- Denzel Hayes Washington, Jr.
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Denzel Hayes Washington, Jr. [ˈwɔʃɪŋtən] (* 28. Dezember 1954 in Mount Vernon, New York, USA, aufgewachsen in der Bronx in New York City) ist ein US-amerikanischer Schauspieler, Regisseur, Produzent und der zweite afroamerikanische Schauspieler, der für eine Hauptrolle mit dem Oscar ausgezeichnet wurde.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Denzel Washington drehte seinen ersten Kinofilm 1981 im Alter von 27 Jahren. Weitere kleinere Rollen folgten. Bekannter wurde er durch seine Rolle in dem Soldatenfilm Sergeant Waters; seine erste bedeutende Hauptrolle war die des Steve Biko, dem Gründer des Black Consciousness Movement (BCM) in dem Apartheidsdrama Schrei nach Freiheit. Seinen Durchbruch erlangte Washington aber erst mit dem Bürgerkriegsdrama Glory: Für seine Darstellung des Soldaten Private Trip erhielt er den begehrten Oscar und einen Golden Globe als bester Nebendarsteller.
Mit Malcolm X festigte er seinen Status als einer der wenigen afro-amerikanischen Stars in Hollywood und wurde für diese Rolle erneut für einen Oscar nominiert. In den Folgejahren wirkte er in vielen großen Hollywoodproduktionen mit, so neben Julia Roberts in Die Akte und in der Shakespeare-Verfilmung Viel Lärm um nichts neben Kenneth Branagh, der auch Regie führte. In dem AIDS-Drama Philadelphia spielte er neben Tom Hanks die zweite Hauptrolle als dessen Anwalt. Anschließend drehte er den Cyberspace-Thriller Virtuosity an der Seite von Russell Crowe und das U-Boot-Drama um einen möglichen Atomkrieg Crimson Tide mit Gene Hackman.
1996 spielte er mit Whitney Houston in der romantischen Komödie Rendezvous mit einem Engel. Nach Glory und Crimson Tide war er in dem Film Mut zur Wahrheit von Edward Zwick ein militärischer Ermittler und in dem Blockbuster Ausnahmezustand als Gegenspieler von Bruce Willis ein aufrechter Polizist. 1998 wirkte er in Spike Lees Drama um einen Generationskonflikt zwischen Vater und Sohn, Spiel des Lebens, mit. 1999 spielte er in der Jeffery Deaver-Verfilmung Der Knochenjäger mit Angelina Jolie den querschnittsgelähmten Ermittler Lincoln Rhyme und überzeugte durch seine Darstellung des Boxers Rubin „Hurricane“ Carter in dem Film Hurricane von Norman Jewison, die ihm seinen zweiten Golden Globe einbrachte.
Die darauffolgenden Projekte waren Training Day und Gegen jede Regel. Die Rolle des korrupten Cops in Training Day brachte ihm seinen zweiten Oscar ein. Washington ist damit nach Sidney Poitier bis heute erst der zweite afro-amerikanische Schauspieler, der in der Kategorie Bester Hauptdarsteller einen Oscar gewinnen konnte. Zuletzt war er in den Filmen Déjà Vu – Wettlauf gegen die Zeit und American Gangster zu sehen.
Inzwischen betätigt sich Washington auch als Regisseur ambitionierter Filmstoffe. So drehte er 2002 den Film Antwone Fisher und 2007 The Great Debaters, in denen er selbst jeweils auch eine Rolle übernahm. In Antwone Fischer war Washington in der Rolle eines Militärpsychologen zu sehen, der in therapeutischen Sitzungen die Kindheitsgeschichte eines gewalttätigen Soldaten aufdeckt. In The Great Debaters spielte er nach einem realen Vorbild die Hauptrolle des Rhetorikprofessors Mel Tolson, der aus Studenten einer afrikanisch-amerikanischen Südstaaten-Universität ein wortstarkes Debatierteam formt.
Washingtons deutscher Synchronsprecher ist Leon Boden. In dem Film Malcolm X wurde er von Randolf Kronberg synchronisiert.
