- Deuten
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Nordrhein-Westfalen Regierungsbezirk: Münster Kreis: Recklinghausen Höhe: 22-122 m ü. NN Fläche: 171 km² Einwohner: 78.537 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 459 Einwohner je km² Postleitzahlen: 46282, 46284, 46286 Vorwahlen: 02362, 02369, 02866 Kfz-Kennzeichen: RE Gemeindeschlüssel: 05 5 62 012 LOCODE: DE DON NUTS: DEA36 Adresse der Stadtverwaltung: Halterner Straße 5
46284 DorstenWebpräsenz: Bürgermeister: Lambert Lütkenhorst (CDU) Lage der Stadt Dorsten im Kreis Recklinghausen Die Stadt Dorsten liegt im Übergang vom südlichen Münsterland zum nördlichen Ruhrgebiet im Bundesland Nordrhein-Westfalen an der Lippe, etwa 24 km von deren Mündung in den Rhein entfernt. Die alte vestische Stadt Dorsten, welche südlich der Lippe liegt, erhielt am 1. Juni 1251 die Stadtrechte durch den kurkölnischen Landesherrn und wurde im 20. Jahrhundert nach Norden um das Gebiet der ehemaligen fürstbischöflich-münsterischen Herrlichkeit Lembeck nördlich der Lippe erweitert. Dorsten hatte am 31. Dezember 2007 eine Einwohnerzahl von 78.537 und gehört zum Kreis Recklinghausen.
Überregional bekannt ist Dorsten auch für sein Römerlager Holsterhausen.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Räumliche Lage
Die Stadt Dorsten liegt am Unterlauf der Lippe etwa 24 km von der Mündung in den Rhein bei Wesel entfernt. Hans Lampen hat nach rund 1800 Bohrungen im gesamten Stadtgebiet in einer Veröffentlichung[2] die These aufgestellt, dass Dorsten zu Anfang seiner Entstehung eine Insellage zwischen zwei Lippearmen besaß. So ist auf der Karte von Merian[3] auch der südlichere Altwasserarm der Lippe zu erkennen, welcher im Mittelalter Schölsbach[4] hieß. Geologisch ist Dorsten interessant wegen des Zusammentreffens von verschiedenen Deckgebirgen: Im Westen eine Zone des marinen Tertiär und im Osten eine Zone des Mittel- und Obersanton[5]. Im Südwesten der Stadt befindet sich die Kirchheller Heide, im Nordwesten der Dämmer Wald, im Norden die Üfter Mark und im Nordosten die Hohe Mark. Der Osten und Süden Dorstens ist weniger durch Wälder als durch landwirtschaftliche Familienbetriebe geprägt. Etwa 10 km südlich von Dorsten beginnt hinter dem Vestischen Höhenrücken bei Gladbeck der Ballungsraum Rhein-Ruhr[6].
Stadtgebiet
Das Stadtgebiet Dorsten hat eine Fläche von 171 km², eine maximale Ausdehnung von 11 km von West nach Ost und von 19,5 km von Nord nach Süd. Die höchste Erhebung ist der Galgenberg nordöstlich von Wulfen-Barkenberg mit 122 m über Normalnull, der niedrigste Punkt befindet sich mit 22 m über Normalnull an der Stelle, wo die Lippe das Stadtgebiet nach Schermbeck verlässt. Entwässert wird das Stadtgebiet über der Lippe. Ihr fließen die Bäche Hambach, Wienbach und Schölzbach zu. Der größte See ist der Blaue See im Stadtteil Holsterhausen. Vor allem in den nördlichen Stadtteilen wie Lembeck und Rhade ist die Landschaft von Weideland und Äckern geprägt. In den südlicheren Stadtteilen – vor allem in Hervest – nahm die Industrie und der Bergbau eine bedeutende Stellung ein. Wirtschaftliches und kulturelles Zentrum bildet die Altstadt südlich der Lippe und des Wesel-Datteln-Kanals. Zwischen den Stadtteilen liegen große Wälder wie „Der Hagen“ und die „Emmelkämper Mark“ die zur Üfter Mark und der Hohen Mark gehören.
Flächennutzung
- 50 % Äcker, Weideland
- 27 % Wald
- 11 % Gebäude und Hofflächen
- 7 % Öffentliche Straßen, Wege, Plätze
- 3 % Sonstige Flächen
- 2 % Gewässer
- 0,2 % Heide, Moor, Abbau- und Brachflächen
Etwa 5 % des Stadtgebietes (853,2 ha = 8,532 km²) sind als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Die größten Schutzgebiete sind die Lippeauen (421,8 ha) und die Rhader Wiesen (204 ha).
Das Stadtgebiet gliedert sich in die Stadtteile (mit Einwohnern)
- Altendorf-Ulfkotte (2216)
- Altstadt (4169)
- Deuten (1789)
- Feldmark (8236)
- Hardt (8241)
- Hervest (13690)
- Holsterhausen (13825)
- Lembeck (5337)
- Östrich (1988)
- Rhade (5831)
- Wulfen (Altwulfen und Barkenberg) (15969)
Nachbargemeinden/-städte
Folgende Gemeinden und Städte grenzen an Dorsten – im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt:
Reken (Kreis Borken), Haltern am See und Marl (beide Kreis Recklinghausen) sowie Gelsenkirchen (Kreisfreie Stadt), Gladbeck (Kreis Recklinghausen), Bottrop (Kreisfreie Stadt), Schermbeck (Kreis Wesel) und Raesfeld (Kreis Borken).
Geschichte
Zugehörigkeit der Stadt Dorsten
Frühe Geschichte
Die Region Dorsten muss schon sehr früh besiedelt gewesen sein, wie eindrucksvolle archäologische Fundplätze im ganzen Stadtgebiet bezeugen. Beispielhaft seien die Funde im Dorstener Stadtteil Deuten-Sölten genannt, wo man auf einem Bestattungsfeld mit einer Fläche von 4,2 km² Urnen aus der Jungsteinzeit, sowie 124 Urnen aus der Bronzezeit gefunden hat.
