De Höhner

De Höhner
Höhner
„De Höhner“ auf der politischen Demonstration „Köln stellt sich quer“
„De Höhner“ auf der politischen Demonstration „Köln stellt sich quer“
Gründung 1972
Genre Kölsche Mundart- und Karnevalsmusik
Website www.hoehner.com
Gründungsmitglieder
  • Janus Fröhlich
  • Peter Werner
  • Walter Pelzer (bis 1978)
  • Rolf Lessenich (bis 1977)
Aktuelle Besetzung
Leadgitarre John Parsons (seit 2007)
Gesang, Gitarre Henning Krautmacher (seit 1986)
Schlagzeug, Gesang Janus Fröhlich
Bassgitarre, Gesang Hannes Schöner (seit 1990)
Keyboard, Akkordeon Peter Werner
Gitarre, Mandoline, Saxophon Jens Streifling (seit 2003)
Ehemalige Mitglieder
  • Peter Horn (1977–1986)
  • Franz-Martin Willizil (1978–1999)
  • Günter Steinig (1979–1990)
  • Pete Bauchwitz (1998–2003)
  • Ralf Rudnik (2000–2007)

De Höhner [də ˈhøːnɵ]  hören?/i (hochdeutsch: Die Hühner) sind eine Kölner Mundart-Musikgruppe.

Der Name stammt aus dem lokalen Dialekt Kölsch, in dem auch die meisten ihrer Lieder geschrieben sind.

Inhaltsverzeichnis

Bandgeschichte

Gründung und die frühen Jahre

Im Jahre 1972 gründeten Peter Werner, Walter Pelzer, Rolf Lessenich und Janus Fröhlich die Band Ne Höhnerhoff (hochdeutsch: Ein Hühnerhof). In den ersten Jahren traten die Bandmitglieder in Hühnerkostümen auf, und nach den Auftritten sah es auf den Bühnen meist wie auf einem Hühnerhof aus, weil sich die echten Federn von den Kostümen lösten. Außerdem warf die Band auch Federn ins Publikum. Dabei war es üblich, dass Ne Höhnerhoff auf der Bühne einliefen und „Gack gack gack?“ fragten, worauf das Publikum mit „Gack gack gack!“ antwortete. Aus diesem Grund und weil man unter den Kostümen im Scheinwerferlicht stark transpirierte, trennte man sich von den aufwändigen Kostümen. Ihr größter Hit zu dieser Zeit war Scheiß ejal, ob do Hohn bess oder Hahn aus dem Jahr 1974, der auch noch heute im Karneval gesungen wird.

Im Jahr 1975 nannte sich die Band in De Höhner (hochdeutsch: Die Hühner) um. Im Jahre 1977 stieg Gründungsmitglied Rolf Lessenich aus der Band aus und wurde durch den neuen Frontmann Peter Horn ersetzt, auch Walter Pelzer verließ ein Jahr später die Band und wurde durch Franz-Martin Willizil abgelöst. Im Jahre 1978 begann die Beziehung zum 1. FC Köln und dessen Fans. Im Jahr 1978, als der Verein Deutscher Meister wurde, veröffentlichten De Höhner das erste ihrer dem Verein gewidmeten Lieder: Unser Bock es Meister. Bis heute wird bei den Heimspielen des 1. FC Köln die FC-Hymne „Mir stonn zu dir, FC Kölle“ vor Spielbeginn im RheinEnergieStadion gespielt und von den Fans mitgesungen. Ebenfalls im Jahr 1978 veröffentlichte die Band auch ihr erstes Album Ich well noh Hus, das den heutigen Karnevalsklassiker Blootwoosch, Kölsch un e lecker Mädche enthält. Im selben Jahr erschien auch das Doppelalbum Lang usjebröt. Auf der folgenden Langspielplatte Verzäll doch ens, die 1979 erschien, verewigten sie mit Ich ben ne Räuber den nächsten Ohrwurm. Dies veranlasste die Band, noch im selben Jahr das erste Best Of Ihre größten Erfolge auf Vinyl herauszubringen. Ebenfalls im selben Jahr wurde die Band mit dem Bassisten Günter Steinig auf fünf Mitglieder erweitert.

