde der finanziellen Vermittelung eine Stellung zu erobern, - angemessen derjenigen, die unser Vaterland bereits auf dem Gebiete der Civilisation, des Wissens und der Kunst einnimmt. (...) Aber nicht ausschließlich deutsche Mitwirkung braucht dies Unternehmen zu stützen, das sich auf den cosmopolitischen Standpunkt stellen sollte.[3]

Diese Denkschrift wurde dem Antrag auf Konzession zur Aktiengesellschaft, die bisher in Preußen nur einem Bankhaus, dem A. Schaaffhausen’schen Bankverein erteilt worden war, beigefügt.

Der Hauptsitz des Unternehmens sollte sich in Berlin befinden, nicht zuletzt, weil die Gründung der Deutschen Bank einem wahrhaft patriotischen Gedanken entsprungen sei.

Diese von Anfang an zugleich ökonomischen (...) und nationalen (...) Ziele schienen ausschlaggebend für die Erteilung der Konzession gewesen zu sein, jedenfalls wurde vom preußischen Handelsministerium bereits zwölf Tage nach der Gründungsversammlung, die am 22. Januar 1870 stattgefunden hatte, ein Vorbescheid herausgegeben. Das Verfahren war von Minister Itzenplitz und dem wohlwollenden Reichskanzler Otto von Bismarck vorangetrieben worden. Itzenplitz schrieb am 10. Februar 1870 an Bismarck:

Verfolgt und erreicht die Deutsche Bank ihren Zweck, so kann sie in der That von großer Bedeutung für die Entwicklung der Handelsverhältnisse werden. Von Wichtigkeit erscheint es uns, dass eine solche Gesellschaft in Berlin ihren Sitz hat.[4]

Genau vier Wochen später, am 10. März, wurde durch allerhöchsten Erlass Sr. Majestät des Königs von Preussen das Gründungsstatut der Deutschen Bank genehmigt. Dieser Tag gilt als offizielles Gründungsdatum der Aktiengesellschaft. Das Aktienkapital betrug 5 Millionen Taler (15 Millionen Mark, heutiger Gegenwert ca. 1 Milliarde €).

Die Öffentlichkeit sah die Neugründung zunächst sehr kritisch. So bezweifelte die bissige Frankfurter Wirtschaftszeitung „Der Aktionär“ die Fähigkeit der Gründer ein derartiges Institut den modernen Anforderungen entsprechend zu leiten (...), selbst wenn es wahr sein sollte, dass die Bank bei den Riffpiraten, den Kaffern und bei den Schwarzfuß-Indianern Kommanditen errichten will.

Am 9. April 1870 nahm die Deutsche Bank ihren Geschäftsbetrieb in den eher bescheidenen Räumen in der Französischen Straße 21 auf.

Die ersten Direktoren waren Wilhelm Platenius, Georg von Siemens und Hermann Wallich.

Wie sich herausstellte, war Berlin für das internationale Geschäft weniger gut geeignet als etwa Hamburg oder Bremen. So entschloss man sich im Juli 1871, eine erste Zweigstelle in Bremen zu eröffnen. Ein Jahr später folgte Hamburg. Auch schien es notwendig, in der Welthandelsmetropole London präsent zu sein. Dies führte 1871 zur Gründung der „German Bank of London“, an der die Deutsche Bank zu über 40 % beteiligt war. Nachdem sich die Neugründung als verlustträchtig erwies, entschied man sich 1873 für die Eröffnung einer eigenen Zweigstelle („Deutsche Bank (Berlin) London Agency“). 1879 verkaufte man schließlich die Anteile an der „German Bank of London“ mit einem Verlust von 117.000 Mark.

Auch das Asiengeschäft, in das die Deutsche Bank 1872 mit der Eröffnung von Filialen in Shanghai und Yokohama eingestiegen war, brachte Verluste, da das Betriebskapital in Asien auf Silbervaluten beruhte, die 1873 entwertet wurden. 1875 mussten die Zweigstellen wieder geschlossen werden.

Von 1872 bis 1877 bzw. 1882 beteiligte sich die Deutsche Bank als Kommanditist bei Firmen in Paris und New York City.

Die Filiale Bahia Blanca (Argentinien) der Deutschen Überseeischen Bank (Banco Alemán Transatlántico), 1903)

1886 wurde mit der Gründung der Deutschen Übersee-Bank ein Schritt zur Erschließung des südamerikanischen Marktes gemacht, der auch einen Kurswechsel der Unternehmensstrategie erkennen lässt: War unter Adelbert Delbrück, der 1889 seinen Hut als Aufsichtsratsvorsitzender genommen hatte, versucht worden, den internationalen Markt langsam und mit der Gründung eigener Filialen zu erobern, so bemühten sich Hermann Wallich und Georg von Siemens, die nicht mehr den traditionellen Privatbankier darstellten, sondern zukunftsorientiert als Manager fungierten, den Überseemarkt durch Tochterinstitute zu beherrschen. Mit dieser neuen Form des Auslandsengagements entwickelte sich das Geschäft mit regelmäßigem, befriedigendem Fortschritt[5].