Das erste mit Namen bekannte Volk, welches in der Dorstener Region siedelte, waren die Sugambrer, die im 1. Jahrtausend v. Chr. entstanden waren und erste bäuerliche Siedlungen im ganzen Stadtgebiet mit Zentrum entlang der Lippe hinterlassen haben[7]. Dieses Zusammenleben im Gebiet der Sugambrer wurde erstmals durch die römischen Feldzüge des Lollius um 18 v. Chr. gestört, wobei die Römer allerdings eine schwere Niederlage, die später unter dem Namen Clades Lolliana bekannt wurde, einstecken mussten. Erst unter Drusus ab 12 v. Chr. konnte der Ordnungsanspruch der Römer über die Sigambrer erreicht werden, wobei Drusus nach Cassius Dio (Cass. Dio. 54, 33) auf seinem Rückzug von der Weser an der „Vereinigung von Lippe und Elison“ das Kastell Aliso errichtete. Einige Forscher sind der Ansicht, dass es sich bei dem Kastell Aliso um das Römerlager Holsterhausen in Dorsten handelt, weil hier die Lippe (Fluss) verschiedene Zuflüsse hat und die Anlage ähnlich große Dimensionen wie das Römerlager Oberaden besitzt. Die wahre Identität von Aliso ist bisher allerdings noch nicht gefunden worden[8]. Für die Römer hatte die Lippe eine sehr hohe Bedeutung, wegen des Nachschubs bei den römischen Expeditionen an Weser und darüber hinaus[9].
Nach dem Tode von Drusus im Jahr 9 v. Chr. erhielt sein Bruder Tiberius das Kommando und begann die Unterwerfung der Sugambrer durch Deportation von ungefähr 40.000 Sugambrern westwärts an den Niederrhein[10]. Durch diese Ausdünnung des sugambrischen Volkes hielten die verbliebenen Sugambrer den seit längerer Zeit währenden Druck der Brukterer aus dem Gebiet nördlich der Lippe nicht stand und gingen im neu entstandenen Boroktragau unter[11]. In der Folgezeit gab es durchziehende Expeditionen und Feldzüge des L. Domitius Ahenobarbus, M. Vinicius und in den Jahren nach 4 n. Chr. nochmal von Tiberius um Aufstände der Germanen niederzuwerfen. Schließlich folgte auch Varus mit einem Feldzug, der zur Varusschlacht im Herbst des Jahres 9 n. Chr. einmündete und mit dem Ergebnis das der Einfluss der Römer im Boroktragau, der sich bis nach Werl erstreckte[12], stark eingedämmt wurde. In der Folgezeit verfestigte sich die natürliche Grenze des Chaisischen Waldes zu einer Völkergrenze, so dass die Brukterer seitdem fast ungestört in dem Gebiet bei Dorsten leben konnten[12].
In der Spätantike bis zum Ende des 5. Jahrhunderts entsteht nördlich der heutigen Lippe am Kleinen Hohefeld ein Drubbel mit vermutlich 6 Höfen, welcher den Namen „Durstina“ trug. Zeitgleich entsteht südlich der heutigen Lippe die Einzelhofsiedlung „Durstinon“[13].
Mittelalter
Um 693 beginnt dann die langsame Invasion der Sachsen aus dem Norden, was schließlich dazu führte, dass die stärker römisch geprägten Franken aus dem Westen nun aktiver die zu den Franken zählenden Brukterer unterstützen. Dies geschah zum einen kulturell durch die vom Erzbistum Köln geleitete nun stattfindende christliche Missionierung durch Suitbert und anderen Missionaren und zum anderen durch militärische Hilfe des nun entstandenen Frankenreiches[12]. Seit dieser Zeit gehörte nun die gesamte linkslippische Region (d. h. alles südlich der Lippe) kirchlich gesehen zum Sprengel des Erzbistum Köln. Immer häufigere Verwüstungen der Sachsen in der Region führten schließlich seit 714 über militärische Gegenoperationen der Franken unter Karl Martell zu den späteren offenen Sachsenkriegen unter Karl dem Großen, bis das Gebiet schließlich endgültig wieder fränkisch wurde[12].
Lokal entstand durch Einsetzen eines fränkischen Gefolgsmannes, eines sogenannten Edelfreien, dann im 8. Jahrhundert mit dem Hof Bergkamp (heute steht dort das Krankenhaus) der Mittelpunkt einer Grundherrschaft der Region Dorsten und Gahlen[13]. 911 n. Chr. gelangt dann einer der zu Bergkamp gehörenden Höfe, der „Leemwysche“ der Siedlung „Durstinon“, als Schenkung an das Kloster Werden[13]. Im 11. Jahrhundert geht der Oberhof Bergkamp, auch wegen seines Wassergrabens „Gräftenhof“ genannt, mit allen Unterhöfen an das St. Viktorstift in Xanten[13]. Aus diesem Grund tritt nun für Dorsten eine weitere Person in Erscheinung: Der Vogt über das St. Viktorstift in Xanten, der Graf von Kleve. Die Grafen und späteren Herzöge können in Zukunft für sich Zugeständnisse in der Region um Dorsten vom Kölner Kurfürsten und Landesherrn vertraglich vereinbaren[14]. Die ab 1175 vom Kölner Kurfürsten und Landesherrn im Einvernehmen mit dem Grafen von Kleve zur Freiheit (es gibt unterschiedliche Ansichten dazu) erhobene Siedlung „villa Durstine“ hat zwischen 1176 und 1179 den ersten namentlich genannten Priesters, welcher Heinrich hieß[13].
Die noch junge Siedlung wuchs dabei vor allem, wegen der günstigen Lage an der Lippe (Durstine hatte lange Zeit die einzige Lippebrücke zwischen Wesel und Haltern) und der sich hier kreuzenden wichtige Fernhandelswege nach Köln über Bottrop, den Weg nach Essen, nach Münster und nach Recklinghausen. 1251 verleiht der Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden wieder im Einvernehmen mit den Klever Grafen Dorsten das Stadtrecht und schafft damit die Sicherung seines Territoriums an der Lippe, welches nun als Vest Recklinghausen bekannt wird. 1260 ist die Befestigung von etwa 3,5 ha Stadtgebiet mit Graben- und Erdwallanlagen sowie einem hölzernen Palisadenzaun auf der Wallkrone abgeschlossen. 1275 wird in Dorsten eine Münzstätte eingerichtet, die „Dorstener Pfennige“ – 1,35 g schwere Silbermünzen – prägt. Die Stadt wächst durch den Zuzug von Umlandbewohnern aus Kirchhellen, Erle, Hervest und Lippramsdorf, die den Schutz und Privilegien der Stadt suchen. Etwa 1334 entsteht die erste Stadtmauer die etwa 11,8 ha einfriedet. Zum Ende des Mittelalters im Jahr 1488 gründen die Franziskaner ein Kloster, welches bis heute besteht und damit das älteste durchgehend bestehende deutsche Franziskanerkloster überhaupt ist[15]. Durch die Lage an der Lippe wird die Stadt im 14. Jahrhundert Mitglied der Hanse und wurde auf den Hansetagen durch die Freie Reichsstadt Dortmund vertreten. Besonders durch Handel und Schiffbau erlangt Dorsten großen Reichtum und wird dadurch zur reichsten Stadt des Vest Recklinghausen[13].
