DDR-Fernsehen

DDR-Fernsehen

Der Deutsche Fernsehfunk (DFF), von 1972 bis 1990 Fernsehen der DDR (DDR-FS), war das staatliche Fernsehen der DDR.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1950 bis 1956 – Vom Fernsehzentrum zum DFF

Turm des ehemaligen Verwaltungsgebäudes des DFF

Wegbereiter des Fernsehens in der DDR war Hans Mahle. Unter seiner Rundfunk-Generalintendanz erfolgte am 11. Juni 1950 der erste Spatenstich für das Fernsehzentrum Berlin (FZ) in Berlin-Adlershof. Am 20. Dezember 1951 begannen die ersten Sende- und Empfangsversuche – jedoch nur für Techniker und Fachleute, weil die ersten öffentlichen Fernsehgeräte erst ab dem 29. Juli 1952 aufgestellt wurden. Ein erster kleiner Bildsender wurde im Februar 1952 in Berlin-Mitte auf dem alten Stadthaus installiert und am 3. Juni per Richtfunk mit Adlershof verbunden. Im August 1952 wurde der Rheinländer Hermann Zilles Intendant des Fernsehzentrums.

Der Nordwestdeutsche Rundfunk (NWDR) hatte bereits ab Juli 1950 erste Fernsehbilder nach dem Krieg auf deutschem Boden ausgestrahlt. Für Weihnachten 1952 wurde der Start des regulären Fernsehprogramms aus einem alten Hochbunker in Hamburg angekündigt und verwirklicht. Der Wettlauf der Fernsehsysteme war entbrannt, das Senden zum Erhalt der auf der Genfer Wellenkonferenz zugeteilten Frequenzen war unbedingt notwendig geworden – auch wenn es kaum Zuschauer gab. In der DDR wurden erste Fernseh-Rundfunkempfänger ab dem 16. November 1952 verkauft. Das Gerät Leningrad kostete anfangs 3500 DDR-Mark.

Ab dem 21. Dezember 1952 – dem 74. Geburtstag von Josef Stalin – startete das „öffentliche Versuchsprogramm“ mit zwei Stunden Sendezeit täglich und dem Brandenburger Tor als Logo. Empfangsbereit waren in der DDR etwa 60 Geräte, allesamt in Berlin. Ansagerin Margit Schaumäker begrüßte um 20 Uhr die Zuschauer. Es folgten Grußworte der Fernsehintendanz und schließlich die Aktuelle Kamera (AK) mit Sprecher Herbert Köfer. Die ältesten deutschen Fernsehnachrichten blieben bis zum 14. Dezember 1990. Allerdings war die AK der frühen Jahre noch kein SED-Sprachrohr, da das Fernsehen noch kein Massenmedium war – und somit für die Partei noch uninteressant, weil „ungefährlich“ und alles andere als tagesaktuell. Immerhin hatten Tagesschau und AK eines gemeinsam: Sie liefen den Wochenschauen später den Rang ab. Noch sorgte die DEFA-Wochenschau Der Augenzeuge für die „richtige“ Information – auch am 17. Juni 1953, dem Tag des Arbeiteraufstands in der DDR. In den Nachwehen musste Intendant Zilles gehen. Nachfolger wurde im Sommer 1954 bis zur Wende Heinz Adameck.

Um mehr Zuschauer zu erreichen, wurde das Sendernetz rasch ausgebaut: 1953 Berlin-Grünau, 1954 Berlin-Müggelberg, Dresden, 1955 Berlin-Mitte, Brocken, Inselsberg (Brocken und Inselsberg strahlten auch weit nach West-Deutschland), Helpterberg, Marlow, Chemnitz und 1956 Berlin-Köpenick.

Technik und Fernsehstudios wurden ebenfalls zügig erweitert. Im Sommer 1953 wurde das Studio I auf dem Gelände von Berlin-Adlershof eröffnet. 1955 gab es einen ersten Übertragungswagen und ein drittes Sendestudio.

1956 bis 1972 – Vom DFF zum DDR-Fernsehen

Senderlogo 1968: DDR Deutscher Fernsehfunk
Sendestunden pro Jahr

Am 2. Januar 1956 endete das „offizielle Versuchsprogramm“ des Fernsehzentrums Berlin. Am 3. Januar begann der Deutsche Fernsehfunk (DFF) sein Programm. Der Sender hieß bewusst nicht Fernsehen der DDR. Der DFF wollte Fernsehen für ganz Deutschland sein. Trotz grenznaher Sender war es dem DFF aber nicht möglich, die ganze Bundesrepublik zu versorgen, während die ARD später fast die ganze DDR erreichte. Ausnahme war der Raum um Dresden – das so genannte „Tal der Ahnungslosen“.

Ende 1958 waren über 300.000 Fernsehgeräte in der DDR angemeldet. Ab dem 7. Oktober 1958 wurde das Vormittagsprogramm eingeführt, als Programmwiederholung für Spätarbeiter. Einen Tag später folgte das Sandmännchen. Der Abendgruß vom Fernsehfunk wurde zum Exportschlager und hat auch die Abwicklung des Senders 1991 überstanden. Heute ist der Name Fernsehfunk im Sandmann-Lied allerdings nicht mehr zu hören.

Reguläre Farbfernsehsendungen gab es seit dem 3. Oktober 1969, aus Anlass des bevorstehenden 20. Jahrestages der Gründung der DDR am 7. Oktober. Die Farbcodierung fand in SECAM statt, bewusst abweichend vom bundesdeutschen PAL-System. Findige Techniker fanden jedoch schnell Möglichkeiten, die DDR-Geräte mittels aus „dem Westen“ beschaffter PAL-Module umzurüsten (in der späten DDR wurden auch offiziell PAL-fähige Geräte verkauft). Übertragen wurden die Farbsendungen zunächst nur auf dem gleichzeitig gestarteten zweiten Sender, DFF 2. Nicht zuletzt auch dadurch nahm die Anzahl der produzierten Sendestunden sprunghaft zu.

Jahr 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1988 1989
Sendestunden/Jahr 786 3.007 3.774 6.028 6.851 7.704 8.265 9.194 8.900
Durchschn. Sendestunden/Woche 15 58 73 116 132 148 159 177 171

1972 bis 1989 – Fernsehen der DDR

Ehemaliges Gebäude des DFF, gehört heute zum Studio-Berlin.

