- Departement Moselle
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Moselle (57) Region Lothringen Präfektur Metz
(2 arrondissements:
Metz-Ville,
Metz-Campagne)Unterpräfektur(en) Boulay-Moselle
Château-Salins
Forbach
Sarrebourg
Sarreguemines
Thionville
(2 arrondissements:
Thionville-Est,
Thionville-Ouest)Einwohner 1.036.721 Einw.
(2006)Bevölkerungsdichte 167 Einw./km² Fläche 6.216 km² Arrondissements 9 Kantone 51 Gemeinden 730 Präsident des
GeneralratsPhilippe Leroy ISO 3166-2-Code FR-57 Das französische Département Moselle [moˈzɛl] ist das 57. Département in der alphabetischen Reihenfolge. Es ist benannt nach der französischen Schreibweise des Flusses Mosel und liegt im Osten Frankreichs, in der Région Lorraine (Lothringen). Es grenzt an die französischen Départements Bas-Rhin (Region Elsass) und Meurthe-et-Moselle, an die deutschen Bundesländer Saarland und Rheinland-Pfalz, sowie an das Großherzogtum Luxemburg. Départementshauptstadt ist Metz, die Stadt ist gleichzeitig Hauptstadt der Région Lorraine.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Moselle, im Dt. auch „Moseldepartement“ genannt, ist eines der 83 zur Zeit der Französischen Revolution im Jahre 1790 errichteten Départements. Bis 1815 gab es verschiedene Veränderungen im Verlauf der Grenzen, so gehörte die heute saarländische Stadt Saarlouis zu Zeiten des „Sonnenkönigs“ Ludwig XIV. als Festungsstadt zu Frankreich, während das Städtchen Saarwerden mit seinem Umland zum deutschen Fürstentum Nassau-Saarbrücken gehörte und in Frankreich eine Enklave bildete. Untergliedert war das Département in vier Arrondissements: Metz, Briey, Saargemünd (Sarreguemines) und Diedenhofen (Thionville).
Nach dem Deutsch-Französischen Krieg wurde Moselle am 18. Mai 1871 gemäß dem Frieden von Frankfurt aufgelöst. Das Deutsche Kaiserreich erhielt den größten Teil und vereinigte ihn mit den beiden Arrondissements Château-Salins und Saarburg (Sarrebourg) des ebenfalls aufgelösten Départements Meurthe zum Bezirk Lothringen des neugebildeten Reichslands Elsass-Lothringen. Nur ein kleiner Teil im Westen, das Arrondissement Briey, blieb französisch und bildete zusammen mit den französisch gebliebenen Teilen des Départements Meurthe das neue Département Meurthe-et-Moselle.
Die Reichslandzeiten waren geprägt von starken Bevölkerungsverschiebungen: Die französischen Eliten verließen nach 1871 in Scharen den Bezirk, so genannte „Altdeutsche“, d.h. Zuwanderer aus den anderen Gebieten des Deutschen Reichs, füllten die Lücke, insbesondere in den Bereichen Verwaltung und Militär, aber auch Arbeiter in den aufstrebenden Industrieorten des Erzbeckens. Das führte dazu, dass die im französischsprachigen Teil gelegene Großstadt Metz am Vorabend des ersten Weltkriegs zwar eine deutschsprachige Bevölkerungsmehrheit von über 75 % aufwies, aber eine Spracheninsel blieb, weil sich nie ein Sprachenkorridor wenigstens nach Osten zum restlichen deutschsprachigen Teil Lothringens gebildet hatte. Da sich die deutschen Sieger aus verteidigungstechnischen Gründen, aber vor allem wegen des Besitzes der Schwerindustrie und der Eisenerz-Gruben (Minette) bei der Grenzfestlegung 1871 nicht an die traditionelle, Jahrhunderte alte Sprachengrenze gehalten hatten, mussten sie trotz der Zugehörigkeit zum Deutschen Reich bis in den Ersten Weltkrieg hinein für das geschlossene französische Sprachgebiet um Metz herum (vor allem nach Süden und Westen) sprachenpolitische Zugeständnisse in Verwaltung, Justiz und Schule machen. So saßen für 47 Jahre im Deutschen Reichstag in Berlin u.a. auch einige gewählte Reichstagsabgeordnete aus Elsaß-Lothringen mit Französisch als Muttersprache. Im 1919 nach dem Ersten Weltkrieg abgeschlossenen Friedensvertrag von Versailles erhielt Frankreich die verlorenen Gebiete zurück, die Verwaltungsgrenzen wurden aber wegen der Zusammengehörigkeit der Gebiete in den vergangenen fünf Jahrzehnten beibehalten, Meurthe-et-Moselle wurde nicht wieder aufgelöst. Der ehemalige Bezirk Lothringen wurde wiederum zum Département Moselle, die administrativen Verbindungen zum traditionell deutschsprachigen Elsass wurden gekappt und die Moselle fand sich im Kontext eines stark zentralistisch auf Paris ausgerichteten Frankreich wieder.
Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges wurde Moselle nach dem Waffenstillstand vom 22. Juni 1940 faktisch dem Deutschen Reich angeschlossen, unter eine besondere Zivilverwaltung gestellt und sollte zusammen mit dem Saarland und der Pfalz den Gau Westmark bilden. Auch weil die Bevölkerung, trotz gewisser autonomistischer Sympathien unter den deutschsprachigen Lothringern in den späten 1920er Jahren, treu zur Staatsnation Frankreich geblieben war, stieß die Regermanisierungspolitik NS-Deutschlands in den Bereichen Sprache und Kultur auf passiven Widerstand. Mit der deutschen Besetzung von 1940-1944 einher ging die Ausweisung derer, die ausschließlich Französisch sprachen oder der deutschen Obrigkeit offen feindlich gegenüberstanden, in das vom Vichy-Regime verwaltete Gebiet.
Moselle wurde zum größten Teil 1944 von der amerikanischen Armee befreit, in einigen Dörfern hielt sich die deutsche Wehrmacht bis zum März 1945.
Sprachen
Sprachen des Départements sind traditionell das romanische Lothringische, und die deutschen Dialekte Moselfränkisch und lothringisches Rheinfränkisch. Nach langen Jahren der Zugehörigkeit zu Frankreich und einer entschiedenen Franzisierungspolitik seit der Französischen Revolution spricht man heute auch im ehemals deutschsprachigen Osten des Départements ( = Deutschlothringen, heute "Ost-Lothringen" genannt) überwiegend Französisch.
Städte
- Bitche (deutsch: Bitsch)
- Boulay-Moselle (deutsch: Bolchen)
- Château-Salins (deutsch: Salzburg)
- Forbach
- Metz
- Sarrebourg (deutsch: Saarburg)
- Sarreguemines (deutsch: Saargemünd)
- Thionville (deutsch: Diedenhofen)
Verwaltungsgliederung
Arrondissement Einwohner
(1999)Fläche
(km²)Bev.Dichte Kantone Gemeinden Boulay-Moselle 74.628 722 103 3 96 Château-Salins 28.480 974 29 5 128 Forbach 176.036 561 314 7 73 Metz-Campagne 211.863 1047 202 9 142 Metz-Ville 123.776 42 2951 4 1 Sarrebourg 62.098 993 63 5 102 Sarreguemines 99.980 936 107 6 83 Thionville-Est 127.541 686 186 6 75 Thionville-Ouest 119.045 255 467 6 30 - Arrondissements im Département Moselle
- Liste der Kantone im Département Moselle
- Liste der Gemeinden im Département Moselle
Sehenswürdigkeiten
- Metz mit seiner gotischen Kathedrale, der Templerkapelle, dem Ludwigsplatz, dem Museum La Cour d’Or und vielem anderen, das einen Besuch lohnt.
- Burg Malbrouck in Manderen.
- Das Fort Michelsberg, ein Gros Ouvrage der Maginot Linie.
- Das Schloss der Grafen von Lothringen in Sierck-les-Bains.
- Das mittelalterliche Städtchen Rodemack.
- Die Zitadelle in Bitche mit den Friedensgärten.
- Der archäologische Park in Bliesbruck.
- Der römische Aquädukt in Jouy-aux-Arches.
- Das Artilleriebauwerk Fort Simserhof.
- Das Fort Hackenberg in Veckring, Teil der Maginot-Linie.
- Das Schloss "La Grange" in Manom.
- Die Chapelle des Cordeliers in Sarrebourg mit dem großen Glasfenster von Marc Chagall.
- Fresken aus der Zeit um 1500 in der Wehrkirche von Sillegny.
- Der schräge Schiffsaufzug des Canal de la Marne au Rhin in Saint-Louis-Arzviller.
- Das Haus von Robert Schuman, dem Vater Europas, in Scy-Chazelles. Schuman bewohnte das Haus, das heute ein Museum ist, von 1926 bis zu seinem Tod 1963.
- Etliche Lothringer Bauernhäuser, die heute als Museen hergerichtet sind, z. B. in Oberdorff oder Gomelange.
- Das Museum Georges de la Tour in Vic-sur-Seille.
- Das Kohlemuseum in Petite-Rosselle.
- Das Fayencemuseum in Sarreguemines.
- Das Glas- und Kristallmuseum in Meisenthal.
- Das Dorf Dabo mit der Dagsburg.
- Und nicht zuletzt die regionalen Naturparks Vosges du Nord (nördliche Vogesen) und Lorraine (Lothringen). Letzterer umfasst ein Gebiet mit vielen Weihern und Seen, die beliebte Ausflugsziele sind.
Siehe auch
Weblinks
- Fremdenverkehrsverein des Französischen Mosellandes (Comité Départemental du Tourisme de la Moselle – CDT) (französisch)
- Wirtschaftsförderung des Départements Moselle (Moselle Développement)
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