Dannstadt

Dannstadt
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Dannstadt-Schauernheim
Dannstadt-Schauernheim
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Dannstadt-Schauernheim hervorgehoben
49.4280555555568.3161111111111103Koordinaten: 49° 26′ N, 8° 19′ O
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Rhein-Pfalz-Kreis
Verbandsgemeinde: Dannstadt-Schauernheim
Höhe: 103 m ü. NN
Fläche: 15,25 km²
Einwohner: 7033 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 461 Einwohner je km²
Postleitzahl: 67125
Vorwahl: 06231
Kfz-Kennzeichen: RP (bis 31. Aug. 2005: LU)
Gemeindeschlüssel: 07 3 38 006
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Am Rathausplatz 1
67125 Dannstadt-Schauernheim
Webpräsenz:
Ortsbürgermeister: Bernd Fey (CDU)
Lage der Gemeinde Dannstadt-Schauernheim im Rhein-Pfalz-Kreis
Karte

Dannstadt-Schauernheim ist eine Ortsgemeinde und zugleich Sitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde im rheinland-pfälzischen Rhein-Pfalz-Kreis. Sie liegt südwestlich von Ludwigshafen in der vorderpfälzischen Rheinebene.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Dannstadt-Schauernheim liegt ca. 12 km westlich von Ludwigshafen am Rhein, ca. 15 km westlich des Rheines (Konrad-Adenauer-Brücke zwischen Ludwigshafen und Mannheim) und ca. 15 km nördlich von Speyer. Direkte Nachbarorte sind

Geschichte

Neuere Verwaltungsreformen

Die Ortsgemeinde Dannstadt-Schauernheim entstand am 7. Juni 1969 durch Zusammenschluss der Ortsgemeinden Dannstadt und Schauernheim. Die Ortsgemeinde Dannstadt-Schauernheim ist seit ihrer Gründung 1972 Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Dannstadt-Schauernheim.

Geschichte von Dannstadt

Dannstadt wurde im 7./8. Jahrhundert von den Franken gegründet und erstmals 767 in einer Urkunde des Klosters Weißenburg als „Dendestat“, im darauffolgenden Jahr im Lorscher Codex als „Dandestat“ erwähnt.

Als Mitglied des fränkischen Stammesherzogtums und später des deutschen Königslandes blieb Dannstadt reichsunmittelbar in der Landvogtei Speyer, bis diese 1331 durch Kaiser Ludwig den Bayer an die Pfalzgrafen Rudolf II. und Ruprecht I. verpfändet wurde. Bis 1797, als es zum Anschluss an Frankreich kam, blieb Dannstadt in kurpfälzischem Besitz.

Nach dem Ende der französischen Herrschaft gehörte Dannstadt ab 1816 zum Bezirksamt Speyer im Bayerischen Rheinkreis, der später in „Rheinpfalz“ umbenannt wurde, ab 1886 dann zu dem neu gegründeten Bezirksamt Ludwigshafen. Dieses Bezirksamt blieb bis zur Bildung des Landes Rheinland-Pfalz 1946 bestehen. Danach ging daraus der Landkreis Ludwigshafen hervor, der heutige Rhein-Pfalz-Kreis.

Geschichte von Schauernheim

Schauernheim ist eine fränkische Gründung des 6./7. Jahrhunderts und wurde im Lorscher Codex erstmals im 8. Jahrhundert in der Form „Scurheim“ erwähnt. Der heutige Name entwickelte sich über die Formen „Schurheim“ und „Schuwerheim“ und ist zuerst im Jahr 1649 belegt.

1281 kam Schauernheim durch Schenkung in den Besitz des Dominikanerinnenklosters Lambrecht, das 1551 aufgelöst wurde, wodurch Schauernheim zum kurpfälzischen Besitz wurde. In diesem Jahr wurde Schauernheim als Pfründe der Universität Heidelberg zugeteilt, die bis 1791 Ortsherrin blieb.

1792 wurden die linksrheinischen Länder von den Franzosen besetzt und 1797 an Frankreich angeschlossen. Die Geschichte Schauernheims nach dem Abzug der Franzosen entspricht der Dannstadts, mit dem es schließlich 1969 vereinigt wurde.

Religionen

Im Jahr 2007 waren 41,2 Prozent der Einwohner katholisch und 32,8 Prozent evangelisch. Die Übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.[1]

Einwohnerentwicklung

Dannstadt

Erste Angaben zur Bevölkerungszahl von Dannstadt gibt es aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Von da bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts blieb die Zahl bei höchstens 200 bis 250 Einwohnern konstant. Während des 18. Jahrhunderts stieg sie durch Wiederbesiedlung nach dem Pfälzischen Erbfolgekrieg und Bevölkerungszuwachs auf einen Stand von 550 im Jahr 1790 an. Die Zuwanderung infolge Aufhebung der feudalen Bindungen im Jahr 1797 bewirkte bis 1840 eine Verdoppelung auf etwa 1000 Einwohner. Bis 1880 stieg die Zahl nur mäßig auf 1200 an; die Ortsgrenzen wurden in dieser Zeit nicht ausgeweitet. Danach setzte wieder ein Bevölkerungsanstieg ein. Auch durch den Bau der Nebenbahnstrecke Dannstadt–Ludwigshafen bedingt, breitete der Ort sich in nördlicher Richtung aus und zählte 1940 etwa 2000 Menschen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden im Norden und Westen großflächige Neubaugebiete angelegt, die Bevölkerungszahl stieg von 2600 Einwohnern im Jahr 1960 auf 4568 im Jahr 1988.

