DTTV

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Der Deutsche Tischtennis-Verband der DDR (DTTV) war der Tischtennisverband der DDR. Er wurde 1948 gegründet. Am 2. Dezember 1990 löste sich der DTTV auf und vereinigte sich mit dem Deutschen Tischtennis-Bund DTTB.

Zentrale Themen und Probleme waren immer die Stellung des Tischtennissports in der DDR, die Teilnahme an internationalen Veranstaltungen sowie die Knappheit an Spielmaterial. Ab 1952 wurde monatlich das Mitteilungsblatt des DTTV Tischtennis herausgegeben (ISSN 0138-1547).

Inhaltsverzeichnis

Historie

Ehrennadel des DTTV in Bronze 1965
  • 5. Juli 1948 – Gründung des Deutschen Sportausschusses mit einer Sparte „Tischtennis“
  • 1949 – Aus der „Sparte Tischtennis“ wird die „Sektion Tischtennis der DDR“. Präsidentin wurde die Gewerkschaftsfunktionärin Anni Strauß. Nach kurzer Zeit übernimmt Horst Benno Scheel dieses Amt.
  • Oktober 1949 – Erste DDR-Meisterschaft in Dresden
  • August 1953 – Erste Ausgabe der Zeitschrift „Tischtennis“, des Organs des DTTV. Redakteur war Egon Lemke. [1].
  • 1954 – Letzte gesamtdeutsche Meisterschaft
  • Juli 1954 – Günter Görlitz wird Präsident des ostdeutschen Tischtennisverbandes.
  • 1958 – Der Deutsche Tischtennis-Verband der DDR (DTTV) wird als selbständiges Mitglied in die ITTF aufgenommen.
  • 1961 – Der gesamtdeutsche Sportverkehr wird eingefroren.
  • 1961 – Ausrichtung der Jugend-Europameisterschaft in Bad Blankenburg.
  • 1969 – Die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in München wird der Herrenmannschaft aus politischen Gründen untersagt. Ursache war der Leistungssportbeschluss im April 1969, wonach Tischtennis nicht mehr zu den förderungswürdigen Sportarten zählte. Eine Folge davon war in den Jahren danach, dass kaum Material (Bälle, Tische, Schläger) beschafft werden konnte.
  • 1969 – Edgar Azig (Staatswissenschaftler und Lottodirektor) wird Präsident.
  • 1972 – Teilnahme an der Europameisterschaft in Rotterdam. Danach nahm die DDR nie mehr an Europa- oder Weltmeisterschaften teil. Die Teilnahme an Wettbewerben, wo nicht-sozialistische Länder vertreten waren, war verboten.
  • 1974 – Werner Lüderitz (Halle) wird Präsident.
  • 2. Dezember 1990: In Berlin beschließt der DTTV seine Auflösung, die am 31. Dezember wirksam wird. Danach Zusammengehen mit dem DTTB.[2]
  • Bei den Mannschaftsmeisterschaften wird die Saison 1990/91 noch ausgespielt. Die beiden Tabellenersten steigen in die 2. Bundesliga auf. Dies sind bei den Herren BSG Elektronik Gornsdorf und St. Bad Salzungen, bei den Damen BSG Lokomotive Leipzig-Mitte und KSV Erdgas Berlin.

Weitere Informationen zur Geschichte des DTTV finden sich in Tischtennis-Verband Sachsen-Anhalt

Auszeichnungen

Auf der Bundeshauptversammlung des DTTB 1991 in Titisee-Neustadt wurden mehrere Funktionäre des DTTV nachträglich für ihre Verdienste ausgezeichnet:[3]

  • DTTB-Ehrennadel in Gold
    • Burgunde Reinicke (Berlin), Finanzkommission und Schatzmeister
    • Eberhard Hellmich (Berlin), Lehrwart, Vizepräsident, Pressewart
    • Herbert Lüdecke (Beeskow), Rechtskommission
    • Werner Lüderitz (Halle), Präsident
  • DTTB-Ehrennadel in Silber
    • Heinz Haupt (Berlin), Präsidium, Verbandstrainer