Am 11. Februar 1972 wurde der DFF umbenannt und hieß fortan Fernsehen der DDR. Der alte Name überdauerte lediglich in Abspännen, bei Zitaten und beim Sandmännchen im Abendgruß vom Fernsehfunk.

PAL-Testsendung von DDR F1 wenige Wochen vor den Olympischen Spielen in Moskau. Aufgenommen in Hamburg im Juni 1980.

Aufgrund des sowjetischen Einmarsches in Afghanistan boykottierten 1980 die meisten westlichen Staaten die Olympischen Spiele in Moskau. Um den westdeutschen Sportfreunden die Übertragungen in Farbe zeigen zu können, plante man, das DDR-Fernsehen während der Spiele in Richtung Westen auch in PAL auszustrahlen. Das Vorhaben kam aber über mehrere Testsendungen nicht hinaus. Die Studio-Technik (Kameras, Regiepulte, Monitore usw.) wurde zum Teil aus dem sogenannten NSW bezogen und war dann auf dem PAL-System aufgebaut (z. B. BOSCH-Geräte). Vor dem Senden wurden die Signale in das SECAM-System umgesetzt. Dadurch war der Wechsel nach der Wende ganz einfach zu realisieren. Ferner produzierte das DDR-Fernsehen seine Exportproduktionen (ZDF, ARD usw.) mit ausgewählter SONY-Bosch-Technik ebenfalls in PAL.

Am 12. März 1990 wurde aus den Programmen DDR 1 und DDR 2 wieder DFF 1 und DFF 2.

1989 bis 1990 – Wendezeit

Die politische Wende in der DDR im Jahre 1989 bedeutete auch für die Medien eine stärkere Lösung von der Staatsmacht. In den politischen Sendungen konnte zunehmend freier berichtet werden und zahlreiche neue Programme gingen auf Sendung.

Als die Sendeanstalt noch unter der Kontrolle der Staatsmacht stand, ging am 1. September 1989 die Jugendsendung Elf 99 (die damalige Postleitzahl 1199 des Senders in Berlin-Adlershof) auf Sendung. Die SED wollte damit mehr junge Zuschauerschaft an die DDR-Programme binden, die sich an den Westmedien orientierten.

Wurden anfangs die Massenflucht und Proteste kaum in den politischen Sendungen erwähnt, änderte sich das Ende Oktober 1989 schlagartig. Am 18. Oktober 1989 traten Erich Honecker und andere Mitglieder des Macht ausübenden Politbüros des Zentralkomitees der SED zurück. Unmittelbar danach reformierten Rundfunk und Fernsehen ihre Programme. Am 30. Oktober 1989 wurde die Propagandasendung Der schwarze Kanal eingestellt. Von nun an sollte Klartext gesprochen werden. Die Mitarbeiter dieser neuen Magazinsendung hatten die Absetzung des Schwarzen Kanals und von Karl-Eduard von Schnitzler erzwungen. Die neue Ausgabe AK Zwo der Nachrichtensendung Aktuelle Kamera begann mit der Ausstrahlung. Diese Sendung wurde wenig später bei Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 aus aktuellem Anlass auch von 3sat übernommen. Später im Februar 1990 wurde der DFF Mitglied von 3sat. Es begann eine Zeit, in der eine Vielzahl an Programmen neu entwickelt und gestartet wurden. Darunter Programme mit Zuschauerbeteiligung per Telefon wie die kontroverse Gesprächssendung Donnerstagsgespräch, die anfangs noch aufmerksam vom noch intakten Ministerium für Staatssicherheit (DDR-Geheimdienst) im Studio beobachtet wurde.

Das Fernsehen der DDR wurde im Februar 1990 per Medienbeschluss der DDR-Volkskammer zu einer politisch unabhängigen, öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt erklärt. Das DDR-Mediengesetz vom September 1990 bestätigte diesen Status.

Mitte 1990 zeichnete sich ab, dass die 1952 aufgelösten Länder wieder eingeführt werden, und Fernsehen und Rundfunk gestalteten die Berichterstattung zunehmend regionaler. Diese wurden in den existierenden Studios produziert. Für Thüringen wurde ein neues in Gera eingerichtet. Die Sendung für das Land Brandenburg wurde in Berlin-Adlershof hergestellt. Regionale Korrespondentenbüros entstanden in Erfurt, Potsdam, Schwerin, Leipzig, Magdeburg und Cottbus. Die Studios waren weder rechtlich noch finanziell eigenständig. Am 13. August 1990 begann der DFF mit der Ausstrahlung täglicher Landesprogramme. Zunächst sendete jede Landessendung an einem Tag in der Woche, später täglich mit Hilfe einer Auseinanderschaltung.

1990 bis 1991 – Die Abschaltung

Mit Inkrafttreten des Einigungsvertrages am 3. Oktober 1990 verlor der DFF seine öffentlich-rechtliche Eigenständigkeit wieder und wurde zusammen mit dem Rundfunk der DDR und der Sende- und Studiotechnik der Deutschen Post als sogenannte staatsunabhängige, rechtsfähige Einrichtung weitergeführt. Der Artikel 36 des Einigungsvertrages legt dabei außerdem fest, dass die Einrichtung mit sämtlichem Programmmaterial, Liegenschaften, Mitarbeitern und sonstigem Eigentum bis spätestens 31. Dezember 1991 aufgelöst sein muss. Die Volkskammer der DDR hatte vor der Wiedervereinigung keinen eigenen Rundfunkbeauftragten bestimmt. So wurde nun Rudolf Mühlfenzl (CSU) als Rundfunkbeauftragter bestimmt, der die Leitung und folglich auch die Abwicklung übernahm.

