- Der Förster vom Silberwald
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Filmdaten Deutscher Titel: Der Förster vom Silberwald Originaltitel: Echo der Berge Produktionsland: Österreich Erscheinungsjahr: 1954 Länge: 88, ursprünglich 100 Minuten Originalsprache: Deutsch Altersfreigabe: FSK 6 Stab Regie: Alfons Stummer Drehbuch: Alfred Solm
Alfons Stummer
Günther Schwab
Franz Mayr-Melnhof (Idee)
Friedrich SchreyvoglProduktion: Rondo-Filmproduktion Musik: Viktor Hruby Kamera: Hans Gessl
Sepp Ketterer
Walter TuchSchnitt: Eleonore Kunze Besetzung - Rudolf Lenz: Hubert Gerold
- Anita Gutwell: Liesl Leonhard
- Lotte Ledl: Vroni
- Albert Rueprecht: Bertl Erblehner
- Erik Frey: Max Freiberg
- Hermann Erhardt: Bürgermeister Oberkogler
- Karl Ehmann: Hofrat Leonhard
- Erni Mangold: Karin
Der Förster vom Silberwald (Originaltitel Echo der Berge) ist ein österreichischer Klassiker des Heimatfilms aus dem Jahr 1954 und einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Filme überhaupt. Erstaufführung des Farbfilms war am 25. November 1954 als Echo der Berge in Wien, in Deutschland als Der Förster vom Silberwald am 8. Februar 1955 in München im Verleih der Union-Filmverleih GmbH, Berlin.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Hubert Gerold, der neue Förster vom Silberwald, kämpft mit Hilfe von Hofrat Leonhard erfolgreich gegen das Abholzen des Waldes. Er erreicht beim Gemeinderat, dass statt des Waldes die Baugründe des Dorfes verkauft werden.
Bei einem Jägerball lernt Hubert die Enkelin des Hofrats, Liesl Leonhard, kennen. Sie ist Bildhauerin in Wien und hat die Einladung ihres Großvaters in die steirischen Berge angenommen. Hubert nimmt sie auf seine Pirschgänge mit und zeigt ihr die Schönheiten des Silberwaldes.
Da taucht ihr Berufskollege und Verehrer Max Freiberg aus Wien auf. Als er erkennt, dass Liesl inzwischen in den Jäger verliebt ist und er von Hubert zudem keine Jagderlaubnis bekommt, wildert er den prächtigsten Hirsch im Revier. Er wird von Hubert entdeckt, doch weil dieser vermutet, Liesl habe ihm das Gewehr verschafft, verrät er ihn ihr zuliebe nicht. Das hat Huberts Entlassung zur Folge.
Nach einem Zerwürfnis mit Hubert reist Liesl enttäuscht nach Wien zurück. Erst Monate später erfährt sie zufällig auf einem Atelierfest von Freiberg die Wahrheit. Sie fährt wieder zu ihrem Großvater und trifft bei einem Fest auf Hubert, der inzwischen rehabilitiert worden ist. So können die beiden nun endlich miteinander glücklich werden.
Hintergrund
Der Film war ursprünglich von dem steirischen Industriellen und Jäger Franz Mayr-Melnhof als Dokumentarfilm über die Tätigkeit der steiermärkischen Jägerschaft geplant und finanziert worden. In die dabei entstandenen überreichen Naturaufnahmen wurde erst nachträglich eine Handlung eingefügt. Drehorte waren neben dem Atelier in Sievering: Salzburg, Trofaiach, Frohnleiten, Tirol und die Karawanken.
