- DTEV
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Der Deutsche Tischeishockey-Verband (DTEV) ist der offizielle Dachverband für Tischeishockey in Deutschland und Gründungsmitglied der International Table Hockey Federation. Er wurde 1995 als Interessengemeinschaft deutscher Tischeishockey-Vereine gegründet.
Aufgaben
- Koordination des Spielbetriebs auf nationaler Ebene
- Durchführung und Organisation der höchsten nationalen Turnierserie von drei bis 6 DTEV-Turnieren im Jahr, darunter die Deutsche Meisterschaft. Herausgabe einer nationalen Rangliste basierend auf den Turnierergebnissen. Diese ist ausschlaggebend für die Qualifikation zu internationalen Meisterschaften (WM und EM)
- Vertretung der Interessen der deutschen Tischeishockey-SpielerInnen in der ITHF
Struktur
Leitung
Entscheidendes Organ ist eine Delegiertenversammlung der Mitgliedsvereine (s. u.). Zunächst fand diese bei Bedarf im Vorfeld eines DTEV-Turniers, meist einer Deutschen Meisterschaft, statt. Seit 2006 gibt es die Möglichkeit, diese im Internet auszurichten. Dabei hat jeder Mitgliedverein eine Stimme, für die Ausrichtung eines DTEV-Turniers erhalten der/die ausrichtenden Verein/e eine weitere Stimme.
Mitgliedschaft
Die Teilnahme an Turnieren des DTEV steht grundsätzlich allen Interessierten offen. Eine Mitgliedschaft ist nur für das Recht relevant, an einer Delegiertenversammlung teilzunehmen. Dazu muss ein Verein seinen Sitz in Deutschland haben und bei einem DTEV-Turnier in den letzten 12 Monaten vor der Versammlung bzw. Abstimmung (jedoch mindestens bei einem der letzten vier DTEV-Turniere) mit mindestens einer Person vertreten gewesen sein.
Geschichte
Vorgeschichte
Seit wann Tischeishockey in Deutschland gespielt wird, ist unklar. Es gibt Vereinigungen, wie den 1. TEC Berlin 1982, die angeben, seit mehr als 20 Jahren zu spielen. Einen organisierten überregionalen Spielbetrieb gibt es seit der am 6. Juni 1993 ausgetragenen 1. Deutschen Meisterschaft in Königswinter. Die ersten Hochburgen waren Bonn, Wilhelmshaven und Hamburg.
Das erste Jahrzehnt nach der Gründung 1995
Das wachsende Interesse führte zur Gründung des DTEV am 2. April 1995 in Bremen. Neben den genannten Zentren entstanden und vergingen weitere Milieus u. a. in Bremen, Braunschweig und Leipzig.
Besonders charakteristisch für den Verband und die deutsche Szene war das Selbstverständnis, dass die gemeinsame Leidenschaft sich um ein "Spielzeug für Erwachsene" drehe. In diesem Punkt stimmte man überein mit dem Milieu in Österreich, entschied sich aber deutlich mit Auffassungen anderer Verbände. Exemplarisch dafür war und ist die Verwendung von Pseudonymen für SpielerInnen im Verband.
Sinnbild der Ordnung des DTEV war Frank Uwe Walli Walpurgis, der das bis zu seinem Rücktritt 2004 existente Amt des Verbandspräsidenten innehatte. Seinem Schaffen standen die anarchischen Vorstellungen anderer Aktiver entgegen, die durch Ihr Engagement ebenfalls tragende Rollen im Verband spielten. Bemerkenswert ist der Erfolg des Modells, der in der Ausrichtung der Weltmeisterschaft 1999 in Wilhelmshaven gipfelte.
Aktuell
Rein zeitlich gingen mit dem vorläufigen Karriereende Wallis das schleichende Fernbleiben der besten Spieler einher. Trotz dem Auftauchen neuer Milieus in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und dem Sauerland befindet sich der Verband in einer Phase der Umstrukturierung, die u. a. in den o. g. aktuellen Organisationsstrukturen widerspiegelt. Hiermit wurde versucht, einen Kompromiss zwischen anarchischen und demokratischen Vorstellungen zu schaffen, die im Verband in seiner aktuellen Zusammensetzung konkurrieren. Trotz aller Umbrüche konnte der Verband als einer der größeren 2005 den internationalen Verband ITHF mitgründen.