Die erste Stufe der Abschaltung erfolgte am 15. Dezember 1990 um 19.58 Uhr. Das erste Programm der ARD übernahm die Senderkette des bisherigen DFF 1. Die Sendeleistung der früheren grenznahen Sender Brocken (Kanal 6) und Inselsberg (Kanal 5) wurde später verringert. Der DFF nutzte von nun an die reichweitenschwächere UHF-Senderkette von DFF 2 zur Verbreitung der DFF Länderkette. Gleichzeitig wurde in der Nacht vom 14. auf den 15. Dezember die ostdeutsche Farbfernsehnorm von SECAM auf PAL umgestellt. Dies war auf Seiten der Sender technisch einfach möglich, da SECAM-Sender hausintern in der Regel in PAL produzieren, weil beim frequenzmodulierten SECAM-Signal weiche Überblendungen und Trickblenden eine Zwischendecodierung erfordern, was zu Schärfeverlusten im Farbsignal führen kann. SECAM-Mischer sind aufwändig und messtechnisch anspruchsvoll. Wenn ein intern PAL produzierender Sender auf PAL umgestellt werden soll, lässt man einfach die sonst übliche Umwandlung von PAL in SECAM vor der Ausstrahlung über die Antenne weg. Für ältere SECAM-Fernsehempfänger war nun allerdings ein PAL-Dekoder notwendig.

In der Zeit von 17:25 Uhr und 20 Uhr strahlten die ARD-Anstalten damals noch in ihrem ersten Programm ein regional auseinandergeschaltetes Programm aus, das aus regionalen Informationen und Fernsehserien bestand. Da in den ostdeutschen Bundesländern noch keine ARD-Anstalten existierten, sendeten die regionalen Landessender der Einrichtung auf den ehemaligen Kanälen von DFF 1 regionale Sendungen.

Mit der zweiten Stufe der Abschaltung wurde der Sendebetrieb des Deutschen Fernsehfunks am 31. Dezember 1991 um Mitternacht eingestellt. In einer „Ansprache des Rundfunkbeauftragten Rudolf Mühlfenzl zur ab 0 Uhr gültigen Rundfunkordnung in Ost-Deutschland“, die um 19.50 Uhr am Silvesterabend 1991 in der DFF Länderkette ausgestrahlt wurde, rechtfertigte Mühlfenzl die Abschaltung des DFF ein letztes Mal.

Die Erben

Studios A bis F werden heute von Studio Berlin genutzt.

Die Auflösung der Einrichtung wurde bis zum Ende kontrovers diskutiert. Nicht nur deren Mitarbeiter wünschten sich den Erhalt der Sender, auch viele Zuschauer wollten die Programme nicht missen. Nicht nur Unterhaltungs- und Ratgebersendungen waren beliebt, sondern seit der Wende auch politische Sendungen. Die Idee, Rundfunk und Fernsehen in einer neuen ARD-Anstalt für die neuen Bundesländer mit der DFF Länderkette als drittes Fernsehprogramm weiterzuführen, wurde von den ostdeutschen Bundesländern beim Aufbau neuer öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten nicht aufgegriffen. Stattdessen wurde nach Jahren zentralisierter Medienpolitik eine Dezentralisierung der Medienstandorte umgesetzt.

Sehr früh einigten sich die Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen und gründeten am 31. Mai 1991 den Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) mit Sitz in Leipzig. Für den Nordosten Deutschlands wurden verschiedene Konstellationen diskutiert, wie z. B. die Gründung einer Nordostdeutschen Rundfunkanstalt (NORA) zwischen den Ländern Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern oder einer gemeinsamen Anstalt für Berlin und Brandenburg. Es konnte jedoch keine Einigung erzielt werden, sodass Mecklenburg-Vorpommern dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) beitrat, der Sender Freies Berlin (SFB) von nun an für das gesamte Berlin sendete und im Land Brandenburg am 12. Oktober 1991 der Ostdeutsche Rundfunk (ODR) gegründet wurde. Dieser wurde ca. zwei Wochen vor Sendebeginn in Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg (ORB) umbenannt.

Die neuen Anstalten nahmen am 1. Januar 1992, 0 Uhr, unmittelbar nach Sendeschluss des DFF, den Sendebetrieb auf. Eigentlich durfte der DFF keine Sekunde nach Mitternacht weiter senden – doch bis tatsächlich umgeschaltet wurde, vergingen einige Sekunden. Über den Fernsehsender Brocken wurde anschließend minutenlang das Bild des MDR mit dem Ton des ORB und seinem Intendanten Hansjürgen Rosenbauer gesendet. Vor allem der MDR erfährt heute eine hohe Akzeptanz beim Publikum. Er wird von vielen Zuschauern nicht zuletzt wegen der zahlreichen DFF-Produktionen, die immer wieder gesendet werden, einiger Sendungen aus dem früheren DFF-Programm (zum Beispiel „Außenseiter-Spitzenreiter“) und früherer DFF-Gesichter als Nachfolger angesehen.

Das neue Studio G von Studio Berlin auf dem ehemaligen DFF-Gelände

Der Besitz wurde teilweise von diesen Anstalten übernommen. Es wurde erwogen, das Programmvermögen an die Kirch-Gruppe zu veräußern. Letztlich übernahm jedoch das Deutsche Rundfunkarchiv (DRA) Frankfurt am Main den Bestand. Es richtete in den Räumlichkeiten des Adlershofer Archivs einen zweiten Sitz ein. Inzwischen befindet sich das DFF-Archiv in einem neuen DRA-Gebäude in Potsdam-Babelsberg. Allerdings fehlt der Zeitraum von 1952 bis 1962 – da während dieser Zeit so gut wie nichts aufgezeichnet werden konnte. Materialien dieser Zeit konnte das Müncheberg-Archiv in Schöneiche bei Berlin sichern und katalogisieren. Teile des umfangreichen DFF-Fundus sind nun im Adlershofer Requisiten- und Kostümfundus gesichert, der auch den Film Good Bye, Lenin! maßgeblich mit Leihgaben unterstützte. Ein Teil der ehemals rund 10.000 Mitarbeiter konnte bei den neuen oder westdeutschen Anstalten oder auch beim Privatfunk einen Arbeitsplatz finden.

Viele der Gebäude, auch auf dem benachbarten Johannisthal-Gelände der DEFA, wurden abgerissen. Das ehemalige DFF-Verwaltungsgebäude blieb denkmalgeschützt stehen. Einige Studios und Gebäude wurden im Jahre 1994 von der neu gegründeten Studio-Hamburg-Tochter Studio Berlin Adlershof übernommen, die dort nun Dienstleistungen für Fernseh- und Filmproduktionen anbietet. Eine wachsende Anzahl kleiner und mittlerer Firmen aus dem Medienbereich sind ebenfalls auf dem Gelände ansässig. Das ehemalige Gelände des DFF gehört nun zusammen mit dem der DEFA Johannisthal und dem der Akademie der Wissenschaften der DDR zum Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Adlershof (WISTA).

