- Daimler do Brasil
-
Daimler AG Unternehmensform Aktiengesellschaft ISIN DE0007100000 Gründung 17. November 1998
(als DaimlerChrysler AG)Unternehmenssitz Stuttgart Unternehmensleitung Mitarbeiter 273.216 (Stand: 31. Dezember 2008) Umsatz 95,873 Mrd. EUR (2008) Produkte Pkw, Nutzfahrzeuge und Finanzdienstleistungen
Website Die Daimler AG ist ein deutscher Hersteller von PKW und Nutzfahrzeugen sowie Anbieter von Finanzdienstleistungen mit Firmenzentrale in Stuttgart und die erste richtige global notierte Aktiengesellschaft.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die heutige Daimler AG wurde 1998 als DaimlerChrysler AG nach dem Zusammenschluss der Daimler-Benz AG mit der amerikanischen Chrysler Corporation gegründet. Die Umbenennung in Daimler AG erfolgte 2007 nach dem mehrheitlichen Verkauf von Chrysler. Die Anfänge der Daimler AG reichen bis in das Gründungsjahr 1883 der Benz & Cie. Rheinische Gasmotorenfabrik in Mannheim zurück, die im Jahre 1926 mit der Daimler-Motoren-Gesellschaft zur Daimler-Benz AG fusionierten.
DaimlerChrysler AG (1998–2007)
Erste Gespräche zwischen dem damaligen Vorstandsvorsitzenden der Daimler-Benz AG, Jürgen Schrempp und dem damaligen CEO der Chrysler Corporation, Robert Eaton über eine Fusion beider Unternehmen fanden am 12. Januar 1998 in Detroit statt. Am 7. Mai wurde der Zusammenschluss durch die beiden Unternehmensführer in London bekanntgegeben. Dabei wurde betont, dass es sich um keine Übernahme des einen Unternehmens durch das andere handle, sondern um eine Fusion unter gleichen (merger of equals). Jürgen Schrempp betitelte den Zusammenschluss zur DaimlerChrysler AG als „Hochzeit im Himmel“.
Nachdem zunächst schon die EU-Kommission der Fusion zugestimmt hatte, wurde diese am 31. Juli 1998 auch durch die amerikanischen Wettbewerbsbehörden genehmigt. Am 18. September stimmten schließlich die Aktionäre auf den Hauptversammlungen beider Unternehmen der Fusion zu.[1] Die Fusion erfolgte durch einen Aktientausch in Aktien des neuen Unternehmens, der DaimlerChrysler AG. Daimler-Benz Aktionäre erhielten pro Aktie 1,005 DaimlerChrysler Aktien, eine Chrysler Aktie wurde in 0,6235 DaimlerChrysler Aktien getauscht.[2] Am 17. November 1998 nahm die DaimlerChrysler AG das operative Geschäft auf und die Aktien wurden erstmals an den Börsen gehandelt.
In der Führung des neuen Unternehmens sollten Daimler-Benz und Chrysler zu gleichen Teilen vertreten sein. So war zunächst der Vorstand paritätisch besetzt und sowohl Jürgen Schrempp als auch Robert Eaton agierten als Vorstandsvorsitzender. Die Sitzungen des Vorstands wurden wechselnd in Stuttgart und bei Chrysler in Auburn Hills abgehalten. Juristischer Sitz war aber von Anfang an Stuttgart, die DaimlerChrysler AG wurde als Aktiengesellschaft nach deutschem Recht gegründet.
Nach zwei Jahren erklärte der Co-Vorsitzende Robert Eaton seinen Rücktritt, so dass Jürgen Schrempp zum alleinigen Vorstandsvorsitzenden wurde. Jürgen Schrempp hat sein Amt am 1. Januar 2006 an Dieter Zetsche weitergegeben. Nach und nach verschob sich auch das Stimmenverhältnis im Vorstand immer mehr zugunsten der deutschen Mitglieder.
Kurz nach seinem Amtsantritt zum 1. Januar 2006 kündigte der neue DaimlerChrysler-Chef Dieter Zetsche einen weiteren Stellenabbau an. In der Konzernverwaltung wurden in den nächsten drei Jahren 6.000 Stellen abgebaut.