Davon zeugte u. A. auch der Bezug der prächtigen, neuen Zentrale 1879. Diverse Übernahmen, darunter die des Berliner Bankvereins (1876), der Deutschen Union-Bank (1876) und des Frankfurter Bankvereins (1886) ließen die Deutsche Bank zur größten des Deutschen Kaiserreiches aufsteigen, die großen Rivalen von Disconto-Gesellschaft und Dresdner Bank konnte man bereits 1876 hinter sich lassen.

Das Inlandsgeschäft beruhte vor allem auf den großen Depositenbeständen (1910: 558 Mio. Mark). Hermann Wallich sah dies als einzige Möglichkeit für dauerhafte Profilierung im Inland. Er warnte vor „verkappten Speculationen“ und lehnte es ab „den Schwerpunkt unseres Wirkungskreises in der Börse zu suchen.

Deutsche Bank, alte Zentrale in Berlin, Eckgebäude Behrenstraße Kanonierstraße um 1900

In der Zeit bis zum Ersten Weltkrieg war der Ausbau des Filialnetzes nur ein zweitrangiges Ziel und alle wichtigen Geschäfte wickelte man über die Berliner Zentrale ab. Dennoch folgten auf Filialeröffnungen in Bremen und Hamburg auch Zweigstellen in Frankfurt (1886), München (1901), Leipzig (1901), Dresden (1901), Nürnberg; und Augsburg (1906).

Georg von Siemens legte seit dem Ausstieg Delbrücks sein Hauptaugenmerk auf den internationalen Geldverkehr einerseits (darunter besonders Südamerika und Ostasien, das Osmanische Reich, sowie in geringerem Maße die Deutschen Kolonien) und einen engen Kontakt zur deutschen Industrie andererseits. So war die Deutsche Bank seit 1874 das Kreditinstitut der Firma Krupp, später auch für die Textilindustrie. 1881 beteiligte sich die Deutsche Bank in Höhe von 2,5 Mio. Mark an der Übernahme der „Aktien-Gesellschaft für Anilinfabrikation“. Weitere Großkunden waren Bayer (seit 1886) und BASF. Als Großaktionär hielt die Deutsche Bank Anteile der Firmen AEG (1887 hatte man deren Gründung finanziert) und Siemens & Halske.[6] Des Weiteren war die Deutsche Bank auf Anraten Werner von Siemens' im Aufsichtsrat der Mannesmann-Röhrenwerke seit 1890 vertreten und hielt Mannesmann-Aktien im Wert von 3 Mio. Mark. Außerdem finanzierte das Institut die Umwandlung der Siemens-Schuckertwerke in eine Aktiengesellschaft

1909 wechselte Carl Klönne in den Vorstand der Deutschen Bank. Siemens war es gelungen, einen der profiliertesten Experten für Unternehmensfinanzierung insbesondere im Bereich der westdeutschen Kohle- und Stahlindustrie für das Institut zu gewinnen. Mit ihm begann nicht nur eine enge Zusammenarbeit mit der Essener Credit-Anstalt (1903), sondern zu Klönnes angestammten Großkunden, darunter der Bochumer Verein, der Schalker Verein, die Harpener Bergbaugesellschaft und der Essener Bergwerksverein König Wilhelm. Das Industriegeschäft war dank Klönne erstmals auf eine breite Grundlage gestellt. Klönne pflegte auch einen regen Briefverkehr mit August Thyssen.[7]

Währenddessen entwickelte sich das Überseegeschäft in rasanter Geschwindigkeit. Hatte die Deutsche Überseeische Bank 1893 noch knapp 1,7 Mrd. Mark Umsatz gemacht, so betrug er 1899 5,6 Mrd. Mark und 1913 fast 22 Mrd. Mark. Die Banco Alemán Transatlántico erwies sich als wichtige Stütze des Geschäfts der Deutschen Bank. Die gute Entwicklung in Argentinien, woher 1900 20 % der Weltproduktion an Weizen stammten, ließ auf weiteres Wachstum am boomenden Südamerika-Markt hoffen.

Als 1895 die Disconto-Gesellschaft die Bank für Chile und Deutschland mit Filialen in Berlin und Valparaíso gründete, zögerte auch die Banco Alemán Transatlántico nicht lange mit einer Filialeneröffnung in Chile.[8] Die dezentrale Wirtschaftsstruktur Chiles machte die Eröffnung weiterer Zweigstellen notwendig, 1897 in Iquique und Santiago de Chile. Trotz der großen Wirtschaftskrise in Chile 1898 wurde das Filialnetz immer engmaschiger, als Concepción und Valdivia folgten. Auch in Argentinien wurden weitere Niederlassungen gegründet, bis zum Ersten Weltkrieg in Bahia Blanca, Cordoba, Tucumán, Bell-Ville, Mendoza und Rosario. Schließlich folgte die Expansion nach ganz Lateinamerika: Mexiko (1902), Peru und Bolivien (1905), Uruguay (1906) und Brasilien (1911, São Paulo und Rio de Janeiro).