Die Aufarbeitung der Programmgeschichte des DFF ist Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen im Rahmen des Projektes Programmgeschichte des DDR-Fernsehens komparativ, das durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird.

Leitung

Leitungsgremium für Hörfunk und Fernsehen war seit 1952 das Staatliche Rundfunkkomitee. Am 15. September 1968 wurde ein eigenständiges Staatliches Komitee für Fernsehen gebildet. Sein Vorsitzender war von 1968–1989 Heinz Adameck (Mitglied der Agitationskommission im ZK der SED). Die politischen Magazine und Nachrichtensendungen wurden bis Oktober 1989 sehr stark vom jeweiligen SED-ZK-Sekretär für Agitation kontrolliert und direkt beeinflusst; in den letzten Jahren der DDR war dies Joachim Herrmann.

Die Modrow-Regierung berief nach der Wende Hans Bentzien zum Intendanten. Im Juni 1990 wurde der DFF-Kameramann und heutige ARD-Digitalchef Michael Albrecht zum letzten Intendanten erklärt.

Die Intendanten des DFF

  • 1950 – 1952 Hans Mahle (Generalintendant)
  • 1952 – 1953 Hermann Zilles (Intendant)
  • 1954 – 1989 Heinz Adameck (Intendant)
  • 1989 – 1990 Hans Bentzien (Generalintendant)
  • 1990 – 1991 Michael Albrecht (Intendant)

Bekannte Sendungen

Politik

Regionalsendungen (August 1990 – Dezember 1991)

Magazine

  • Das Verkehrsmagazin: ab 1964 „Aus der Welt des Verkehrs“, ab 1968 Verkehrsmagazin, Moderator: Walter Becker (407 Ausgaben bis zum 5. Januar 1984), später Oberstleutnant der VP Rolf-Dieter Saternus
  • Der Fernsehkoch empfiehlt mit Kurt Drummer
  • Du und dein Garten, mit Erika Krause (1968-2003/ORB)
  • Du und dein Haustier
  • HAPS (Haushalts Allerlei Praktisch Serviert) mit Elke Bendien und Bernd Freitag
  • Elternsprechstunde
  • Sie und Er und 1000 Fragen
  • Vom Scheitel bis zur Sohle, Magazin für Nähen, Stricken, Stopfen
  • Modekiste mit Monika Unferferth
  • Hobbys, Tips – so wird's gemacht – Einrichtungsmagazin
  • Von Pädagogen – für Pädagogen – Ratgebermagazin für schulische Konfliktfälle
  • Berufe im Bild – Magazin zur Berufswahl
  • Umschau – Neues aus Wissenschaft und Technik
  • AHA – Das Wissenschaftsmagazin (Montags, 19:00 Uhr)
  • Tierparkteletreff, mit Prof. Dr. Dr. Heinrich Dathe
  • Treffpunkt Kino – Kinofilmvorschau
  • Verkehrskompass
  • Visite, Gesundheitsmagazin mit MR Prof. Dr. sc. med. Rudolf Arndt aus dem Studio Rostock, jetzt auf NDR Fernsehen aus Hamburg
  • Fragen Sie Prof. Kaul und Alles was Recht ist – Rechtsratgeber mit Prof. Friedrich Karl Kaul, später Dr. Friedrich Wolff
  • Das Professorenkollegium tagt, eine Gesprächsrunde mit Professoren unter Leitung von Hans Jacobus

Unterhaltung

Sportsendungen

  • Sport aktuell
  • Sport am Sonntag
  • Medizin nach Noten (Aerobic-Vorläufer)
  • Sport-Arena
  • Sport am Mittwoch (2. Programm)
  • Sportreporter
  • Halbzeit (immer mittwochs)

Kinder- und Jugendsendungen

  • Wie wär's – Hobbys und Basteltipps, zuerst moderiert von der Schuldirektorin Vanadis Ulbricht, zur Wendezeit übernommen vom heutigen Tagesschau-Sprecher Jens Riewa
  • Alles Trick – Trickfilme
  • Brummkreisel – Kindersendung mit Achim und „Kunibert Männchen“
  • Clown FerdinandPantomime-Geschichten
  • Das SpielhausPuppenspiel-Serie mit Knollo, Defifé, Laribum und anderen Figuren
  • Elf 99 – eine trendige Jugendsendung
  • Flimmerstunde (1980 bis heute beim RBB), vorher Bei Professor Flimmrich (1959-1980)
  • He, Du! und He, Du!-auf der Treppe um die Wette – quizähnliche Sendung u. a. mit Wolfgang Lippert
  • Hoppla mit Wolfgang Hosfeld
  • Gix Gax – Kinderspielshow
  • Kreise und Quadrate – anspruchsvolleres Quiz nach dem Tic-Tac-Toe-Prinzip
  • Mach mit, mach's nach, mach's besser – Kindersportsendung mit Adi
  • mobil – Sendung der Pionierorganisation, moderiert von Andreas Brückner, heute Moderator und Redakteur bei „MDR Aktuell“ und „Umschau“
  • Mit Jan und Tini auf Reisen – zwei kinderartige Puppen erkunden den Alltag der DDR
  • Unser Sandmännchen – eine Kindersendung zur „Guten Nacht“ (Start 22. November 1959, heute durch rbb für die ARD verantwortet)
  • 1-2-3-Allerlei mit dem Schnellzeichner Tom (Thomas Schmitt) (großes Ei auf dem T-Shirt) und dem Hamster Pauline.
  • Zu Besuch im Märchenland lief zu Beginn noch unter dem Titel Meister Nadelöhr erzählt (1955–1975 mit „Meister Nadelöhr“ – gespielt von Eckart Friedrichson, 1978–1989 mit „Fabian“ gespielt von Klaus-Peter Pleßow) mit Schnatterinchen (seit 1953) und Pittiplatsch (seit 1962), Herr Fuchs und Frau Elster (seit 1953); heute vom rbb für die ARD fortgeführt
  • Flax und Krümel (1955-1970)
  • Ellentie mit Ellen Tiedtke (1983-1991)
  • Zu Besuch bei Frau Puppendoktor Pille
  • Man(n)ometer mit Peter Thomsen (Regie: Voß/Werner) von 1986-1990
  • Kunterbunt mit dem als „Zauberpeter“ bekannten Magier Dr. Peter Kersten
  • Guckkasten für kleine Leute

Serien/Reihen

Das Fernsehen der DDR hatte für seine zahlreichen Film- und Serienproduktionen einen fest angestellten Schauspielerstamm, dem die populärsten DDR-Schauspieler (u. a. Helga Hahnemann, Herbert Köfer, Walter Plathe, Günter Naumann, Helga Göring, Andreas Schmidt-Schaller, Helga Piur, Renate Geißler, Günter Schubert, Jürgen Zartmann etc.) angehörten.

