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Das Deutsche Haupthöhennetz (DHHN) ist ein präzises Netzwerk vermessener Höhen in Deutschland. Es geht auf einen Beschluss der 2. Gradmessungskonferenz im Jahr 1867 zurück, anstelle von trigonometrischen Hauptnivellements geometrische Präzisionsnivellements durchzuführen.
Inhaltsverzeichnis
Ursprung
Von 1868 bis 1894 fanden Urnivellements in Norddeutschland, Elsaß-Lothringen und Hohenzollern statt. Die Höhenangaben dieser Schleifennivellements (mittlere Abschlussfehler +/- 2,04 mm/km) bezogen sich auf den Nullpunkt des Pegels Neufahrwasser bei Danzig, in Schleswig-Holstein auf den Nullpunkt des Pegels in Hamburg.
DHHN-12
Von 1875 bis 1876 wurden Nivellements von Amsterdam nach Berlin durchgeführt und 1879 wurde an der Berliner Sternwarte eine Markierung angebracht, die
37,000 m über dem Nullpunkt des Amsterdamer Pegels
lag. Höhenangaben, die sich auf diesen Punkt beziehen, werden als Höhe über Normalnull (Höhen über NN) bezeichnet. Nach dem Abbruch der Berliner Sternwarte ersetzten im Jahr 1912 fünf unterirdische Festlegen in Hoppegarten bei Müncheberg[1] (40 km von der Stadtmitte Berlins, 24 km von der heutigen Stadtgrenze entfernt) die Markierung, ohne die Bezugshöhe zu verändern. Da bei den Nivellements keine Schweremessungen durchgeführt wurden, wurden die Höhen mit der Normalschwere korrigiert. Die so erhaltenen Höhen waren normal-orthometrische Höhen. Dieses Höhensystem wird heute DHHN12 genannt.DHHN-85
In Westdeutschland fanden in den Jahren 1980 bis 1985 Wiederholungsmessungen im DHHN statt, die zum DHHN85 mit orthometrischen Höhen führten. Das Geoid, das als Bezugsfläche diente, sollte weiterhin mit Normalnull bezeichnet werden.
In Ostdeutschland (DDR) diente im Rahmen des einheitlichen Nivellementnetzes osteuropäischer Länder der Pegel Kronstadt bei Sankt Petersburg als Bezugspunkt. Höhenangaben, die sich auf diesen Punkt beziehen, sind Normalhöhen und werden als Höhen über Höhennormal (Höhen über HN) bezeichnet. Die Höhen beider Systeme NN und HN weichen um 12 bis 16 cm voneinander ab, wobei der NN-Wert der höhere ist.
DHHN-92
Die Vermessungsverwaltungen der 16 Bundesländer Deutschlands beschlossen im Jahr 1993 ein einheitliches Höhenbezugssystem, das DHHN92, einzuführen. Mit Verbindungsnivellements und Schweremessungen zwischen den bestehenden Höhennetzen wurden im Jahr 1994 die erforderlichen Grundlagen bestimmt. Anschlusspunkt zur Festlegung des DHHN-92 ist der Knotenpunkt an der Neuen St.-Alexander-Kirche in Wallenhorst bei Osnabrück, der an das europäische Referenznetz (ETRS-89) angeschlossen ist, das sich weiterhin auf den Pegel von Amsterdam bezieht. Die bisher geltenden Höhenbezüge auf Normalnull (NN) und Höhennull (HN) werden damit durch das Quasigeoid des DHHN-92 ersetzt und als Höhen über Normalhöhennull (Höhen über NHN) bezeichnet. Die Differenz dieser Normalhöhen zu den NN-Höhen ist ortsabhängig (insbesondere von der Höhe) und beträgt beispielsweise in Jena (Höhe: 150 m) ca. 20 mm.
Höhenunterschiede zu Nachbarstaaten
In Bezug auf DHHN-92 bestehen zu den Höhensystemen der Nachbarstaaten folgende genäherte Höhenunterschiede: [2]
Beispiel: Höhe in der Schweiz −32 cm = Höhe in Deutschland.
Schweiz −32 cm Frankreich −50 cm Luxemburg +1 cm Belgien −230 cm Niederlande −1 cm Dänemark −2 cm Polen +14 cm Tschechien +13 cm Österreich −34 cm Das Europäische Höhennetz ETRS-89 stimmt nicht genau mit dem deutschen DHHN-92 überein. Die Höhenunterschiede betragen aber weniger als 1 cm.
Literatur
- Helmut Sadowski, Bernd Sorge: Der Normalhöhenpunkt von 1912 – Datumspunkt des DHHN 2012? In: Vermessung Brandenburg, 2/2005, S. 31-39
Einzelnachweise
Weblinks
- Höhenreferenzsysteme in Deutschland (BKG)
- Grundlagen DHHN92 (LVA NRW)
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