Die 1980er

Nachdem der endgültige Durchbruch geschafft war, erhielt die Band in den Folgejahren diverse Ehrungen und Preise. Allein viermal verliehen die Kölsche Funke rut-wieß vun 1823 e.V. den Höhnern ihren Orden für das beste kölsche Lied.

Im Jahr 1982 unterschrieb die Band einen Plattenvertrag bei EMI. 1986 verließ Frontmann Peter Horn die Band und wurde durch Henning Krautmacher ersetzt. Das Jahr 1986 brachte nicht nur den Wegfall des De aus dem Namen der Band mit sich, sondern, dass die Gruppe fortan auch hochdeutsche Stücke einspielte. Auf dem ersten Album mit Krautmacher namens Für Dich veröffentlichten sie, neben den Liedern Ruf doch mal an, Kein Meer mehr da und Für Dich, auch den Karnevalshit Pizza wundaba, dessen Text teilweise in italienisch-kölscher Sprache geschrieben wurde. In den 1980er-Jahren veröffentlichten die Höhner insgesamt neun Alben.

Die 1990er

Zu Anfang des neuen Jahrzehnts verließ Bassist Günter Steinig die Band und wurde durch den Schlagersänger Hannes Schöner ersetzt.

Durch die Verwendung deutscher Texte und gleichzeitiger musikalischer Weiterentwicklung wurden die Höhner allmählich auch außerhalb des Kölner Karnevals aktiv. Auch das soziale Engagement steigerte sich merklich, wie etwa anlässlich der AG Arsch huh gegen Nazis am 9. November 1992 auf dem Kölner Chlodwigplatz.

Im Jahre 1992 startete die Band eine Konzertreihe im Kölner Millowitsch-Theater. Das Programm nannte sich Zwei Zimmer, Küche, Diele, Bad. Die Band hatte drei Jahre zuvor (Willy Millowitsch) das Lied Willy, wat wör Kölle ohne Dich zum 80. Geburtstag gewidmet.

Im nächsten Jahr startete die Gruppe ihre nächste Konzertreihe, die Höhner Classics. Bei diesen Konzerten werden klassisch arrangierten Lieder der Höhner zusammen mit einem Orchester in der Kölner Philharmonie aufgeführt. Dabei wurde mit der irischen Gruppe Galleon die kölsch-englische Version von Minsche wie mir (People Like Us) gespielt. Fortan waren die Höhner Classics in jedem Jahr fester Bestandteil des Terminkalenders der Band.

Im Jahr 1998 stieß der Gitarrist und Violinist Pete Bauchwitz zu der Band. Im folgenden Jahr verließ Franz-Martin Willizil die Höhner und wurde durch Ralle Rudnik ersetzt. In den 1990er-Jahren veröffentlichten die Höhner insgesamt zwölf Alben.