  • Zur See – Alltag auf einem Schiff der DDR-Handelsmarine (der MS Johann Gottlieb Fichte), diente nach eigener Aussage dem Produzenten Wolfgang Rademann als Anregung für die ZDF-Reihe „Das Traumschiff
  • Treffpunkt Flughafen – über die Besatzung eines Flugzeugs der Fluggesellschaft „Interflug“ (u. a. mit Walter Plathe)
  • Bereitschaft Dr. Federau – eine Rettungsärztin ist Protagonistin (mit Uta Schorn)
  • Zahn um Zahn – Die Praktiken des Dr. Wittkugel – sehr populäre, heiter-ironisch angehauchte Episoden um das Team einer Zahnarztpraxis (Hauptrollen: Alfred Struwe und Helga Piur)
  • Barfuß ins Bett – Familienserie mit Renate Blume-Reed, Jörg Panknin, Gudrun Okras, Manja Greese, Robert Huth, Franziska Peter, Werner Dissel, Karsten Speck u. a.
  • Johanna – eine Berliner Straßenbahnfahrerin (gespielt von Ute Lubosch) ist Hauptfigur
  • Sachsens Glanz und Preußens Gloria – international beachtete Co-Produktion mit der ČSSR
  • Unser Mann ist König – hier im Mittelpunkt: ein Abgeordneter der Stadtverordnetenversammlung
  • Rentner haben niemals Zeit – Herbert Köfer und Helga Göring als Rentnerehepaar, das die Familie zusammen- und am Laufen hält
  • Geschichten über'n Gartenzaun und Neue Geschichten übern Gartenzaun – heitere Geschichten aus einer Kleingartenanlage (u. a. mit der beliebten Schauspielerin Agnes Kraus)
  • Neumanns Geschichten – Fernsehadaption der Hörfunkreihe Neumanns – 2x klingeln mit Herbert Köfer, Irma Münch und Steffie Spira
  • Polizeiruf 110Krimireihe
  • Der Staatsanwalt hat das Wort – Krimireihe
  • Blaulicht – Krimireihe
  • Das unsichtbare VisierArmin Mueller-Stahl als „Ost-Agent“ in „Feindesland“
  • Märkische Chronik
  • Wege übers Land
  • Mit Herz und RobeUta Schorn als beherzte Richterin
  • Kiezgeschichten
  • Spuk unterm Riesenrad – Serie des Kinderfernsehens u. a. mit der Theaterschauspielerin Katja Paryla, 3 Figuren der Geisterbahn des Berliner Kulturparks „erwachen zum Leben“
  • Spuk im Hochhaus – Serie des Kinderfernsehens mit Heinz Rennhack und abermals Katja Paryla, indirekte Fortsetzung der Idee von Spuk untern Riesenrad
  • Spuk von draußen – Serie des Kinderfernsehens mit Hajo Müller, Madeleine Lierck, Wolf-Dieter Lingk, indirekte Fortsetzung der Idee von Spuk untern Riesenrad/Spuk im Hochhaus
  • Der Leutnant vom Schwanenkietz – hier im Mittelpunkt: ein Abschnittsbevollmächtigter der Volkspolizei
  • Archiv des Todes – 5 Kundschafter mit Spezialausrüstung sollen im von den Nazis besetzten Polen ein Geheimarchiv in Besitz nehmen
  • Das große Abenteuer des Kaspar Schmeck
  • Rita von Falkenhain
  • Die Spreewaldfamilie – Mit Helga Göring und Rudolf Asmus.
  • Präriejäger in Mexiko – Abenteuerserie mit Gojko Mitić, Koljo Dontschev u. a.
  • Fridolin - Hauptfigur ist ein männlicher Erzieher der sich gegen die Männerwelt im Ort nur schwer durchsetzen kann
  • Mensch Herrman

Ausländische Serien

Das Fernsehen der DDR zeigte eine Reihe von Serien, die im Ausland produziert wurden, zum Teil auch in deutscher Erstausstrahlung – diese sind mit einem * gekennzeichnet. Darunter waren auch einige Serien, die aus dem sogenannten nicht-sozialistischen Ausland stammten. Die Synchronisation erfolgte dabei zum großen Teil durch das Fernsehen der DDR.

