Adi Dassler

Adi Dassler

Adolf „Adi“ Dassler (* 3. November 1900 in Herzogenaurach; † 6. September 1978 ebenda) war ein deutscher Unternehmer. Er ist der Gründer des Sportartikelherstellers adidas.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er war der Sohn des Schuhmachers Christoph Dassler und dessen Ehefrau Paulina. Nach Abschluss von Schule und Bäckerlehre und nach seiner Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg folgte er seinem alten Traum und fertigte in der Waschküche seiner Mutter seine ersten Sportschuhe aus Leinen. 1920 übernahm er den Betrieb des Vaters, der bisher auf die Produktion von Filzpantoffeln spezialisiert war. Stattdessen stellte er von nun an Turnschuhe her; was sein Vater unterstützte. Die Gebrüder Zehlein der gleichnamigen Schmiedewerkstatt lieferten dazu handgefertigte Spikes.

1924 stieg auch sein Bruder Rudolf Dassler in das Unternehmen ein, das nun den Namen „Gebrüder Dassler“ trug. 1925 erschienen die ersten Fußballschuhe mit Stollen und Rennschuhe mit Spikes. Bei den Olympischen Spielen 1936 trugen bereits mehrere Athleten, unter anderem Jesse Owens, Modelle von Adolf Dassler.

Zeit des Zweiten Weltkriegs

Adolf Dassler war bekennender Nationalsozialist und deshalb seit Mai 1933 NSDAP-Mitglied. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde er zur Wehrmacht eingezogen, durfte aber bereits nach einem Jahr in seine Firma zurückkehren. Nach Kriegsende wurde er von den US-amerikanischen Besatzern freigelassen, angeblich weil er während der Olympischen Spiele 1936 in Berlin amerikanische Sportler mit Sportartikeln ausgestattet hatte. Sein Bruder Rudolf kam nach einjähriger US-Gefangenschaft ebenfalls frei. Von diesem Zeitpunkt an bekriegten sich die beiden Brüder bis zu ihrem Tod und die Nachkommen darüber hinaus. In der Gefangenschaft sollen Amerikaner Rudolf Dassler erzählt haben, dass er aus seinem nahen Umfeld denunziert worden sei. In ihm kam der Verdacht auf, dass sein Bruder Adolf der Denunziant gewesen sein könnte, um ihn aus der Firma zu drängen. Zuvor hatte es bereits immer wieder Spannungen und Auseinandersetzungen gegeben, an denen auch die Ehefrauen beteiligt waren. Nach seiner Entlassung denunzierte Rudolf seinerseits Adolf bei den Militär-Behörden. Da diese nicht zu entscheiden vermochten, wer log und wer die Wahrheit sagte, ließen sie die beiden endgültig laufen. Beide Brüder beschlossen danach rasch, die Firma aufzuteilen. So kommt es, dass zwei der größten Sportartikel-Hersteller der Welt ihren Firmensitz nur wenige hundert Meter voneinander entfernt haben. Adolf Dassler gab seinem Betrieb den Namen adidas (nach seinem Spitznamen Adi und den ersten drei Buchstaben seines Nachnamens). Rudolf hingegen nannte sein Unternehmen Puma.

Nachkriegszeit und Aufstieg

Adolf Dassler stattete 1954 die siegreiche westdeutsche Mannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft aus. Er war damals auch Zeugwart während des Turniers. Legendär sind die Fußballschuhe mit Schraubstollen, die der deutschen Mannschaft gegenüber ihren Gegnern einen Vorteil bei nassem Boden verschafften. Diese Weltmeisterschaft gilt als Start der Weltkarriere von Adidas.

Im Jahr 1970 weitete sich der Bruder-Krieg zum Söhne-Krieg aus. Der Streit der Söhne, Horst Dassler, Sohn von Adolf Dassler, und Armin Dassler, Sohn von Rudolf Dassler, begann 1970. Die Väter hatten in den Jahren zuvor Absprachen getroffen, was die Untervertragnahme von Sportlern und Vereinen anbelangt. Beim brasilianischen Fußballspieler Pelé hatten sie eine Art Friedensabkommen geschlossen. Entgegen diesem sogenannten Pelé-Pakt nahm Armin Dassler jedoch Pelé für Puma unter Vertrag. Der Beginn des Söhne-Kriegs.

Adolf und Rudolf Dassler sollen jahrzehntelang bis zum Tod kein Wort miteinander gesprochen haben. Geschäftlicher Dialog ging über Mittelsmänner.

Adolf Dasslers Sohn, Horst Dassler, begann 1959 mit dem Aufbau von adidas Frankreich den Grundstein für die internationale Expansion des Unternehmens zu legen. Weitere Unternehmensbeteiligungen in anderen Ländern folgten. 1973 gründete Horst Dassler den Schwimmartikelhersteller Arena. Nachdem Adolf Dassler im Jahre 1978 starb, übernahmen seine Frau Käthe und Sohn Horst das Unternehmen. Bis zum Börsengang 1995 blieb die Firma in Familienbesitz.

Weblinks

Quellen für NS-Zeit und Bruder-Krieg

  • TV-Dokumentation in der ARD vom 2. Juli 2007: Duelle - Adidas gegen Puma ([1])
  • Barbara Smit: Drei Streifen gegen Puma, Zwei verfeindete Brüder und der Kampf um die Weltmarktführerschaft



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