Frühe Neuzeit
1567 wird die Stadtwaage am Marktplatz erbaut, die später auch als Rathaus diente. In der Zeit der Hexenverfolgungen sind für Dorsten aus den Jahren 1588–1589 mehrere Hexenprozesse dokumentiert. Besonders bekannt wurde das Schicksal von Margareta Burich, Dorstener Bürgermeistersfrau, die im September 1588 bei der Folter verstarb. Während der Religionskriege zum Ende des 16. Jahrhunderts und vor allem während des Dreißigjährigen Krieges geraten Handel und Verkehr ins Stocken, die Hanse zerbricht. 1641 kam es zur Belagerung von Dorsten. 1642 wird das Gymnasium Petrinum errichtet. 1699 gründet sich das Ursulinenkloster mit angeschlossenen Mädcheninternat. Dorsten wird bis ins 18. Jahrhundert immer wieder von verschiedenen Seiten belagert. 1816 wird Dorsten preußisch und als Bürgermeisterei Dorsten Teil des neugebildeten Kreis Recklinghausen, der im wesentlichen dem Gebiet des Vest Recklinghausen und der Herrlichkeit Lembeck entspricht.
Moderne und Industrialisierung
Erst mit der industriellen Revolution Mitte des 19. Jahrhunderts erholt sich die Stadt von den Kriegen und Belagerungen. Diverse Industriezweige halten Einzug in die Stadt, darunter Maschinenspinnerei, -weberei und Eisengießerei. 1912 beginnt der Kohleabbau unter Dorsten: Die Schächte Baldur I und II im Stadtteil Holsterhausen fördern Steinkohle. Wegen der allgemeinen Inflation und Absatzschwierigkeiten wird die Zeche Baldur 1931 untertägig mit der Zeche Fürst Leopold im Stadtteil Hervest verbunden. Im gleichen Jahr wird der Wesel-Datteln-Kanal eröffnet.
Nach 1933
Im Zweiten Weltkrieg lagen schwere Flak-Einheiten in der Stadt. Doch auch diese konnten nicht verhindern, dass während des Krieges 80 % der historischen Altstadt zerstört wurden. Nur wenige Tage vor Kriegsende, am 22. März 1945, richtete ein letzter Luftangriff schwere Schäden an.
Während des Krieges gab es in Dorsten ein Kriegsgefangenenlager und ein Arbeits-Erziehungslager der SS bei der Firma Krupp.
Das Städtebauprojekt Neue Stadt Wulfen wurde in den 1970er Jahren entwickelt und teilweise gebaut.
1978 werden große Teile der Altstadt zur Fußgängerzone ausgebaut.
1997 demonstrieren die Bergarbeiter von „Fürst Leopold“ mit wochenlangen Mahnwachen für den Erhalt des Bergwerks. Die Förderung in Dorsten wird 2001 schließlich eingestellt. Bis Ende 2009 wird jedoch weiter im Bereich um Altendorf-Ulfkotte Kohle abgebaut und vom Bergwerk Lippe am Förderstandort „Westerholt“ zu Tage gefördert.
Seit dem Ende der 1990er prägt der Strukturwandel die Stadt. Die Stadt versucht dabei ihr touristisches Profil als „Kleine Hansestadt an der Lippe“ und „Brücke zwischen Münsterland und Ruhrgebiet“ zu stärken. Maßnahmen zur Wirtschaftsförderung wie das interkommunale Industriegebiet „Industriepark Dorsten/Marl“ bündelt die städtische Gesellschaft „WINDOR“.
Statistiken
Eingemeindungen
- 1929: Ortsteil Hardt der Gemeinde Gahlen
- 1943: Gemeinden Hervest und Holsterhausen
- 1975: Gemeinden Altendorf-Ulfkotte, Lembeck, Östrich, Rhade, Wulfen, die westliche Hardt, die Bauernschaft Emmelkamp und Teile der Bauernschaft Ekel
1929 werden die Ämter Lembeck (Lembeck, Hervest und Wulfen) und Altschermbeck (Holsterhausen, Hardt und Rhade) zum Amt Hervest-Dorsten vereinigt. Die Altstadt wird 1937 unter Wahrung ihrer bisherigen Stadtrechte in das Amt eingegliedert. 1975 wird das Amt Hervest-Dorsten in Zuge der kommunalen Neugliederung aufgelöst und durch die Stadt Dorsten ersetzt.
Einwohnerentwicklung
Im Mittelalter und am Beginn der Neuzeit hatte Dorsten nur wenige hundert Einwohner. Die Bevölkerung sank durch die vielen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder. So verlor Dorsten bei den Pestepidemien von 1350, 1459, 1587 und 1599 zahlreiche Bewohner. Auch im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) hatte der Ort Einwohnerverluste zu beklagen. Erst durch die Industrialisierung und zahlreiche Eingemeindungen im 20. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum.