Zetsche wurde am 1. September 2005 zunächst Vorstand für die Marke Mercedes-Benz. Ursprünglich war 2004 Wolfgang Bernhard als Nachfolger von Jürgen Hubbert für den Chefposten bei Mercedes-Benz vorgesehen, wurde jedoch kurz vor Amtsantritt unter mysteriösen Umständen seines Vorstandsbereiches enthoben und wurde Markenchef von Volkswagen. Am 1. Oktober 2004 wurde Eckhard Cordes zum Markenchef von Mercedes-Benz berufen. Unter seiner Leitung wurde die Sanierung der mittlerweile angeschlagenen Marke Mercedes-Benz begonnen. Nachdem bekannt wurde, dass Zetsche in Nachfolge von Schrempp den Vorstandsvorsitz der DaimlerChrysler AG übernehmen würde, verließ nach kurzer Amtszeit am 31. August 2005 auch Cordes das Unternehmen und wurde Anfang 2006 Vorstandsvorsitzender der Franz Haniel & Cie. GmbH.
Im Zuge der Sanierung von Mercedes-Benz sollen in den Jahren 2005 bis 2008 ca. 14.000 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Dies soll mit Abfindungsangeboten, Vorruhestandsregelungen, Versetzungen und durch Fluktuation erreicht werden. Dabei soll der Beschäftigungspakt, der bis 2012 gültig ist, eingehalten werden.
Im Oktober 2005 wurde zusammen mit den Automobilherstellern Hyundai und Mitsubishi Motors das Joint-Venture Global Engine Manufacturing Alliance (GEMA) gegründet, das Motoren für die beteiligten Unternehmen herstellt.
Am 11. November 2005 wurden die verbliebenen 12,4 % der Anteile an der Mitsubishi Motors Corp. verkauft. Im September 2006 wurde mit Chery Automobile ein chinesischer Automobilhersteller als Kooperationspartner gefunden. Chrysler soll die von Chery in China produzierten kostengünstigen Kleinwagen unter der Marke Dodge in den USA verkaufen.
2006 wurde das neue Mercedes-Benz-Museum neben dem Stammwerk in Stuttgart-Untertürkheim eröffnet. Auf 16.500 m² Ausstellungsfläche sind 160 Fahrzeuge zu sehen. Im selben Jahr kündigte Konzernchef Zetsche zunächst den Umzug des Vorstands und von Teilen der Verwaltung ins Motorenwerk Stuttgart-Untertürkheim an, von wo aus das Vorgänger-Unternehmen Daimler-Benz bis 1990 geleitet wurde. Im Oktober 2006 kündigte das Unternehmen außerdem an, die bisherige Konzernzentrale in Stuttgart-Möhringen verkaufen zu wollen.[3]
Im März 2007 wurden erstmals Gerüchte laut, dass DaimlerChrysler den Verkauf der Chrysler Group in Erwägung ziehe. Seit der Fusion ist der Wert von Chrysler alleine um 35 Mrd. Euro gesunken[4], der von DaimlerChrysler bis zu Schrempps Rückzug Ende 2005 um 50 Mrd. Euro[5]. Die Kritik an der Fusion ist deshalb über die Jahre immer größer geworden. So konstatierte ein Sprecher der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger in der Hauptversammlung 2007 gegenüber dem Management: „Sie alle haben in unverantwortlicher Weise versagt“ und erhielt dafür Beifall der fast 7.000 Teilnehmer.[6] Als Interessenten von Chrysler galten zunächst die Investmentgesellschaften Blackstone und Cerberus Capital Management sowie der kanadische Automobilzulieferer Magna International. Auch der amerikanische Multimilliardär Kirk Kerkorian, der schon 1995 22,3 Mrd. Dollar auf Chrysler bot, hat nun wieder Interesse gezeigt. Diesmal soll sich die Summe auf 4,5 Mrd. belaufen haben.
Am 14. Mai 2007 wurde schließlich der mehrheitliche Verkauf der Chrysler Group an Cerberus bekanntgeben. Eine Tochtergesellschaft von Cerberus übernahm daraufhin 80,1 % der Aktien an der neu geschaffenen Chrysler Holding LLC, Daimler behielt 19,9 % der Anteile.
Im Juni 2007 gab DaimlerChrysler bekannt, zukünftig mit Fiat zu kooperieren. Die Kooperation bezieht sich vor allem auf die Nutzfahrzeugmotoren. Wie beide Unternehmen mitteilten, soll zunächst Daimlers japanische Nutzfahrzeugtochter Mitsubishi Fuso mit Dieselmotoren für leichte Lastwagen beliefert werden. Fiat Powertrain Technologies (FPT) werde ab 2009 rund 80.000 Motoren pro Jahr für das Modell Canter liefern, der in Europa und Japan abgesetzt werden soll. In den nächsten Jahren soll der Lieferumfang weiter ansteigen.[7]
Daimler AG (ab 2007)
Die Trennung von Chrysler wurde Anfang August 2007 abgeschlossen.[8] Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 4. Oktober 2007 wurde schließlich die Umbenennung des Unternehmens in Daimler AG beschlossen. Seither operiert der Konzern in den Geschäftsfeldern Mercedes-Benz Cars, Daimler Trucks, Daimler Financial Services und dem Segment Vans, Buses, Other.