Zur Ergänzung wurde mit einem weiteren Tochterinstitut, der Zentralamerika-Bank, der mittelamerikanische Markt versorgt. Initiator dieser beispiellosen Expansion war Ludwig Roland-Lücke, von 1894 bis 1907 Vorstandsmitglied der Deutschen Bank und Direktor der Deutschen Überseeischen Bank. Ein gemeinsames Projekt von Deutscher Bank und der AEG, die Deutsch-Überseeische Elekticitäts-Gesellschaft (1898 ins Leben gerufen) war bereits 1909 das größte Stromversorgungsunternehmen Argentiniens und warf satte Gewinne ab.[9]

Zentrale der Deutsch-Asiatischen Bank in Shanghai (1895)

Nach dem Scheitern der eigenen Filialen in Ostasien startete man 1899 mit der Gründung der Deutsch-Asiatischen Bank, einer weiteren Tochterfirma, einen neuen Anlauf auf den Markt des Fernen Ostens. Dies bedeutete auch das erste gemeinsame Projekt mit der Disconto-Gesellschaft, deren Geschäftsführer Adolph von Hansemann die Neugründung angeregt hatte. Das in Shanghai ansässige, neue Institut, das sich am Anfang auf Handelsfinanzierung beschränkte, hatte zu Beginn mit starker (vor allem britischer) Konkurrenz zu kämpfen. Bis 1913 entwickelte sich die Deutsch-Asiatische Bank mit Erfolg und es konnten sieben Zweigstellen in China (darunter auch Hongkong und Tsingtao), zwei in Japan (Yokohama und Kobe), sowie jeweils eine in Singapur und Kalkutta eröffnet werden. Die Deutsch-Asiatische Bank war die Vorgängerin der Deutschen Bank (Asia Pacific), die bis heute als Konzerntochter der Deutschen Bank in großem Stil im asiatischen Raum agiert.

Georg von Siemens sah ebenso auf dem amerikanischen Markt große Chancen. 1883 schrieb er an Kilian von Steiner:

„Ich glaube, dass wir in Berlin auch an die amerikanischen Sachen heranmüssen, schließlich liegt uns Amerika näher als Italien, trotz des Gotthards[10]
Streckenverlauf der Northern Pacific Railroad

So freute er sich ganz besonders, als er noch im selben Jahr auf die pompöse Eröffnungsfeier der Northern Pacific Railroad eingeladen wurde. Vom redegewandten Präsidenten der Bahnlinie, Henry Villard, und der glanzvollen Festivität geblendet, stimmte Siemens im Überschwang der Beteiligung an der in prekärer finanzieller Lage befindlichen Northern Pacific-Bahnlinie zu. Noch während der Feier verlor die Aktie beinahe die Hälfte ihres Wertes. Doch Siemens blieb bei seinem Entschluss und rief währenddessen die Deutsch-Amerikanische Treuhand-Gesellschaft AG zur Förderung deutscher Investitionen in den USA mit einem Kapital von 20 Mio. Mark ins Leben. Bis 1895 war der Northern Pacific weiter auf Talfahrt, bevor sich mit James J. Hill eine Kooperation mit der Great Northern Railway ergab. 1896 hatte der Kurs wieder seinen Einführungswert erreicht. Dennoch blieb der Northern Pacific ein Verlustgeschäft von mehreren Millionen Mark. Georg von Siemens, für den das ganze ohnehin ein herber Rückschlag war, stellte zur Deckung des finanziellen Verlustes einen großen Teil seines eigenen Vermögens bereit.

Am 27. Juni 1903 kam es zu einer Einigung zwischen dem Wiener Bankverein, der Deutschen Bank und der rumänischen Regierung: Die Deutsche Bank hatte sich entschlossen, die Mehrheit des rumänischen Erdölunternehmens Steaua Romana zu übernehmen und Arthur von Gwinner mehr Verhandlungsgeschick bewiesen, als die Vertreter von John D. Rockefellers Standard Oil Company und der Disconto-Gesellschaft. Danach folgte die Reorganisation der Erdölgesellschaft. Ein Jahr nach Erwerb von Steaua fasste die Deutsche Bank ihre gesamte Aktivität im Erölgeschäft in einer Holding zusammen, in der auch die Deutsche Petroleum-Aktiengesellschaft (DPAG) zu finden war.[11]

Über das Engagement beim Erdöl machte Emil Georg von Stauß Karriere: 1904 noch Generaldirektor der DPAG, übernahm er 1914 die Leitung der Steaua und 1915 die Vorstandsmitgliedschaft der Deutschen Bank. Durch das Zuvorkommen beim Erwerb der Steaua verschärfte sich die Rivalität zwischen Disconto-Gesellschaft und Deutscher Bank. Zudem verkaufte Standard Oil immer dort sein Öl, wo ein Tag später die Öllieferung der Erdöl-Holding der Deutschen Bank ankommen sollte. So rentierte sich das Geschäft absolut nicht und die englischen Teilhaber der Holding bemerkten, man solle doch das Zeug lieber in den Rhein gießen. In dieser verzwickten Lage sah sich Gwinner genötigt, mit den Amerikanern zu verhandeln, was 1907 dazu führte, dass Standard Oil die deutschen Öl- und Petroleum-Preise diktieren konnte. Gwinner protestierte bei der Reichsregierung und forderte die Errichtung eines Reichspetroleummonopols, was aber bis zuletzt am Veto der Disconto-Gesellschaft scheiterte, die einen Kooperationspakt mit Standard Oil unterzeichnet hatte. Rückblickend schrieb Arthur von Gwinner:

Schließlich hat die Deutsche Bank sogar viel Geld an dem Geschäft verdient. Doch wenn ich's noch einmal zu tun hätte, würde ich die Petroleumgeschäfte als Bankmann nie wieder anrühren.[12]

Zu den größten Industrie-Projekten der ersten Jahrzehnte zählte auch die Finanzierung der Bagdadbahn (Osmanisches Reich, 1888).

