- Demonstrativum
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Das Demonstrativpronomen oder auch hinweisendes Fürwort ist eine Wortart, mit der der Sprecher auf einen Gesprächsgegenstand im Raum verweist, auf den man mit dem Finger zeigen kann (δείξις deixis: „das Zeigen“).
Im Deutschen gibt es drei Paradigmen von Demonstrativpronomina („Entfernungsgrade“), zum einen dieser, diese, dieses und zum anderen jener, jene, jenes, außerdem das dér-deiktische der, die, das, welches dann in der Form dem definiten Artikel ähnelt und formgleich mit einer Form des Relativpronomens ist. jener, jene, jenes wird in der gesprochenen Sprache oft durch der da, die da, das da o. ä. ersetzt.
Das Demonstrativpronomen kann die syntagmatische Funktion zweier verschiedener Wortarten einnehmen; die des Artikels oder die des Pronomens. Als Artikelwort steht es vor dem Nomen, zu dem es die Entfernung anzeigt, als Nomen steht es anstatt des Nomens (nur diese zweite Verwendung rechtfertigt eigentlich den Namensteil Pronomen), daher ist auch die allgemeinere Bezeichnung Demonstrativum möglich.
- Beispiel für das als Artikel gebrauchte Demonstrativpronomen im Deutschen:
Dieses Fleisch schmeckt gut. - Beispiel für das substantivisch gebrauchte Demonstrativpronomen im Deutschen:
Der da hat Schuld.
Die Anzahl der Entfernungsgrade des Demonstrativpronomens unterscheidet sich je nach Sprache:
- Sprachen mit zwei Entfernungsgraden (dieser vs. jener): Deutsch, Französisch, Englisch
- Sprachen mit drei Entfernungsgraden („bei mir“ vs. „bei dir“ vs. „weder bei mir noch bei dir“): Spanisch, Portugiesisch, Japanisch, Baskisch, Finnisch
In vielen Sprachen können Demonstrativpronomina sowohl deiktisch als auch anaphorisch gebraucht werden (s. a. Deixis vs. Anapher).
Literatur
- Holger Diessel: Demonstratives. Form, Function, and Grammaticaliziation (Typological studies in language. Bd. 42). John Benjamins, Amsterdam u. Philadelphia 1999.
Weblinks
- Beispiel für das als Artikel gebrauchte Demonstrativpronomen im Deutschen:
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