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DZ Bank AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank, Frankfurt am Main Unternehmensform Aktiengesellschaft Gründung Gründung: 1883 (Vorgängerinstitut) Unternehmenssitz Frankfurt am Main (Hauptsitz), Deutschland Unternehmensleitung Mitarbeiter 24.210 (Jahresdurchschnitt 2007 für Konzern) Bilanzsumme 431 Mrd. Euro (Konzern) Branche Banken Website Die DZ Bank AG, Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank, Frankfurt am Main (die eigene Schreibweise ist DZ BANK AG), ist innerhalb des genossenschaftlichen Finanzsektors als Zentralinstitut für rund 1.000 Kreditgenossenschaften zuständig. Darüber hinaus ist die DZ Bank Geschäftsbank für Firmenkunden sowie für Institutionelle aus dem In- und Ausland. Als Holding ist die DZ Bank Gruppe mit einer Bilanzsumme von 439 Mrd. Euro das fünftgrößte und nach Mitarbeiterzahl das siebtgrößte deutsche Finanzinstitut. Vorstandsvorsitzender der DZ Bank ist seit September 2006 Wolfgang Kirsch.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Wurzeln der DZ Bank reichen bis ins Jahr 1883 zurück. Damals schufen sich die hessischen Darlehnskassenvereine mit der Landwirtschaftlichen Genossenschaftsbank, Darmstadt, eine eigene regionale Zentralbank. Das Institut, das als Aktiengesellschaft gegründet wurde, sorgte für einen Liquiditätsausgleich unter den ländlichen Kreditgenossenschaften. Nachfolger der Landwirtschaftlichen Genossenschaftsbank wurde 1913 die Landesbauernkasse Rhein-Main-Neckar, Frankfurt am Main. Neben der Landesbauernkasse Rhein-Main-Neckar entstanden im Südwesten Deutschlands um bzw. nach der Jahrhundertwende weitere regionale Zentralgenossenschaftsbanken.
Parallel zur Gründung der Landwirtschaftlichen Genossenschaftsbank wurde auf Initiative des preußischen Finanzministers Johannes von Miquel 1895 die Preußische Zentralgenossenschaftskasse, Berlin („Preußenkasse“) als Anstalt des öffentlichen Rechts errichtet. Die Preußenkasse war Zentralinstitut für zahlreiche regionale genossenschaftliche Zentralbanken, die bis dahin im Südosten und Osten, in der Mitte und im Norden Deutschlands entstanden waren. Die neue Bank ermöglichte diesen regionalen Verbandskassen, überschüssige Liquidität gegen angemessene Zinsen anzulegen bzw. zusätzliche Mittel zu mäßigen Zinsen zu beschaffen. Mit der Ausdehnung ihres Geschäftsgebietes erfolgte 1932 eine Umbenennung in Deutsche Zentralgenossenschaftskasse („Deutschlandkasse“) mit Sitz im Osten von Berlin. Das Institut wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in Frankfurt am Main als Deutsche Genossenschaftskasse („DGK“) neu errichtet und 1975 in DG Bank Deutsche Genossenschaftsbank umbenannt.
In den 1980er Jahren verschmolz die DG Bank mit verschiedenen regionalen Zentralbanken. Auch die verschiedenen Zentralgenossenschaftsbanken im Südwesten Deutschlands und in Frankfurt fusionierten zwischen 1970 und 1978 u.a. zur Südwestdeutschen Genossenschafts-Zentralbank AG, Frankfurt („SGZ-Bank“) und zur GZB-Bank Genossenschaftliche Zentralbank AG, Stuttgart.
Die DG Bank wurde 1998 auf Grundlage des DG Bank-Umwandlungsgesetzes privatisiert und in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Die SGZ-Bank und die GZB-Bank fusionierten 2000 zur GZ-Bank AG, Frankfurt/Stuttgart. 2001 fusionierte die DG Bank mit der GZ-Bank zur heutigen DZ Bank.
Im Jahr 2008 wurden die Gespräche mit der WGZ Bank wieder aufgenommen und von beiden Instituten eine Absichtserklärung verfasst, wonach die WGZ Bank bis zum Frühsommer 2009 rückwirkend zum 1. Januar 2009 auf die DZ Bank verschmolzen werden soll. Am 1. April 2009 teilten beide Institute mit, dass sie ihre Fusionsgespräche derzeit nicht weiter verfolgen würden.[1]
Firmenprofil heute
Die DZ Bank ist heute Zentralinstitut für rund 1.000 Volksbanken, Raiffeisenbanken, Spardabanken, PSD Banken und weitere Genossenschaftsbanken mit deren 12.000 Geschäftsstellen. In dieser Funktion unterstützt die DZ BANK die Genossenschaftsbanken mit Dienstleistungen wie Liquiditätsausgleich und der Bereitstellung von Refinanzierungsmitteln sowie zahlreichen modernen Bankprodukten. Beispielhaft sei hier das Zertifikateangebot der neu entwickelten Marke Akzent Invest genannt, die deutschlandweit als einzige TÜV-geprüft ist.
Neben ihrer Funktion als Dachinstitut im genossenschaftlichen Bankensektor ist die DZ Bank auch Geschäftsbank für Firmenkunden sowie Institutionelle aus dem In- und Ausland. Hier bietet die DZ Bank die gesamte Palette an Dienstleistungen von Investment Banking, Risikomanagement-produkte, (Re)finanzierung, strukturierte Finanzierung, Corporate Finance bis zu Research.
