- Danäer
-
In der Vorstellung der Griechen leiten sich die Danaer von Danaos, dem Herrscher über Argos ab. Danaer ist außerdem neben Achaier in den Epen Homers eine Bezeichnung für die Griechen. Bekannt geworden ist der Ausspruch:
„ Timeo Danaos et dona ferentes / Ich fürchte die Danaer, auch wenn sie Geschenke bringen“
Davon leitet sich die Redewendung Danaergeschenk ab. 1901 n. Chr. setzte H. R. Hall die Danaer mit den Danaos gleich.
Nach einer früher gängigen Theorie handelt es sich bei den Danaern um einen vor-, früh-, oder protogriechischen Stamm (frühe indogermanische Wanderung), der aus Kleinasien ins Nildelta einwanderte, dort ansässig wurde, von den Ägyptern vertrieben und an der frühen Einwanderung der indogermanischen Stämme über Kreta nach Griechenland beteiligt gewesen war.
Es wurde vermutet, dass die Danunäer der ägyptischen Inschriften mit den Danäern gleichzusetzen seien. In der Ortsnamenliste des Amenophis III. werden Städte in der Region Tanaja/Danaja (Peloponnes) benannt:
Mukana (Mykene), Misana (Messene), Nuplija (Nafplio), Kutira (Kythera), Weleja (Elis). Der Ort Amukla (Amyklai), nur wenige Kilometer südlich von Sparta, wurde von dieser Liste gestrichen. Der Grund ist unklar.
Die zeitgleiche Erwähnung der Danuna im Gebiet der Levante widerspricht jedoch einer direkten Ableitung der peloponnesischen Danaer in Verbindung mit den Angriffen der Seevölker, weshalb auch mögliche Gleichsetzungen kontrovers diskutiert wurden.[1]
Biblische Quellen
Die diskutierte Abstammung der Danäer von Javan als dem Stammhern der Bewohner von Rhodos beruht auf der Völkertafel der Genesis (Gen 10,4 EU) und der Chronik (1 Chr 1,7 EU) mit der Aufzählung der Dodanim, Tharsisa, Elisa und Chittim. Javan entspricht bei dieser Deutung den Achijawa.
Anmerkungen und Einzelnachweise
Literatur
- H. R. Hall: The oldest civilisation of Greece, Studies of the Mycenean Age. D. Nutt, London/Philadelphia 1901.
Wikimedia Foundation.