- Department of Peacekeeping Operations
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Die Hauptabteilung Friedenssicherungseinsätze (französisch Département des opérations de maintien de la paix; engl. Department of Peacekeeping Operations, DPKO) ist eine 1992 gegründete Hauptabteilung des UN-Sekretariats und ersetzt das Office of Special Political Affairs. Das DPKO leitet im Namen des UN-Generalsekretärs die von den Mitgliedsländern bereitgestellten Friedenstruppen der Vereinten Nationen bei Beobachtermissionen und Friedensmissionen. Es führt einige politische Missionen und ist mit dem Minenaktionsdienst der Vereinten Nationen (englisch: United Nations Mine Action Service, UNMAS) für die Koordinierung der Räumung von Minen und den explodierenden Überresten des Krieges zuständig. [1]. Die Friedenstruppen stehen unter dem operativen Kommando eines Befehlshabers, der seine Anweisungen vom UN-Generalsekretär oder von einem Sonderbeauftragten des Generalsekretärs erhält.
Diese friedenssichernden und -erhaltenden Maßnahmen sind nur möglich, wenn der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen oder die UN-Generalversammlung dies beschließen und die beteiligten Konfliktparteien dem zustimmen. Das Einverständnis kann zurückgezogen werden. So musste die UNEF I am 16. Mai. 1967 auf ägyptischen Wunsch den Sinai verlassen [2]. Friedenserzwingende Maßnahmen werden im allgemeinen nicht vom DPKO, sondern von den Mitgliedstaaten durchgeführt.
Seit dem 1. Oktober 2000 leitet der Franzose Jean-Marie Guéhenno als Untergeneralsekretär für Friedenssicherungseinsätze das DPKO.
Inhaltsverzeichnis
Personal
Im Februar 1993 entschied die Generalversammlung mit der Resolution 47/71, dass die Mitgliedsstaaten militärisches Personal für das DPKO stellen sollen. 1997 wurden insgesamt 111 Offiziere gestellt, 69 von NATO-Ländern und 19 von US-nahen Ländern[3] Im September 1997 wurde dann mit der UN-Resolution 51/243 das System umgestellt und seitdem bezahlt das DPKO das eigene militärische Personal selbst, nur noch Spezialisten dürfen gratis von den Mitgliedsstaaten der UN gestellt werden, was 1999 aber auf Druck der Entwicklungsländer (da Spezialisten häufig nur von reichen Ländern bezahlt werden können und somit eine Vormachtstellung entstehen konnte) eingestellt wurde.
System der Verfügungsbereitschaftsabkommen der Vereinten Nationen
Dieses System (engl. UN Stand-by Arrangements System - UNSAS) ist ein seit 1994 bestehendes Verzeichnis von Truppen, Material und Ausrüstung, welche innerhalb von 30 bis 90 Tagen nach Beginn einer neuen Operation zur Verfügung stehen können. Jeder Mitgliedsstaat legt sein Angebot selbst fest. Zur Zeit sind etwa 100.000 Soldaten, Polizisten und andere Experten gemeldet. In Ausbildungszentren, z. B. im VN Ausbildungszentrum der Bundeswehr in Hammelburg, werden sie nach UNO-Standards ausgebildet.
Eine Ergänzung stellt die seit 1997 mit Unterstützung der UNO aufgebaute schnelle Eingreiftruppe Multinationale Brigade der Vereinten Nationen aus Eingreiftruppen hoher Bereitschaft (SHIRBRIG) dar. Deren Soldaten sollen zu Beginn einer Friedensmission eingesetzt werden. Die folgenden Staaten beteiligen sich: Argentinien, Dänemark, Finnland, Irland, Kanada, Italien, Litauen, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowenien und Spanien. Diese Staaten sind Beobachter: Chile, Jordanien, Senegal, Tschechische Republik und Ungarn.
In Planung ist ein schnell zu verlegendes Hauptquartier, das Rapidly Deployable Mission Headquarters (RDMHQ).
Versorgungsbasis der Vereinten Nationen
Das DPKO verfügt seit 1994 über eine dauerhafte Einrichtung in Brindisi für ihren Bedarf an Logistik, die „Versorgungsbasis der Vereinten Nationen“ (engl. United Nations Logistics Base). Mit Teilen des dort eingelagerten Materials (bezeichnet als „Strategische Materialreserve“ - engl. Strategic Deployment Stocks, SDS) kann eine neue Mission schneller begonnen werden.
Sektion Beste Verfahrensweisen der Friedenssicherung
Das DPKO verfügt seit 2001 über die Abteilung „Gruppe Beste Verfahrensweisen der Friedenssicherung“ (PBPU), in der die Erfahrungen aus früheren Missionen aufgearbeitet werden. Im Juli 2005 wurde die Abteilung in „Sektion Beste Verfahrensweisen der Friedenssicherung“ (PBPS) umbenannt.
Quellen
- ↑ icbl.org: United Nations Mine Action Service
- ↑ un.org: UNEF I November 1956 - Juni 1967
- ↑ carlisle.army.mil: Is the UN Peacekeeping Role in Eclipse?
Weblinks
- Webseite der Hauptabteilung Friedenssicherungseinsätze (mehrsprachig)
- United Nations Stand-by Arrangements System (englisch)
- Multinational Standby High Readiness Brigade for United Nations Operations (SHIRBRIG) (englisch)
- United Nations Peacekeeping Best Practices Section (englisch)
- Bericht der „Sachverständigengruppe für die UN-Friedensmissionen“ durch Lakhdar Brahimi (englisch)
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