Filialnetz und Fusionen bis 1929

Zentrale der Deutschen Bank (1898, Mauerstraße, Berlin)

Zunächst wuchs das innerdeutsche Filialnetz nur langsam. Die ersten Filialen wurden in den Hafenstädten Bremen 1871 und Hamburg 1872 gegründet. 1886 wurde der Frankfurter Bank-Verein übernommen, 1892 eine Filiale in München errichtet. 1901 übernahm die Deutsche Bank das im Bau befindliche Gebäude der insolvent gewordenen Leipziger Bank, im gleichen Jahr wurden in Dresden, 1905 in Nürnberg und 1906 in Augsburg Filialen gegründet.

Die regionale Präsenz wurde zu Beginn „befreundeten“ Banken überlassen, an denen die Deutsche Bank beteiligt war. Ab 1914 fusionierte die Deutsche Bank mit einigen dieser Regionalbanken, so 1914 mit der Bergisch-Märkischen Bank in (Wuppertal-)Elberfeld und 1917 mit der Norddeutschen Creditanstalt in Königsberg und dem Schlesischen Bankverein in Breslau. Dadurch entstand mit 38 neuen Niederlassungen eine Filialbank und gleichzeitig die größte Universalbank der Welt. Während des Ersten Weltkrieges konnte die Deutsche Bank 6,5 Mrd. Mark Reichsanleihen unterbringen und zählte 1917 zu den Mitbegründern der Universum-Film-Aktiengesellschaft UFA. Diese sollte im Auftrag der Militärverwaltung das neue Medium Film zu einer effektiveren Propaganda nutzen.

Große Kassenhalle im Gebäudekomplex Mauerstraße-Französische Straße-Jägerstraße

In der Weimarer Republik expandierte die Deutsche Bank weiter durch Fusionen, Übernahmen oder Aktientausch mit vielen Regionalbanken, so

  • 1920 mit der Hannoverschen Bank in Hannover, der Braunschweiger Privatbank AG, der Privatbank zu Gotha, dem Elberfelder Bankverein in Elberfeld
  • 1922 Übernahme von Niederlassungen der Pfälzischen Bank (Ludwigshafen) in Bayern und Frankfurt.

1923 betrug die Anzahl der Niederlassungen 146. Es folgten noch

1929 erfolgte schließlich die Megafusion mit dem großen Rivalen, der Disconto-Gesellschaft, zur „Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft“, mit 289 Niederlassungen. In der neuen Bank gingen außerdem die Norddeutsche Bank aus Hamburg, der A. Schaaffhausen'sche Bankverein aus Köln, die Rheinische Creditbank aus Mannheim, das Bankhaus Böcking, Karcher & Cie aus Kaiserslautern sowie die Süddeutsche Disconto-Gesellschaft aus Mannheim auf.

NS-Zeit und die Folgen

Die Machtübernahme der Nazis hatte direkte Folgen in der Führung der Bank. So wurde der jüdische Vorstandssprecher Oscar Wassermann noch vor der Hauptversammlung im Juni 1933 vorzeitig entfernt und durch den assimilierten Juden Georg Solmssen (eigentlich: Salomonsohn) ersetzt, der aber seinerseits 1934 durch einen Nichtjuden ersetzt wurde.

Aus der Gründergeneration war Max Steinthal im Aufsichtsrat der Bank verblieben, schied aber 1935 aus, um der Bank "keine Schwierigkeiten zu machen". Er und seine Frau Fanny wurden später enteignet und starben 1940 mittellos im Hotel Eden Berlin. Der Vorstandsvorsitzende Josef Ackermann stellte 2008 die an diese und andere tragischen Biographien erinnernden Stipendien am Abraham-Geiger-Kolleg Potsdam ein und erntete dafür Kritik aus dem Deutschen Bundestag, weil er sich der historischen Verantwortung der Bank nicht stellen wolle.[13]

Während der Zeit des Nationalsozialismus war die Deutsche Bank im Rahmen der so genannten Arisierung an der Enteignung jüdischer Bürger beteiligt, wie z. B. bei der Aronwerke Elektrizitäts-AG in Berlin. Die Beteiligung an der Arisierung von mehr als 330 Unternehmen (z. B. Bankhaus Mendelssohn, Bondi & Maron) erfolgte insbesondere durch gewährte Kredite, aber auch durch eigenen Erwerb und Weiterverkauf, wie bei der Hubertus AG des Petschek-Konzerns. Insgesamt war die Vermittlung von zu verkaufenden Vermögenswerten ein gewinnträchtiges Provisionsgeschäft und half so der nationalsozialistischen Diktatur bei der Umsetzung ihrer rassistischen Ziele.