Fernsehserie Produktionsland/Genre Erstsendung Wiederholung(en)
Abenteuer auf dem Meer Neuseeländische Abenteuerserie Mai. 84 bis Jul. 84 Mai. 88 bis Jul. 88
Die Abenteuer des Dick Turpin * Englische Abenteuerserie 31. Mai 1980 1981–1983
Die Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn Kanadisch-Deutsche Abenteuerserie Oktober 1990
Adolars phantastische Abenteuer Ungarische Zeichentrickserie 22. Januar 1977
Das amerikanische Duell * Ungarische Abenteuerserie 1982 1985
Andrea und ihre Freunde * Rumänische Abenteuerserie Juni 1989
Die geheimnisvollen Städte des Goldes * Französisch/Japanische Zeichentrick-Abenteuerserie 1988
Auf Achse Deutsche Abenteuerserie 24. Juli 1990
Der Aufbruch der fliegenden Schar * Ungarische Abenteuerserie 1982 1985
B. D. greift ein * Rumänische Krimiserie 1975 1988
Berühmte Räubergeschichten aus aller Welt * Tschechoslowakische Abenteuerserie 7. Januar 1988
Curro Jiménez – Der andalusische Rebell *
(auch: Curro kämpft weiter und Curro gibt nicht auf)
Spanische Abenteuerserie 3. November 1981 1981–1983
Daniel Boone * US-Westernserie 1971
Detective Sergeant Bulman, Scotland Yard *
(auch: Fahndung: Detective Sergeant Bulman, Scotland Yard)
Englische Krimiserie 1983 1989
Dirty Dancing * US-Jugendserie 1. September 1989
Dusty Australische Abenteuerserie 7. September 1990
Erotisches zur Nacht (Série Rose) * Französische Erotikserie 20. Dezember 1986
Es war einmal ein Haus
(auch: Hausherren und Mieter)
Tschechoslowakische Dramaserie 11. Februar 1977
Expedition Adam ’84 Tschechoslowakische SciFi-Serie 18. Juli 1987 1990
Fackeln im Sturm US-Dramaserie 7. September 1990 1991
Fame – Der Weg zum Ruhm US-Tanzserie Juni 1990
Familie Merian Österreichische Familienserie 1990
Fahndung: Flughafenpolizei Tokio * Japanische Krimiserie 18. Mai 1983 1985–1987
Fernfahrer * Französische Abenteuerserie 25. Juni 1973
Fernfahrer – Abenteuer auf Spaniens Straßen * Spanische Abenteuerserie 27. September 1980 1985
Das Geheimnis des Moores * Belgische Abenteuerserie Mai 1985 1989
Die Geister aus Spirit Bay * Kanadische Abenteuerserie 18. Februar 1989
Jim Bergerac ermittelt * Englische Krimiserie 22. März 1985 1986–1991
Das Juwel der Krone * Englische Dramaserie Oktober 1986 1991
Das Krankenhaus am Rande der Stadt * Tschechoslowakische Krankenhausserie 5. Mai 1979 1986
Ein Hamster im Nachthemd Tschechoslowakische Abenteuerserie 25. Dezember 1989
Hercule Poirot Englische Krimiserie 27. März 1990
Hunters Gold * Neuseeländische Abenteuerserie 1983 1988
Inspektor Morse, Mordkommission Oxford * Englische Krimiserie 10. August 1989
Kapitän Tenkes *
(auch: Der Kapitän vom Tenkesberg)
Ungarische Abenteuerserie Januar 1965 1966–1989
Knight Rider US-Actionserie 1991
Die Kriminalfälle des Majors Zeman *
(auch: Die 30 Fälle des Major Zeman)
Tschechoslowakische Krimiserie 9. März 1976 1977–1982
Die Leute vom Großen Sattel * Tschechoslowakische Familienserie April 1989
Der Löwe von Flandern Belgische Abenteuerserie 7. Mai 1983
Die Männer der Naumachos * Italienische Abenteuerserie 1986 1989
Matt & Jenny Kanadische Abenteuerserie 12. Februar 1990
Mit vollen Segeln
(auch: Bis ans Ende der Welt)
Rumänische Abenteuerserie 19. Februar 1980 1981–1985
Oh, diese Mieter * Dänische Familienserie 6. Januar 1975 1975–1986
Pipo schafft alle Tschechoslowakisch-deutsche Kinderserie September 1989
Die Rebellen vom Liang Shan Po Japanische Actionserie 1991
Die Rivalen von Sherlock Holmes Englische Krimierie 5. Januar 1977 1978
Sandokan – Der Tiger von Malaysia Italienisch-Deutsch-Französische Abenteuerserie 1. Juli 1981 1984
Die schnelle Gerdi Deutsche Familienserie 23. September 1990
Die schöne Arabella und der Zauberer Tschechoslowakische Kinderserie 30. Juli 1983 1987
Seemannsträume * Bulgarische Abenteuerserie 30. Juni 1989
Sekunden entscheiden * Polnische Abenteuerserie 13. Februar 1969 1970–1986
Sie kam aus dem All * Tschechoslowakische Kinderserie 3. Juli 1982
Der starke Lu * Chinesische Abenteuerserie 23. Januar 1987 1989
Stefek, der Vierzigjährige *
(auch: Die unvermeidlichen Erfahrungen des Stefan Karwowski als Mensch und Kollege)
Polnische Familienserie 31. August 1977 1979–1989
Ungewöhnliche Geschichten von Roald Dahl
(auch: Die unglaublichen Geschichten von Roald Dahl)
Englische Abenteuerserie 1990
Unser Opa ist der Allerbeste * Tschechoslowakische Kinderserie 8. April 1982 1989
Der unsichtbare Mann * Englische SciFi-Serie 3. Mai 1986 1989
Vier Panzersoldaten und ein Hund * Polnische Kriegsserie März 1968
Washington: hinter verschlossenen Türen US-Miniserie 2. Mai 1980
Wie eine verwehte Garbe * Ungarische Abenteuerserie 19. März 1985
Die Wiederkehr von Sherlock Holmes *
(auch: Die Abenteuer von Sherlock Holmes)
Englische Krimiserie 1988
Wilhelm von Oranien * Niederländisch-Belgische Dramaserie 11. Dezember 1984 1989
Der Zauberstein Tschechoslowakische Kinderserie 14. Juni 1986
Zoo-Abenteuer * Australische Tierserie August 1988 1990

Die Reihe Bitte weiterlachen zeigte 1988 Zusammenschnitte aus der Ist ja irre-Spielfilmreihe. Die Slapstickreihe mit Kurzfilmen von Charlie Chaplin oder Buster Keaton Wenn die Torten fliegen oder Gute Nacht mit Charlie ist auch als Klamottenkiste bekannt.

Schulfernsehen

Für den Unterricht in den Schulen wurden Sendungen aus folgenden Themen- bzw. Unterrichtsgebieten produziert: Chemie, ESP („Einführung in die sozialistische Produktion“), Englisch (English for you), Geographie, Geschichte, Heimatkunde, Literatur, Physik, Staatsbürgerkunde und Russisch.

Viele Sendungen sind heute noch über das Deutsche Rundfunkarchiv, Frankfurt/Main und Potsdam-Babelsberg, zu bestellen.

