- Dar es Salaam
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Daressalam (arabisch دار السلام Dār as-Salām, DMG Dār as-Salām, „Haus des Friedens“, auch Dar es Salaam oder Dar-es-Salam oder DSM), umgangssprachlich kurz Dar, ist mit 2.698.651 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2005) die größte Stadt in Tansania. Sie ist Regierungssitz sowie lutherischer und römisch-katholischer Bischofssitz. Mehrere Universitäten sind in Daressalam ansässig.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Bild: Kartenausschnitt von Tansania
Geschichte
Daressalam wird gewöhnlich mit dem antiken Rhapta gleichgesetzt, das nach dem Periplus Maris Erythraei (40–70 n. Chr.) an der Küste von Azania lag. Dem anonymen Autor zufolge erhielt es seinen Namen wegen der zusammengenähten Boote (rhapton ploiarion), die die Einheimischen benutzten. Man konnte hier Elfenbein und Schildkrötenpanzer einhandeln.
Ab 1862 begann der Sultan von Sansibar, Sayyid Mâdjid, mit dem Ausbau des Dorfes Msisima; er wollte seine Residenz auf das Festland verlegen, gab dem Ort den Namen Bandar as-Salâm (arab. Hafen des Friedens) und begann mit dem Bau eines Palastes, der allerdings bei seinem Tode 1870 noch nicht vollendet war.
Sein Nachfolger Sayyid Barghash gab das Projekt auf, ließ aber seine Plantagen in der Nähe der Stadt bewirtschaften. 1888 verpachtete Sultan Sayyid Khalîfa Daressalam zusammen mit der gesamten Küste des heutigen Tansania an die Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft. Am 28. Oktober 1890 verkaufte Sultan Sayyid ‘Alî Stadt und Küste. Ab 1890 hatte sich die Kolonialverwaltung im kleinen Küstenort Bagamoyo eingerichtet, doch dann wurde das 60 Kilometer weiter südlich gelegene Daressalam wegen seines Naturhafens für die Deutschen interessanter. Ab 1891 hatte die deutsche Kolonialverwaltung von Deutsch-Ostafrika in Daressalam ihren Sitz. Am 1. Oktober 1897 wurde das erste große Regierungskrankenhaus, das Ocean Road Hospital, eröffnet. 1902/03 eröffneten die Deutschen das modernste biologisch-landwirtschaftliche Institut in Amani, wo unter anderen 1905 und 1906 die Mediziner Robert Koch und Zimmermann arbeiteten. Ab 1920 übernahm die Mandatsregierung Stadt und Kolonie, bis 1961 die Unabhängigkeit erklärt wurde. Ab 1964 war es Hauptstadt Tansanias, bis diese 1974 offiziell nach Dodoma verlegt wurde. Allerdings verbleiben wichtige Regierungsfunktionen in Daressalam.
Von der Stadt wurden einige bekannte Expeditionen zum Kilimanjaro gestartet.
Am 7. August 1998 wurden bei einem Terroranschlag vor der US-Botschaft in Daressalam elf Menschen getötet.
Einwohner
Ursprünglich war die Stadt besonders von Angehörigen des Stammes Zaramo, und zu einem geringeren Teil der Stämme Ndengereko und Kwere bewohnt. Mit der zunehmenden Urbanisierung in Tansania leben heute Angehörige vieler Stämme des Landes in der Stadt. Die Stadt ist in drei Stadtteile gegliedert: 2002 lebten 1.083.913 Einwohner in Kinondoni, 768.451 in Temeke und 634.924 Einwohner in Ilala. Etwa 64 Prozent der Einwohner sind zwischen 15 und 64 Jahre alt, Kinder zwischen 0 und 14 Jahre stellen 33 Prozent der Bevölkerung dar und nur 2 Prozent der Einwohner sind älter als 65. Die Bevölkerungsdichte liegt bei 1787 pro km². Auf der zum Stadtteil Kinondoni gehörenden Halbinsel Msasani leben die meisten Ausländer und Diplomaten.