Turniere
Der DTEV ist Ausrichter nationaler Turniere und entsendet eine Auswahl von SpielerInnen zu internationalen Meisterschaften.
DTEV-Turniere
Inklusive der nachträglich als offiziell erklärten Turniere wurden seit 1991 47 DTEV-Turniere ausgerichtet. Das entspricht einem Schnitt von etwa drei Turnieren jährlich. Hochphasen stellen dabei die Jahre 1994 und 1995 mit u. a. drei Turnieren mit je etwa 60 Teilnehmenden sowie die Jahre 2002 bis 2005 mit durchschnittlich fünf Turnieren dar. Erfolgreichster Spieler aller Zeiten ist dabei Der Professor mit 18 Finalteilnahmen. Seit 2006 ist der DTEV mit den Berlin Open als Ausrichter bei der ITHF World Table Hockey Tour vertreten.
Deutsche Meisterschaften
Eine Teilmenge der DTEV-Turniere stellen die Deutschen Meisterschaften dar. Deutscher Rekordmeister ist Der Professor mit fünf Titeln in der Einzelwertung. Sein Klub, die Eismaschine Hamburg, ist mit ebenfalls fünf Titeln ebenfalls Deutscher Rekordmeister.
Internationale Meisterschaften
Die Anzahl der SpielerInnen, die jeder nationale Verband zu einer internationalen Meisterschaft entsenden darf, variiert je nach Wettbewerb oder Status (der Ausrichter darf mehr Spieler entsenden). In der Regel darf ein Verband acht SpielerInnen für die offene Einzelwertung nominieren. Daneben gibt es Wertungen für Damen, Junioren (u18) und seit 2005 auch Veteranen (ü39).
Im DTEV entscheidet die DTEV-Rangliste über die Qualifikation, die anhand der letzten DTEV-Turniere errechnet wird.
Wichtige Vereine und SpielerInnen
Im Folgenden werden deutsche Vereine kurz vorgestellt, die Deutsche Meister-Titel in der Teamwertung errangen oder deren Spieler Deutsche Meister wurden oder den DTEV bei internationalen Meisterschaften vertraten.
Eismaschine Hamburg
- Erfolgreichster deutscher Klub
- 11 Deutsche Meister-Titel
- 5 im Team
- Der Professor: 5 Deutsche Meisterschaften (1994, 1996, 1997, 2000, 2001), weitere 7 Siege bei DTEV-Turnieren, 4 WM-Teilnahmen (1995, 1997, 2001, 2003), von 1995 bis 2004 60 Monate (davon 45 ununterbrochen) lang als bester deutscher Spieler in der Weltrangliste geführt
- Graf Zahl: 1 Deutsche Meisterschaft (1995), weitere 6 Siege bei DTEV-Turnieren, 6 WM-Teilnahmen (1993, 1995, 1997, 1999, 2001, 2003), von 1994 bis 2005 63 Monate lang als bester deutscher Spieler in der Weltrangliste geführt
- Betze: 5 Siege bei DTEV-Turnieren, 4 WM-Teilnahmen (1993, 1995, 1997, 1999), 1993 1 Monat lang als bester deutscher Spieler in der Weltrangliste geführt
TEC Königswinter
- aufgelöst, Neugründung 2004
- 1 Deutscher Meister-Titel im Team (1993)
- Kiaser: 2 WM- und EM-Teilnahmen (1990, 1993)
- Ehemalige bei Rama: Der Joe
- Ehemalige bei Rheinachse: Hämma, Rex, Doc Heider
Rama-Club Bonn
- Nachfolgeklub des TEC Königswinter
- 8 Deutsche Meister-Titel
- 2 im Team (2004, 2009)
- Der Joe: 5 Deutsche Meisterschaften (1993, 1998, 2003, 2005, 2009), weitere 3 Siege bei DTEV-Turnieren, 8 WM- und EM-Teilnahmen (1990, 1993, 1995, 1997, 1999, 2001, 2003, 2005), von 1993 bis 2005 18 Monate lang als bester deutscher Spieler in der Weltrangliste geführt
- Flo: 1 Deutsche Meisterschaft (1999), 1 WM-Teilnahme (2001)
- Jo41: 1 Deutsche Meisterschaft (2004), 1 weiterer Sieg bei DTEV-Turnieren, 2 WM-Teilnahmen (2001, 2003)
- Dr. Doom: 1 WM-Teilnahme (2005)
- Jupp Zupp: 1 WM-Teilnahme (2005)
