Daktyliomantie

Daktyliomantie

Das siderische Pendel (von lat. sidereus, zu: sidus= Stern(bild): auf die Sterne bezogen und lat.. pendere = hängen) entspricht baulich einem Lot, es ist ein Hilfsmittel der Radiästhesie und verschiedener esoterischer Lehren, mit dem versucht wird, bestimmte Informationen zu erhalten. Nach der Vorstellung der Anwender können damit unbewusste Inhalte sichtbar gemacht werden.

Wissenschaftler erklären das Tendieren des Pendels in die Richtung einer bestimmten Antwort mit dem Carpenter-Effekt. Bei diesem genügt es, wenn beim Pendler der Wunsch besteht, der Pendel möge in eine bestimmte Richtung gehen. Dadurch bringen unmerklich kleine Muskelbewegungen das Pendel in die gewünschte Richtung, ohne dass der Pendler bewusst den Anstoß geben muss.

Ein typisches Pendel besteht aus einem etwa 2−3 cm langen kegelförmigen Metallkörper und einer 20 cm langen Schnur. Von den Radiästhesisten werden verschiedene Pendelformen benutzt beispielsweise Tropfenpendel, Isispendel oder Triangelpendel – jeweils nach der Form des pendelnden Gegenstandes benannt. Oft werden zusätzlich noch andere Dinge wie sogenannte reinigende Strahler oder Heilsteine eingesetzt. Diese sollen die Umgebung von negativen feinstofflichen Energien befreien und so einen möglichen Strahlenfluss begünstigen. Ausgangspunkt des Pendelns ist immer eine Frage, wobei eine positive, negative oder neutrale Antwort gesucht wird. Das Pendel kann dabei links oder rechts herum drehen oder aber auf einer Linie hin- und herpendeln. Welche Bewegung welche Antwort repräsentiert, ist individuell festlegbar und kann sich sogar von Pendelsitzung zu Pendelsitzung ändern. Esoterische Pendel werden vor der Benutzung geeicht, damit der Anwender weiß, wie das Ergebnis zu interpretieren ist.

Als Material für das Pendel wird meist Messing und Kupfer verwendet, gefolgt von Edelsteinen. Weniger verbreitet sind Instrumente aus Holz oder Edelmetallen. Viele Anwender haben verschiedene Pendel für verschiedene Aufgaben. Manche Anwender sprechen Pendeln bestimmter Herstellungsart besondere Eigenschaften zu (z.B. gelten maschinell hergestellte als weniger günstig). Hierbei wird davon ausgegangen, dass bei der Herstellung schon bestimmte feinstoffliche Informationen einfließen, die qualitativen Einfluss haben. Manche Esotetiker besprechen ihr Pendel vor dem Gebrauch.

Für die Hypothese, dass unter Zuhilfenahme eines Pendels Informationen falsifizierbar und reproduzierbar zur Verfügung gestellt werden können, die über das Wissen des Pendlers hinausgehen, gibt es keinen Beleg. In einer 2002 veröffentlichten randomisierten Doppelblind-Studie sollten in Großbritannien Radiästhesisten mittels eines Pendels zwischen einem C12-potenzierten homöopathischen Zaunrüben- (Byronia) und einem Placebo-Präparat unterscheiden. Das homöopathische Präparat wurde in 48,1 % der Fälle korrekt ermittelt. Das Ergebnis war somit vollständig negativ.[1]

Einzelnachweise

  1. McCarny R et.al., Can homeopaths detect homeopathic medicines by dowsing? A randomized, double-blind, placebo-controlled trial, in J R Soc Med., 95/2002, S.189–91.

Literatur

  • Kirchner, Georg: Pendel und Wünschelrute. Handbuch der modernen Radiästhesie. München. ISBN 3-426-04127-8
  • Suhr, Michael: Das Pendel in der praktischen Anwendung. August 2004. ISBN 3-000-14329-7
  • Harder, Bernd: Die übersinnlichen Phänomene im Test. Pattloch Verlag, München (1996) ISBN 3629006981
  • Hund, Wolfgang: Gibt's das wirklich? – Okkultismus und Esoterik in Fragen und Antworten – ein Ratgeber für Schule und Jugendarbeit. Care-Line, ISBN 3-937252-15-0

Weblinks

Warum ein Pendel meistens Recht hat - ein Pendelexperiment zum Nachmachen im Schulunterricht (Quarks & Co)


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