- DSV Alvin
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Alvin (Deep Submergence Research Vehicle - DSV-2) ist ein Tiefsee-U-Boot mit einer Länge von 7 Metern und einem Gewicht von 16 Tonnen. Der Eigentümer von Alvin ist die United States Navy, betrieben wird das Boot derzeit von der Woods Hole Oceanographic Institution (WHOI).
Geschichte
Das U-Boot wurde zu einem Preis von 575.000 US-Dollar von der General Mills' Electronics Group (Litton Industries) in Minneapolis, Minnesota gebaut und am 5 Juni 1964 ausgeliefert. Nach einer Erprobungsphase, die bis zum Sommer 1965 abgeschlossen war, fuhr das Boot abwechselnd für private Unternehmen und für das Office of Naval Research der US Navy.
Ein markanter Einsatz der Alvin war die Suche nach einer Wasserstoffbombe, die nach einer Kollision einer B-52 mit einem KC-135-Tankflugzeug im Februar 1966 vor Spanien ins Meer gefallen war (→Palomares-Zwischenfall). Weiter erhielt Alvin durch skurrile Zwischenfälle Aufmerksamkeit vonseiten der Medien; so wurde das Boot einmal von einem Schwertfisch angegriffen, außerdem verlor das Boot bei einer Kollision mit seinem Mutterschiff einen Greifarm. Der auffälligste Unfall mit diesem Tauchboot ereignete sich im Oktober 1968 im Atlantik rund 88 Meilen vor der Küste von Nantucket, Massachusetts, als Alvin bei der Vorbereitung zu seinem 308. Taucheinsatz sank. Die Besatzung konnte sich rechtzeitig retten und auch noch die Einstiegsluke schließen, trotzdem sank das Boot auf 1.580 Metern Tiefe. Erst ein Jahr später konnte das Fahrzeug mithilfe der Aluminaut geborgen werden. Das Innere der Tauchkapsel war zum Glück trocken geblieben - selbst der Proviant am Bord war noch in Ordnung. Das Boot konnte zwei Jahre später nach einer ausführlichen Grundüberhohlung wieder eingesetzt werden.
Sein medienwirksamster Einsatz war 1986, als mit seiner Hilfe das Wrack der Titanic erkundet wurde. Mit Alvin wurde auch die erste Fahrt unternommen um den Mittelozeanischen Rücken vor Ort zu erkunden. Dabei wurden die Schwarzen Raucher (engl. Black Smoker) entdeckt. Diese Fahrt stellt also gleichzeitig die erste Hydrothermalquellen-Expedition dar.
Ursprünglich war die maximale Tauchtiefe von Alvin 1800 Meter. 1973 wurde das U-Boot jedoch umgebaut und erhielt eine 5 cm dicke Titanhülle, sodass das Tauchboot nun 4500 Meter tief tauchen kann. Innen haben 3 Personen Platz, der Pilot und zwei Forscher. Die Sichtfenster sind aus 9 cm dickem Plastik. Alvin taucht, indem er mit Gewichten beladen wird, wenn der Tauchgang zu Ende ist, werden sie einfach abgeworfen und das U-Boot steigt langsam auf. Bei Bedarf können die seitlichen Treibwerke für zusätzlichen Auftrieb eingesetzt werden. Zusätzlich kann die Ausrüstung abgeworfen werden, die mehr Gewicht als Auftrieb mit sich bringt. Die Atemluftvorräte reichen für ungefähr 3 Tage. In einem Notfall kann die Kapsel mit den drei Insassen vom Rest des Bootes abgetrennt werden.
Mutterschiff für Alvin war zunächst der Katamaran USS Lulu (DSRVT-1). Ab 1968 übernahm diese Rolle die USNS Mizar. Seit 1986 ist die R/V Atlantis II das Transportschiff für das Tauchboot.
Literatur
- Gierschner, Norbert: Tauchboote, transpress/VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1980
Weblinks
- „Human Occupied Vehicle Alvin“, Woods Hole Oceanographic Institution (WHOI), 3. Mai 2007
- „Harold Froehlich, 84, Dies; Designed Deep-Sea Minisub“, New York Times, 26. Mai 2007
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