1. TEC Wilhelmshaven e. V.
- 2 Deutsche Meister-Titel im Team
- Walli: 3 WM-Teilnahmen (1995, 1997, 2001)
- Armonies: 1 WM-Teilnahme (1999)
- Don Pedro: 1 WM-Teilnahme (1999)
TEV Schlicktown Boyz Wilhelmshaven
- 1 Deutscher Meister-Titel im Team
- Bull Gerrit: 2 WM-Teilnahmen (1997, 1999)
- Classic Brunske: 2 WM- und EM-Teilnahmen (1999, 2008)
- Fury: 1 EM-Teilnahme (2008)
VfP Friesland
- 4 Deutsche Meister-Titel
- 2 im Team (2005, 2006)
- Box Albers: 2 Deutsche Meisterschaften (2002, 2007), ein weiterer Sieg bei DTEV-Turnieren, 6 WM- und EM-Teilnahmen (1997, 1999, 2001, 2003, 2005, 2008), von 2005 bis 2006 12 Monate lang als bester deutscher Spieler in der Weltrangliste geführt
- Altobelli: 1 WM-Teilnahme (2003)
- Cowboy: 1 Sieg bei DTEV-Turnieren, 3 WM- und EM-Teilnahmen (2005, 2007, 2008), seit April 2007 als bester deutscher Spieler in der Weltrangliste geführt
- Big Aden: 2 WM- und EM-Teilnahmen (2007, 2008)
Elze 92
- Don Bendin: 1 WM-Teilnahme (1999)
Rheinachse
- Fusion 2003 von Kampfschweine Köln und Ehemaligen des TEC Königswinter
- 2 Deutsche-Meister-Titel
- 1 im Team (2003)
- Funky: 1 Deutsche Meisterschaft (2006), 1 weiterer Sieg bei DTEV-Turnieren, 1 WM-Teilnahme (2003)
- Honka: 3 Siege bei DTEV-Turnieren, 1 WM-Teilnahme (2003), 2005 2 Monate lang als bester deutscher Spieler in der Weltrangliste geführt
- Rex: 2 WM-Teilnahmen (1993, 1999) für Königswinter
- Hämma: 4 WM-Teilnahmen (1993, 1995, 1999, 2001) für Königswinter
- Doc Heider: 3 WM-Teilnahmen (1993, 1995, 1999) für Königswinter
- Jimi: 3 Siege bei DTEV-Turnieren, 7. der World Junior Championships 2003
Satyrion Berlin
- Gegründet 2003
- 2 Deutsche Meister-Titel
- 1 im Team (2008)
- Tim Frost: 1 Deutsche Meisterschaft (2008), 1 weiterer Sieg bei DTEV-Turnieren, 4 WM- und EM-Teilnahmen (2005, 2006, 2007, 2008), von 2006 bis 2007 10 Monate lang als bester deutscher Spieler in der Weltrangliste geführt
- Slow Hand: 1 EM-Teilnahme (2008)
- Star Fleet: 2 WM- und EM-Teilnahmen für Großbritannien (2006, 2007), seit 2006 als bester britischer Spieler in der Weltrangliste geführt
Frankfurt Gothers
- Gegründet 2003
- Sitting Bull: 1 WM-Teilnahme (2005)
- Cocky: 1 WM-Teilnahme (2005)
Hannover Sputniks
- Michel: 1 WM-Teilnahme (2007, außerdem 1999 und 2001 für Russland)
1. TEC Traktor Sauerland
- Hermd: 1 WM-Teilnahme (2007)
Altbier-Team Düsseldorf
- Zur Zeit größtes deutsches Team mit über 80 in der Weltrangliste geführten Spielern (Stand Feb. 2009)
- Fabian: 1 Deutsche Junioren Meisterschaft (2007)
- Sascha K.: 1 Deutsche Junioren Meisterschaft (2009)
Weblinks
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