Death Watch – Der gekaufte Tod

Death Watch – Der gekaufte Tod
Filmdaten
Deutscher Titel: Death Watch – Der gekaufte Tod
Originaltitel: La mort en direct
Produktionsland: Frankreich, Deutschland, Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1980
Länge: 128 Minuten
Originalsprache: Englisch, Französisch, Deutsch
Altersfreigabe: FSK 16
Stab
Regie: Bertrand Tavernier
Drehbuch: David Rayfiel, Bertrand Tavernier, Géza von Radványi
Produktion: Elie Kfouri
Musik: Antoine Duhamel
Kamera: Pierre-William Glenn
Schnitt: Michael Ellis, Armand Psenny
Besetzung

Death Watch – Der gekaufte Tod, auch unter dem Verweistitel Der gekaufte Tod bekannt, ist ein Science-Fiction-Krimi aus dem Jahre 1980 mit Romy Schneider und Harvey Keitel in den Hauptrollen.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Film spielt in einer ungewissen Zukunft, gesehen vom Ende der siebziger Jahre aus. Zu Beginn der Handlung wird eine Großstadt gezeigt (als Drehort diente Glasgow in Schottland), die, wie die Menschen, voller Leben steckt und trotzdem langsam stirbt. Die Krankheiten der Menschen werden einfach wegoperiert. Das Fernsehen regiert den Alltag. Beliebteste Unterhaltungsshow ist die Sendung Death Watch. Da die Menschen nur noch selten mit dem Tod in Berührung kommen, sendet das Fernsehen als Knüller die letzten Wochen eines zum Tode geweihten live. Katherine Mortenhoe (eine erfolgreiche Schriftstellerin) gehört zu den wenigen Menschen, die jung ist und noch an einer unheilbaren Krankheit leidet. Ärzte verkünden ihr, dass sie nur noch wenige Wochen zu leben habe. Dies nutzt das Produktionsteam von Death Watch. Sie bedrängen die Frau, ihren Tod öffentlich zu machen. Katherine weigert sich zuerst. Als der Druck immer größer wird, unterschreibt sie schließlich einen Vertrag mit Death Watch. Als ihr klar wird, was dies für sie bedeutet, begibt sie sich auf die Flucht.

In einem Obdachlosenasyl lernt sie Roddy kennen. Sie kommen sich näher. Katherine weiß jedoch nicht, dass Roddy für Death Watch arbeitet. Für Death Watch hat er sich eine kleine Kamera ins Gehirn operieren lassen. Die Bilder werden über seine Augen aufgenommen und so erhält Death Watch alles, was Roddy sieht und eben auch Bilder von der todgeweihten Katherine. Katherine und Roddy durchleben gemeinsam extreme Situationen. Roddy beginnt die sensible Frau zu mögen und wird sich seines Tuns bewusst. Er kann schließlich seinen Verrat gegenüber Katherine nicht mehr ertragen und entschließt sich, sich selbst sein Augenlicht zu nehmen.

Katherine wählt ihren eigenen Weg dem unwürdigen Schauspiel ein Ende zu bereiten.

Hintergrund

Die Vorlage lieferte der Schriftsteller D.G. Compton, der sich wie Katherine als ein verkannter Autor sah. Als ein weiterer Künstler wird Harvey Keitel hinzugezogen, der als Kameramann Schönheit nur in den Bildern wahrnehmen kann, die er auch fotografieren kann. Der Film wurde so bearbeitet, dass die Farben so fadenscheinig wie möglich wirken und das Set in Glasgow sollte alles andere als einen Gedanken an die Zukunft heraufbeschwören. Daher wurde der Film auch als minimalistischer Science Fiction bezeichnet.[1]

Kritiken

  • Lexikon des internationalen Films: Ein origineller, zudem realitätsnaher Thriller, der allerdings einige interessante Aspekte verschenkt. Insgesamt nicht ohne tiefgehende Ansätze und unterhaltende Qualitäten, aber keine große kritische Vision.
  • Manfred Hobsch weist im Filmbeobachter auf thematische Parallelen zu Network von Sidney Lumet und Millionenspiel von Tom Toelle sowie Aktion Abendsonne von Diethard Klante hin. «Mit einer Kühle, die dem Film insgesamt eine visionäre Stimmung verleiht, schafft der Regisseur eine Distanz zwischen den Protagonisten und dem Zuschauer.» Dies erschwere zwar Manchem den Zugang, «aber die Auseinandersetzung mit der Frage, wie wirtschaftliche und politische Machtveränderungen in der Zukunft Moralbegriffe außer Kraft setzen, lohnt auf jeden Fall.» (nach Hahn/Jansen)

Auszeichnungen

Death Watch – Der gekaufte Tod war Wettbewerbsbeitrag bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin 1980, ging bei der Preisvergabe allerdings leer aus. In Frankreich wurde er 1981 für fünf César nominiert.

Literatur

  • Ronald M. Hahn; Volker Jansen: Lexikon des Science Fiction Films. 720 Filme von 1902 bis 1983. Originalausgabe, Heyne, München 1983 (Heyne-Buch; 01/7236), ISBN 3-453-01901-6

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Richard Scheib: DEATHWATCH. In: Moria. 3. September 2008. Abgerufen am 11. Januar 2009.

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