Destroyer Command

Destroyer Command
Screenshot aus Silent Hunter III, U-Boot unter Wasser

Silent Hunter (englisch: „stiller Jäger“) ist eine Computerspiel-Reihe. Es handelt sich um die Simulation eines U-Boots, die zur Zeit des Zweiten Weltkrieges spielt. Das ursprüngliche Silent Hunter wurde im Jahre 1995 von Strategic Simulations Inc. (SSI) entwickelt und Anfang 1996 von Mindscape veröffentlicht.

Im Jahr 2001 stellte das Entwicklerstudio Ultimation mit Silent Hunter II nach sechseinhalb Jahren den Nachfolger fertig, welcher nun von Ubisoft veröffentlicht wurde. 2005 erschien das deutlich verbesserte Silent Hunter III.

Silent Hunter IV wurde am 22. März 2007 veröffentlicht.

Inhaltsverzeichnis

Spielbeschreibung

In Silent Hunter übernimmt der Spieler die Position eines U-Bootkommandanten zur Zeit des zweiten Weltkriegs. Seine Hauptaufgabe besteht darin, die lebenswichtigen Versorgungsgüter und Waffenlieferungen des Kriegsgegners empfindlich zu stören. Der Spieler muss sich dabei gegen computergesteuerte feindliche Kriegsschiffe und Flugzeuge behaupten. Für besonders erfolgreiche Einsätze winken Orden und Beförderungen.

Zur Bekämpfung von feindlichen Objekten stehen verschiedene Torpedotypen sowie ein Geschütz an Deck des Bootes zur Verfügung. Zusätzlich gibt es leichte Flakgeschütze zur Abwehr von Luftangriffen. Im Original-Silent Hunter wurde die Flak noch automatisch bedient, aber ab Silent Hunter II durfte der Spieler auch selbst die leichten Geschütze bedienen.

Das Spiel bietet sowohl einen Karrieremodus, in dem der Spieler eine Reihe von Feindfahrten hintereinander absolviert, als auch einen Missionsmodus, in dem verschiedene Einsätze auszuwählen sind.

Die ersten beiden Teile von Silent Hunter boten noch keinen Mehrspielermodus. Silent Hunter II wurde jedoch nach einem Patch um diesen erweitert. In Silent Hunter III ist es sogar möglich, im Internet in einem Rudelangriff mit bis zu acht Booten gegen die feindliche KI anzutreten.

Die Spiele

Silent Hunter (1996)

Das Original thematisierte den amerikanischen U-Boot-Krieg im Pazifik. Der Spieler fand sich zu Beginn einer Patrouille am Rande des ihm zugewiesenen Operationsgebietes. Über Funk wurden ihm feindliche Schiffsrouten bekanntgegeben. Hin und wieder bekam der Spieler auch Spezialaufgaben zugeteilt: Er musste Aufklärungsfotos eines feindlichen Hafens schießen oder abgeschossene Piloten bergen.

Silent Hunter orientierte sich spielerisch extrem an Aces Of The Deep von 1994. Spielführung und -steuerung waren weitestgehend identisch. Technisch jedoch unterschieden sich die Spiele stark. Silent Hunter bot zwar SVGA-Grafik, die Grafiken der Schiffe waren jedoch Bitmaps und die Meeresoberfläche blieb flach, während Aces Of The Deep zwar nur VGA bot, aber schon 3D-Schiffe und realistischen Seegang präsentierte.

Silent Hunter wurde auf einer CD-ROM ausgeliefert und bot auch einen umfangreichen dokumentarischen Teil. Captain William H. Gruner, Kommandant der USS Skate (SS-305), erzählte in Videosequenzen mit historischem Filmmaterial die Geschichte seines Schiffes und seiner Einsätze. Ebenso präsentierte dieser Multimedia-Teil einen filmischen Rundgang über ein U-Boot der Gato-Klasse.

Für Silent Hunter wurden Ende 1996 zwei Add-Ons mit dem simplen Titel „Patrol Disk I & II“ veröffentlicht. Diese wurden ab 1997 zusammen mit dem Hauptprogramm als „Commanders Edition“ veröffentlicht.

Silent Hunter II (2001)

Nach zahlreichen firmeninternen Problemen von SSI führte ab 1999 Ultimation die Entwicklung von Silent Hunter II weiter. Das Spiel erschien Ende 2001 und wurde von Ubisoft veröffentlicht.

