DeMaio

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Joey DeMaio (* 6. März 1954 in Auburn, New York) ist der Bassist und Bandleader der von ihm in den frühen 1980ern gegründeten True-Metal-Band Manowar.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Joey DeMaio ist italienisch-amerikanischer Abstammung, wobei der amerikanische Teil seiner Abstammung auf Indianer zurückzuführen ist. Nach eigenen Angaben spielte er schon als Jugendlicher Bassgitarre in verschiedenen Schülerbands. Im Jahre 1980 ist er als Pyrotechniker und Roadie mit der Heavy-Metal-Band Black Sabbath auf deren “Heaven And Hell”-Tour unterwegs. Dort lernt er Ross “The Boss” Friedmann kennen, damals Gitarrist der Vorgruppe Shakin' Streets, mit dem er die Gründung der eigenen Band Manowar beschließt. Deren Debut-Album Battle Hymns erscheint schon 1982.

Über das Privatleben DeMaios ist nur wenig bekannt. Er ist unverheiratet und kinderlos. Zu seinen musikalischen Vorbildern zählt er neben Bands wie Black Sabbath vor allem die Musik Richard Wagners. Er hat einen Doktortitel der Musikwissenschaft und wurde zum Ritter von Malta geschlagen. Im Rahmen des Malteserordens engagiert sich DeMaio in diversen Hilfsprojekten für die dritte Welt. [1]

DeMaio spielt einen Rickenbacker-Custom-Bass mit speziellem schmalem Hals und Tremolo, genannt Piccolo Bass, den er mit seinem Basstechniker Dawk zusammen entworfen hat. Er gilt als sehr guter Bassist, auch wenn er bei Manowar eher songdienlich spielt. Er schreibt Songs für Manowar, organisiert Touren und Auftritte.

Neben Manowar ist DeMaio für das Plattenlabel Magic Circle Music verantwortlich, unter welchem zum Beispiel auch die Band Rhapsody Of Fire steht. Darüber hinaus tritt er in jüngster Vergangenheit vermehrt als Musikproduzent (u.a. HolyHell, Feinstein (Band)) in Erscheinung.

Kritik

Durch die Gründung der Band Manowar rief Joey DeMaio Anfang der 1980er Jahre eine der bis heute weltweit erfolgreichsten Metal-Bands ins Leben, die musikalisch wie stilistisch diese Musikrichtung prägte. Dennoch oder gerade deswegen gilt DeMaio als eine der umstrittensten Persönlichkeiten innerhalb des Genres.

DeMaio ist neben der Komposition auch für fast alle Texte der Band zuständig. Inhaltlich geraten diese immer wieder in die Kritik, da der Gegenstand der Texte oftmals aus extremer Gewalt besteht (Kill with Power). Darüber hinaus werden einige Songs als sexistisch bezeichnet (Pleasure Slave). DeMaio hat im Laufe der Jahre in mehreren Interviews darauf aufmerksam gemacht, dass die Texte nicht wortwörtlich genommen werden sollten, diese aber auf der anderen Seite ein fester Bestandteil des Genres sind. Politische oder gar sozialkritische Themen liegen ihm fern. Von den Anhängern der Band werden die Texte in der Regel ebenfalls mit einer gewissen Selbstironie verstanden.

Das Auftreten DeMaios und der Band Manowar in der Öffentlichkeit bei Konzerten wie in Interviews bezeichnen viele Kritiker als überheblich und von Selbstüberschätzung gekennzeichnet. So verstanden sich Manowar schon sehr früh als Speerspitze der Metalbewegung und reklamierten für sich, die einzig wahren oder zumindest die überzeugtesten Vertreter des Heavy Metals zu sein. Der Begriff des True Metals („wahrer Metal“) wurde von DeMaio geprägt und bezeichnet heute eine bestimmte Strömung innerhalb des Metals, die sich textlich wie musikalisch von anderen Strömungen absetzt. Die Reklamation einer besonderen Rolle gipfelte im Jahre 1988 in dem Album Kings of Metal, einem Titel, den laut Manowar die Fans der Band verliehen haben, der allerdings teilweise von anderen als ungerechtfertigt abgelehnt wurde und wird.

Einen Höhepunkt erreichte die Kritik im Jahre 2006, als in der Zeitschrift Rock Hard ein Interview des Chefredakteurs Götz Kühnemund mit DeMaio erschien [2]. In diesem konfrontiert Kühnemund DeMaio mit diversen Vorwürfen wie dem Einsatz von Playback bei einem Konzert oder dem absichtlichen Hinauszögern der nächsten Tour. Am Ende des Interviews offenbarte DeMaio, dass er bereit sei, für den Metal notfalls zu sterben, eine Aussage, die Kühnemund und auch viele Fans als unglaubwürdig einstuften. Als Reaktion darauf veröffentlichten Manowar den Titel Die For Metal, der am 16. Februar 2007 während der TV-Show Fight Night des Senders ProSieben uraufgeführt wurde und der auch als Bonus-Track auf dem folgenden Album Gods of War erschien. Dieser Titel wurde Götz Kühnemund gewidmet.

Zitate

„Einerseits sind unsere Texte von der Aussage her ernst gemeint, denn Heavy Metal bedeutet für uns eine Lebenseinstellung, und die wollen wir unseren Fans auch vermitteln. Andererseits ist ihre Umsetzung - wie beispielsweise in Hail and Kill - sehr metaphorisch, so dass sie nicht wortwörtlich genommen werden und durchaus mit einem Augenzwinkern verstanden werden soll. Das liegt einfach daran, dass diese Musikart für uns unweigerlich mit bestimmten Klischees verbunden ist.“

Joey DeMaio: Interview im Rock Hard 2/94

„I believe in the fans. I believe in metal more than anybody you've ever met. And another thing, I'm prepared to die for metal. Are you?“ - deutsch: „Ich glaube an die Fans. Ich glaube an den Metal, mehr als jeder andere, den Du je getroffen hast. Und noch etwas: Ich bin bereit, für den Metal zu sterben. Du auch?“

Joey DeMaio: Interview im Rock Hard Nr. 227, 2006

Quellen

  1. Der Spiegel, Nr. 26/25.06.2007, S. 154
  2. Streitgespräch zwischen Joey DeMaio und Götz Kühnemund

Weblinks


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