Der Daimler-Vorstandsvorsitzende Dieter Zetsche gab am 4. Oktober 2007 außerdem bekannt, dass der Konzern die Namensrechte am Namen „Daimler“ von der Ford Motor Company für 20 Millionen US-Dollar (rund 14 Millionen Euro) erworben hat.[9] Die Vereinbarung besagt, dass die Daimler AG den Namen lediglich als Handels- oder Firmenbezeichnung nutzen darf, dauerhaft seien keine Namensrechte übertragen worden.[10] Im Zuge der Umbenennung des Konzerns wurden auch die Produktionsstandorte und Vertriebsgesellschaften umbenannt, wobei sich deren Name aus den Markennamen der jeweiligen Produkte ergibt, beispielsweise Mercedes-Benz[11].
Übernahme anderer Unternehmen
Im Lauf der Jahrzehnte beteiligte sich das Unternehmen (teilweise begleitet durch Umfirmierungen – von Daimler-Benz zu DaimlerChrysler zu Daimler) an zahlreichen Unternehmen, übernahm diese ganz oder hatte zumindest großen Einfluss. Die größeren davon waren:
- 1958: Auto Union (1964 bis auf die Werke Düsseldorf und Vitoria wieder verkauft)
- 1960: Horex (Motorradproduktion eingestellt, Ventilproduktion aufgenommen)
- 1960: Maybach-Motorenbau, Neufirmierung als MTU Friedrichshafen
- 1965: Maschinenfabrik Esslingen
- 1968: Krupp (Vertriebsorganisation der ehemaligen Lkw-Sparte)
- 1969/1970: Hanomag-Henschel
- 1980: Franz Brozincevic
- 1981: Freightliner
- 1982: Adolph Saurer AG
- 1985: AEG
- 1985: Dornier-Werke
- 1985: MTU Aero Engines
- 1989: Messerschmitt-Bölkow-Blohm
- 1992: Fokker (Trennung: 22. Januar 1996, gerichtliche Aufsicht ab 23. Januar 1996, Insolvenz 15. März 1996)
- 1995: American LaFrance (2005 wieder verkauft),
- 1995: Fusion im Busbereich von Mercedes-Benz Omnibussen und den Kässbohrer Fahrzeugwerken (Ulm) (Marke Setra) zur EvoBus GmbH (100%ige Tochtergesellschaft)
- 1997: Ford: LKW-Sparte (wurde zu Sterling Trucks)
- 1998: Chrysler (Fusion) (Mai 2007 mehrheitlich verkauft)
- 2000: Western Star Trucks
- 2001: Mitsubishi Motors (Sperrminorität und Stellung des CEO bis zur Trennung 2004)
- 2003: Mitsubishi Fuso Truck and Bus Corporation (Ausgliederung aus Mitsubishi Motors und Konsolidierung in DCAG)
- 2005: AMG wird zur 100%igen Tochtergesellschaft und wird wie schon seit der mehrheitlichen Übernahme im Jahr 1992 Mercedes-AMG GmbH genannt.
Zeitleiste der Daimler-Automobilmarken von 1886 bis heute Konzern Daimler-Benz Daimler Chrysler Daimler Marke Gruppe 1880 1890 1900 10er 20er 30er 40er 50er 60er 70er 80er 90er 2000 Mercedes-Benz Daimler-
BenzMercedes Mercedes-Benz Benz Unimog Unimog Mercedes-Benz Auto-Union DKW Audi Hanomag-Henschel Hanomag HH Mercedes- Benz Henschel Freightliner Consolodated Frightways White Frightliner Frightliner Setra Kässbohrer Kässbohrer Setra Setra Sterling Sterling Sterling-White Sterling Thomas Perley Thomas Maybach Western Star White Western Star Western Star Orion smart Fuso Chrysler Chrysler Maxwell Chrysler Dodge Plymouth AMC/Eagle Jeffery / Hudson AMC Eagle Willys/Jeep Willys Jeep GEM ██ Automobilmarke einer eigenständigen Firma vor Übernahme durch Daimler, Chrysler, DaimlerChrysler, ggf. vorher schon in anderen Bereichen tätig
██ Automobilmarke einer Firma, die mehrheitlich zu Daimler gehört, oder zu Chrysler bevor Gründung von DaimlerChrysler
██ Automobilmarke von Daimler-Benz, DaimlerChrylser oder Daimler
██ Automobilmarke verkauftKonzernstruktur
Aktiengesellschaft
Vorstandsvorsitzender der Daimler AG ist seit dem 1. Januar 2006 Dieter Zetsche, Aufsichtsratsvorsitzender ist seit dem 4. April 2007 Manfred Bischoff. Die Aktien des Unternehmens (WKN 710000, ISIN DE0007100000) werden von der Deutschen Börse unter dem Kürzel DAI notiert und sind Bestandteil des DAX an der Frankfurter Wertpapierbörse.