Ehemalige Zentrale der Creditanstalt-Bankverein

Infolge der Besetzung Europas durch das nationalsozialistische Regime expandierte auch die Deutsche Bank und übernahm u. a. 1938 zuerst im Sudetenland, später auch in Böhmen und Mähren, die Böhmische Union-Bank sowie in Österreich bis 1942 komplett die Creditanstalt-Bankverein in Wien. Insbesondere die späteren Geschäfte der Böhmischen Union-Bank waren geprägt durch den Kauf arisierter (d. h. letztendlich enteigneter) Unternehmungen in Osteuropa und den Verkauf vor allem an die Reichswerke Hermann Göring oder an das Wirtschaftsimperium der SS. Auch die Deutsche Bank verdiente am Handel mit dem Gold ermordeter Juden sowie an der Finanzierung von Unternehmen, die in Auschwitz auf der Baustelle Bunawerk der I.G. Farben oder für die dortige SS tätig waren.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde von den US-Amerikanern erwogen, die Vorstandsmitglieder der Deutschen Bank und der anderen Großbanken in Nürnberg als Kriegsverbrecher anzuklagen, was jedoch nicht geschah, da sie nicht mit einer Verurteilung rechneten.[14] Im Hinblick auf die Verstrickungen der drei deutschen Großbanken, zu denen auch die Dresdner Bank und die Commerzbank zählten, in die Nazi-Verbrechen empfahl die US-amerikanische Militärbehörde OMGUS noch vor den Nürnberger Urteilssprüchen die Zerschlagung dieses Bankengeflechts[15]. In der Ostzone (SBZ) wurden alle Großbanken enteignet und in den Westzonen insbesondere auf Initiative der USA dezentralisiert. Hintergrund hierfür war zum einen das vom New Deal geprägte Misstrauen der amerikanischen Verwaltung gegen eine Machtagglomeration des Big Business, zum anderen die Beteiligung der Großunternehmen an den Verbrechen des Nationalsozialismus.[14]

Dadurch war die Deutsche Bank ab dem 1. April 1948 mit zehn kleineren Regionalbanken tätig.

Rezentralisierung 1952–57 und Expansion ins Ausland

Erstes Hochhaus der Deutschen Bank von 1971 in der Großen Gallusstraße in Frankfurt am Main

Angesichts der Auseinandersetzung mit der Sowjetunion, die aus Sicht der Westmächte eine Stärkung der marktwirtschaftlichen Ausrichtung, wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und Selbstständigkeit der Bundesrepublik Deutschland geboten sein ließ, nahm der Druck auf die ehemaligen Großbanken und ihr altes Personal spätestens ab 1948 ab. Nach und nach rückte daher das alte Führungspersonal der Großbanken wieder in wesentliche Positionen der deutschen Finanzwelt, darunter Karl Blessing, Otto Schniewind und trotz anfänglichem amerikanischen Widerstand auch Hermann Josef Abs.[14] Diese argumentierten zunehmend, dass eine Wiederzusammenführung der Banken für eine Stärkung der deutschen Wirtschaftskraft unabdingbar sei. Da die Vorbehalte der Alliierten nicht vollständig ausgeräumt werden konnten, argumentierten die Vertreter der Banken aus taktischen Gründen lediglich für eine teilweise Zusammenführung der Nachfolgeinstitute der ehemaligen Großbanken. Im Zuge des Koreakriegs und der Einführung der D-Mark waren diese Bemühungen erfolgreich. Das allgemein Großbankengesetz genannte Gesetz über den Niederlassungsbereich von Kreditinstituten vom 29. März 1952[16] bildete die Grundlage, dass die deutschen Großbanken in jeweils drei Nachfolgeinstitute ausgegründet wurden.[14] Aus den zehn Regionalbanken der Deutschen Bank wurden dabei die drei Nachfolgebanken:

  • Norddeutsche Bank AG mit Sitz in Hamburg,
  • Süddeutsche Bank AG mit Sitz in München,
  • Rheinisch-Westfälische Bank AG mit Sitz in Düsseldorf.

Nachdem 1952 das Luxemburger Abkommen und 1953 unter wesentlicher Beteiligung von Abs das Londoner Schuldenabkommen abgeschlossen wurden, stieg die Kreditwürdigkeit Deutschlands. Der gleichzeitig einsetzende Exportboom machte eine Stärkung der deutschen Exportfinanzierung notwendig. Nachdem die Bundesrepublik 1955 weitere Souveränitätsrechte erhielt, war die weitere Konzentration des Bankwesens nur noch eine Frage der Zeit. Mit einem erneuten Gesetz über den Niederlassungsbereich von Kreditinstituten vom 24. Dezember 1956[16] wurde die rechtliche Möglichkeit zur endgültigen Zusammenführung der Nachfolgeinstitute geschaffen. Ende April 1957 fassten die drei Nachfolgeinstitute der Deutschen Bank die entsprechenden Beschlüsse, so dass am 2. Mai 1957 rückwirkend zum 1. Januar 1957 die heutige Deutsche Bank AG mit Sitz in Frankfurt am Main gegründet wurde.[14] In West-Berlin firmierte die Bank zunächst unter dem Namen 'Berliner Diskonto-Bank AG' später unter 'Deutsche Bank Berlin AG'. Der Vorstandssprecher war Hermann Abs, der bereits seit 1938 im Vorstand der alten Deutschen Bank tätig war.

Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung wurde 1990 das Filialnetz der Staatsbank der DDR übernommen. 1993 erreichte das Filialnetz der Deutschen Bank seine größte Dichte. Seitdem wurde die Anzahl der Filialen in Deutschland nach und nach reduziert.

Internationalisierung

Mitarbeiterentwicklung im Konzern seit 1990

Seit den 1980er Jahren expandiert die Deutsche Bank vor allem außerhalb der Bundesrepublik Deutschland. 1989 betrug die Bilanzsumme rund 202 Milliarden US-Dollar und es erfolgte im gleichen Jahr die Übernahme der britischen Investmentbank Morgan Grenfell in London. Die 1990er wurden geprägt von Bankgründungen und Übernahmen in Ost- und Südeuropa. 1998 wurde zum Preis von 16,5 Milliarden DM die US-amerikanische Investmentbank Bankers Trust in New York City übernommen.

Deutsche Bank in Krakau

Die Deutsche Bank ist inzwischen in vielen Ländern vertreten, teils unter eigenem Namen, teils über Beteiligungen. So ist u. a. in Russland, China und vor allem Indien starkes Wachstum zu verzeichnen, sehr starke Standbeine hat man in Europa bereits in Spanien, Italien, Belgien, Polen sowie Portugal.

Mitte bzw. Ende der 1990er Jahre wurde das Breitengeschäft mit den Privatkunden von der Bank ausgegliedert. Das Investmentbanking, die Firmenkunden und die vermögenden Privatkunden (Private Banking) und sehr vermögenden Kunden (Private Wealth Management) verblieb in der AG. Das Breitengeschäft wurde über die Bank 24 AG in die Nachfolgerin Deutsche Bank 24 transformiert, welche heute unter der Bezeichnung Deutsche Bank Privat- und Geschäftskunden AG firmiert. Inzwischen ist man bemüht, wieder eine Reintegration nach innen und außen zu betreiben und tritt wieder einheitlich auf.

Seit 2001 wird die Aktie der Deutschen Bank auch an der New York Stock Exchange gehandelt. Im gleichen Jahr führte die Deutsche Bank ihr Hypothekenbankgeschäft mit dem der Dresdner Bank und der Commerzbank in der Eurohypo AG zusammen. Im Jahr 2005 hat die Deutsche Bank ihren Anteil an der gemeinsamen Gesellschaft an die Commerzbank verkauft.

2006 erweiterte die Deutsche Bank ihr deutsches Privatkundengeschäft, indem sie im Juni 2006 die Berliner Bank und im August 2006 die norisbank erwarb.[17] Im selben Jahr begann die Deutsche Bank damit, unter dem Label "Bankamız" bundesweit Bankdienstleistungen in türkischer Sprache anzubieten.[18]

Mit einem Marktanteil von rund 25 Prozent ist die zur Unternehmensgruppe gehörende DWS Investments die größte deutsche Fondsgruppe. Auch europaweit ist die DWS-Gruppe mit mehr als 150 Milliarden Euro verwaltetem Fondsvermögen eine der führenden Publikumsfondsgesellschaften und auch im Islamic Banking spielt DWS inzwischen mit Partnern bei den „Global Playern“ mit. Hier unterhält die Deutsche Bank mit „Dar al Istithmar“ in London eine „Globale Denkfabrik“ für die Islamische Finanzindustrie.[19]

Im Juli 2007 verkaufte die Deutsche Bank ihren Anteil von 13,2 Prozent an der Deutschen Beteiligungs AG. Im gleichen Monat erwarb die Deutsche Bank Abbey Life von der fünftgrößten britischen Bank Lloyds TSB. Der Preis für das Versicherungsunternehmen liegt bei 1,44 Mrd. Euro.

Ein Jahr später, im Juli 2008, kaufte die Bank den wesentlichen Teil des niederländischen Mittelstandsgeschäfts der ABN Amro für 709 Mio. Euro.[20] Zwei Monate später, im September 2008, wurde die Übernahme der Postbank angekündigt, die der Offerte der spanischen Großbank Santander zuvorkam. In einem ersten Schritt will sich die Deutsche Bank mit knapp unter 30 Prozent an der größten deutschen Filialbank beteiligen. In den folgenden zwölf bis 35 Monaten kann der Anteil auf 50 Prozent plus eine Aktie ausgebaut werden. Der Kauf der Postbank wird mit mehr als 8 Mrd. Euro bewertet. Das positive Votum des Post-Aufsichtsrats wurde am 12. September bekannt gegeben.[21] Am 22. September führte die Deutsche Bank eine Kapitalerhöhung über 2,2 Mrd. Euro zur Finanzierung des Kaufes der Postbank-Aktien durch.[22] Am 7. Oktober wurde mitgeteilt, dass keine weiteren Kapitalmaßnahmen geplant seien.[23]

Bekannte Persönlichkeiten

Bankiers der Deutschen Bank spielten in der deutschen Politik und Wirtschaftsgeschichte oft eine bedeutende Rolle, unter anderem:

Vorstandssprecher und Aufsichtsratsvorsitzende

Vorstandssprecher bzw. Vorstandsvorsitzende*
Nr. Name Vorstands-
mitglied
Sprecher/
Vorsitzender
1. Georg von Siemens 1870–1900 1870–1900
2. Rudolf von Koch 1878–1909 1901–1909
3. Arthur von Gwinner 1894–1919 1910–1919
4. Paul Mankiewitz 1898–1923 1919–1923
5. Oscar Wassermann 1912–1933 1923–1933
6. Georg Solmssen 1929–1934 1933
7. Eduard Mosler 1929–1939 1934–1939
8. Karl Kimmich 1933–1942 1940–1942
9. Oswald Rösler 1933–1945 1943–1945
10. Hermann Josef Abs 1938–45, 1957–67 1957–1967
11. Karl Klasen 1952–1969 1967–1969
12. Franz Heinrich Ulrich 1957–1976 1967–1976
13. Friedrich Wilhelm Christians 1965–1988 1976–1988
14. Wilfried Guth 1968–1985 1976–1985
15. Alfred Herrhausen 1970–1989 1985–1989
16. Hilmar Kopper 1977–1997 1989–1997
17. Rolf-E. Breuer 1985–2002 1997–2002
18. Josef Ackermann seit 1996 seit 2002
Aufsichtsratsvorsitzende**
Nr. Name Aufsichtsrats-
vorsitzender
1. Victor Karl Magnus 1870–1871
2. Adelbert Delbrück 1871–1889
3. Adolf vom Rath 1889–1907
4. Wilhelm Herz 1907–1914
5. Rudolf von Koch 1914–1923
6. Max Steinthal 1923–1932
7. Arthur Salomonsohn 1929–1930
8. Franz Urbig 1930–1942
9. Oscar Schlitter 1933–1939
10. Karl Kimmich 1942–1945
11. Oswald Rösler 1957–1960
12. Erich Bechtolf 1960–1967
13. Hermann Josef Abs 1967–1976
14. Franz Heinrich Ulrich 1976–1984
15. Hans Lutz Merkle 1984–1985
16. Wilfried Guth 1985–1990
17. Friedrich Wilhelm Christians 1990–1997
18. Hilmar Kopper 1997–2002
19. Rolf-E. Breuer 2002–2006
20. Clemens Börsig seit 2006

* seit 1. Februar 2006 Vorstandsvorsitzender
** bis 1889 Verwaltungsratsvorsitzender (Trotz der Aktienrechtsreform von 1884 wurde das Aufsichtsgremium erst nach dem Ausscheiden Delbrücks 1889 in Aufsichtsrat umbenannt)

Sonstige Persönlichkeiten

Siehe auch Kategorie:Person (Deutsche Bank AG)

Anteilseigner

Anteil Anteilseigner
94,99 % Streubesitz
5,01 % Eigene Anteile

Stand: Februar 2007

Eigentümer: 86 Prozent institutionelle Gruppen, 14 Prozent private Aktionäre.

Stand: Dezember 2007

Wirtschaftliche Kennziffern

Finanzkennzahlen in Mio. Euro
Jahr 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008
Revenue net of interest 24.456 21.490 21.546 26.640 28.008 30.745 13.490
EBITDA 3.611 3.098 4.038 7.032 9.682
Nettoergebnis 397 1.365 2.472 3.529 5.986 6.510 - 3.896
Mitarbeiter 77.442 67.682 65.417 63.427 68.849 78.291 80.456

Quelle: [6]

Parteispenden

Die Deutsche Bank gehört zu den größten juristischen Spendern in Deutschland und hat seit 2000 bereits mehr als 4,1 Millionen Euro an die Bundestagsparteien gespendet[24]. Der Hauptanteil dieser Spendensumme (etwa 60 %) kommt der CDU zugute. Alleine im Wahlkampfjahr 2005 erhielt diese 400.000 Euro. Die FDP erhielt seit 2000 etwa ein Viertel der gesamten Spendensumme. Geringe Anteile gingen an die übrigen, im Bundestag vertretenen Parteien. Ein solches Spendenverhalten ist unter demokratischen Gesichtspunkten umstritten, da juristische Personen kein Wahlrecht besitzen und über solche Parteispenden die Möglichkeit haben, Einfluss auf die Parteipolitik zu nehmen.

Kultur und Gesellschaft

Die Abteilung Kultur und Gesellschaft wurde von 1995 bis 2000 durch die Witwe von Willy Brandt, Brigitte Seebacher-Brandt geleitet. Zum 125 jährigen Jubiläum 1994 wurde eine Kulturstiftung der Deutschen Bank mit einen Stiftungsvolumen von 100 Millionen DM ins Leben gerufen. Die jährliche Ausschüttung betrug 7 Millionen DM [25] Mit diesen Ausschüttungen wurden u.a. Projekte des Forschungsverbundes SED-Staat und der Forschungsstelle Osteuropa finanziert. Nach dem Jahr 2000 kamen die Stiftungsgelder vermehrt künstlerischen Projekten (Museen, Ausstellungen) zugute.

Schon zu Lebzeiten Willy Brandts wurde Brigitte Seebacher-Brandt in das Kuratorium der Alfred-Herrhausen-Gesellschaft berufen.

