- Data Mart
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Ein Data-Mart ist ein langfristig gehaltener Datenbestand innerhalb eines Data-Warehouse (Datenlager) oder die Kopie eines Teilbereichs des Data-Warehouse, die für einen bestimmten Organisationsbereich oder eine bestimmte Anwendung geschaffen wird. Hierdurch entsteht eine Teilsicht auf das Data-Warehouse. Gründe für das Arbeiten mit Kopien aus dem Data-Warehouse anstelle des direkten Zugriffs auf die Daten im Data-Warehouse anhand von Sichten (Views) können sein:
- Eigenständigkeit der Anwender (z. B. Mobilität, Unabhängigkeit von anderen Organisationsbereichen)
- spezielle Datenstrukturen, z. B. für die mehrdimensionale Analyse, das so genannte Online Analytical Processing (OLAP)
- bessere Leistung (Performance): Verlagerung von Rechnerleistung auf einen anderen Rechner und/oder Verlagerung von Zugriffen auf einen anderen Speicher und/oder im Falle von lokaler Nutzung weniger Netzbelastung
- mehr oder auch weniger Zugriffsschutz: Abgrenzung gegenüber anderen Nutzern oder Öffnung für weitere Nutzer.
Durch den Einsatz von Data-Marts kann auf das jeweilige Anwendungsgebiet (fachlich), das Zielsystem (technisch) und die Anwender (organisatorisch) weitgehend Rücksicht genommen werden.
Durch die Data-Marts wird der Datenbestand des Data-Warehouse verteilt. Die derart entstandenen Data-Marts setzen das Data-Warehouse voraus, man spricht daher von abhängigen Data-Marts.
Neben diesem Data-Mart-Begriff gibt es noch den allenfalls historisch relevanten Begriff des unabhängigen Data-Marts, der losgelöst von einem Data-Warehouse existiert und der eine Sicht auf ein oder mehrere Quellsysteme ermöglicht. Dieser Architekturansatz läuft dem Integrationsgedanken des Data-Warehousing zuwider, da er mit der Zeit zu vielen Insellösungen führen kann. Er rührt aus einer Zeit, da es noch nicht das zentrale Datenlager, das Data-Warehouse, gab.
Das Datenmodell eines Data Marts entspricht häufig einer multidimensionalen oder OLAP-Struktur. Die technische Realisierung dieses Datenmodells kann als multidimensionale Datenbank, als relationale Datenbank oder zunehmend auch im Arbeitsspeicher des Rechners erfolgen.
Siehe auch
Literatur
- Bauer, A., Günzel, H.: Data-Warehouse-Systeme – Architektur, Entwicklung, Anwendung, dpunkt, 2008, ISBN 3-89864-540-1
- Lehner, W.: Datenbanktechnologie für Data-Warehouse-Systeme, Konzepte und Methoden, dpunkt, 2002, ISBN 3-89864-177-5
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