Finanzierung und Werbung

Das Fernsehen wurde durch Rundfunkgebühren finanziert. Darüber hinaus wurde es von Seiten des Staates stark subventioniert. So wurden z. B. im Staatsaushalt des Jahre 1982 115,4 Millionen DDR-Mark an Einnahmen veranschlagt. Im Jahre 1983 gab es Ausgaben in Höhe von 222 Millionen DDR-Mark. Der Gebühreneinzug erfolgte durch den Postzeitungsvertrieb.

1959 startete im Deutschen Fernsehfunk eine Versuchsendung »Notizen für den Einkauf«. Sie war der Vorläufer der »Tausend Tele-Tips«, die ab 1960 regelmäßig im Fernsehfunk liefen. Die Programme waren ab 1975 werbefrei. Die Gründe dafür lagen sicherlich auch in der mangelnden Konkurrenz der angebotenen Produkte untereinander.

Ab der Wendephase gab es wieder Werbung, um die in die Höhe geschossenen Kosten, die nun weitestgehend selbst zu tragen waren, zu finanzieren. Dazu wurde ein Vertrag mit dem französischen Werbevermarkter IP (Information et Publicité) mit einer Laufzeit bis zum 31. Dezember 1991 geschlossen.

Technik

Für den Übertragungsstandard hatte die DDR sich abweichend von der im übrigen Osteuropa eingeführten Sendenorm D/K für die westeuropäische Norm B/G entschieden, um mit Westdeutschland kompatibel zu bleiben. Die Einführung des Farbfernsehens erfolgte jedoch abweichend von der BRD und im Einklang mit Osteuropa am 3. Oktober 1969 im von Frankreich entwickelten SECAM-Standard. An der grundsätzlichen Kompatibilität änderte sich dadurch jedoch nichts, gegenseitiger Empfang zumindest in schwarzweiß blieb weiterhin möglich. Mit dem Programmschluss vom 14. auf den 15. Dezember 1990, gleichzeitig mit der Abschaltung des 1. Programms, wurde auf PAL umgeschaltet. Die Deutsche Bundespost ging davon aus, dass weitgehend Geräte in Gebrauch waren, die beide Farbnormen empfangen konnten. Anderenfalls war ein Decoder nötig.

Das Fernsehen der DDR führte 1983 als erste deutsche Fernsehanstalt versuchsweise das von Sony entwickelte Betacam-System für die magnetische Bildaufzeichnung ein, dessen Nachfolgesysteme (Betacam SP und Digital Betacam) noch heute von vielen großen Sendern genutzt werden. Es löste die elektromagnetische Aufzeichnungstechnik der Firma Bosch schrittweise ab. Im selben Jahr setzte das DDR-Fernsehen erstmals im deutschen Sprachraum eine Steadicam für eine Live-Übertragung ein.

Sonstiges

Herbert Köfer hat nach eigenen Angaben sowohl die erste wie auch die letzte Sendung des DFF moderiert.

DDR-Fernsehprominenz heute

  • Andrea Ballschuh, Moderatorin Kindersendung Ein Bienchen für..., heute Moderatorin beim MDR (Quickie) und beim ZDF (Volle Kanne – Service täglich)
  • Elke Bitterhof, Programmsprecherin und Moderatorin, heute MDR-Moderatorin der Sendung selbstbestimmt!
  • Bodo Boeck, Sportreporter, heute beim MDR
  • Cathrin Böhme, Programmsprecherin, heute Moderatorin der Abendschau (rbb) (Tochter der bekannten DDR-Fernsehansagerin Erika Radtke)
  • Andreas Brückner, Moderator im Kinderprogramm (Sendung mobil), heute Moderator von MDR aktuell (MDR) und „Umschau“
  • Jan Carpentier, Politikjournalist bei Elf 99 und im Studio Bonn, heute Journalist beim rbb
  • Klaus Feldmann, Nachrichtensprecher der Aktuellen Kamera, später Nachrichtensprecher und Redakteur bei regionalem Sender in der Lausitz, heute Ruhestand
  • Bodo Freudl, Moderator (RUND) und Chefredakteur Jugendfernsehen, heute bei UFA
  • Angela Fritzsch, Moderatorin bei Elf 99, heute Moderatorin von zibb (rbb)
  • Maria Gartz, Politikjournalistin Studio Paris, heute bei EuroNews Lyon
  • Christiane Gerboth, Moderatorin aktuell (Nachfolgesendung der „Aktuellen Kamera“) , heute Nachrichtensprecherin bei ProSieben
  • Heike Götz, Regionalnachrichtensprecherin, dann ORB/rbb, heute Moderatorin beim NDR
  • Hellmuth Henneberg, Moderator, heute Journalist beim rbb (Ozon und Gartenzeit)
  • Bernd Herrmann, Politikjournalist (Studio Moskau), heute Journalist beim rbb
  • Dieter B. Herrmann (Moderator von „AHA“), Astronom, Wissenschaftshistoriker, ehem. Direktor der Archenhold-Sternwarte in Berlin-Treptow und Gründungsdirektor des Zeiss-Großplanetariums in Berlin-Prenzlauer Berg, heute Präsident der Leibniz-Sozität der Wissenschaften zu Berlin
  • Victoria Herrmann, Journalistin und Moderatorin bei Elf 99, heute Moderatorin beim MDR
  • Andrea Horn, Programmsprecherin, danach ZDF-Chefansagerin, heute Moderatorin beim MDR
  • Maybrit Illner, Reisemagazin Azur, Moderatorin Abendjournal und Sportredaktion, heute Moderatorin von Maybrit Illner (vormals: Berlin Mitte) (ZDF) und Publizistin
  • Hans-Dieter Jancker, AK-Korrespondent in Dresden, heute freier Mitarbeiter MDR-Rundfunk in Leipzig
  • Ulrich Jansch, Sportreporter, heute bei Eurosport
  • Ulf Kalkreuth, Kulturjournalist, heute Moderator beim rbb
  • Andrea Kiewel, Moderatorin des Regionalprogramms 1990, heute beim ZDF (Fernsehgarten, weitere Unterhaltungssendungen in unregelmäßigem Abstand)
  • Renate Krawielicki, Nachrichten, später bei ORB und WDR (Servicezeit Familie)
  • Hardy Kühnrich, Politikjournalistin, später ARD-Korrespondentin in Warschau, rbb-Journalistin
  • Petra Kusch-Lück, Programmsprecherin, später Entertainerin bei ORB, MDR und rbb (Musikantenscheune)
  • Ines Krüger, Programmsprecherin, Entertainerin, Moderatorin (Elf 99), später Moderatorin von Brisant (MDR) bis 2005, jetzt Therapeutin
  • Wolfgang Lippert, Moderator, später beim ZDF Moderator von (Wetten, dass..?), heute wieder im MDR tätig (Wo ist Lippi?)
  • Christine Meister, Nachrichten, heute rbb-Live-Reporterin, Moderatorin DW-TV
  • Achim Mentzel, Moderator, heute noch im MDR Der Kahn der guten Laune
  • Gerald Meyer, Moderator Mittagsjournal, heute Moderator von Brandenburg aktuell und Wirtschaft, Arbeit, Sparen – "WAS!" (rbb)
  • Carmen Nebel, Programmsprecherin, heute Moderatorin beim ZDF
  • Bernd Niestroj, Politikjournalist im Studio Bonn, MDR-Journalist (geb.22.07.1946, gest.05.12.2008)
  • Heinz Florian Oertel, Sportreporter, später ORB- & MDR-Sportreporter, heute Ruhestand
  • Jens Riewa, Nachrichten, heute Sprecher bei der Tagesschau (NDR)
  • Almut Rudel (Risse), Sportmoderatorin, heute MDR – Nachrichtenmoderatorin
  • Matthias Schliesing, Nachrichten, heute Journalist beim MDR
  • Michael Schmidt, Nachrichtenmoderator, heute NDR-Journalist
  • Frank Stuckatz, Sportmoderator, freier MDR-, rbb-Journalist
  • Raiko Thal, Politikjournalist (AK zwo), heute Moderator der Abendschau und zibb (rbb)
  • Dirk Thiele, Sportreporter, heute bei Eurosport
  • Peter Thomsen, Moderator („Man(n)ometer“), heute Schauspieler in Filmen und Serien von ZDF, SWR, Sat.1, RTL
  • Monika Unferferth, Programmsprecherin, heute rbb, MDR, ZDF – Journalistin und Moderatorin für Mode und Konfektion
  • Angelika Unterlauf, Sprecherin der Aktuellen Kamera, heute Sat.1-Journalistin, Ehefrau von Erich Böhme
  • Beate Werner, Moderatorin Bei uns in Sachsen (später als Sachsenspiegel), heute Unterwegs in Sachsen
  • Hans-Joachim Wolfram, Showmaster (Außenseiter-Spitzenreiter), führt heute als MDR-Unterhaltungsjournalist die Sendung Außenseiter-Spitzenreiter weiter.
  • Gert Wichmann, Politikjournalist (Studio Warschau), heute MDR-Journalist