Seit 1974 ist das Emirat Kuwait mit der Kuwait Investment Authority Großaktionär von Daimler und hält aktuell einen Anteil von 6,9 % am Grundkapital. Seit dem 22. März 2009 ist mit der Aabar Investments PJSC (Aabar), Vereinigte Arabische Emirate, kontrolliert durch die staatseigene International Petroleum Investment Company (IPIC) ein weiterer Großaktionär mit einem Anteil von 9,1 % hinzugekommen.[12]
Anteil Anteilseigner 9,1 % Aabar Investments PJSC, Abu Dhabi 6,9 % Kuwait Investment Authority, Kuwait 4,9 % Deutsche Bank, Deutschland 3,5 % Daimler, Deutschland 75,6 % Streubesitz, darunter überwiegend Institutionelle Anleger Stand: 22. März 2009 [13]
Bestellter Abschlussprüfer der Daimler AG ist die KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft AG.
Vorsitzende des Vorstands
- Robert Eaton und Jürgen E. Schrempp (17. November 1998 – 31. März 2000)
- Jürgen E. Schrempp (1. April 2000 – 31. Dezember 2005)
- Dieter Zetsche (seit 1. Januar 2006)
Vorsitzende des Aufsichtsrats
- Hilmar Kopper (17. November 1998 – 4. April 2007)
- Manfred Bischoff (seit 4. April 2007)
Produktionsstätten
Daimler unterhält Produktionsstätten in folgenden Ländern: Deutschland, USA, Kanada, Mexiko, Frankreich, Spanien, Türkei, VR China, Indien, Indonesien, Argentinien, Brasilien, Südafrika (Mercedes-Benz South Africa), Japan, Vietnam. Darüber hinaus ist Daimler in weiteren Märkten durch Beteiligungen an weiteren Produktionsstätten beteiligt.
Daimler plante für 2006 den Bau der ersten Produktionsstätte in Russland. In Sankt Petersburg sollten C- und E-Klasse-Modelle und auch Chrysler-Modelle produziert werden. Die Entscheidung wurde aufgrund steuerlicher Nachteile durch die unterschiedlichen Zölle für Teil- und Komplettmontage vorerst vertagt. Die Gespräche mit der russischen Regierung werden indes fortgesetzt.
Werke unter Leitung der Mercedes-Benz Cars (inklusive Van Division)
Für Details siehe Mercedes-Benz Cars
- Werk Affalterbach: Motoren, Komponenten
- Werk Stuttgart-Untertürkheim: Motoren, Achsen, Getriebe, Komponenten inkl. Vorbetriebe Gießerei und Schmiede
- Werk Sindelfingen: C-Klasse Limousine, E-Klasse Limousine, E-Klasse T-Modell, CLS-Klasse (basierend auf der E-Klasse), S-Klasse, CL-Klasse (basierend auf der S-Klasse), Maybach 57 und 62, gepanzerte Sonderfahrzeuge
- Werk Rastatt: A-Klasse, B-Klasse
- Werk Bremen: C-Klasse Limousine, C-Klasse T-Modell, E-Klasse Coupe, CLK-Klasse Cabrio, SLK-Klasse, SL-Klasse, ab 2008: GLK
- Werk Düsseldorf: Karosserie- und Montagewerk für Transporter
- Werk Ludwigsfelde: Karosserie- und Montagewerk für Transporter
- Werk Hamburg: Achsen und Komponenten
- Werk Berlin-Marienfelde: Benzin- und Dieselmotoren, Komponenten und Teile
- Werk Vitoria-Gasteiz in Spanien: Karosserie- und Montagewerk für Transporter
- Werk Tuscaloosa (Mercedes-Benz U.S. International) in Vance (Tuscaloosa County, Alabama, USA: ML-Klasse, R-Klasse, GL-Klasse