Mannschaftsmeister der DDR

Saison Herren Damen
1948/49 BSG Motor Jena BSG Post West Magdeburg
1949/50 BSG Erich Zeigner Leipzig BSG West Magdeburg
1950/51 BSG Motor Jena BSG Einheit Erfurt
1951/52 BSG Motor Jena BSG Aufbau Börde Magdeburg
1952/53 BSG Motor Jena BSG Aufbau Börde Magdeburg
1953/54 BSG Motor Jena BSG Einheit Ost Erfurt
1954/55 SC Motor Jena BSG Einheit Ost Erfurt
1955/56 SC Motor Berlin SC Einheit Berlin
1956/57 SC Motor Berlin SC Einheit Berlin
1957/58 SC Motor Jena SC Einheit Berlin
1958/59 SC Motor Jena SC Einheit Dresden
1959/60 SC Lok Leipzig SC Einheit Dresden
1960/61 SC Lok Leipzig SC Einheit Dresden
1961/62 SC Lok Leipzig SC Einheit Dresden
1962/63 SC Leipzig SC Einheit Dresden
1963/64 SC Leipzig TSC Berlin
1964/65 SC Leipzig TSC Berlin
1965/66 SC Lok Leipzig-Mitte TSC Berlin
1966/67 SC Lok Leipzig-Mitte TSC Berlin
1967/68 BSG Carl Zeiss Jena BSG Außenhandel Berlin
1968/69 BSG Carl Zeiss Jena BSG Außenhandel Berlin
1969/70 BSG Außenhandel Berlin BSG Außenhandel Berlin
1970/71 BSG Außenhandel Berlin BSG Außenhandel Berlin
1971/72 BSG Außenhandel Berlin BSG Außenhandel Berlin
1972/73 BSG Außenhandel Berlin BSG Außenhandel Berlin
1973/74 BSG Außenhandel Berlin BSG Außenhandel Berlin
1974/75 BSG Außenhandel Berlin BSG Außenhandel Berlin
1975/76 BSG Stahl Finow BSG Außenhandel Berlin
1976/77 BSG Außenhandel Berlin BSG Lok Leipzig-Mitte
1977/78 BSG Außenhandel Berlin BSG Außenhandel Berlin
1978/79 BSG Außenhandel Berlin BSG Außenhandel Berlin
1979/80 BSG Außenhandel Berlin BSG Außenhandel Berlin
1980/81 BSG Außenhandel Berlin BSG Außenhandel Berlin
1981/82 BSG Außenhandel Berlin BSG Lokomotive Prenzlau
1982/83 BSG Stahl Finow BSG Lokomotive Prenzlau
1983/84 BSG Stahl Finow BSG Lokomotive Prenzlau
1984/85 BSG Elektronik Gornsdorf BSG Lokomotive Prenzlau
1985/86 BSG Elektronik Gornsdorf BSG Lokomotive Leipzig-Mitte
1986/87 BSG Stahl Finow BSG Lokomotive Leipzig-Mitte
1987/88 BSG Stahl Finow BSG Lokomotive Leipzig-Mitte
1988/89 BSG Stahl Finow BSG Lokomotive Leipzig-Mitte
1989/90 BSG Elektronik Gornsdorf BSG Lokomotive Leipzig-Mitte
1990/91[4] BSG Elektronik Gornsdorf BSG Lokomotive Leipzig-Mitte

Quelle: [5]

Einzelmeisterschaften der DDR

siehe Deutsche Tischtennis-Meisterschaft#Übersicht über die deutschen Einzelmeisterschaften in der DDR

Quellen und Einzelnachweise

  • Friedrich-Karl Brauns: Tischtennisspieler und ihr Sport in der DDR: Trotz Olympia bleiben sie die Parias. Zeitschrift DTS, 1984/2 Inntenteil S. 42–44
  • Manfred Schillings: Im Osten kaum Neues. Zeitschrift DTS, 1993/1 S. 18–21
  • Keine blühenden Landschaften, Zeitschrift DTS, 2003/2 S. 14-21
  1. Zeitschrift DTS, 1973/21 S. 25
  2. Zeitschrift DTS, 1991/1 S. 29
  3. Zeitschrift DTS, 1991/8 S. 40
  4. Zeitschrift DTS, 1991/5 S. 26-27
  5. Zeitschrift DTS, 1990/9 S. 23

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