Derbolfinga

Derbolfinga
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Grünwald
Grünwald
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Grünwald hervorgehoben
48.03333333333311.516666666667Höhenangabe falsch oder mehr als zwei NachkommastellenKoordinaten: 48° 2′ N, 11° 31′ O
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: München
Höhe: 538–623 m ü. NN
Fläche: 7,63 km²
Einwohner: 10.980 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 1439 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 82031, 82064
Vorwahl: 089
Kfz-Kennzeichen: M
Gemeindeschlüssel: 09 1 84 122
Gemeindegliederung: 6 Ortsteile
Adresse der Gemeindeverwaltung: Rathausstr. 3
82031 Grünwald
Webpräsenz:
Bürgermeister: Jan Neusiedl
Lage der Gemeinde Grünwald im Landkreis München
Karte

Grünwald ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis München und liegt im Isartal südlich von München. Unmittelbar angrenzende Nachbargemeinden sind neben München Oberhaching, Straßlach-Dingharting und Pullach im Isartal. Die Ortschaft gilt als eine der exklusivsten Wohngegenden Deutschlands.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Gliederung des Gemeindegebiets

Für die Gemeinde Grünwald sind 6 amtlich benannte Gemeindeteile ausgewiesen.

  1. Grünwald
  2. Brunnhaus
  3. Geiselgasteig
  4. Oberdill
  5. Sauschütt
  6. Wörnbrunn

Geschichte

Auf dem Gemeindegebiet gibt es zahlreiche keltische und römische Siedlungen, da sich hier eine Furt über die (damals noch reißende) Isar befand.

Erste schriftliche Aufzeichnungen nennen den Ort 1048 unter dem Namen „Derbolvinga“. An diesen ursprünglichen Namen erinnert der Derbolfinger Platz im Ortszentrum von Grünwald, der heute Endhaltestelle der Trambahnlinie 25 ist. Ende des 13. Jahrhunderts baute Ludwig der Strenge in der Nähe von Derbolvinga die Burg Grünenwalde, die heutige Burg Grünwald. Dieser Name ging bald auch auf den Ort über.

Grünwald war eine Hofmark, die dem Landesherrn, dem Kurfürsten von Bayern gehörte. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

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Seit 1994 ist Grünwald die reichste Gemeinde Deutschlands.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Burg

Schloss Grünwald um 1700

Wahrzeichen ist die Burg. Sie war zunächst ein Jagdschloss der bayerischen Herzöge, später ein Munitionsdepot und Gefängnis. Teilweise wurde sie von der Familien August Everding bewohnt und enthält ein Burgmuseum, das ein Zweigmuseum der Archäologischen Staatssammlung München ist.

Die Burg Grünwald wird häufig fälschlich als Schloss bezeichnet. Das rührt daher, dass sie auch als Jagdschloss genutzt wurde und die Zufahrtsstraße Schlossstraße heißt. Das Bauwerk ist jedoch eine Burg.

Denkmale

Verkehrsanbindung

Die Gemeinde Grünwald ist der einzige Ort im Landkreis München, der seit 1910 – über die Linie 25 – an das Münchner Straßenbahnnetz angeschlossen ist.

Über die Umgehungsstraße M11 ist Grünwald an die Autobahnabfahrt Oberhaching der A995 angebunden. Eine Staatsstraße führt von Grünwald nach Straßlach und eine nach München.

Seit 1904 verbindet eine Brücke über die Isar die Gemeinden Grünwald und Pullach. Die in der damals neuen Stahlbetonbauweise errichtete Brücke war das damals am weitesten gespannte Brückenbauwerk seiner Art. In den letzten Kriegstagen 1945 wurde der Grünwalder Brückenbogen gesprengt und bis 1949 originalgetreu wieder aufgebaut. Im Jahr 2000 wurde die denkmalgeschützte Brücke durch einen dem Original nachempfundenen Neubau ersetzt.

Politik

Rathaus

Bürgermeister

Bürgermeister ist Jan Neusiedl (CSU)

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Grünwald besteht aus 25 Mitgliedern (mit dem 1. Bürgermeister) und setzt sich wie folgt zusammen (Gemeinderatswahl 2008):

Wappen

Beschreibung: In Blau auf grünem Dreiberg ein silberner Turm mit Treppengiebel und Zinnenmauer, begleitet von zwei grünen Fichten; das Tor ist bedeckt mit dem Bayerischen Wecken.

Städtepartnerschaft

Sonstiges

St. Peter und Paul

Die Gemeinde Grünwald ist seit 1955 ein staatlich anerkannter Erholungsort.

Grünwald hat sich durch die reizvolle Lage am Isarhochufer und die Nähe der Bavaria Film vor allem als Nobelwohnort vieler Reicher und Prominenter einen Namen gemacht, darunter z.B. Lil Dagover, Heinz Rühmann, Uschi Glas, Joachim Fuchsberger, Senta Berger, Uwe Ochsenknecht, Oliver Kahn, Bernhard Rieger, Josef von Ferenczy, Patrick Lindner sowie Kai Pflaume und auch Rudolph Moshammer, der dort bis zu seiner Ermordung in der Nacht zum 14. Januar 2005 in einer Villa in Geiselgasteig lebte.