- McLaren-Werk Woking in England: SLR McLaren
- Werk Buenos Aires in Argentinien: Mercedes-Benz Sprinter
- Werk Charleston (South Carolina), USA: Montagewerk für Transporter
- Werk Pune (Indien): C-Klasse Limousine, C-Klasse, E-Klasse, S-Klasse. Der Standort wurde am 24. Februar 2009 eröffnet.[14]
Werke unter Leitung von Daimler Trucks (inklusive Bus Division)
Für Details siehe Daimler Trucks
Daimler Trucks Europe – Latin America
- Werk Wörth: Actros, Atego, Axor, Econic, Unimog, Zetros
- Werk Aksaray (Türkei): Axor, Atego und Unimog
- Werk Mannheim: Nutzfahrzeug- und Industriemotoren, Gießerei
- Werk Kassel: Achsen, Trailerachsen und Gelenkwellen, Komponenten
- Werk Gaggenau und Werkteil Gaggenau in Rastatt: Getriebe, Achsen und Komponenten
- Werk Kuppenheim (Baubeginn 2009): Karosserieteile für LKW und PKW [15]
- Werk São Bernardo do Campo: Axor, Atego, Accelo und weitere lokale LKW-Baureihen, Motoren, Getriebe, Achsen
- EvoBus-Werk Ulm/Neu-Ulm: Setra- und Mercedes-Benz Busse
- EvoBus-Werk Mannheim: Mercedes-Benz Stadtbusse und Überlandbusse Niederflur, Rohkarossen Setra-Reisebuse
- EvoBus-Werk Dortmund: Mercedes-Benz Minibusse (ehemalige Karl Koch GmbH)
- EvoBus-Werk Holýšov/Tschechische Republik: Rohbauteile
- EvoBus-Werk Ligny/Frankreich: Mercedes-Benz Stadtbusse
- EvoBus-Werk Samano/Spanien: Fahrgestelle für Aufbauhersteller
Daimler Trucks North America
- Cleveland Truck Manufacturing Plant, Cleveland (North Carolina), USA: Class 8 LKW
- Gastonia Parts Manufacturing Plant, Gastonia (North Carolina), USA: Fahrerhäuser, Fahrgestelle, Komponenten
- Thomas Built Buses Manufacturing Plant, High Point, (North Carolina), USA: Busse
- Mount Holly Truck Manufacturing Plant (North Carolina), USA: Mittelschwere LKW
- Portland Truck Manufacturing Plant, Portland (Oregon), USA: LKW der Marke Western Star – 4900 EX, 4900 SA, 4900 FA and 6900 XD; LKW der Marke Freightliner: Century Class S/T, Columbia, und Coronado; schwere Militärfahrzeuge.
- Freightliner Custom Chassis Corporation Manufacturing Plant, Gafney (South Carolina), USA: Fahrgestelle für Sonderfahrzeuge
- St. Thomas Truck Manufacturing Plant, St. Thomas (Ontario), Kanada: LKW der Marke Sterling
- Santiago Tianguistenco, Edo de Mexico (Mexiko), Truck Manufacturing Plant: LKW der Marke Freightliner
Trucks Asia
- Mitsubishi Fuso Truck & Bus, Kawasaki Plant (Kanagawa/Japan): LKW der Marke Fuso, Motoren, Komponenten
- Mitsubishi Fuso Truck & Bus, Oye Bus Plant (Aichi/Japan): Busse
- Mitsubishi Fuso Truck & Bus, Nakatsu Plant (Kanagawa/Japan): Getriebe
- Mitsubishi Fuso Bus Manufacturing, Fuchu (Toyama/Japan): Busse
- Mitsubishi Fuso Europe, Tramagal (Portugal): Canter
Geschäftstätigkeit
Der Konzern stellt Kraftfahrzeuge her und verkauft sie über Vertragshändler und Niederlassungen weltweit an die Endabnehmer. Zusätzlich dazu werden Finanzierungsmöglichkeiten angeboten.