Von 2000 bis heute

Anfang des neuen Jahrtausends wurde die Gruppe für ihr Album Best of - 25 Jahre für den Musikpreis Echo in der Kategorie Gruppe des Jahres national nominiert, dann erhielten sie ihre erste Goldene Schallplatte für die Single Die Karawane, und schließlich starteten sie die Zusammenarbeit mit dem Kölner Circus Roncalli. Unter dem Titel Höhner Rockin' Roncalli Show tourt die Gruppe mit dem Zirkus durch Deutschland. Die Zirkusshow wird von der Band mit speziell darauf abgestimmter Musik begleitet. Auch die Artisten haben ihre Auftritte auf die Musik abgestimmt. Teilweise treten die Bandmitglieder auch als Artisten auf. Mittlerweile sind zu diesem Thema bereits drei DVDs erschienen. Im Jahre 2003 gelang der Gruppe mit dem Titel Viva Colonia ein deutschlandweiter Megahit. Auch auf dem Münchener Oktoberfest wurde das Lied zum Wies’n-Hit 2004 und 2005. Pete Bauchwitz verließ die Band im Juni 2003 und wurde durch Jens Streifling, ein ehemaliges Mitglied der kölschen Rockgruppe BAP ersetzt. 2005 bekamen die Höhner die Goldene Stimmgabel in der Kategorie Beste Gruppe in der Kategorie Schlager verliehen. Im selben Jahr ging die Band erstmals auf Deutschlandtour. Diese Tournee war durchaus erfolgreich. Mitte des Jahres veröffentlichten die Höhner das Album 6:0. Neben dem Sessionlied Ohne Dich geht es nicht wurde auf dieser CD die Erstversion von Wenn nicht jetzt, wann dann? veröffentlicht. Nachdem der Song in einer abgeänderten Version zum offiziellen WM-Song der Handball-Weltmeisterschaft 2007 wurde, platzierte er sich in den Hitparaden. Im Februar 2007 war das Lied auf Platz 1 der offiziellen Verkaufshitparade von Media Control. Seit 2007 sind die Höhner Mitglied der von Bundesminister Sigmar Gabriel anlässlich der CBD-COP9 ins Leben gerufenen Naturallianz, die sich für den Erhalt der biologischen Vielfalt einsetzt. 2007 erhielt die Gruppe erneut die Goldene Stimmgabel in der Kategorie Erfolgreichste Gruppe Schlager.

Zum Jahresende 2007 hat Gitarrist Ralle Rudnik die Band verlassen, um sich seinen Soloprojekten widmen zu können. Sein Nachfolger ist der britischstämmige John Parsons.

Bandmitglieder

  • Henning Krautmacher (* 5. März 1957 in Leverkusen-Schlebusch): Gesang, Gitarre, Tin Whistles (Mitglied seit 1986, Frontmann der Höhner)
  • Peter Werner (* 3. November 1949 in Köln-Lindenthal), bürgerlicher Name Peter Werner-Jates: Keyboards, Trompete, Akkordeon, Gesang (Gründungsmitglied)
  • Janus Fröhlich (* 12. Oktober 1950 in Köln-Ehrenfeld), bürgerlicher Name Jan Peter Fröhlich: Drums, Percussion, Gesang (Gründungsmitglied)
  • Hannes Schöner (* 24. Juni 1953 in Köln-Bickendorf), bürgerlicher Name Johannes Schulte-Ontrop: Bass, E-Bass, Gesang (Mitglied seit 1990)
  • Jens Streifling (* 30. April 1966 in Borna bei Leipzig): Klarinette, Gitarre, Klavier, Bluesharp, Saxophon, Bass, Schlagzeug (Mitglied seit 2003)
  • John Parsons (* 1953 in Wales (GB)): Gitarre (Mitglied seit 2008).