Entwicklung der Einwohnerzahlen
Einwohner Jahr 3.500 1867 128.742 1957 272.821 1967 843.000 1978 1.360.850 1988 2.698.651 2005 Städtepartnerschaften
Daressalam unterhält eine Städtepartnerschaft mit der nordtürkischen Großstadt Samsun.
Wirtschaft und Infrastruktur
Daressalam ist das wirtschaftliche Zentrum von Tansania. In der Stadt gibt es etwa 575 größere Industriebetriebe, die tansanische Zentralbank sowie Filialen nationaler (wie die auf Mikrokredite spezialisierte Dar es Salaam Community Bank) und internationaler Banken und Versicherungen. An der Dar es Salaam Stock Exchange werden die Aktien der wichtigsten tansanischen Unternehmen gehandelt. 2002 lag das jährliche Pro-Kopf Einkommen bei 584.086 Tsh (rund 368 Euro), wobei 35 Prozent der Bevölkerung durchschnittlich nur 387.319 Tsh (rund 243 Euro) verdienen. Im Jahr 2000/2001 waren 7,5 Prozent der Bevölkerung zu arm, um sich ausreichend ernähren zu können, verglichen mit 13,6 Prozent im Jahr 1991/1992. [1]
Verkehr
Der innerstädtische Verkehr wird durch Busse und Minibusse (Dalla-Dalla) bestritten. Die Hauptverkehrsstraßen sind gut ausgebaut. Nebenstraßen sind oft nicht asphaltiert und nachts nicht beleuchtet.
Daressalam hat einen großen Seehafen von internationaler Bedeutung. Er gilt als der Hauptgüterumschlagplatz für ganz Ostafrika. Unter anderem gibt es schnelle Fährverbindungen mit Schnellfähren nach Sansibar sowie regelmäßige Fährverbindungen nach Mombasa in Kenia.
Die Tanzania Railways Corporation (TRC) verbindet Daressalam mit Mwanza im Nordwesten sowie mit Kigoma im Westen Tansanias. Die Tanzania Zambia Railways Authority (TAZARA) verbindet Dar es Salaam mit Mbeya im Südwesten sowie mit Sambia und dem südlichen Afrika.
15 Kilometer südwestlich der Stadt liegt der internationale Mwalimu Julius K. Nyerere International Airport, von dem Flugverbindungen innerhalb des Landes sowie in andere afrikanische Ländern, den Nahen Osten, Indien und Europa angeboten werden.
Fernbusverbindungen gibt es zu zahlreichen nationalen Zielen sowie nach Nairobi und Mombasa in Kenia, nach Lilongwe in Malawi, nach Lusaka in Sambia und nach Kampala in Uganda.
Bildung
Die wichtigste Universität der Stadt ist die University of Dar es Salaam mit rund 12.000 Studenten. Außerdem gibt es die Open University of Tanzania, die Hubert Kairuki Memorial University (HKMU), die International Medical and Technological University (IMTU) sowie das Institute of Financial Management (IFM), das Dar es Salaam Institute of Technology (DIT), die Ardhi University Dar es Salaam (ARU) und das College of Business Education (CBE).
Weblinks
- Universität von Daressalam (englisch)
- Börse von Daressalam (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ a b Dar es Salaam city profile Kinondoni Municipal Council, Daressalam Region
Verwaltungsgliederung TansaniasArusha | Daressalam | Dodoma | Iringa | Kagera | Kigoma | Kilimandscharo | Lindi | Manyara | Mara | Mbeya | Morogoro | Mtwara | Mwanza | Pemba North | Pemba South | Pwani | Rukwa | Ruvuma | Shinyanga | Singida | Tabora | Tanga | Zanzibar Central/South | Zanzibar North | Zanzibar Urban/West
-6.816666666666739.283888888889Koordinaten: 6° 49′ S, 39° 17′ O
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