Nach der 1943 erfolgten Eingliederung von Hervest (8.454 Einwohner 1939) und Holsterhausen (6.225 Einwohner 1939) stieg die Einwohnerzahl von Dorsten von 10.000 im Jahre 1939 auf 25.000 im Jahre 1945. Die Eingemeindung zahlreicher Orte am 1. Januar 1975 brachte einen Bevölkerungszuwachs um 25.000 Personen auf 65.000 Einwohner. Am 30. Juni 2005 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Dorsten nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 79.807 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1818 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
Jahr Einwohner 1250 90 1270 280 1432 800 1548 1.800 1600 2.000 1700 1.800 1818 2.304 1. Dezember 1828 ¹ 2.406 1. Dezember 1840 ¹ 2.866 3. Dezember 1843 ¹ 2.888 Jahr Einwohner 3. Dezember 1849 ¹ 3.051 3. Dezember 1855 ¹ 3.105 3. Dezember 1858 ¹ 3.265 1. Dezember 1871 ¹ 3.232 1. Dezember 1880 ¹ 3.379 1. Dezember 1885 ¹ 3.336 1. Dezember 1890 ¹ 3.654 2. Dezember 1895 ¹ 4.234 1. Dezember 1900 ¹ 5.103 1. Dezember 1905 ¹ 5.875 Jahr Einwohner 1. Dezember 1910 ¹ 7.073 16. Juni 1925 ¹ 8.506 16. Juni 1933 ¹ 10.319 17. Mai 1939 ¹ 10.332 31. Dezember 1945 24.577 29. Oktober 1946 ¹ 24.707 13. September 1950 ¹ 27.945 25. September 1956 ¹ 32.527 6. Juni 1961 ¹ 36.323 31. Dezember 1965 39.044 Jahr Einwohner 27. Mai 1970 ¹ 39.671 31. Dezember 1975 65.718 31. Dezember 1980 70.287 31. Dezember 1985 72.945 25. Mai 1987 ¹ 73.744 31. Dezember 1990 78.035 31. Dezember 1995 80.735 31. Dezember 2000 81.063 31. Dezember 2005 79.639 ¹ Volkszählungsergebnis
Politik
Stadtrat
Die im Stadtrat der Stadt Dorsten vertretenen Parteien mit den gewonnenen Prozenten seit den Kommunalwahlen von 1975 sind unten in der Darstellung zu finden. In der Liste[16] werden nur Parteien und Wählergemeinschaften aufgeführt, die mindestens 2,95 % der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben. Rechts daneben befindet sich eine Grafik zur Sitzverteilung der Parteien im Stadtrat seit den Kommunalwahlen von 2004 (CDU: 25 Sitze, SPD: 16 Sitze, Grüne: 4 Sitze, FDP: 3 Sitze, Fraktionslose: 2 Sitze).
Jahr CDU SPD FDP Grüne 1975 50,5 42,8 5,5 1979 51,8 42,1 6,0 1984 46,7 39,1 4,8 9,1 1989 42,2 43,9 5,1 7,5 1994 42,7 44,9 7,8 1999 53,2 36,6 4,6 5,6 2004 51,1 34,0 7,0 7,8 Bürgermeister
Eine vollständige Liste der Bürgermeister Dorstens findet man hier. Die ersten mit Namen bekannten Bürgermeister der Stadt Dorsten waren Johannes Dunnepeper und Arnoldus v. Erle aus dem Jahre 1297. Derzeitiger hauptamtlicher Bürgermeister ist Lambert Lütkenhorst (CDU). Er wurde bei der Kommunalwahl 1999 erstmals gewählt und bei der Kommunalwahl 2004 mit 64,3 % der Stimmen in seinem Amt bestätigt.
Wappen
Blasonierung: In Silber ein durchgehendes schwarzes Hochkreuz, das mit einem aufgerichteten goldenen Schlüssel mit nach links gewendetem Bart belegt ist.
Das schwarze Kreuz steht für die territoriale Zugehörigkeit zu Kurköln im Verbunde des Vest Recklinghausen. Der goldene Schlüssel auf dem Kreuz ist ein Hinweis auf die kirchliche Zugehörigkeit zum Erzbistum Köln, denn dessen Patron war zu damaliger Zeit St. Petrus. Mit der Neuordnung der Grenzen der Bistümer als Nachwirken der Napoléonischen Zeit ging Dorsten 1821 durch die Zirkumskriptionsbulle vom Erzbistum Köln über an das Bistum Münster, welches allerdings als Suffragandiözese dem Erzbistum Köln untergeordnet ist.
Städtepartnerschaften
Dorsten pflegt mit acht Städten Partnerschaften. Viele dieser Städtepartnerschaften entstanden aus langjährigen persönlichen und kirchlichen Kontakten zwischen den Partnerstädten. So begründet sich die Partnerschaft mit dem polnischen Rybnik durch die schlesischen Bergarbeiter, die Anfang des 20. Jahrhunderts nach Dorsten kamen um in den Zechen zu arbeiten. Ein vom Künstler Hermann Kunkler gestalteter Brunnen mit den Wappen der Partnerstädte wurde 1992 im Stadtteil Holsterhausen errichtet.
- Ernée, Frankreich (1985)
- Newtownabbey, Vereinigtes Königreich (1988)
- Hainichen, Deutschland (1990)
- Rybnik, Polen (1994)
- Hod haScharon, Israel (1994)
Die Jahreszahl in den Klammern bezeichnet den Beginn der Partnerschaft
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Die bedeutendsten Museen in Dorsten sind zum einen das Jüdische Museum Westfalen östlich von der Altstadt und das Heimatmuseum des Heimatvereins Lembeck, welches im Schloss Lembeck untergebracht ist. Das Jüdische Museum Westfalen dokumentiert in seiner Dauerausstellung die Geschichte der westfälischen Juden vom Mittelalter bis in die Gegenwart anhand von beispielhaften Lebensläufen. Das Museum (Julius-Ambrunnstr. 1) wurde 1992 eröffnet und 2001 um einen modernen Anbau erweitert. Das Heimatmuseum des Heimatvereins Lembeck befindet sich im Dachgeschoss des Schloss Lembeck und zeigt archäologische Funde sowie Spuren des Arbeitslebens aus Handwerk, Landwirtschaft und Schiffsbaukunst. Die fast 400 Jahre alte Tüshaus-Mühle in Dorsten-Deuten ist ein technisches Kulturdenkmal und verfügt über ein kleines Museum. Die einzige voll funktionsfähige Wassermühle Nordrhein-Westfalens wurde ab 1615 als Walkmühle und bis ins 20. Jahrhundert als Ölmühle genutzt. Der Betrieb als Getreidemühle wurde erst 1970 aufgegeben. Bis zum Zweiten Weltkrieg gab es in Dorsten eine herausragende Sammlung der Franziskaner: Das größte Völkerkundemuseum Westfalens. Heute befindet sich die Sammlung in Werl und wird wie schon in Dorsten von den Franziskanern geführt.