Siehe auch

Literatur

  • Dieter Brötel: Hermann Wallich. Von Pariser Banken zum Asiengeschäft der Deutschen Bank (1850–1889), in: Ulrich van der Heyden, Joachim Zeller (Hrsg.): '... Macht und Anteil an der Weltherrschaft' - Berlin und der deutsche Kolonialismus. Unrast-Verlag. Münster 2005, ISBN 3-89771-024-2
  • Eberhard Czichon: Deutsche Bank - Macht - Politik: Faschismus, Krieg und Bundesrepublik. Köln: PapyRossa-Verlag, 2001
  • Hans Otto Eglau: Wie Gott in Frankfurt: Die Deutsche Bank und die deutsche Industrie. Heyne, München 1993, ISBN 3-453-06515-8. 
  • Lothar Gall et al.: Die Deutsche Bank: 1870–1995, Verlag C. H. Beck München 1995, ISBN 3-406-38945-7
  • Harold James, Avraham Barkai, Gerald D. Feldman: Die Deutsche Bank im Dritten Reich. Aus dem Engl. übers. von Karin Schambach und Karl Heinz Siber. Beck, München 2003, ISBN 3-406-47192-7
  • Bernhard Leitner; Manfred Pohl, Gilbert Becker: Taunusanlage 12. Dortmund: Busche 1985
  • Birgit Morgenrath und Gottfried Wellmer: Deutsches Kapital am Kap, Nautilus Verlag, Hamburg, 2003, ISBN 3-89401-419-9
  • Office of Military Government for Germany (OMGUS): Ermittlungen gegen die DEUTSCHE BANK 1946/1947, Verlag Franz Greno 1985 ISBN 3-921568-66-8
  • Fritz Seidenzahl: 100 Jahre Deutsche Bank, 1870 - 1970, Frankfurt 1970
  • Harold James, Die Deutsche Bank und die "Arisierung", München: C.H. Beck, 2001
  • Ingo Köhler, Die "Arisierung" der Privatbanken im Dritten Reich: Verdrängung, Ausschaltung und die Frage der Wiedergutmachung, München: Beck, 2005

Einzelnachweise

  1. [1] Artikel über den Erwerb der Hochhäuser
  2. Ludwig Bamberger: Erinnerungen. Hrsg. v. Paul Nathan. Berlin 1899, S. 385
  3. Manfred Pohl: Ausgewählte Dokumente zur Geschichte der Deutschen Bank. In: Beiträge zu Wirtschafts- und Währungsfragen und zur Bankgeschichte 22 (1987), S. 81ff
  4. Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (GStA Merseburg), Rep. 120, Ministerium für Handel und Gewerbe, Abt. XI.2 Nr. 24 Bd. 1, Bl. 21
  5. Geschäftsbericht der Deutschen Bank 1888, 4.
  6. Lothar Gall: Die Deutsche Bank 1870-1995, S. 34ff
  7. Lothar Gall: Die Deutsche Bank 1870-1995, S. 45f
  8. Ernst Klein: Das Südamerika-Geschäft der Deutschen Bank vor dem Ersten Weltkrieg. In: Beiträge zu Wirtschafts- und Währungsfragen und zur Bankgeschichte 16 (1978), S. 11-23. Nachdruck Mainz 1984, S. 497-509
  9. Manfred Pohl: Deutsche Bank Buenos Aires 1887-1987. Mainz 1987, S.48f.
  10. Siemens an Steiner v. 28. Juni 1883, zit. nach: Helfferich, Karl: Georg von Siemens. Ein Lebensbild aus Deutschlands großer Zeit. 2.Bd. von 3 Bde. Berlin 1921-23
  11. Hans Pohl: The Steaua Romana and the Deutsche Bank (1903-1920). In: Beiträge zu Wirtschafts- und Währungsfragen und zur Bankgeschichte 24 (1989), S. 90
  12. Arthur von Gwinner: Lebenserinnerungen. Herausgegeben v. Manfred Pohl im Auftrag der Historischen Gesellschaft der Deutschen Bank. Frankfurt a. M. 1992. S. 99
  13. [2] Märkische Allgemeine: Deutsche Bank zieht sich zurück; [3] SPIEGEL online: Vom Saulus zum Paulus?: Josef Ackermann und die Moral
  14. a b c d e Joachim Scholtysek: Nicht nur die Bank sollte zusammenwachsen, auch das Vaterland. Die Wiedervereinigung der deutschen Großbanken und das Ende der Nachkriegszeit im Epochenjahr 1957. In. Börsen-Zeitung Nr. 94 vom 18. Mai 2007, S. 20
  15. Christopher Simpson, War Crimes of the Deutsche Bank and the Dresdner Bank: The Omgus Report, New York 2002, ISBN 0-8419-1407-9
  16. a b siehe Gesetz über den Niederlassungsbereich von Kreditinstituten
  17. boerse.ard.de: Deutsche Bank erbeutet Privatkunden, 4. August 2006
  18. Deutsch-Türkische Internetpräsenz der Deutschen Bank www.bankamiz.de
  19. daralistithmar.com: a global think tank for the Islamic finance industry
  20. Pressemitteilung der Deutschen Bank v. 2. Juli 2008 [4]
  21. vgl. Reuters: Deutsche Bank wird Grossaktionärin der Postbank bei nzz.de, 12. September 2008
  22. Ad-Hoc-Mitteilung 22. September 2008
  23. Ad-Hoc-Mitteilung 7. Oktober 2008
  24. [5]
  25. Friedhelm Schwarz, Die Deutsche Bank, S. 66

Weblinks


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