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Die Rammsondierung ist ein Baugrundaufschlussverfahren im Bauwesen, das mit Hilfe von Sondiergeräten durchgeführt wird. Bei dieser Sondierung wird im Gegensatz zur Rammkernsondierung kein Boden zur Ermittlung der Bodenkennwerte entnommen. Stattdessen werden die Kennwerte, zu denen die Lagerungsdichte und die Konsistenz gehören, über den Eindringwiderstand des Sondiergerätes festgestellt.
Inhaltsverzeichnis
Sondiergeräte
Je nach anstehendem Boden und erforderlicher Aufschlusstiefe kann zwischen mehreren Sondiergeräten ausgewählt werden. Zu den leichten Sondierungsgeräten (DPL, Dynamic Probing Light)[1] zählen die leichte Rammsonde DPL-5 mit einem Spitzenquerschnitt von 5 cm² und die leichte Rammsonde DPL mit Spitzenquerschnitt 10 cm². Die Rammsonde DPL-5 wird auch als Künzelstab bezeichnet.[2] Weiterhin können mittelschwere Sondierungsgeräte (DPM, Dynamic Probing Medium) ausgewählt werden, wie etwa die mittelschweren Rammsonden DPM-A und DPM. Des Weiteren sind noch schwere Rammsondiergeräte DPH (Dynamic Probing Heavy) und superschwere Rammsondiergeräte DPSH (Dynamic Probing Super Heavy)[1] oder DPG (Dynamic Probing Giant)[3] verfügbar. Zusätzlich zu den genannten Geräten ist auch die Anwendung eines Penetrations-Testgerätes SPT (Standard Penetration Test) möglich.[4] Neben einem unterschiedlichen Spitzenquerschnitt und Spitzendurchmesser der Sondierspitze sind die Geräte mit unterschiedlichen Fallgewichten und Fallhöhen ausgestattet.
Rammsonden nach DIN 4094:
Name Abkürzung Spitzenquerschnitt
Ac in cm²Spitzendurchmesser
d in mmMasse des Rammbären
m in kgFallhöhe
h in mLeichte Rammsonde DPL 10 35,7 10 0,5 Leichte Rammsonde DPL-5 5 25,2 10 0,5 Mittelschwere Rammsonde DPM 10 35,7 30 0,5 Mittelschwere Rammsonde DPM-A 10 35,7 30 0,2 Schwere Rammsonde DPH 15 43,7 50 0,5 Standardpenetrationstest SPT 20 50,5 63,5 0,76 Durchführung und Auswertung
Der Rammbär, mit dessen Hilfe das Sondiergestänge in den Boden gerammt wird, wird entweder mittels Luftdruck oder Muskelkraft (DPL) bzw. eines Kettenzuges (DPM, DPH) auf eine vordefinierte Höhe gebracht. Anschließend fällt er aus dieser Höhe auf das Sondiergestänge. Dieses Vorgehen gewährleistet, dass der Rammbär immer die gleiche Kraft auf die Sondierspitze ausübt. Gemessen werden bei den Rammsondiergeräten die Eindringtiefe pro Schlagzahl. Die Anzahl der Schläge pro 10 cm (Sondierung) oder 30 cm (SPT) Eindringtiefe wird im Sondierdiagramm, einem Schlagzahl- oder Stufendiagramm, beim SPT in einem Balkendiagramm, gegen die Tiefe aufgetragen, um eine einfache Beurteilung der Lagerungsdichte zu ermöglichen. Diese Auswertung ist zumeist nur qualitativ möglich, da verschiedene geotechnische Bedingungen wie Ungleichförmigkeit des Bodenmaterials, Wassergehalt und Reibung des Sondiergestänges die Schlagzahl beeinflussen.[5]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b Auszug DIN 4094, Projekt „Rammsonde“ am Technischen Gymnasium Hamburg-Farmsen
- ↑ LAGa RL PN 2/78 - Entnahme und Vorbereitung von Proben aus festen, schlammigen und flüssigen Abfällen, 2.1 Handsondierungen, umwelt-online.de
- ↑ Sondierungen und deren Bewertung, Vortrag der Bundesanstalt für Wasserbau (pdf, 5 Mb)
- ↑ Der Standard Penetration Test (SPT), Manfred Kiekbusch und Gerd Siebenborn, bbr Wasser und Rohrbau, 8/96 · 47. Jahrgang (pdf, 430 KB)
- ↑ Vorlesung Ingenieurgeologie, Hochschule für Technik und Wirtschaft, Dresden (pdf, 3 Mb)
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