Ordens- und Kultureinrichtungen
Herausragend für Dorsten sind die Orden der Franziskaner und der Ursulinen, welche seit 1488 bzw. 1699 Klöster in der Altstadt haben. Hinzu kommen die Unbeschuhten Karmelitinnen, die seit einigen Jahren ein Kloster in Lembeck besitzen. Im frühen 20. Jahrhundert gab es in Dorsten eine Philosophisch-Theologische Hochschule der Franziskaner, die nach dem Zweiten Weltkrieg leider nicht weiter fortgeführt wurde. Sie war die einzige Hochschule in der weiteren Region Rhein-Ruhr. Bis zum 2ten Weltkrieg lag zwischen Lippe und Kanal der „Maria Lindenhof“, eine ehemalige Versorgungsinstitution der Barmherzigen Brüder von Montabaur für behinderte Menschen. Heute steht dort der Neubaukomplex des Gymnasium Petrinum und der VHS, das Stadtarchiv und die Stadtbücherei. Die Bibliothek verfügt über etwa 120.000 Bücher und 1.500 weitere Medien. Auf dem Gelände „Maria Lindenhof“ befindet sich außerdem ein Altenpflegeheim, das Erlebnisbad „Atlantis“, der Olymp-Sportpark, eine Eissporthalle sowie ein kleiner Freizeitpark.
Bauwerke in der Altstadt
Die ehemalige Fachwerkstadt Dorsten hat im Bombenkrieg des Zweiten Weltkrieges sehr stark leiden müssen, so dass fast alle herausragenden Bauwerke heute verschwunden sind. Dazu zählen die ehemaligen Bauwerke des Franziskanerklosters Dorsten (Klosterkirche, Hochschulgebäude, Nebengebäude etc.), die ehemaligen Bauwerke des 1699 erbauten Ursulinenklosters mit seiner barocken Klosterkirche oder der „Drubbel“, eine Fachwerkzeile auf der Lippestraße.
Einzig in der Altstadt noch erhalten sind Teile der Stadtmauer entlang der Straßen Westgraben, Südgraben und Ostgraben, die Stadtwaage (Altes Rathaus) am Marktplatz, wenige Inneneinrichtungsstücke der St.Agatha-Kirche und ein Fachwerkhaus an der Ecke Ostwall/Kappusstiege.
Das Ursulinenkloster ist heute weitgehend ein Neubau und hat nur noch wenige alte Reste. Das Franziskanerkloster St.Anna mit Nebenbauten ist nach dem Krieg neu erbaut worden, der ganze Komplex 1976 für ein Kaufhaus komplett abgerissen und wenig später an gleicher Stelle dann viel kleiner neu aufgebaut worden.
1962 wurde an der Ostseite des Marktplatzes an der Stelle einer ehemaligen Pferdetränke ein von der Künstlerin Tisa von der Schulenburg gestalteter Brunnen aufgestellt. Auf etwa 30 steinernen Reliefs erfährt man die Geschichte Dorstens in Wort und Bild. An der Westseite steht seit 1998 ein vom Künstler Bonifatius Stirnberg geschaffener Brunnen, der mit beweglichen Figuren vier Stationen der Stadtgeschichte erzählt.
Die Wassergräben der Graben- und Wallanlagen sind zwischen Ostgraben und Südgraben 2002 beziehungsweise 2005 wieder errichtet worden und werten das Stadtbild rund um den Platz der Deutschen Einheit am Recklinghäuser Tor auf. Zwei noch bestehende Wehrtürme stehen am Westgraben und dienen als Wohnhaus beziehungsweise als Gedenkstätte für die gefallenen Soldaten seit dem Dreißigjährigen Krieg bis zum Zweiten Weltkrieg.
Bauwerke außerhalb der Altstadt
Im Stadtteil Lembeck befindet sich die Karmelkapelle von Schlaun und das Schloss Lembeck, westlich von Holsterhausen das Landgut Haus Hagenbeck und in Deuten die Tüshaus-Mühle. In Hervest-Dorsten befindet sich die St. Paulus Kirche, dessen Ursprünge bereits im ersten Jahrtausend liegen. Im Stadtteil Dorsten-Hardt steht die katholische Kirche St. Nikolaus, welche in einem sehr modernen Architekturstil gebaut wurde. Im Stadtteil Hervest befinden sich die Reste des ehemaligen Bergwerks Fürst Leopold.
Sport
Überregional bekannt sind die Tanzsportvereine „TSZ Royal Wulfen e. V.“, der in der Bundesliga, bei Deutschen Meisterschaften im Jazz und Modern Dance und bei Standard- und Lateinamerikanischen Tänzen seit Mitte der 1990er Jahre Erfolge hat, sowie der TTH Dorsten, dessen Lateinformation seit 20 Jahren ununterbrochen in der 1. oder 2. Bundesliga tanzt und der 2008 die Deutschen Meister HGR II S-Latein stellte.
Die Damenmannschaft des Basketballvereins BG Dorsten spielte früher in der Damen-Basketball-Bundesliga (DBBL). Sie gewann 2004 die Deutsche Pokalmeisterschaft und verfehlte im selben Jahr nur knapp die Bundesliga-Meisterschaft.
Die Ruderer des Ruderverein Dorstens gewannen von 1988 bis 1996 sechs Weltmeistertitel im Deutschlandachter und erreichten darüber hinaus Silber, Bronze und einen 4. Platz bei Olympischen Spielen. Wolfgang Klapheck, Dirk Balster und Thorsten Streppelhof gewannen außerdem in Renngemeinschaften 14 Titel bei Deutschen Meisterschaften.
In Dorsten-Hervest befindet sich zwischen Lippe und Wesel-Datteln-Kanal der Dorstener-Motor-Yacht-Club e. V. 1973, der neben den zwei vorhandenen Marinas bis 2003 den einzigen Yachthafen am Wesel-Datteln-Kanal stellte und mit viel Engagement, wie Bootsparaden, Kutterfahrten, Vorführungen, etc., schon zahlreiche Veranstaltungen der Stadt Dorsten begleitet hat. Ab 2003 gibt es in Dorsten einen zweiten Sportboothafen/ Yachthafen, die Hanse Marina Dorsten. Hier ist die Stadtnähe, Gastliegerfreundlichkeit und der Service wie Waschmaschine, Trockner, Gasverkauf und Bootsausrüster mit Werkstatt für die Sportbootfahrer hervorzuheben. Zusätzlich befindet sich ein kostenloser Anleger (72 h) für Sportbootfahrer an der Liegestelle Dorsten.