Der Förster vom Silberwald gehört neben Schwarzwaldmädel und Grün ist die Heide zu den Klassikern des Heimatfilms der fünfziger Jahre und ist mit geschätzten 28 Millionen Kinobesuchern möglicherweise der bislang erfolgreichste deutschsprachige Film. Dabei waren sowohl die Mitglieder des Filmstabes als auch die Hauptdarsteller bis dahin kaum bekannt. Charakteristisch für das Werk ist die, verglichen mit den üblichen Heimatfilmen, außerordentliche Dominanz eindrucksvoller Naturaufnahmen, wodurch die Handlung zeitweise völlig in den Hintergrund tritt. Der Film verhalf Rudolf Lenz und Anita Gutwell zum Durchbruch. Später waren sie mehrmals erneut als Paar zu sehen. Mitautor Günther Schwab veröffentlichte 1956 seinen Roman Der Förster vom Silberwald. Im deutschen Fernsehen war der ungewöhnlich erfolgreiche Film erst am 27. August 1988 bei DFF 2 erstmals zu sehen.
Kritiken
- „Der prototypische österreichische Heimatfilm der fünfziger Jahre dramatisiert anhand der vordergründigen Gegensatzpaare Stadt-Land und Fortschritt-Tradition Konfliktthemen seiner Entstehungszeit. Vor der harmonischen Kulisse schöner Natur- und Tieraufnahmen werden sie auf konventionelle Weise gelöst.“ - Reclams Lexikon des deutschen Films, 1995
- "Umweltschnulze der frühen Jahre." (Wertung: 2 Sterne = durchschnittlich) - Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“, 1990 [1]
- "Nicht zuletzt durch seine ansehnlichen Natur- und Tieraufnahmen wurde das süßliche Liebes- und Bergdrama zum Prototyp des deutschsprachigen Heimatfilms der Nachkriegszeit." - Lexikon des internationalen Films [2]
- "Seine großartigen Landschafts- und Tieraufnahmen entschädigen in etwa für die limonadensüße Liebeshandlung." - 6000 Filme, 1963 [3]
- "Einer jener unverwüstlichen Heimatfilme, der stets im selben Atemzug mit Schwarzwaldmädel und Grün ist die Heide genannt wird und trotz seiner sich wiederholenden Fernsehausstrahlungen scheinbar immer noch keine Abnutzungserscheinungen aufweist. (…). „Der Förster vom Silberwald“ muss wohl jene Art teutonisch-rustikaler Atmosphäre, die scheinbar auch in anderen Kulturkreisen so beliebt ist, ganz besonders gut getroffen haben, denn der Film wurde nicht nur in den deutschsprachigen Ländern ein großer Erfolg, sondern lief auch wochenlang in den ausverkauften Pariser Kinos." - Das große TV Spielfilm Filmlexikon [4]
Auszeichnungen
- Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden verlieh der Produktion das Prädikat wertvoll.
- Bambi als geschäftlich erfolgreichster ausländischer Film 1955
Siehe auch
Literatur
- Günther Schwab: Der Förster vom Silberwald. Roman. Ungekürzte Taschenbuchausgabe. Ullstein, Frankfurt am Main und Berlin 1993, 173 S., ISBN 3-548-22999-9
- Nadja Julia Scheitler: Darstellung und Bedeutung von Heimat im Spielfilm „Der Förster vom Silberwald“. Magisterarbeit. Universität Erlangen-Nürnberg 2002, 73 S.
Weblinks
- Der Förster vom Silberwald in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Filmplakate
Einzelnachweise
- ↑ Adolf Heinzlmeier, Berndt Schulz: Lexikon „Filme im Fernsehen“. (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 243
- ↑ Lexikon des internationalen Films. CD-ROM-Ausgabe. Systhema, München 1997
- ↑ 6000 Filme. Kritische Notizen aus den Kinojahren 1945 bis 1958. Handbuch V der katholischen Filmkritik, 3. Auflage, Verlag Haus Altenberg, Düsseldorf 1963, S. 120
- ↑ -jg- in: Das große TV Spielfilm Filmlexikon. Digitale-Bibliothek-Sonderband (CD-ROM-Ausgabe). Directmedia, Berlin 2006, ISBN 3-89853-036-1, S. 4205-4206
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