Das größte Geschäftsfeld stellt die Produktion von Pkw der Oberklasse dar: Damit machte die Unternehmensgruppe 2007 52,4 Mrd. Euro Umsatz. Von der Pkw-Produktion wurde über ein Viertel in Deutschland abgesetzt, weit über die Hälfte in Westeuropa. Ungefähr ein Fünftel wurde in den USA verkauft. Im Ostasiatischen Raum wurde über ein Zehntel der Produktion ausgeliefert.[16]
Mit schweren Lastwagen wurde ein Umsatz von 28,5 Mrd. Euro gemacht. Weniger als 10 % der Produktion wurde in Deutschland abgesetzt. Ein Fünftel in Westeuropa. Rund ein Viertel ging hauptsächlich in die USA aber auch in die angrenzenden Staaten Kanada und Mexiko. Über ein Viertel der Lastwagenproduktion wurde in Asien verkauft.[17]
Mit der Herstellung von Transportern machte der Konzern 9,3 Mrd. Euro Umsatz, mit der von Bussen 4,4 Mrd. Euro. [18]
Das Geschäftsfeld Daimler Financial Services erbrachte Umsatzleistungen von 8,7 Mrd. Das Geschäftsfeld umfasst nicht nur die Vermittlung von Finanzierungen und Leasingleistungen für die Anschaffung von Kraftfahrzeugen, sondern auch den Verkauf von Versicherungsleistungen. An der Erhebung von Mautgebühren über das System Toll-Collect ist Daimler Financial Services beteiligt.[19]
2008 fielen die Aktien des Konzernes um 59,7 %.[20]
Produkte und Marken
Die Daimler AG bzw. die vier Sparten entwickeln, produzieren und vertreiben folgende Marken:
Mercedes-Benz Cars
Die Kernmarke Mercedes-Benz Cars vertreibt Personenkraftwagen. Die Produktpalette erstreckt sich von Kleinwagen bis zu Premiumautos. Dieses Segment folgende Marken:
Daimler Trucks
Die Sparte Daimler Trucks ist die LKW- und Komponenten- Herstellersparte von Daimler. Vorsitzender dieser Sparte ist Andreas Renschler.[21]
Trucks Europe & Latin America
- Mercedes-Benz-Lkw (inklusive Unimog)
Daimler Trucks North America LLC
- Freightliner: Mittelschwere und schwere LKW
- Western Star Trucks: Schwere LKW
- Sterling Trucks: Mittelschwere und schwere Spezial-LKW
- Thomas Built: Schulbusse
Trucks Asia
- Mitsubishi Fuso: Leichte und mittelschwere LKW, Linien- und Reisebusse
Components
- Mercedes-Benz: Motoren, Achsen, Getriebe
- Detroit Diesel: Dieselmotoren
Vans, Busse und andere
Das Segment Buses und Other enthält im Wesentlichen Mercedes-Benz Vans, Daimler Busse, die Beteiligungen des Daimler Konzerns, sowie die Immobilientätigkeiten.[22]
Mercedes-Benz Vans (Kleintransporter und Kleinbusse):[23]
Der Sprinter wird in Nordamerika unter den Marken Dodge und Freightliner verkauft. Das Vorgängermodell Sprinter T1N wird in Argentinien weiter gebaut.
Daimler Buses (Omnibusse):
- Mercedes-Benz: Stadt-, Überland- und Reisebusse
- Setra: Reise- und Überlandbusse
- Orion: Stadtbusse für den amerikanischen Markt
Finanzdienstleistungen
- Daimler Financial Services (früher debis AG): Leasing und Finanzierung weltweit
- Mercedes-Benz Bank: Leasing, Finanzierung und Geldanlagen in Deutschland
- Daimler Truck Financial
Beteiligungen
- 100 % an Mercedes-Benz HighPerformanceEngines Ltd., ehemals Mercedes-Ilmor, Hersteller von Formel-1-Motoren
- 50,1 % an der Automotive Fuel Cell Corporation (AFCC)
- 49,9 % an der Li-Tec Vermögensverwaltung GmbH, Kamenz (50,1 % hält die Evonik Industries). Geplant ist ein Joint Venture mit Evonik zur Herstellung moderner Batteriezellen und Batteriesystemen.
- 45 % an Toll Collect GmbH (mittels der Daimler Financial Services AG)
- 40 % an der McLaren Group
- 28,4 % an Tognum
- 15 % an EADS, europäisches Luft- und Raumfahrtunternehmen, Mutterunternehmen u. a. von Airbus und Eurocopter (Februar 2007); Daimler hält an der EADS einen rechtlichen Anteil (Stimmrechte) von 22,52 % und einen wirtschaftlichen Anteil von 15 %
- 6,64 % an Tata Motors, größter Automobilhersteller Indiens
- 3,56 % an Eicher Goodearth
- Kooperation mit der indischen Sutlej Motors Ltd.