Seit 1931 ist der Luftsportverein Dorsten e. V. in Dorsten ansässig. Auf dem Segelfluggelände Dorsten am Kanal am Wesel-Datteln-Kanal in unmittelbarer Nähe zum Stadtkern findet alle zwei Jahre ein Flugtag statt. Der Flugplatz ist in Dorsten beliebtes Ausflugsziel für Radfahrer und aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken.
Des Weiteren ist der Tae Kwon Do Verein Baek-Ho Wulfen e. V. überregional bekannt für seine erfolgreichen Vollkontakt-Wettkämpfer. Der Verein errang bereits mehrere Titel auf Deutschen Meisterschaften sowie internationalen Turnieren und brachte einige Landeskaderathleten hervor.
Im Tischtennissport ist der TTV Hervest-Dorsten [1]eine feste Größe und zudem das Aushängeschild der Lippestadt. Der Landesligist hat Größen wie z.B. die Bundesligaspieler Matthias Schemberg (Düsseldorf) oder Christina Terwellen (Uerdingen) hervorgebracht. 2009 begeht der TTV Hervest-Dorsten sein 60-jähriges Vereinsjubiläum.
Regelmäßige Veranstaltungen
Der jährlich im Mai stattfindende Tiermarkt in Lembeck wird von etwa 100.000 Menschen besucht. Am 1. Mai lädt der Verein der Natur- und Wanderfreunde Dorsten zum Internationalen Volkswandertag ein. Im Juni steht beim dreitägigen Altstadtfest ein Seifenkistenrennen auf dem Kanal im Mittelpunkt. Das Römerfest weist im September auf die römische Vergangenheit des Stadtteils Holsterhausen und das Bergfest auf die Bergbaugeschichte im Stadtteil Hervest hin. In allen Stadtteilen finden über das Jahr verteilt außerdem Schützenfeste statt. Bis zum Jahr 2005 fanden jeweils in der Woche vor Nikolaus die Katharinkirmes und in der Woche von Nikolaus die Nikolauskirmes von Donnerstag bis Sonntag im Lippetal statt, seit 2006 Jahr finden diese Veranstaltungen wegen mangelnder Besucherzahlen nicht mehr statt. Am letzten Wochenende des Monats treffen sich bis zu 3500 Motorradfahrer aus ganz Nordrhein-Westfalen auf Leopold, dem Gelände der stillgelegten Zeche „Fürst Leopold“. Seit 1997 werden in der Weihnachtszeit über vier Wochen die Dreams on Ice veranstaltet, bei denen ein Großteil des Marktplatzes zur Eisfläche umgebaut wird.
Kulinarische Spezialitäten
Das Restaurant „Goldener Anker“ in der Altstadt wurde 2004 und das „Rosin“ an der Hervester Straße 2004 und 2005 mit einem der begehrten Michelin-Sterne ausgezeichnet.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Neben klassisch industriellen Betrieben wie Metallwerken, Maschinenbauern und Textil-Fabriken entwickeln sich in Dorsten vor allem Dienstleistungsunternehmen, die Logistikbranche und die Tourismus- und Freizeitwirtschaft. Der Steinkohlebergbau, der insbesondere die Stadtteile Hervest, Holsterhausen und Wulfen im 20. Jahrhundert geprägt hat, wurde 2001 eingestellt.
Verkehr
Das Stadtgebiet ist durch die Autobahnen A 31, und A 52 sowie die Bundesstraßen: B 58, B 224 und B 225 sehr gut an das überörtliche Verkehrsnetz angeschlossen.
Der Bahnhof Dorsten wird vom Regional-Express RE 14 „Der Borkener“ und den Regionalbahnen RB 43 „Emschertal-Bahn“, RB 44 „Der Dorstener“ und RB 45 „Der Coesfelder“ bedient. Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr von der NordWestBahn und der Prignitzer Eisenbahn.
Der Bahnhof Dorsten gehört zu den Routen Industriekultur und Industriekultur an der Lippe. In den Stadtteilen Hervest (Haltepunkt RE 14 und RB 45), Deuten, Rhade, Lembeck und Wulfen existieren weitere Bahnhöfe.
Über den östlich der Stadt gelegenen Busbahnhof wird der Übergang vom Schienenverkehr auf die Buslinien der Vestischen Straßenbahnen GmbH sichergestellt.
Der Wesel-Datteln-Kanal verbindet mit einem kleinen Hafen und der Schleuse Dorsten den Rhein mit dem Wasserstraßenkreuz Datteln.
Medien
In Dorsten erscheinen zwei Tageszeitungen mit Lokalausgaben. Unter dem Titel „Dorstener Zeitung“ erscheint die Lokalausgabe der Ruhr Nachrichten. Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung – WAZ hat ebenfalls eine Dorstener Lokalredaktion. Aufgrund der Nähe zum Niederrhein haben auch die Rheinische Post (RP) und die Neue Rhein Zeitung (NRZ) Leser in Dorsten. Die auflagenstärkste Publikation stellt allerdings der "Stadtspiegel Dorsten", eine kostenlose Anzeigenzeitung mit wöchentlicher Verteilung, dar.
