- Daniel Levy
-
Dani Levy (* 17. November 1957 in Basel) ist ein Schweizer Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach "wilder Kindheit und mittelmäßigem Abi", wie er selbst sagt, und einer Zeit als Clown und Akrobat im Circus Basilisk kam Levy ans Basler Theater und wurde Schauspieler. Von 1977 bis 1979 sammelte er dort Erfahrungen, ohne eine Schauspielschule absolviert zu haben. Danach ging er in die USA und verbrachte dort zwei Jahre als Vagabund. 1980 kehrte er nach Europa zurück und ließ sich in Berlin nieder. Bei der Theatergruppe „Rote Grütze“ spielte und inszenierte er Stücke für Jugendliche. Dort lernte er auch seine langjährige Lebensgefährtin, die Schauspielerin Anja Franke, kennen.
Sein erster Film Du mich auch wird 1985 auf Anhieb ein Erfolg. Er lief auf verschiedenen Festivals, unter anderem auch in Cannes.
Mit seiner damaligen Lebensgefährtin Maria Schrader realisierte Levy einige Filmprojekte. Für seinen zweiten Film RobbyKallePaul schrieb sie am Drehbuch mit und spielte, wie auch er, eine der Hauptrollen. Der Film beschreibt das für die 1980er Jahre typische Lebensgefühl in einer Berliner Wohngemeinschaft.
1990 schrieben Schrader und Levy das Drehbuch für Meschugge. Realisiert wurde der Film allerdings erst 1998 mit beiden in den Hauptrollen. In I was on Mars, einem Film, der ohne Drehbuch auskam, spielte Schrader ebenfalls die Hauptrolle.
1994 gründete Levy mit Tom Tykwer, Wolfgang Becker und Stefan Arndt die Filmproduktionsfirma X-Filme. Stille Nacht – Ein Fest der Liebe war 1996 der erste Film im eigenen Unternehmen. Er lief im Wettbewerb der Berlinale, war aber kein kommerzieller Erfolg.
Für seine Filmkomödie Alles auf Zucker! wurden Levy und Holger Franke am 14. Februar 2005 in Berlin mit dem Ernst-Lubitsch-Preis ausgezeichnet. Levys Film wurde als eine Wiederbelebung des deutsch-jüdischen Lustspiels gewürdigt. Bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises 2005 wurde Alles auf Zucker mit sechs Lolas zum großen Gewinner.
Am 11. Januar 2007 lief Mein Führer – Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler in den deutschen Kinos an, in dem Helge Schneider als Adolf Hitler auftritt. Nachdem er ursprünglich eine andere Rahmenperspektive vorgesehen hatte, erklärte Levy in einem Gespräch auf 3sat am 8. Januar 2007, die nun vorliegende Fassung sei besser geeignet, um seinen Zuschauern „Gewissenssicherheit zu geben“. Sowohl die Besucherzahlen in den Theatern als auch Verkaufszahlen der DVD blieben durchweg enttäuschend. Darüber hinaus wurden dem Werk von Kritikern inkonsequente Umsetzung der Tragikomödie und die klamottenhafte Inszenierung vorgeworfen.
Für das Filmprojekt "Deutschland 09", an dem 13 bekannte deutsche Regisseure beteiligt sind (unter anderem Tom Tykwer, Wolfgang Becker und Fatih Akin), hat Levy den Kurzfilm "Joshua" gedreht.[1]
Levy lebt mit seiner Frau, der Maskenbildnerin Sabine Lidl, und zwei Kindern in Berlin.
Auszeichnungen
- 2005: Ernst-Lubitsch-Preis für Alles auf Zucker!
- 2005: Deutscher Filmpreis, unter anderem für den besten Spielfilm und die beste Regie.
- 1999: Bayerischer Filmpreis für Meschugge
Filme
Als Regisseur
- 1986: Du mich auch
- 1989: RobbyKallePaul
- 1992: I Was on Mars
- 1993: Ohne mich
- 1995: Stille Nacht – Ein Fest der Liebe
- 1998: Meschugge
- 1999: Das Geheimnis
- 2002: Väter
- 2004: Alles auf Zucker!
- 2007: Mein Führer – Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler
- 2009: Joshua (Kurzfilm)
Als Schauspieler
- 1989: RobbyKallePaul
- 1993: Halbe Welt
- 1994: Burning Life
- 1994: Die Mediocren
- 1995: Stille Nacht
- 1996: Tempo
- 1996: Kondom des Grauens
- 1997: Aimée & Jaguar
- 1998: Meschugge
Einzelnachweise
- ↑ Tagesschau, 13.02.2009
Weblinks
- Literatur von und über Dani Levy im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biographie bei X Filme
- Bio- und Filmographie auf film-zeit.de
- Video-Interview bei cine-fils.com
- Dani Levy in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Personendaten NAME Levy, Dani KURZBESCHREIBUNG schweizerisch-deutscher Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur GEBURTSDATUM 17. November 1957 GEBURTSORT Basel, Schweiz
Wikimedia Foundation.