Kooperationen
Evonik Industries
Im Dezember 2008 gründete Daimler zusammen mit Evonik Industries eine strategische Allianz um die Entwicklung und Fertigung von Lithium-Ionen Batterien in Deutschland weiter voranzutreiben. [24] Daimler stieg deshalb in die zur Evonik Industries gehörende Li-Tec Vermögensverwaltung GmbH mit 49,9 % ein. Für die Zukunft streben die Konzerne eine Beteiligung eines dritten Gesellschafters an: Dieser soll die Systemintegration von Elektrik und Elektronik verwirklichen. Die neuen Li-Tec Zellen werden zunächst in die Elektrofahrzeuge von Daimler verbaut. Später ist dann die Gründung eines Joint-Venture vorgesehen. Ein wichtiger Meilenstein zur Serienproduktion von Elektroautos wurde somit erreicht. Daimler Chef Zetsche sagte: „Mit der Beteiligung an Li-Tec und der Gründung des Batterie Joint-Ventures bauen wir unsere Führungsposition auf dem Gebiet der alternativen Antriebe aus.“
Kritik
Berichten zufolge war die Daimler-Benz AG maßgeblich an der Rüstung im Dritten Reich beteiligt; die mangelnde Aufklärung und späte, relativ geringe Auszahlung einer Entschädigung sorgte für Kritik.[25]
Auch über das Verhalten in der unmittelbaren Nachkriegszeit wurde berichtet. Angeblich veranlasste die Mercedes Benz AG, dass in die 1951 gegründete Fabrik Mercedes Benz Argentina ehemalige Nazi-Größen, die nach Südamerika ausgewandert waren, eingestellt wurden.[26]
In jüngerer Zeit spielten die „Kritischen AktionärInnen Daimler“ (KAD) (ehemals „Kritische Aktionäre Daimler Benz“ bzw. „… DaimlerChrysler“) eine entscheidende Rolle bei der Kritik am Daimler-Konzern.
Hauptkritikpunkte sind Verfehlungen bei der Übernahme / Fusion von Chrysler und der erfolgten Trennung, der angeblich fehlende Wille zu Umwelt- und Klimaschutz, fehlende soziale Verantwortung, sowie Verflechtungen in Rüstungsgeschäfte – Motto: „Entrüstet Daimler“.
So wurde regelmäßig und wird weiterhin die Beteiligung an dem Rüstungshersteller EADS mit 22,50 %[27] kritisiert, da EADS weiterhin Landminen, Streubomben und Technologie für Atombomben herstellt.[28]
Um die Geschäftsführung unter Druck zu setzen, versuchten die KAD die Aufmerksamkeit der Medien auf sich zu lenken – vor der Hauptversammlung gibt es häufig Interviews im Radio etc. Die KAD wirbt darüber hinaus für die Übernahme der Stimmrechte einzelner Aktionäre. Angestrebt wird jeweils eine Nichtentlastung der Geschäftsführung.
Weiter wurde in Kooperation mit der „Deutschen Friedensgesellschaft“ die Aktion „Wir kaufen keinen Mercedes“ ins Leben gerufen. [29]
Die Daimler AG gehört zu den größten juristischen Spendern in Deutschland und hat seit 2000 bereits mehr als 3,5 Millionen Euro an die Bundestagsparteien gespendet[30].
Literatur
- Peter Grohmann, Horst Sackstetter: Plakat: 10 Jahre Betriebsarbeit bei Daimler-Benz. Rotbuch-Verlag, Hamburg 1982, ISBN 3-88022-213-4.
- Max Kruk, Gerold Lingnau: Hundert Jahre Daimler Benz. v. Hase und Koehler, Mainz 1986, ISBN 3-7758-1117-6.
- Angelina Sörgel: Daimler-Benz – der Multi im Musterländle. PIW, Bremen 1986, ISBN 3-925139-06-0.
- Klaus Heidel: Kein guter Stern für die Schwarzen: die Geschäfte von Daimler-Benz im Land der Apartheid. Christen für Arbeit u. Gerechtigkeit Weltweit, Heidelberg 1987, ISBN 3-925910-01-8.
- Karl Heinz Roth: Die Daimler-Benz-AG 1916–1948: Schlüsseldokumente zur Konzerngeschichte. Greno, Nördlingen 1987, ISBN 3-89190-955-1.
- Sebastian Bamberg: „… und morgen die ganze Welt“: Daimler-Benz – ein Rüstungskonzern auf dem Weg ins 21. Jahrhundert. Pax Christi, Bad Vilbel 1990, ISBN 3-928082-11-6.
- Jürgen Grässlin: Jürgen E. Schrempp. Der Herr der Sterne. Droemer, München 1998, ISBN 3-426-27075-7.
- Jürgen Grässlin: Daimler-Benz. Der Konzern und seine Republik. Droemer Knaur, München 2002, ISBN 3-426-80064-0.