Bildungseinrichtungen
Bibliotheken - Stadtbibliothek Dorsten, Hauptstelle Maria Lindenhof
- Stadt- und Schulbibliothek Wulfen
Berufsschulen
- Berufskolleg Dorsten (Hervest)
- Krankenpflegeschule des St. Elisabeth-Krankenhaus (Hardt)
Gymnasien - Petrinum (Altstadt)
- St. Ursula (Altstadt)
Realschulen
- Erich-Klausener-Schule (Holsterhausen)
- St. Ursula (Hardt)
- Gerhart-Hauptmann-Schule (Hervest)
Fachoberschulen - Paul Spiegel Berufskolleg Dorsten (Hervest)
Gesamtschulen
- Gesamtschule Wulfen (Wulfen)
Abendschulen, Weiterbildung und Volkshochschule
- Abendgymnasium Gelsenkirchen, in Gebäuden des Petrinums (Altstadt)
- VHS Dorsten, Bildungszentrum Maria Lindenhof (Altstadt)
Hauptschulen - Dietrich-Bonhoeffer-Schule (Holsterhausen)
- Geschwister-Scholl-Schule (Dorsten)
- Josefschule (Hervest)- geschlossen (Abriss bis Ende 2008)
- Laurentiusschule (Lembeck)
- Matthäusschule (Wulfen)
Förderschulen Prima 1 u. Sek 1 - Astrid-Lindgren-Schule (Feldmark)
- Haldenwangschule (Hervest)
- Korzcak-Schule (Wulfen)
- Raoul-Wallenberg-Schule (Feldmark)
- von-Ketteler-Schule (Hervest)
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- 1846: Joseph Rive (* 1771, † 1863), Landgerichtspräsident zu Trier
- 1868: Dr. Joh. Henr. Franz Drecker (* 1792, † 1880), Geheimer Sanitätsrat
- 1919: Ferdinand Jungeblodt (* 1839, † 1922), Justizrat
- 1961: Wilhelm Norres (* 1881, † 1975), Pyrotechnischer Ingenieur und Fabrikant
- 1963: Paul Schürholz (* 1893, † 1972), Kaufmann und ehemaliger Bürgermeister
- 1972: Tisa von der Schulenburg (* 1903, † 2001), Künstlerin und Ordensfrau Schwester Paula
- 1986: Hans Lampen (* 1923, † 2005), ehemaliger Bürgermeister
Söhne und Töchter der Stadt
- Abbo, erster überlieferter Edelherr des Hofes Dorsten, gest. 900/911 (Quelle Urbar A der Abtei Werden).
- Athalgard, erste überlieferte Edelfrau von Dorsten, stiftet für + Abbo eine Memorie (Quelle wie oben).
- Imeza, letzte Edelfrau von Dorsten, + vor 1044/oder vor 1075, stiftet den Hof Dorsten mit der anhängenden Grundherrschaft dem Viktorstift zu Xanten.
- Gottfried de Hegghe, 1414 Rektor der Universität zu Köln, Teilnehmer am Konzil von Konstanz und namentliche Beteiligung an der Absetzung des Gegenpapstes Benedikt XIII.
- Johannes von Dorsten († 1481), kath. Theologe, Augustiner-Eremit, Universitätsprofessor an der Universität Erfurt
- Theodor Dorsten (* 1492; † 1552), Arzt und Botaniker, Universitätsprofessor an der Universität Marburg
- Hermann Serges († 1523), kath. Theologe, Rektor der Universität Erfurt im Jahre 1489
- Margareta Burich († 1588), Dorstener Bürgermeistersfrau, während Folter in einem Hexenprozess verstorben, juristisches Verfahren deshalb vor dem Reichskammergericht
- Bernhard Bierbaum (* 1730, † 1798), Fürstabt Bernhard II. der Reichsabtei Werden von 1780 bis 1798
- Ferdinand von Ritgen (* 1787, † 1867), Medizinprofessor, Gynäkologe und Begründer einer der ersten neun deutschen Geburtshelferschulen
- Johann Friedrich Hermann Albers (* 1805, † 1867), Mediziner und Pathologe
- Maria Lenzen (* 1814, † 1882), Schriftstellerin
- Irenäus Bierbaum, eigentl. Vorname: Gustav (* 1843, † 1907), Pater und Provinzial der Franziskaner, Planer der Dorstener Ordenshochschule (1903–1943/45)
- Adolf Winkelmann (* 1848, † 1911), Physiker
- Ferdinand von Raesfeld (* 1855, † 1929), Autor von Jagdliteratur
- Fritz Witte (* 1876, † 1937), Theologe, Priester und Kunsthistoriker
- Ernst Lohmeyer (* 1890, † 1946), evangelischer Theologe, von 1935 bis 1946 Professor für Neues Testament an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
- Heinrich Glasmeier (* 1892, † 1945), Historiker, Intendant des Reichssenders Köln zwischen 1933 und 1937, Mitglied der SS
- Franz Bronstert (* 1895, † 1967), Ingenieur und Kunstmaler
- Stanisław Mikołajczyk (* 1901, † 1966), polnischer Politiker
- Agnes Hürland-Büning (* 1926, † 2009), Bundestagsabgeordnete, parlamentarische Staatssekretärin und Industrielobbyistin
- Günter Pröpper (* 1941), Fußballspieler
- Heinz-Dieter Böttger (*1945), Kommunalpolitiker (SPD) in Minden
- Winfried Maria Nachtwei (* 1946), Politiker und MdB
- Karlheinz Hähnchen (* 1952), Fußballspieler
- Monika Littau (* 1955), Schriftstellerin
- Winfried Toll (* 1955), Dirigent, Sänger und Komponist klassischer Musik
- Bernd Tönjes (* 1956), Bergbauingenieur, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Steinkohle AG
- Peter Schneider (* 1957), Psychoanalytiker und Kolumnist*
- Cornelia Funke (* 1958), Kinder- und Jugendbuchautorin
- Frank Engeland (* 1961), Fernsehrichter (RTL Familiengericht)
- Romy Camerun (* 1964), Jazzsängerin und Pianistin
- Ralf Scholt (* 1964), Sportreporter
- Dirk Balster (* 1966), Ruderweltmeister im Deutschlandachter 1989–1991
- Frank Rosin (* 1966), Sternekoch in Dorsten
- Marko Albrecht (* 1970), Techno-Musiker „Mark’Oh“
- Simon Frenzel (* 1974), TV-Producer und Musikproduzent.
- Thorsten Streppelhoff, Ruderweltmeister 1991 und 1993
- Kevin Vennemann (* 1977), Schriftsteller
- Kati Droste (* 1984), Rennfahrerin
Weitere Persönlichkeiten, die in Dorsten gewirkt haben
- Publius Quinctilius Varus (* 47/46 v. Chr., † 9 n. Chr), letzter römischer Feldherr im Dorstener Römerlager Holsterhausen
- Konrad von Hochstaden (* um 1205, † 1261), Erzbischof von Köln, Verleihung der Stadtrechte am 1. Juni 1251
- Dietrich IV. von Kleve (* 1185, † 1260), Graf von Kleve, Verleihung der Stadtrechte am 1. Juni 1251
- Melchior Graf von Hatzfeldt (*1593, † 1658), Kaiserlicher Feldmarschall, Befreier Dorstens von den Hessen durch die Belagerung von Dorsten
- Alexander II. von Velen (* 1599, † 1675), Kaiserlicher Feldmarschall, Befreier Dorstens von den Hessen durch die Belagerung von Dorsten
- Emmanuel Kotz (*1604, †1665), Stadtkommandant während der hessen-kasseler Okkupation
- Franz von Nesselrode-Reichenstein (* 1635, † 1707), Reichsgraf, Kaiserlicher Kammerherr und kurkölnischer Geheimrat, mit seiner Frau Anna Maria zusammen Stifter des Dorstener Ursulinenklosters
- Antonius Schirley (* 1647, † 1694), Pater im Dorstener Franziskanerkloster, hatte 1680 drei Marienerscheinungen im Dorstener Franziskanerkloster, was in der Folge zur Begründung des Wallfahrtsort Neviges und zur Gründung des dortigen Franziskanerklosters führte[17].
