Damdin

Damdin
Süchbaatar auf einer mongolischen Briefmarke zu 40 Möngö, 1932

Damdin Süchbaatar (mong. Дамдин Сүхбаатар, meistens nur Süchbaatar, auch Süch, Suche-Bator) (* 2. Februar 1893; † 22. Februar 1923) gilt als der große Held der mongolischen Revolution. Er war maßgeblich verantwortlich für die Rückeroberung des aktuellen Territoriums der Mongolei und kann als Vater des unabhängigen mongolischen Staates angesehen werden.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Anfänge

Süch („Axt“ auf Mongolisch) wurde wahrscheinlich in Örgöö (heute Ulaanbaatar) geboren, und besuchte dort eine russische Schule. Seine dabei erworbenen Sprachkenntnisse waren später von großem Nutzen. 1911 trat er der Armee bei, wurde aber bald wegen Insubordination zum Rücktritt gezwungen.

Er war mittel- und arbeitslos, bis er als einer der ersten Rekruten der neuen mongolischen Armee 1912 wieder einberufen wurde. Seine Fähigkeiten verhalfen ihm bald zum Rang eines Unteroffiziers der Reserve. Nachdem er sich in Grenzkonflikten mit den Chinesen bewährt hatte, wurde er zum Offizier der Reserve befördert. Schon zu dieser Zeit erwarb er sich den Ruf eines allseits geachteten Führungstalentes, und verdiente sich den Übernamen Baatar (Held).

Rückzug

Nach seiner Entlassung tat er sich im Herbst 1918 mit einer Gruppe revolutionär gesinnter Freunde zusammen, in Erwartung der Rückkehr der Chinesen. Im darauffolgenden Jahr vereinte er seine Gruppe mit einer zweiten, welche Tschoibalsan gegründet hatte. Beide zusammen entkamen 1920 den zurückkehrenden chinesischen Truppen, und sammelten sich mit etwa 50 Leuten in Sibirien zur weiteren militärischen Ausbildung.

In der Zwischenzeit vertrieben die Weißen Garden mit japanischer Hilfe die Chinesen aus einem Teil der äußeren Mongolei, und ihr Anführer Robert von Ungern-Sternberg verkündete einen unabhängigen mongolischen Staat.

Revolution

Im März 1921 gründeten Süchbaatar und Tschoibalsan mit russischer Unterstützung die Mongolische Revolutionäre Volkspartei, sowie eine mongolische Exilregierung mit Süchbaatar als Kriegsminister. Ihre Truppen von 400 Mann wurden zur Mongolischen Revolutionären Volksarmee, mit Süchbaatar als Oberbefehlshaber.

Noch im gleichen Monat vertrieb Süchbaatar die Chinesen aus einem ersten Grenzort, und etablierte dort im Mai eine provisorische Hauptstadt unter dem Namen Altanbulag. Von Ungern-Sternbergs Streitkräfte versuchten vergeblich, die von der Roten Armee unterstützten Standorte wieder zurückzuerobern. Im Gegenzug stieß die Rote Armee bis nach Ich-Churee vor. Dieser Ort wurde zu Niislel-Churee (=Hauptstadt) umbenannt (ab 1924 Ulaanbaatar), und die provisorische Regierung dorthin verlegt.

Tod

Süchbaatar starb 1923 an einer Krankheit. Einige Zeitzeugen (darunter Tschoibalsan) vermuteten, dass er vergiftet worden sei. Durch seinen frühen Tod und durch die Ereignisse des Jahres 1921 wurde er zum unsterblichen Helden der sozialistischen Mongolei, dessen Popularität aber auch nach der Demokratisierung kaum nachließ. Eine große Reiterstatue steht in der Mitte des nach ihm benannten Süchbaatar-Platzes in Ulaanbaatar.

Seine Witwe Süchbaataryn Jandschmaa wurde 1953 Staatspräsidentin der Mongolei und war damit die erste Frau, die ein Präsidentenamt innehatte. Sie hatte zuvor schon eine Reihe andere wichtige Ämter bekleidet.



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