Fachwerkhaus in Schauernheim
Schauernheim

Auch in Schauernheim setzte erst im 18. Jahrhundert ein Anstieg der Bevölkerungszahlen ein, wie in Dannstadt durch die Zuwanderung nach 1797, welche die Einwohnerzahl von 340 im Jahr 1810 auf 526 im Jahr 1848 ansteigen ließ. Der höchste Bevölkerungsstand im 19. Jahrhundert war 1870 mit 580 Menschen erreicht. Bis zum Ersten Weltkrieg vergrößerte sich der Ort nicht mehr. In den 1920er/1930er Jahren und auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in erster Linie Wohnungen für Arbeiter und Angestellte in Ludwigshafen und Mannheim angelegt; hierzu wurden im Norden und Westen Neubaugebiete erschlossen. 1960 betrug die Bevölkerungszahl 958 Einwohner, 1988 waren es 2219.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat setzt sich seit der Wahl am 13. Juni 2004 wie folgt zusammen:

  • CDU 57,9% (+7,7) - 13 Sitze (+1)
  • SPD 33,8% (-7,2) - 7 Sitze (-2)
  • FDP 8,3% (+3,9) - 2 Sitze (+2)
  • Andere 0,0% (-4,5) - 0 Sitze (-1)

Wappen

Die Blasonierung des Wappens lautet: Über goldenem Schildfuß, darin eine fünfblättrige rote Rosenblüte, in Blau rechts eine rotverzierte goldene Mitra, links ein goldenes Schretzel. Es wurde 1977 von der Bezirksregierung Neustadt genehmigt. Die Rose und die Mitra entstammen dem alten Wappen von Dannstadt, das Schretzel dem von Schauernheim.

Partnerschaften

Dannstadt-Schauernheim pflegt seit 1991 eine Partnerschaft mit Schackstedt in Sachsen-Anhalt und seit 2006 mit Bétheny, Departement Marne, in der Champagne.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Mundart

Dannstadt-Schauernheim widmet sich – über seinen Kultur- und Heimatverein und in Zusammenarbeit mit der Kreisvolkshochschule – intensiv der Pflege der Pfälzer Mundart und veranstaltet seit 1988 alljährlich im Mai den Mundartwettbewerb „Dannstadter Höhe“, dessen Endrunde im Ortsteil Dannstadt ausgetragen wird. Sparten sind Mundartlyrik, -prosa und szenische Darstellung.

Kunst im öffentlichen Bereich

Ochs- und Eselbrunnen

In und um Dannstadt-Schauernheim sind etliche Skulpturen und Wandmalereien zu finden.[2] Zentral im alten Ortskern von Dannstadt gelegen gilt der Ochs- und Eselbrunnen als ihr bekanntester Vertreter im Gemeindegebiet. Er wurde von Barbara und Prof. Gernot Rumpf in den 1990er Jahren gestaltet.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Zwischen den Ortsteilen Dannstadt und Schauernheim hindurch verläuft die A 65. Eine Brücke darüber verbindet die beiden Ortschaften. Die A 65 führt in östlicher Richtung nach Ludwigshafen, in südwestlicher Richtung nach Neustadt an der Weinstraße und Landau. Ca. 500 m östlich liegt das Autobahnkreuz Mutterstadt, worüber auch die A 61 zu erreichen ist.

Behörden

In Dannstadt liegt das Gebäude der Verbandsgemeindeverwaltung. Dort sind die für die einzelnen Ortsgemeinden zuständigen Ämter angesiedelt. Der Sitzungssaal im obersten Stockwerk dient sowohl den Ortsgemeinderäten von Dannstadt und Schauernheim als auch dem Verbandsgemeinderat.

Vereine

In den Ortsgemeinden ist eine Vielzahl von Vereinen aktiv. Sie bieten ein breites Spektrum an Aktivitäten.

Söhne und Töchter der Gemeinde

Literatur

  • Winfried Seelinger: Familien in Dannstadt und Schauernheim 1480 bis 1880. Dannstadt-Schauernheim 1994
  • Rolf Drechsel, Gerhard Fouquet: Dannstadt und Schauernheim. Zur Geschichte bäuerlicher Gemeinden in der Pfalz. Band 1: Die Geschichte Dannstadts und Schauernheims von den Anfängen bis zum Dreißigjährigen Krieg. Speyer 1989
  • Ingo Dierck, Gerhard Fouquet: Dannstadt und Schauernheim. Zur Geschichte bäuerlicher Gemeinden in der Pfalz. Band 2: Die Geschichte Dannstadts und Schauernheims von der Wiederbesiedelung 1650 bis zur Franzosenzeit. Dannstadt-Schauernheim 2006

Einzelnachweise

  1. Komwis
  2. Kunsttour Dannstadter Höhe

Weblinks


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