Im Gegensatz zum ersten Teil versetzt Silent Hunter II den Spieler in den U-Boot-Krieg im Atlantik auf deutscher Seite. Ebenfalls wurde die freie Kampagne aus dem ersten Teil durch eine aus einer Abfolge geskripteter Missionen bestehende Kampagne ersetzt. In technischer Hinsicht war Silent Hunter II bei Erscheinen zwar veraltet, wurde aber sinnvoll erweitert. Nun existierte eine relativ moderne 3D-Engine, die unter anderem Nebel, Regen sowie eine reflektierende und sich bewegende Wasseroberfläche darstellen konnte. Die Bildschirmauflösung war allerdings auf 640×480 bzw. 800×600 Pixel limitiert, konnte aber durch einen Patch auf 1024×768 Pixel angehoben werden.

Auch der Multimedia-Teil aus Teil eins wurde fortgesetzt. Ansprechpartner der Entwickler war dieses Mal Erich Topp, Kommandant u.a. des U 552.

Es gab auch von Silent Hunter II eine „Commanders Edition“ mit einigen Erweiterungen.

Destroyer Command (2002)

Destroyer Command wurde Ende 2002 veröffentlicht und stellt lediglich einen Ableger der Silent-Hunter-Serie dar, zumal es durch wenige Datei-Modifikationen auch in Silent Hunter II möglich war, Überwassereinheiten zu steuern. Der Spieler befehligt in diesem Spiel einen alliierten Zerstörer des zweiten Weltkrieges, wobei nun auch der Pazifik zu seinen Einsatzgebieten gehört.

Obwohl die Silent-Hunter-II-Engine nahezu unverändert übernommen wurde, spielt sich Destroyer Command wesentlich anders. Im Gegensatz zu den alleine agierenden U-Booten des Hauptprogramms muss der Spieler in Destroyer Command neben seinem eigenen Schiff die Bewegungen und Aktionen von bis zu sieben weiteren Zerstörern koordinieren. Falls der eigene Zerstörer versenkt wird, kann der Spieler das Gefecht von einem anderen Schiff des Geschwaders aus weiterführen. Durch dieses teamorientierte Vorgehen ist das Spiel sehr viel mehr auf Taktik als auf Simulation orientiert. Neben dem Kommando eines ganzen Geschwaders an Schiffen wuchs auch die Bedeutung der Ballistik besonders an, da die Geschützbewaffnung eines Zerstörers die eines U-Bootes naturgemäß übersteigt. Jedoch wurde auch bei Destroyer Command derselbe Sachverhalt kritisiert wie bei SH II: Das ganze Spiel war komplett über den Kartenbildschirm steuerbar.

Eine Besonderheit von Destroyer Command stellt die Option dar, gegen SH II-U-Boot-Kommandanten im Multiplayermodus anzutreten. Für Silent Hunter II war dafür jedoch ein Update auf Version 1.1 nötig. Neben dieser Option bot das Spiel auch kooperative Einsätze ausschließlich von Zerstörerkommandanten.

Silent Hunter III (2005)

Silent Hunter III - abgekürzt SH3 oder auch SH III genannt - ist der Nachfolger von Silent Hunter II. Das U-Boot-Simulationsspiel wurde in Deutschland am 17. März 2005 veröffentlicht. Neben einer stark verbesserten Grafik und der erhöhten Künstlichen Intelligenz (KI) der Computergegner soll vor allem die glaubwürdige Havok-Physikengine dem Spiel einen höheren Realitätsgrad verleihen. Erstmalig kann der Spieler seine Mannschaft bei der Arbeit sehen und befehligt kein Geisterboot mehr. Die Mannschaft muss jedoch eingeteilt werden und nach jeder Feindfahrt gibt es Belobigungen in Form von Orden und Beförderungen, die auch der Mannschaft zuteil werden. Qualifizierte Fachkräfte sind für dieses Spiel sehr wichtig, da diese Leute z. B. die Torpedos schneller nachladen.

Kritikpunkte des Spiels sind der karge Funkverkehr, die bis zu Patch 1.4 fehlenden Hafenschiffe, die hohen Hardwareanforderungen und die vielen Bugs. Jedoch hat die Fangemeinde eine große Anzahl Modifikationen (ugs.: "mods") entwickelt, welche Grafiken, Spielgeräusche und -inhalte umfangreich verändern und damit dem Spiel anhaltende Popularität bescheren, die jene des Nachfolgers Silent Hunter IV teilweise übersteigt. Die bekanntesten Groß-Modifikationen heißen Grey Wolves Expansion Mod (GWX, aktuelle Version 3.0) und Living Silent Hunter III (LSHIII, Version 4.0).

