Dedé

Dedé
Dedê
Dedê nach dem Training (2005)
Spielerinformationen
Voller Name Leonardo de Deus Santos
Geburtstag 18. April 1978
Geburtsort Belo HorizonteBrasilien
Größe 178 cm
Position Abwehr
Vereine in der Jugend
bis 1996 Atlético Mineiro
Vereine als Aktiver1
Jahre Verein Spiele (Tore)
1996–1998
1998–
Atlético Mineiro
Borussia Dortmund
34 (3)
297 (12)
Nationalmannschaft2
2004 Brasilien 1 (0)

1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.
 Stand: 27. April 2009
2Stand: 12. Dezember 2008

Dedê (auch Dedé oder Dédé; bürgerlich Leonardo de Deus Santos; * 18. April 1978 in Belo Horizonte) ist ein Fußballspieler, der seit 1998 bei Borussia Dortmund unter Vertrag steht. Der linke Außenverteidiger absolvierte mehr als 290 Bundesligaspiele für den BVB und hat zudem ein Länderspiel für die brasilianische Fußballnationalmannschaft vorzuweisen. Er lebt in Herdecke.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Karriere

Jugendzeit

Leonardo de Deus Santos wuchs als zweiter von sechs Brüdern, von denen Lucas Dedê (Cacá) und Leandro später ebenfalls Fußballprofis wurden, in einer Favela der Millionenmetropole Belo Horizonte auf. Schon als Kind war er mit Cassio de Souza Soãres befreundet, der heute als Lincoln ebenfalls professionell Fußball spielt. Dedê begann im Alter von vier Jahren mit dem Fußballspielen. Mit acht Jahren bestritt er gemeinsam mit Soãres und seinem Bruder Leandro ein Probetraining bei Atletico Mineiro. Zur selben Zeit verdiente er bereits mit diversen Arbeiten am Lebensunterhalt seiner Familie mit. Die Schule besuchte er sieben Jahre lang, musste dabei aber dreimal wiederholen.[1] Dedê war als Jugendlicher in bis zu vier Vereinen gleichzeitig aktiv und kam so zu unzähligen Trainingseinheiten pro Woche und bisweilen gar zu mehreren Spielen an nur einem Tag.[1]

Profikarriere

Dedê begann seine Profikarriere 1996 bei Atlético Mineiro. 1997 wurde er vom führenden Fußballmagazin Placar mit einer Bola de Prata, einem Silbernen Ball, als bester Spieler auf seiner Position in der brasilianischen Liga ausgezeichnet und in die Olympia-Auswahl Brasiliens berufen.

Im Juli 1998 wechselte er als 20-jähriger zu Borussia Dortmund. Sein Bruder Leandro stand von 2002 bis 2004 gemeinsam mit Dedê ebenfalls bei Borussia Dortmund unter Vertrag.

Mit Dortmund wurde Dedê 2002 deutscher Meister und im selben Jahr Vize-UEFA-Cupsieger. Er läuft traditionell mit der Rückennummer 17 auf, mit der er zusätzlich auch Autogramme signiert.

Seit dem 18. August 2007 ist er der Südamerikaner mit den meisten Bundesligaeinsätzen.[1] Er überflügelt damit seinen Landsmann Giovane Élber.[2] Er ist außerdem der dienstälteste Spieler seiner Mannschaft. Seit dem 23. Oktober 2007 besitzt Dedê die deutsche Staatsbürgerschaft.[3]

Mit Borussia Dortmund stand er am 19. April 2008 im DFB-Pokal-Finale in Berlin, welches die Mannschaft mit 1:2 gegen den FC Bayern München verlor.

Am ersten Spieltag der Bundesligasaison 2008/09 (3:2-Erfolg des BVB in Leverkusen) zog sich Dedê einen Kreuzbandriss zu, die schwerste Verletzung seiner langen Karriere. Am 7. März 2009 gab er beim Auswärtsspiel in Stuttgart (1:2-Niederlage des BVB) sein Comeback.

Nationalmannschaft

Für die brasilianische Fußballnationalmannschaft spielte Dedê bisher einmal im Jahr 2004 beim 3:1-Erfolg gegen Ungarn.

Erfolge

Spielstil

Zu Dedês Stärken zählen eine gute Schnelligkeit, Teamfähigkeit, Technik, Einsatzwille, Zweikampfstärke und sein Flankenspiel, und beim Spiel auf engstem Raum ist er nur schwer vom Ball zu trennen. Er schaltet sich an guten Tagen in das Offensivspiel ein, begnügt sich jedoch häufig damit, die linke Seite "dicht zu machen."

Persönliches

Dedê gilt als Frohnatur und Führungsspieler. Für alle ausländischen Spieler bei Borussia Dortmund ist er Integrationsfigur. In der Zeit, als bei Borussia Dortmund bis zu sieben Brasilianer unter Vertrag standen, war Dedês Wohnung Treff- und Anlaufpunkt. Seine mittlerweile wegen Vereinswechsels zerbrochene "Samba-WG" mit Ewerthon ist legendär.

Dedê wird von seinen brasilianischen Landsleuten "der Deutsche" oder auch "der brasilianische Preuße"[1] genannt, weil er die deutsche Lebensweise und Mentalität verinnerlicht hat. Dieses spiegelt sich in einem Zitat im Rahmen eines Interviews der Ruhr-Nachrichten wider: "Später möchte ich wieder in Brasilien leben und viele Kinder haben. Diese sollen aber in Deutschland eine Lehre machen oder studieren, damit sie lernen, dass ein 9-Uhr-Termin um 9 Uhr stattfindet und nicht um 11 oder 12 Uhr".

Weblinks

Quellen

  1. a b c d "Ronaldo ist meine Nummer eins" RUND Februar 2007, S. 59-62
  2. "Asa" gegen Dede: Eine fast unendliche Derby-Geschichte RevierSport online, 18. August 2007
  3. Kaká schmerzt das Knie, Dede jetzt Deutscher Spiegel Online, 23. Oktober 2007

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