1994 wurde Grünwald laut Statistik erstmals zur reichsten Gemeinde Deutschlands.

Die Bavaria Film liegt im Grünwalder Ortsteil Geiselgasteig direkt am Ortsrand zur Landeshauptstadt München. Helmut Jedele rettete das Studio Ende der 1950er Jahre vor dem Konkurs und machte es in der Folge zum Bayerischen Hollywood. Stars von Billy Wilder bis Wolfgang Petersen festigten den Weltruhm des Studios und machten Grünwald über die Grenzen Deutschlands bekannt.

Bis 1975 beheimatete Grünwald den Fix-und-Foxi-Verlag von Rolf Kauka im sogenannten „Kauka-Schloss“ in der Gabriel-von-Seidl-Straße, der heute unter den Namen Rolf Kauka Comics aus den USA, Rom, Barcelona, München und Kerken bei Düsseldorf arbeitet.

Auf dem Marktplatz von Grünwald steht die 1808 gepflanzte Verfassungslinde.

Das vorbereitende Trainingslager der deutschen Fußballnationalmannschaft zur Weltmeisterschaft 1954 fand in der heute so nicht mehr existierenden Sportschule Grünwald statt. Auch auf das erfolgreiche Endspiel um die Fußball-Weltmeisterschaft 1974 in München gegen die Niederlande bereitete sich die deutsche Nationalmannschaft dort vor.

Im Jahr 2007 sorgte der Vorschlag von Bürgermeister Jan Neusiedl, eine Kinderpauschale in Höhe von 100 Euro pro neugeborenem Einwohner zu zahlen, republikweit für Aufsehen. Die diesbezüglich außerordentliche Solvenz der Gemeinde Grünwald resultiert aus den nahezu nicht vorhandenen Sozialausgaben wie Hartz IV, die von den Kommunen getragen werden müssen.

Einrichtungen, Vereine und Organisationen

Burg Grünwald, von Pullach aus gesehen.

In Grünwald gibt es einen Burschenverein, der unter anderem alle fünf Jahre den Maibaum aufstellt, die bayerische Tradition pflegt und das alljährliche Dorffest ausrichtet. Beitreten kann jeder männliche Bewohner aus Grünwald, der älter als 16 Jahre und noch nicht den Bund der Ehe eingegangen ist.

Die Gemeinde Grünwald hat eine eigene Gemeindebücherei, sieben Kindergärten, eine Schülertagesstätte und eine Grundschule.

Zu den herausragenden kulturellen Einrichtungen gehört die 1974 gegründete Musikschule Grünwald e.V., die sich der Förderung musikalischer Kinder-, Jugend- und Laienbildung verschrieben hat. Seit 2002 residiert die Musikschule im Grünwalder Freizeitpark. 24 helle Unterrichtsräume gruppieren sich in 3 Etagen um den gemeindeeigenen Konzertsaal. Zusätzlich stehen einige kleinere Säle für Ensemblespiel jeder Größenordnung zur Verfügung. Die Musikschule Grünwald ist im Umland weithin bekannt als Austragungsort des Regionalwettbewerbs „Jugend musiziert“.

Der TSV Grünwald bietet als gemeinnütziger Verein zahlreiche Sportarten wie Fußball, Tischtennis aber auch Fechten, Leistungsturnen, Karate und Orientierungslauf an. In der Dreifachturnhalle steht den Vereinsmitgliedern ein Fitnessraum mit zahlreichen Geräten zur Verfügung.

Zudem gibt es in Grünwald auch zwei Schützenvereine, der Trachtenverein hat sich der Brauchtumspflege verschrieben.

Die Vereinigung der Freunde Grünwalds, gegründet von Hans Waldhauser, kümmert sich um das kulturelle Leben in Grünwald, insbesondere auch die Jugend. Sie veranstaltet u.a. das jährliche Burgfest.

Es gibt eine eigene Bereitschaft des BRK-Kreisverbandes München und eine Freiwillige Feuerwehr. Das Rote Kreuz betreibt in Grünwald eine Rettungswache, auf der rund um die Uhr ein Rettungswagen bereit steht, dessen Einsatzgebiet sich bis in die Münchner Stadtteile Solln, Harlaching und die umliegenden Gemeinden Straßlach-Dingharting, Baierbrunn, Schäftlarn, Pullach und Oberhaching erstreckt.

Die Gemeinde Grünwald verfügt über eine eigene Polizeiinspektion, die eine Außenstelle im Rathaus Pullach unterhält.

Söhne und Töchter der Gemeinde

In Grünwald wurden geboren:

Ehrenbürger

  • Hans Waldhauser, ehem. zweiter Bürgermeister der Gemeinde

Quellen

  1. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 144
  2. http://www.gemeinde-gruenwald.de/wahlen/GR.htm

Weblinks


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