Die Grafikengine von Silent Hunter III basiert auf der Technologie des Pixel Shader 1.1 und erfordert eine DirectX 8.0-fähige Grafikkarte, wobei nur NVIDIA GeForce 3 bzw. ATI Radeon 8500 oder deren Nachfolgemodelle unterstützt werden. Grafikchipsätze der Generationen GeForce 4 MX, GeForce 4 Go werden nicht unterstützt.

Bewertungen in Spielezeitschriften

Silent Hunter IV (2007)

Aufgrund der vielen Bugs in Silent Hunter III war mit einer schnellen Realisierung von Silent Hunter IV kaum zu rechnen. Diese Bugs wurden mit den für Silent Hunter III erhältlichen Patchfiles größtenteils behoben. Dennoch war Silent Hunter III in der Welt der U-Bootsimulationen revolutionär, wenn auch die Hardware-Anforderungen sehr hoch angesiedelt waren. Im März 2006 hatten viele die Fortsetzung der Silent Hunter-Reihe bereits abgeschrieben, jedoch tauchte im Internet eine Online-Stellenausschreibung vom SHIII-Hersteller Ubisoft auf. In dieser wurde ein C++-Programmierer für das SH IV-Projektteam in Rumänien gesucht. Auch im Rechnungsbericht 2006 wurde für das vierte Quartal SH IV erwähnt. Somit wurde damals anscheinend bestätigt, dass Ubisoft bereits an Silent Hunter IV arbeitet. Mit einem Release war jedoch nicht vor Anfang 2007 zu rechnen. Auf einer Pressekonferenz im Rahmen der Games Convention 2006 in Leipzig wurde SH IV für das Frühjahr 2007 angekündigt. Seit dem 22. März 2007 ist SH IV mit dem Untertitel „Wolves of the Pacific“ erhältlich.

Anders als im Vorgänger SHIII übernimmt man in SHIV nun das Kommando über U-Boote der US-Streitkräfte. Statt im Atlantik gegen die Alliierten zu kämpfen, liefert man sich nun im Pazifik Seeschlachten mit der japanischen Marine. Die wesentlichen spielerischen und technischen Neuerungen sind ein verbessertes Schadensmodell, lebendige Schiffsmannschaften, eine bessere Grafik und Schiffe in den Häfen. Außerdem fanden die im Originalspiel von 1995 bereits verwendeten Sondereinsätze wie Fotoaufklärung und Rettungsmissionen wieder Eingang ins Spiel, erweitert um Missionen, bei denen der Spieler Agenten absetzen muss.

Zahlreiche Testberichte weisen darauf hin, dass die Verkaufsversion, der Tradition der Serie folgend, viele Programmfehler (Bugs) aufweist. Ein erster Patch wurde im März 2007 veröffentlicht, mittlerweile steht bereits ein viertes Update (1.4) zur Verfügung. [1]

Ein weiteres Manko von SHIV ist, dass bei Dual-Core Systemen nur ein Kern genutzt wird. Um flüssig spielen zu können, wird deshalb der Gebrauch einer Single-Core CPU empfohlen.

Am 28. Februar 2008 wurde ein Add-On für Silent Hunter 4 mit dem Namen U-Boat Missions veröffentlicht. Anfangs konnte es nur über den Onlinehandel von Ubisoft oder als Digitale Spiele-Distribution über das Telekomangebot Gamesload bezogen werden. Später wurde eine "Gold-Version" von Silent Hunter IV veröffentlicht, die das Grundspiel mit der Erweiterung enthält und auch in Elektronikmärkten verkauft wird. Es bringt das Spiel auf die Version 1.5. Mit dem Add-On kann man nun auch mit deutschen U-Booten des Typ IX und XVIII im Indischen Ozean patrouillieren. Des Weiteren kann man verbündeten Schiffen sowie Flugzeugen Befehle erteilen, wobei sich die Stärke der verbündeten Einheiten nach dem Rang des Spielers im Spiel richtet.

Bewertungen in Spielezeitschriften

Sonstiges

  • Da Silent Hunter II in der ursprünglichen Verkaufsversion sehr viele Bugs hatte, nannten einige Spieler das Spiel auch „Bug-Attack“.
  • Für Silent Hunter III stehen mittlerweile Modifikationen bereit, welche den Spielinhalt beträchtlich erweitern (u. a. Grey Wolves Expansion, Living Silent Hunter III und NYGM Tonnage War). Außerdem wurden für SHIII bereits kommerzielle Erweiterungen von externen Entwicklern produziert.

Quellen

  1. Update auf der Ubisoft Seite

Weblinks

Offiziell

Fanseiten


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