Denzel Washington ist seit 1983 mit Pauletta Pearson (seitdem Pauletta Washington) verheiratet und Vater von vier Kindern. Sein Sohn John David Washington wurde 2006 als Rookie für die St. Louis Rams gedraftet und spielte bei den Hamburg Sea Devils in der NFL Europe bis zur Einstellung des Spielbetriebs im Juni 2007.[1]
Filme
- 1981: Eine schöne Bescherung
- 1984: Sergeant Waters – Eine Soldatengeschichte
- 1984: License to Kill
- 1986: Power – Weg zur Macht
- 1987: Schrei nach Freiheit (Cry Freedom)
- 1988: Für Königin und Vaterland (For Queen & Country)
- 1989: Glory
- 1989: Deadly Heroes - Tödliche Bedrohung
- 1989: Big Bad Man / Mord in der Karibik (The Mighty Quinn)
- 1990: Mo' Better Blues
- 1990: Der Chaoten-Cop (Heart Condition)
- 1991: Ricochet – Der Aufprall (Ricochet)
- 1991: Mississippi Masala
- 1992: Malcolm X
- 1993: Viel Lärm um nichts (Much Ado About Nothing)
- 1993: Die Akte (The Pelican Brief)
- 1993: Philadelphia
- 1995: Virtuosity
- 1995: Teufel in Blau (Devil in a Blue Dress)
- 1995: Crimson Tide – In tiefster Gefahr
- 1996: Rendezvous mit einem Engel (The Preacher's Wife)
- 1996: Mut zur Wahrheit (Courage Under Fire)
- 1998: Spiel des Lebens (He Got Game)
- 1998: Ausnahmezustand (The Siege)
- 1998: Dämon – Trau keiner Seele (Fallen)
- 1999: Der Knochenjäger (The Bone Collector)
- 1999: Hurricane (The Hurricane)
- 2000: Gegen jede Regel (Remember the Titans)
- 2001: Training Day
- 2002: Antwone Fisher
- 2002: John Q – Verzweifelte Wut (John Q.)
- 2003: Out of Time – Sein Gegner ist die Zeit
- 2004: Der Manchurian Kandidat (The Manchurian Candidate)
- 2004: Mann unter Feuer (Man on Fire)
- 2006: Inside Man
- 2006: Déjà Vu – Wettlauf gegen die Zeit
- 2007: American Gangster
- 2007: The Great Debaters, auch als Regisseur und als Produzent
Auszeichnungen
- Oscar 2002 für Training Day (Bester Hauptdarsteller)
- Oscar 1989 für Glory (Bester Nebendarsteller)
- Oscar Nominierung 1999 für The Hurricane (Bester Hauptdarsteller)
- Oscar Nominierung 1992 für Malcolm X (Bester Hauptdarsteller)
- Oscar Nominierung 1987 für Cry freedom (Bester Nebendarsteller)
- Golden Globe 1990 für Glory (Bester Nebendarsteller)
- Golden Globe 2000 für The Hurricane (Best Actor)
- Silberner Bär auf der Berlinale 1993 für Malcolm X
- Silberner Bär auf der Berlinale 2000 für The Hurricane
- New York Film Critics Circle Award für Malcolm X
- MTV-Award 1993 für Malcolm X
- MTV-Award 2002 für Training Day (Bester Bösewicht / "Best Villain")
- Golden Globe Nominierung 2008 für American Gangster
Einzelnachweise
- ↑ Denzel Washingtons Sohn spielt für Hamburg, netzeitung am 22. Februar 2007
Weblinks
- Denzel Washington in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Literatur von und über Denzel Washington im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biografie auf film-zeit.de
Personendaten NAME Washington, Denzel ALTERNATIVNAMEN Washington, Denzel Hayes Jr. (voller Name) KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Schauspieler, Regisseur und Produzent GEBURTSDATUM 28. Dezember 1954 GEBURTSORT Mount Vernon, New York, USA
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