DJU

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Die dju-Bundesgeschäftsführung hat ihren Sitz im Gebäude der ver.di-Bundesverwaltung am Paula-Thiede-Ufer in Berlin

Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) ist eine Berufsgruppe innerhalb der Fachgruppe Medien in der Gewerkschaft ver.di.

Sie ist die Journalistenorganisation innerhalb des DGB. Von den knapp 22.000 Mitgliedern in Deutschland sind mehr als die Hälfte freie Journalisten. Die dju gehörte zur 1948 gegründeten IG Druck und Papier und ab 1989 zur IG Medien, die sich mit anderen Gewerkschaften im Jahr 2000 zur Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft zusammenschloss.

Inhaltsverzeichnis

dju in der Fachgruppe Medien

Bei ihrer Bundeskonferenz am 2. und 3. März 2007 in Berlin wählte die dju einen neuen Bundesvorstand. Vorsitzender war seither bis Ende März 2009 Malte Hinz, seit Dezember 2008 Chefredakteur der Westfälischen Rundschau. Nach seinem Rücktritt wurde am 24. März 2009 aus dem Kreis des dju-Bundesvorstands Ulrich Janßen, Sportredakteur und freigestellter Betriebsratsvorsitzender bei der Nordwest-Zeitung in Oldenburg, gewählt. Seine Stellvertreter sind weiterhin Renée J. Möhler, die als Freie Nachrichtenredakteurin beim SR arbeitet, und der dpa-Redakteur Manfred Protze.

Frühere dju-Vorsitzende waren von 1970 bis 1986 Eckart Spoo und von 1992 bis 1995 Jutta Ditfurth.[1] Ein bekanntes Bundesvorstandsmitglied war zehn Jahre lang Emil Carlebach.

Am 3. und 4. März 2007 wurde die neue Fachgruppe Medien in ver.di gegründet. Sie besteht aus den Mitgliedern der bisherigen Fachgruppen Rundfunk, Film und audiovisuelle Medien (RFAV) und der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju). Die dju vertritt als eigenständige Berufsgruppe in der Fachgruppe Medien die berufspolitischen und ethischen Interessen der Journalisten aller Medien. Zum Vorsitzenden der neuen Fachgruppe Medien wurde Werner Ach (ZDF) gewählt, seine Stellvertreterin ist Renée J. Möhler.

Leistungen

Die dju stellt einen Presseausweis aus. Sie bietet ihren Mitgliedern Rechtsberatung und Rechtsschutz.

Ein umfangreiches Seminarprogramm richtet sich an Betriebsräte. Im Bereich Weiterbildung für Journalisten kooperiert die dju mit der Journalistenakademie.

Die dju ist Mitglied der Internationale Journalistenföderation.

Mitglieder der dju erhalten M – Menschen Machen Medien, die medienpolitische Zeitschrift von ver.di.

Charta zur Sicherung von Qualität im Journalismus

Die dju setzt sich für Qualität im Journalismus ein. 2003 verabschiedete sie Die Charta zur Sicherung von Qualität im Journalismus. Sie wurde bei der Bundeskonferenz 2007 um Passagen ergänzt, die eine Unvereinbarkeit journalistischer und geheimdienstlicher Tätigkeit betonen und eine Trennung zwischen journalistischer Berichterstattung und Public Relations fordern.

„Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) setzt sich zum Ziel, Qualität im Journalismus in allen Medien einzufordern:

  • Journalismus und Medien nehmen eine öffentliche Aufgabe wahr, für die Art. 5 GG einen besonderen Schutz gewährleistet. Daher brauchen beide gesellschaftlich akzeptierte Leitbilder. Medienunternehmer und Journalistinnen und Journalisten sind aufgefordert, gemeinsam solche Leitbilder zu formulieren, Qualitäts-Standards, journalistische und ethische Grundsätze und Ziele gemeinsam zu definieren und innere Pressefreiheit und die Mitwirkung der Journalistinnen und Journalisten dabei zu sichern.
  • Journalismus orientiert sich an den ‚Publizistischen Grundsätzen‘ des Deutschen Presserates
  • Journalismus steht und fällt mit solidem handwerklichen Wissen. Dazu ist eine verbindlich geregelte und stetige Aus- und Weiterbildung notwendig, sowohl innerhalb des Unternehmens als auch außerhalb (Journalistenschulen, Universitäten etc.). Sie muss sowohl festangestellte als auch freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einbeziehen.
  • Journalismus braucht gute Arbeitsbedingungen und soziale Sicherheit. Neben einer zeitgemäßen Infrastruktur ist der umfassende Zugang zu allen Informationsquellen zu garantieren. Tarifverträge müssen verbessert, die zusätzliche Altersversorgung gesichert werden. Auch diese Standards tragen zu Unabhängigkeit der Journalistinnen und Journalisten bei.
  • Journalismus lebt von Unabhängigkeit. Der Kampf um den Markt und die Marktanteile darf weder die Grenzen von Information und Werbung verwischen noch durch Sponsoring oder Public Relations die journalistische Arbeit beeinträchtigen. Journalisten achten auf die strikte Trennung von PR-Tätigkeiten und journalistischer Arbeit. Sie legen PR-Tätigkeiten in Zweifelsfällen gegenüber ihren journalistischen Auftraggebern offen.
  • Journalismus ist mit Tätigkeiten für Geheimdienste nicht vereinbar.
  • Journalismus braucht Anregung und Kritik von innen und außen. Alle Medienschaffenden und -Verantwortlichen sorgen für eine stetige journalistische Auseinandersetzung mit Medienunternehmen, Medienprodukten, Mediengesetzen und Entwicklungen. Auch das eigene Unternehmen muss dabei berücksichtigt werden.
  • Journalismus braucht eine permanente Qualitäts-Prüfung und Qualitäts-Sicherung. Dabei ist auch enger Kontakt mit der Medienwissenschaft und den Lesern, Hörerinnen, Sehern, Akteurinnen (Internet) zu halten.
  • Journalismus braucht tägliche konstruktive interne Kritik. Beiträge müssen wieder gegengelesen (von Kolleginnen und Kollegen, nicht vom Chef) werden, Ergebnisse, Echos auf Beiträge, Sendungen etc. gemeinsam analysiert, Fehler sofort freiwillig berichtigt werden.
  • Journalismus heißt Zeit haben zum Recherchieren. Jedes Medien-Unternehmen muss den Redakteur/innen und Journalist/innen intensive Recherchen ermöglichen und die zeitlichen Freiräume dafür schaffen.

In Erfüllung ihrer öffentlichen Aufgabe leisten die Massenmedien einen wesentlichen Beitrag zur demokratischen Auseinandersetzung, zur Entfaltung von Kultur und Bildung freier Meinung. Um diese hohen Güter stets zu gewährleisten, ist eine permanente Qualitätsdebatte zu führen und zu prüfen, ob die behaupteten Standards erfüllt werden.“

Außerdem ist die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union Mitunterzeichner der gemeinsamen Erklärung des AK Vorrat zum Gesetzesentwurf über die Vorratsdatenspeicherung.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jutta-Ditfurth.de (PDF-Datei)

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