Dentinogenesis imperfecta

Dentinogenesis imperfecta
Klassifikation nach ICD-10
K00.5 Hereditäre Störungen der Zahnstruktur, anderenorts nicht klassifiziert
- Dentinogenesis imperfecta
ICD-10 online (WHO-Version 2011)

Dentinogenesis imperfecta (DI, von lateinisch Dentes "Zahn" und Genese (γένεσις) „Entstehung“ sowie lateinisch imperfecta „unvollkommen“) ist eine autosomal dominant vererbte Fehlentwicklung/ Strukturstörung der Zahndentitionen, die ungefähr bei 1 von 8000 Menschen auftritt und eine starke Abrasion der Zähne zur Folge hat.

Inhaltsverzeichnis

Varianten der DI

Varianten basierend auf Shields, et al. (1973).

Obwohl diese Klassifikation üblicherweise benutzt wurde um die Verlaufsformen zu gliedern, ist die Abgrenzung der einzelnen Typen doch noch sehr verwirrend und den gegenwärtigen Forschungsständen unterworfen. So wurde beispielsweise herausgefunden, dass DI Typ II und III sowie die Dentin Dysplasie Typ II alle durch die Mutation des gleichen Allels verursacht werden. Des Weiteren gibt es zahlreiche andere Syndrome die DI ähnliche phänotypen aufweisen.

Typ I (Shields DI Typ I)

Äußert sich als Teilerkrankung der Osteogenesis imperfecta (OI)

Typ II (Shields DI Typ II oder hereditär opaleszierend) und Typ III (Brandywine- Type/ Schalenzähne)

Tritt auch ohne genetische Vorbelastungen, wie durch die OI auf.

Typ II, hat nachweislich neben den dentalen Anomalien auch einen progressiven Hörverlust zur Folge.

Typ III, wurde erstmals in einer Population in Brandywine (Maryland- USA) entdeckt, wo sich dieser Typ zu limitieren scheint.

Symptome

Der Grad der Intensität der Symptome bei den einzelnen Typen, sogar innerhalb derselben Familie, ist sehr variabel. In der Regel gilt:

  • Verfärbung der Zähne (blau-grau; gelb- braun)
  • Transparenz des Zahnschmelzes
  • Zähne neigen zur schnellen Abnutzung/ Abrieb (Abrasion)
  • Zahnkronen extrem dicht
  • Zahnwurzel extrem eng und dicht
  • Defekt der Zahnschmelz-Dentin Verbindung (DEJ- Dentin-Enamel junction); extrem weiches Dentin
  • Obliteration der Pulpa-Kammer und -Kanäle

Ursachen

Als Ursache für die DI Typ II und III wurde das DSPP- Gen (dentin sialophosphoprotein) identifiziert.Das DSPP-Gen ist für die Produktion von drei Proteinen maßgeblich verantwortlich und bei der Zahnentwicklung essentiell. Die Mutation verändert diese Proteine so, dass die Anordnung des Dentins, welches für die mittlere schützende Zahnschicht verantwortlich ist, gestört ist. Das Dentin wird atypisch , da die Odontoblasten (Dentin bildende Zellen) durch andere Zellen ersetzt werden. Dies führt zu einem übermäßig hohem Wasseranteil im Zahn (60% über normal), bei einem gleichzeitigen äußerst niedrigen Mineralanteil im Zahnschmelz und im Dentin.

Behandlungsmöglichkeiten

Bei einer ausbleibenden Behandlung, kann es zum kompletten Abrieb des Zahnes kommen bis hin zum Zahnfleisch. Diesem Vorzubeugen ist ein Besuch beim Zahnarzt unerlässlich. Die Behandlung zielt darauf die Abrasion möglichst zu minimieren, die Zähne zu rehabilitieren die extreme Verschleißerscheinungen aufweisen, die Ästhetik zu optimieren und die Prävention von Folgeschäden. Normalerweise werden die Backenzähne mit Zahnkronen versehen, dies hilft die Zahnabnutzung zu vermindern und den Ober- und Unterkiefer zu stabilisieren. Auf den primären hinteren Zahnpartien werden rostfreie Stahlkronen platziert und die Frontzähne werden zahnfarbenen Füllmaterial behandelt. Dies ist für alle permanenten Zähne erforderlich.

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