- Der neue Club
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Der Neue Club im Berlin der letzten Jahre vor dem Ersten Weltkrieg war als Vereinigung von Studenten und jungen Künstlern eine historisch bedeutsame Gründung des Schriftstellers Kurt Hiller aus dem Jahre 1909 . Mit Jakob van Hoddis als einem seiner Gründungsmitglieder, zu denen Anfang 1910 auch Georg Heym sowie – vermutlich vermittelt durch Heinrich Eduard Jacob – Ernst Blass hinzukamen, wurde er zu einer Keimzelle des frühen literarischen Expressionismus.
Unter Verantwortung von Hiller veranstaltete Der Neue Club im Juli sowie im November und Dezember 1910 unter der Bezeichnung Neopathetisches Cabaret vier Vortragsabende. Eingeladen wurde zu ihnen mit Karten, die Karl Schmidt-Rottluff gestaltet hatte, während die Teilnahme bekannter Künstler wie Tilla Durieux oder Else Lasker-Schüler zunehmende Resonanz mit sich brachte.
Nach dem fünften Abend dieser Art am 18. Januar 1911 kam es zu massiven und hässlichen Auseinandersetzungen, in deren Verlauf van Hoddis den Antrag stellte, Hiller aus dem Club auszuschließen. Hiller, dem sich Blass und Arthur Drey sowie Erwin Loewenson, der unter dem Pseudonym Golo Gangi für verschiedene Literaturzeitschriften arbeitete, anschlossen, verließ daraufhin den Club und gründete sein Literarisches Konkurrenzcabaret GNU.
Unter der Leitung von Jakob van Hoddis fand das Neopathetische Cabaret 1911 noch drei mal statt, wobei eine Veranstaltung von Georg Heym ganz allein bestritten wurde. Nach seinem Tod am 16. Januar 1912 wurde am 3. April dieses Jahres noch ein Gedächtnisabend für ihn veranstaltet. Der Neue Club existiert noch bis 1914 weiter.
Literatur
- Schumann, Thomas B.: Geschichte des "Neuen Clubs" in Berlin als wichtigster Anreger des literarischen Expressionismus. Eine Domumentation; in: "EMUNA. Horizonte zur Diskussion über Israel und das Judentum." IX. Jg., Nr. 1 (Frankfurt am Main), Jan./Feb. 1974, S. 55-70
- Sheppard, Richard (Hrsg.): Der Neue Club: Gesammelte Schriften 1908-1914, 2 Bd. Gerstenberg Verlag, Hildesheim 1980/1983. ISBN 3-8067-0835-5
- Hippen, Reinhard: Erklügelte Nervenkultur - Kabarett der Neopathetiker und Dadaisten. Zürich 1991. ISBN 3-8584-2205-3
- Bruns, Karin: Der neue Club / Neopathetisches Cabaret [Berlin]. In: Wülfing, Wulf, Karin Bruns und Rolf Parr (Hrsg.): Handbuch literarisch-kultureller Vereine, Gruppen und Bünde 1825-1933. Metzler, Stuttgart und Weimar 1998. (Repertorien zur Deutschen Literaturgeschichte. Hg. v. Paul Raabe, Bd. 18), S. 350-358. ISBN 3-476-01336-7
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