- Datieren
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Als Datierung oder Altersbestimmung werden Methoden bezeichnet, die den Zeitraum der Entstehung bzw. Nutzung von archäologischen, paläontologischen und geologischen Funden oder historischen Dokumenten sowie kunsthistorischen Gegenständen wie Gemälden oder Skulpturen bestimmen.
Datierung ist also die Ermittlung des vermutlichen Alter eines Objekts:
- von Urkunden, siehe Urkundenkritik
- von archäologischen Funden, siehe Altersbestimmung (Archäologie)
- von fossilen Bäumen sowie historischen Hölzern, Anwendung der Dendrochronologie durch Ausmessung der Jahresringe und der Synchronisation mit Vergleichsdaten andere Funde und Klimadaten. Eine jahrgenaue Datierung ist dadurch möglich.
- von Gesteinen, siehe und Geochronologie
Je nach Art und Alter des Fundes finden verschiedene Methoden Anwendung:
- Radiometrischen Datierungen. Beispiele:
- Radiokohlenstoffdatierung (auch 14C-Datierung) bei bis zu 50 000 Jahre alten Funden, die organische Stoffe enthalten
- Kalium-Argon-Datierung und Uran-Blei-Datierung in der Geochronologie zur Datierung sehr alter Proben.
- Tritiummethode bei Weinen, Wasserproben oder wasserhaltigen Funden bei nicht zu hohem Alter
- Stratigraphische Verfahren
- Leitfossil-Chronologie, zeitliche Zuordnung von Gesteinsschichten durch Fossilien
- Tephrochronologie, zeitliche Zuordnung von Gesteinsschichten durch die Identifikation vonpyroklastischer Sedimente.
- Münzdatierung mit Münzen als Beifunden
- Strukturanalyse
- Röntgenanalysen an Material, Struktur und Schichtung
- Thermoluminiszenz bei Erdproben, Mineralen, Keramik, Artefakten
- Plausibilitätsanalyse
- Wasserzeichen, Schriftmerkmale, Tinte, Papierart werden zur Datierung von Urkunden herangezogen
- Chemische-technische Zusammensetzung von Farbmitteln, Firnissen oder Malgründen in der Kunstgeschichte
Daneben gibt es in der interdisziplinären Zusammenarbeit moderner Forschung eine Fülle weiterer Methoden, etwa die mit Klimaprofilen aus Sedimenten abgeglichene Daten, Pollenanalyse über Ansätze der Verbreitung rezenter – erst (im erdgeschichtlichen Sinne) kürzlich in einem Gebiet ausgestorbener – Pflanzen, und anderes.
In der Kunstgeschichte werden überdies historische Quellen und stilkritische Methoden herangezogen.
Siehe auch
- Akme, eine Methode, das Lebensalter historischer Personen bei mangelnder Quellenlage zu schätzen
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