Die DZ Bank fungiert darüber hinaus als Holding für Verbundunternehmen der DZ Bank Gruppe. Zu den wichtigsten Beteiligungen an Spezialinstituten gehören die Bausparkasse Schwäbisch Hall, die DG Hyp Deutsche Genossenschafts-Hypothekenbank, die DZ Bank International in Luxemburg, die DZ Bank Privatbank (Schweiz), die VR Leasing AG sowie deren Töchter, die R+V Versicherung, die TeamBank, die das Produkt „easycredit“ vertreibt, und die Union Asset Management. Über ihre Tochtergesellschaft equens wickelt die DZ Bank den Zahlungsverkehr der Kreditgenossenschaften ab, die Abwicklung des Wertpapiergeschäftes läuft über die Beteiligung dwpbank Deutsche Wertpapierservice Bank. Über ihre Beteiligung an der CardProcess unterstützt die DZ Bank die Kreditgenossenschaften in der Abwicklung des Kreditkartengeschäfts und bei allen Themen rund um das elektronische Bezahlen.
Hauptsitz der DZ Bank in Frankfurt am Main ist der von der Architekten-Sozietät Kohn Pedersen Fox Associates, New York, von 1990 bis 1993 gebaute 208 Meter hohe Westend Tower mit Strahlenkranz, auch Kronenhochhaus genannt, der knapp 20 Meter über den Grundriss des Gebäudes hinausragt. Ihrer historischen Verbundenheit mit Berlin verleiht die DZ Bank durch ihre Niederlassung am Pariser Platz in Berlin Ausdruck, die nur wenige Straßen vom ehemaligen Standort der „Preußischen Zentralgenossenschaftskasse“ entfernt steht. Das von 1996 bis 2001 gebaute und von dem Architekten Frank O. Gehry entworfene Gebäude beeindruckt durch seine futuristisch gestaltete Raumskulptur im Inneren und sein fischartig gewölbtes Glasdach. Neben verschiedenen Standorten in Deutschland unterhält die DZ Bank auch Filialen in New York, London, Singapur, Hongkong und Mailand.
Die DZ Bank besitzt zudem eine der bedeutendsten Sammlungen zeitgenössischer künstlerischer Fotografie, die heute über 5000 Werke von mehr als 550 Künstlern umfasst. Im Art Foyer DZ Bank, das regelmäßige Führungen anbietet, sowie in externen Ausstellungen öffnet die DZ Bank ihre Fotosammlung der Öffentlichkeit.
Die Stiftung der DZ Bank AG fördert ganz allgemein Wissenschaft, Forschung und Lehre an Universitäten und Hochschulen sowie Forschungsprojekte und herausragende wissenschaftliche Arbeiten, die einen direkten Bezug zum Bank- oder Genossenschaftswesen haben.
Wesentliche Beteiligungen
- Bausparkasse Schwäbisch Hall AG, Schwäbisch Hall
- DG Hyp Deutsche Genossenschafts-Hypothekenbank AG, Hamburg
- DVB Bank AG, Frankfurt am Main
- dwpbank Deutsche Wertpapierservicebank AG, Frankfurt am Main
- DZ Bank International S.A., Luxembourg-Strassen
- DZ Privatbank (Schweiz) AG, Zürich
- DZ Equity Partner GmbH, Frankfurt am Main
- Equens N.V., Utrecht
- R+V Versicherung AG, Wiesbaden
- Teambank AG, Nürnberg
- Union Asset Management Holding AG, Frankfurt am Main
- VR-Leasing AG, Eschborn
Weitere Beteiligungen der DZ Bank sind im aktuellen Geschäftsbericht genannt.
Anteilseigner
Die DZ Bank AG hatte zum 31. Dezember 2007 ein Grundkapital von 3.028 Mio. Euro. Dieses teilt sich auf die folgenden Anteilseigner auf:
- Kreditgenossenschaften (direkt und indirekt) 82,6 %
- WGZ BANK AG Westdeutsche Genossenschafts-Zentralbank (direkt und indirekt) 6,7 %
- Sonstige Genossenschaften 6,1 %
- Sonstige 4,6 %
Weblinks
- www.dzbank.de Offizielle Internetpräsenz der DZ Bank AG
- www.dzbank.com Offizielle englischsprachige Internetpräsenz der DZ Bank AG
- Geschäfts- und Finanzbericht der DZ Bank AG
- Akzent Invest
- Jubiläumswebsite
- ART FOYER - Führungen durch die Kunstsammlung der DZ Bank AG
- BGBl 1998 I 2102 - DG Bank Umwandlungsgesetz, Satzung, Aktionäre zum Umwandlungszeitpunkt; gesetzliche Grundlage und Auftrag der in DZ Bank umfirmierten DG Bank
- Medienarchiv der DZ BANK AG
Literatur
- Arnd Holger Kluge: Geschichte der deutschen Bankgenossenschaften. (= Schriftenreihe des Instituts für Bankhistorische Forschung; Bd. 17). Knapp, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-7819-0492-X (zugl. Dissertation, Universität Bonn)
Einzelnachweise
- ↑ Gemeinsame Pressemitteilung der DZ BANK und WGZ BANK: DZ BANK und WGZ BANK verfolgen Fusion derzeit nicht weiter [1]
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