Diskografie

Alben

  • I well noh hus (1978)
  • Verzäll doch noch ens (1979)
  • Lang usjebröt, Doppel-LP (1979)
  • Die größten Erfolge (1979)
  • Clown (1980)
  • Näl met Köpp (1981)
  • Ich ben ne Räuber, LP (1982)
  • Schlawiner (1983)
  • Op Jöck (1984)
  • Echte kölsche Ton (19??)
  • Für dich (1987)
  • Guck mal (1988)
  • Wenn’s dir gut geht (1989)
  • Leider gut (1990)
  • 10 Johr Stimmung (1990)
  • Kumm loss mer fierre – Live (1991)
  • Höhner Aktuell (1992)
  • Dat es ne jode Lade (1993)
  • Dat fings do nor he … Höhner Classic (1993)
  • Wartesaal der Träume (1994)
  • Höhner Classic (1994)
  • Ich ben ne Räuber CD (1995)
  • Made In Kölle (1996)
  • Weihnacht’ doheim un’ üvverall (1996)
  • Fünfundzwanzig Jahre … Kult 2CD (1997)
  • Best Of (25 Jahre) (1998)
  • Die Karawane zieht weiter (1998)
  • Classic Gold (1999)
  • 2, 3, 4, (2001)
  • Höhner Rockin’ Roncalli Show Rheinland des Lächelns, CD/DVD (2001)
  • Die ersten 30 Jahre (2002)
  • Classic Andante (2003)
  • Viva Colonia (2004)
  • Fröher Vol. 1 1983–1984 Schlawiner/Op Jöck, Doppel-CD (2005)
  • Fröher Vol. 2 1987–1988 Für dich/Guck mal, Doppel-CD (2005)
  • Fröher Vol. 3 1989–1990 Wenn’s dir gut geht/Leider gut, Doppel-CD (2005)
  • Da simmer dabei! Die größten Partyhits (2005)
  • 6:0 (2005)
  • Here we go (2006)
  • Höhner Live on Tour (2007)
  • Da simmer dabei! Die größten Partyhits (Gold Edition) (2007)
  • Wenn nicht jetzt, wann dann? Doppel-CD (2007)
  • Jetzt und Hier (2007)
  • Jetzt und Hier! (Special Edition incl. DVD) (2008)
  • Nase Vorn (2008)
  • 360 ° live @ Lanxessarena (2009)

Singles

  • Jrillparty / Et jeiht nix üvver Ostermann (1972)
  • Höhnerhoff Rock / Ich liebe Dich wie Apfelmus (1976)
  • Unsre Bock es Meister / Kater Blues (1978)
  • Minge Dom, ich ben stolz op dich (1980)
  • Dat Hätz vun dr Welt (1982)
  • En Villa an dr Ville (1984)
  • Ich han Trone in de Auge (1985)
  • Pizza wundaba (1987)
  • Kein Meer mehr da (1988)
  • Küsschen (1990)
  • Wartesaal der Träume (1994)
  • Met Breef un Siejel (1996)
  • Die Karawane zieht weiter (1998)
  • Jetzt gehts los (1998)
  • Mer ston zo dir FC Kölle (1998)
  • Lenya (1999)
  • Die längste Karnevalssingle der Welt (1999)
  • Immer freundlich lächeln (2000)
  • Dicke Mädchen haben schöne Namen (2001)
  • Liebchen (2001)
  • Sansibar (2001)
  • Viva Colonia (2003)
  • Viva Colonia (2003) (1. FC Köln Edition)
  • Viva Colonia (2003) (Die Remixe)
  • Alles was ich will (2004)
  • Länger (2004)
  • Ohne Dich geht es nicht (2005)
  • Here We Go! (2006)
  • Dä kölsche Pass (2007)
  • Wenn nicht jetzt, wann dann? (2007) (Offizieller Song zur Handball-WM 2007)
  • Mir kumme mit Allemann vorbei (2008)
  • Viva Colonia (5-Jahre-Edition) (2008)
  • Wenn Nicht Jetzt Wann Dann? (2008) (Fußball-Version)
  • Najuco Colonia (2009)
  • Wenn nicht jetzt wann dann? (2009) (Titel Verteidigungs Version)

DVD

  • Höhner Rockin’ Roncalli Show Rheinland des Lächelns, CD/DVD (2001)
  • Höhner Rockin’ Roncalli Show Minsche Fiere Emotionen, DVD (2003)
  • Höhner Rockin’ Roncalli Show SingSalaBim, DVD (2006)
  • Höhner Jetzt und Hier! Ein Zeitdokument, DVD (2008)

Literatur

  • Dodo Hey: Höhner – Das Buch. Bachem Verlag, Köln 2000, ISBN 3761614438

Weblinks


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