Literatur

  • Rüdiger Steinmetz/Reinhold Viehoff (Hg.): Deutsches Fernsehen Ost – Eine Programmgeschichte des DDR-Fernsehens. Berlin: Verlag für Berlin-Brandenburg 2008, 800 Seiten; ISBN 978-3-86650-488-2
  • Thomas Beutelschmidt: „Alles zum Wohle des Volkes?!?“ Die DDR als Bildschirm-Wirklichkeit vor und nach 1989, 1999 (pdf-Datei)
  • Uwe Breitenborn: Wie lachte der Bär? Systematik, Funktionalität und thematische Segmentierung von unterhaltenden nonfiktionalen Programmformen im Deutschen Fernsehfunk bis 1969, Weißensee Verlag Berlin, Berlin 2003. ISBN 3-934479-99-5 Verlagsinfo
  • Lars Brücher: Das Westfernsehen und der revolutionäre Umbruch in der DDR im Herbst 1989, Magisterarbeit, 2000 (Online-Version)
  • Oskar Fanta: Sehen – Raten – Lachen? Quiz- und Spielsendungen im Fernsehen der DDR, Weißensee Verlag Berlin, Berlin 2006. ISBN 3-89998-079-4
  • Peter Hoff: „Kalter Krieg auf deutschen Bildschirmen – Der Ätherkrieg und die Pläne zum Aufbau eines zweiten Fernsehprogramms der DDR“, in: Kulturation, 2/2003. ISSN 1610-8329 (Online-Version)
  • Woo-Seung Lee: Das Fernsehen im geteilten Deutschland (1952-1989). Potsdam: Verlag für Berlin-Brandenburg, 2003. ISBN 3-935035-50-0
  • Hans Müncheberg: Ein Bayer bläst die Lichtlein aus – Ost-Fernsehen im Wendefieber und Einheitssog, In: Freitag 46/2004, Berlin, 2004 ISSN 0945-2095 (Online-Version)
  • Hans Müncheberg: Blaues Wunder aus Adlershof. Der Deutsche Fernsehfunk – Erlebtes und Gesammeltes. Berlin: Das Neue Berlin Verlagsgesellschaft mbH, 2000. ISBN 3-360-00924-X
  • Christina Oberst-Hundt: Vom Aufbruch zur Abwicklung – Der 3. Oktober 1990 war für den Rundfunk der DDR die Beendigung eines Anfang, In: M – Menschen Machen Medien, 2000 ISSN 0946-1132 (Online-Version)
  • Markus Hiegemann Rotenburg: Was blieb vom Deutschen Fernsehfunk? Fernsehen und Hörfunk der DDR 15 Jahre nach dem Mauerfall. Brilon, Sauerland Welle, gesendet am 9. und 16. November 2004. [1]
  • Sabine Salhoff (Bearb.): Das Schriftgut des DDR-Fernsehens. Eine Bestandsübersicht. Potsdam-Babelsberg: DRA, 2001. ISBN 3-926072-98-9
  • Erich Selbmann: DFF Adlershof. Wege übers Fernsehland. Berlin: Edition Ost, 1998. ISBN 3-932180-52-6 (Selbmann war von 1966 bis 1978 Chefredakteur der Aktuellen Kamera.) – Rezension

Siehe auch

Rundfunk der DDR (Hörfunk), DEFA, Liste von Kulturschaffenden in der DDR

Weblinks

52.43222222222213.547Koordinaten: 52° 25′ 56″ N, 13° 32′ 24″ O


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