Deutsche Gesellschaft für pädiatrische Infektiologie

Deutsche Gesellschaft für pädiatrische Infektiologie

Die Deutsche Gesellschaft für pädiatrische Infektiologie (DGPI) ist eine seit 1991 bestehende deutsche wissenschaftliche Fachgesellschaft von Ärzten der Fachrichtung Kinder- und Jugend-Heilkunde. Sie hat die Form eines eingetragenen Vereins und ihren Sitz (ursprünglich) in München.

Inhaltsverzeichnis

Aufgabenstellung

Laut der 1991 vorgelegten und staatlich genehmigten Satzung der DGPI [1] setzt sich die Fachgesellschaft folgende Zwecke:

  • „die wissenschaftlichen und praktischen Belange der pädiatrischen Infektiologie zu fördern und das Wissen über erregerbedingte Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen zu erweitern und zu verbreiten“
  • „wissenschaftliche Grundlagen für die bestmögliche Betreuung der Kinder und Jugendlichen mit Infektionen und ihrer Verhütung durch eigene wissenschaftliche Untersuchungen selbst zu erarbeiten“ [2]
  • nationale und grenzüberschreitende wissenschaftliche Kooperationen im Bereich der Infektiologie-Aufklärung des Kindes- und Jugendalters zu unterstützen.

Geschichte

Hervorgegangen ist die Neugründung DGPI 1991 aus einem Zusammenschluss von Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft Infektiologie der Gesellschaft für Pädiatrie der DDR sowie der Kommission für Infektionskrankheiten der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde in der Bundesrepublik Deutschland.[2]

Bei der Gründungsversammlung zählte die Fachgesellschaft 72 Mitglieder. Gegenwärtig (2009) umfasst sie rund „450 Wissenschaftler, Kinder- und Jugendärzte aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Finnland und Polen“. [3]

Seit 1997 ist die DGPI Mitglied in der deutschen Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlich-medizinischen Fachgesellschaften (AWMF).

Die von der DGPI langjährig vorbereitete Einführung einer offiziellen ärztlichen Weiterbildung zum Infektiologen wurde im Mai 2003 vom Deutschen Ärztetag als „Zusatzweiterbildung Infektiologie“ genehmigt. Diese Fortbildungen nach dem Europäischen Curriculum werden seit März 2005 an von der DGPI zertifizierten Ausbildungszentren durchgeführt. [4]

Erstmals wurde 2009 mit Roswitha Bruns eine Frau zur Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie gewählt. Die Privatdozentin und Oberärztin der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Greifswald kündigte an, insbesondere die ärztliche Weiterbildung in diesem Bereich voranzutreiben.[3]

Aktivitäten

Wie bei vergleichbaren medizinischen Fachgesellschaften gleichfalls üblich gibt es zahlreiche wissenschaftliche Projekte und einmal jährlich eine übergreifende Jahrestagung der gesamten DGPI. Diese Tagungen fanden seit 1992 an wechselnden Orten statt. Die DGPI-Homepage enthält genaue Angaben.

Der Vorstand der DGPI besteht aus 1. Vorsitzenden, 2. Vorsitzenden, Schatzmeister, Schriftführer und 3 Beiräten. Sie treffen sich zu Sitzungen jeweils einmal im Frühjahr und im Herbst im Rahmen der Jahrestagung.[2]

Als wichtigste Publikation gibt die DGPI das Handbuch zu Infektionen bei Kindern und Jugendlichen heraus. [5] Es hatte vor 1995, als es veröffentlicht wurde, im deutschsprachigen Raum nichts Vergleichbares gegeben. Aufgrund der großen Akzeptanz erlebte es mehrere erweitertende Neuauflagen. Aktuell ist die 5. überarbeitete Auflage, die im April 2009 erschien.[2]

Die DGPI verleiht seit ein paar Jahren einen mit 10.000 Euro dotierten DGPI-Forschungsförderpreis. Dieser zielt auf die Förderung von „insbesondere pädiatrisch-infektiologische Forschungsvorhaben mit dem Ziel, Erkenntnisse zur Pathogenese, Diagnostik, Therapie oder Prophylaxe von infektiösen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen“ zu erweitern. Es gilt eine Altersobergrenze von 45 Jahre für Bewerber. Die Begutachtung und Entscheidung übernimmt eine unabhängige Wissenschaftler-Jury. Die Verleihung des Preises erfolgt anlässlich der Jahrestagung.[6] In den Jahren zuvor hatte es einen Vorgänger-Preis gegeben.[7]

Literatur

  • DGPI Handbuch : Infektionen bei Kindern und Jugendlichen 5., vollst. überarb. Aufl. 2009. 743 S., 164 Tab., ISBN 9783131447159

Einzelnachweise

  1. http://www.dgpi.de/pdf/Satzung.pdf
  2. a b c d http://www.dgpi.de/ueberuns.html
  3. a b Deutsches Ärzteblatt vom 9. April 2009: „Erstmals Frau an der Spitze“
  4. http://www.dgpi.de/weiterbildung.html
  5. http://www.thieme.de/detailseiten/9783131447159.html
  6. http://www.dgpi.de/preise.html
  7. http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?src=heft&id=43661

Weblinks


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