- Maria Luzia von Nesselrode-Reichenstein (* 1664), Tochter von Franz von Nesselrode-Reichenstein, seit 1682 Ursuline im Kölner Ursulinenkloster und Gründerin des Dorstener Ursulinenklosters im Jahre 1699
- Maria Victoria von Nesselrode-Reichenstein (* 1666, † 1756), Tochter von Franz von Nesselrode-Reichenstein, Gründerin und erste Oberin des 1699 gegründeten Dorstener Ursulinenklosters
- Maria Ansorge (* 1880, † 1955), Reichs- und Bundestagsabgeordnete
- Philotheus Böhner (OFM) (* 1901, † 1955), Pater und Professor an der Franziskanerhochschule in Dorsten und der Universität St. Bonaventure in Olean (New York), bedeutender Erforscher William Ockhams, außerdem Botaniker
- Georg Wittwer (*1932), Architekt, Politiker (CDU) und Senator in Berlin (1981–1989), war Leiter der Entwicklungsgesellschaft Wulfen
- Werner Thissen (* 1938), Erzbischof von Hamburg, war von 1966 bis 1969 Kaplan in St. Josef
- Mike Litt (* 1967), Radiomoderator, wuchs in Dorsten auf
- Ulrich Steger (* 1941), Bundestagsabgeordneter Recklinghausen-Land 1976–1983, Wirtschaftsminister in Hessen 1983–1987, heute Professor am International Institute for Management Development (IMD) in Lausanne, wohnte im Ortsteil Wulfen-Barkenberg
- Heinz-Dieter Klink (* 1944), Vorsitzender des Regionalverbandes Ruhr, 1986 bis 2005 Kämmerer und Beigeordneter der Stadt Dorsten
Sonstiges
Die Pflanzengattung der Dorstenien (Dorstenia) aus der Familie der Maulbeergewächse ist nach dem in Dorsten geborenen Botaniker Theodor Dorsten benannt worden.
Literatur
- Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck und der Stadt Dorsten
- Vestische Zeitschrift, wissenschaftliche Zeitschrift, Schirmherr ist der Landrat des Kreises Recklinghausen (erscheint seit 1891)
- Vestischer Kalender
- Edelgard Moers (Hrsg.): Dorstener Geschichten. ISBN 3-932801-28-8
- Ewald Setzer: Dorsten. ISBN 3-86134-456-4
Siehe auch
Quellen
- ↑ Information und Technik Nordrhein-Westfalen: Amtliche Bevölkerungszahlen
- ↑ H. Lampen: Insula Durstinon? Lippeverlauf bei Dorsten. (1996)
- ↑ Meriankarte von Dorsten aus dem Jahre 1641 zur Zeit der Belagerung durch die Ligaischen Truppen.] Die Stadt war damals von dem protestantischen Landgrafen von Hessen eingenommen worden. Dorsten gehörte seit dem 12. Jahrhundert zu Kurköln.
- ↑ Mit dem Bau der Befestigung der Stadt Dorsten durch die Hessen im Dreißigjährigen Krieg wurde ein Wassergraben direkt vor der Festungswerken angelegt, der von der Lippe gespeist wurde. Aufgrund der späteren Trockenlegung der alten Schölsbachmündung in die Lippe etwa 2,1 km westlich von Dorsten, hat man dann später das Bett des Schölsbaches im Südosten der Stadt Dorsten so verändert dass dieser in den künstlichen Festungsfluss direkt vor der Stadt floss. Daraufhin hat man diesen neuen Fluss dann Schölsbach genannt.
- ↑ E. Speetzen: Die Entwicklung der Flußsysteme in der Westf. Bucht während des Känozoikums. Geologie und Paläontologie in Westfalen 16, 7ff. (1990)
- ↑ K. Molly: Landschaftsformen des vestischen Höhenrückens. Vestische Zeitschrift 32, S. 77–96.
- ↑ Vortrag zu den Grabungen beim ehemaligen Römerlager Holsterhausen im Alten Rathaus Dorsten (2006)
- ↑ Die meisten Forscher sehen allerdings das Römerlager Oberaden als Aliso an. (siehe E. Bremer: Nie Nutzung des Wasserweges …
- ↑ E. Bremer: Die Nutzung des Wasserweges zur Versorgung der römischen Militärlager an der Lippe, S. 4 u. 10 (2001).
- ↑ E. Bremer: Die Nutzung des Wasserweges zur Versorgung der römischen Militärlager an der Lippe, S.4 (2001).
- ↑ Schäfer: Die Geschichte des Vestes Recklinghausen im Überblick. Vestische Zeitschrift 21, S. 1-20
- ↑ a b c d Dr. Dickmann: Frühgeschichte von Bottrop und der Nachbarschaft; Vestisches Jahrbuch 53, S.41-128; hier S. 53
- ↑ a b c d e f Dr. Koppe: Dorsten-Kleine Hansestadt an der Lippe. (1991)
- ↑ Schuknecht: Neue Beiträge zur älteren Geschichte der Stadt Dorsten, Vestische Zeitschrift 97/98, 131–158 (1999)
- ↑ ÜBERSICHT: franziskaner.de
- ↑ Verzeichnisse der Kommunalwahlergebnisse des Landes Nordrhein-Westfalen (LDS NRW) von 1975 bis 2004
- ↑ P. Heribert Griesenbrock: 500 Jahre Franziskaner in Dorsten 1488–1988, S. 118–119.
Weblinks
- Website der Stadt Dorsten
- Beschreibung dieser Sehenswürdigkeit auf der Route der Industriekultur
- Links zum Thema Dorsten im Open Directory Project
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