- Gaby Weber: Daimler-Benz und die Argentinien-Connection: von Rattenlinien und Nazigeldern. Assoz. A, Berlin 2004, ISBN 3-935936-33-8.
- Jürgen Grässlin: Das Daimler-Desaster: vom Vorzeigekonzern zum Sanierungsfall?. Droemer, München 2005, ISBN 3-426-27267-9.
- Jürgen Grässlin: Abgewirtschaftet?! Das Daimler-Desaster geht weiter. Knaur, München 2007, ISBN 978-3-426-77977-4.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Stuttgarter Zeitung: Fünf Jahre DaimlerChrysler AG, 29. April 2003
- ↑ DaimlerChrysler AG: Fragen und Antworten für alle DaimlerChrysler-Aktionäre, Herbst 1998
- ↑ handelsblatt.com: Daimler-Chrysler verkauft seine Zentrale, 27. Oktober 2006
- ↑ Spiegel online: Zetsche zerschlägt die Welt AG, 14. Mai 2007
- ↑ Spiegel online: Der Verheerer von Möhringen, 28. Juli 2005
- ↑ Spiegel online: „Sie alle haben in unverantwortlicher Weise versagt“, 4. April 2007
- ↑ FinanzNachrichten.de: DaimlerChrysler und Fiat: Zusammenarbeit bei Nutzfahrzeug-Motoren, 19. Juni 2007
- ↑ DaimlerChrysler AG: DaimlerChrysler schließt Transaktion zur Mehrheitsabgabe von Chrysler an Cerberus ab. Pressemitteilung, 3. August 2007
- ↑ boerse.ard.de: Tschüss, Chrysler, 4. Oktober 2007
- ↑ Spiegel online: Gezerre um Gottlieb, 24. August 2007
- ↑ Daimler AG: Außerordentliche DaimlerChrysler-Hauptversammlung billigt Umbenennung in Daimler AG 4. Oktober 2007
- ↑ vgl. Abu Dhabi steigt bei Daimler ein bei Spiegel Online, 22. März 2009
- ↑ Spiegel Online: [1]
- ↑ DaimlerChrysler AG: Mercedes-Benz eröffnet neues Produktionswerk in Pune, Indien, abgerufen am 5. März 2009
- ↑ Nachrichten SWR:[2]
- ↑ Daimler AG: Geschäftsbericht Daimler AG
- ↑ Geschäftsbericht Daimler AG
- ↑ Daimler AG:Geschäftsbericht Daimler AG
- ↑ Daimler AG: Geschäftsbericht Daimler AG
- ↑ FTD.de:DAIMLER AG NAMENS-AKTIEN O.N.
- ↑ Vgl. Daimler AG (Hrsg.): „Daimler Trucks im Überblick. Ausgabe 2008.“, Stuttgart 2008, S. 1
- ↑ Daimler AG (Hrsg.): „Geschäftsbericht 2007“, Stuttgart 2008, S. 16
- ↑ [3]
- ↑ Daimler AG: Evonik und Daimler gründen strategische Allianz zur Entwicklung und Fertigung von Lithium-Ionen Batterien, 15.Dezember 2008
- ↑ Heinrich Frei: Daimler als Rüstungsproduzent. In: Berliner Zeitung, 16.April 2007
- ↑ Gaby Weber: Daimler-Benz und die Argentinien-Connection: von Rattenlinien und Nazigeldern. Assoz. A, Berlin 2004, ISBN 3-935936-33-8
- ↑ http://www.eads.com/1024/de/investor/Stock_information/Shareholding_structure.html
- ↑ http://kritische-aktionaere.de/51.html
- ↑ Wir kaufen keinen Mercedes
- ↑ [4]
Markenname der Daimler AGMercedes-Benz Cars: AMG | Maybach | Mercedes-Benz | smart
Daimler Trucks & Buses: Detroit Diesel | Freightliner | Mercedes-Benz | Mitsubishi Fuso | Orion | Setra | Sterling | Thomas Built Buses | Western Star
Unternehmen im DAX (Stand: 23. März 2009)Adidas | Allianz | BASF | Bayer | Beiersdorf | BMW | Commerzbank | Daimler | Deutsche Bank | Deutsche Börse | Deutsche Lufthansa | Deutsche Post | Deutsche Telekom | E.ON | Fresenius | Fresenius Medical Care | Hannover Rück | Henkel | K+S | Linde | MAN | Merck | Metro | Münchener Rück | RWE | Salzgitter | SAP | Siemens | ThyssenKrupp | Volkswagen
Wikimedia Foundation.