Deutscher Kanuverband

Deutscher Kanuverband
Deutscher Kanu-Verband
Gründung: 1914
Gründungsort: Hamburg
Vereine (ca.): 1.300
Mitglieder (ca.): 114.000
URL: http://www.kanu.de/

Der Deutsche Kanu-Verband e.V. (DKV) ist der im Deutschen Olympischen Sportbund organisierte Dachverband für den Kanusport in Deutschland. Der DKV hat die Rechtsform eines gemeinnützigen eingetragenen Vereins und besteht aus 19 Landesverbänden, in denen die Vereine oder Einzelmitglieder organisiert sind. 2006 hatte er 114.000 Mitglieder in rund 1300 angeschlossenen Vereinen.

Sitz des Verbandes und der Bundesgeschäftsstelle ist Duisburg. DKV-Präsident ist seit 2005 Olaf Heukrodt.

Inhaltsverzeichnis

Profil

Der DKV versteht sich als Interessenvertretung aller Kanuten in der Deutschland, d.h. er vertritt nicht nur die in seinem Verband organisierten Kanusportler, sondern auch die in anderen Organisationsformen oder nicht organisierten Paddler. Neben der Förderung des Wettkampf- und Freizeitsports befasst er sich auch mit umweltpolitischen Themen, die für den Kanusport relevant sind.

Der DKV ist einer der erfolgreichsten Sportverbände Deutschlands. Die Kanuten gewannen bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen 4 der 13 deutschen Goldmedaillen (bei den Olympischen Spielen 2000 waren es 4 von 14, 1996 5 von 20).

Geschichte

Am 15. März 1914 fand im Hotel „Zum Kronprinzen“ in Hamburg auf Initiative des Canoe-Club Alsterbrüder (CCAB) und Dr. Alfred Korn vom Alster-Canoe-Club die Konstituierung statt.

Am 8. Januar 1920 erscheint das erste Heft der (bis heute erscheinenden) Verbandszeitschrift „KANU-SPORT“. Die Zahl der Vereine nimmt schnell zu und erreicht 1931 462 Vereine mit rund 50.000 Mitgliedern.

1934 wird der DKV im Zuge der Gleichschaltung aller Organisiationen in das Fachamt Kanusport im Deutschen Reichsbund für Leibesübungen umgewandelt und daher 1945 wie alle NS-Organisationen aufgelöst.

1949 wird der DKV wieder gegründet. Sein Bereich beschränkt sich zunächst auf die amerikanische und britische Zone in Westdeutschland, später auf das gesamte Gebiet der Bundesrepublik. Analog zur föderalen Staatsform wird der DKV als Dachverband seiner Landesverbände gestaltet.

1952 wird der DKV in die International Canoe Federation aufgenommen. Bei den Olympischen Spielen in Helsinki nimmt man mit zehn Sportlern teil und erntet drei Bronzemedaillen.

1955 ist die Zahl der Mitglieder auf 40.000 und die Zahl der Vereine auf 614 angewachsen.

Der Freizeit- und Wettkampfbetrieb nimmt in den Folgejahren immer vielfältigere Formen an. Zahlreiche neue Disziplinen finden Anerkennung im Verband (inklusive Ausrichtung Deutscher Meisterschaften).

Im Frühjahr 1991 vollzieht der DKV die Vereinigung mit dem Deutschen Kanusport-Verband (DKSV) der DDR.

Gremien

Den Vorstand des DKV bildet das siebenköpfige DKV-Präsidium. Höchste Beschlussorgane sind der halbjährlich tagende DKV-Verbandsausschuss sowie der alle zwei Jahre zusammenkommende Deutsche Kanutag. Der DKV unterscheidet die beiden Bereiche „Leistungssport“ sowie „Freizeit- und Kanuwandersport“. Die sechs größten Wettkampfdisziplinen bilden eigene „Ressorts“, die übrigen vier werden durch Referenten vertreten. Der Freizeit- und Kanuwandersport gibt einen Freizeitsportausschuss als Leitungsgremium sowie Referenten für Spezialaufgaben, aber keine eigenen Ressorts. Darüber hinaus gibt es die Zentralressorts Ausbildung und Öffentlichkeitsarbeit.

Sportarten

Leistungssport

  • Ressorts:
  • Referate:
  • weitere anerkannte Disziplin (ohne Referat):

In allen Leistungssport-Disziplinen (außer Mehrkampf und Outrigger-Canoe) werden jährliche Deutsche Meisterschaften ausgetragen.

Freizeit- und Kanuwandersport

Sonstiges

Der DKV bemüht sich derzeit um eine stärkere Vernetztung seiner Vereine. Eine erste Initiative war der Aufbau eines Netzes an DKV-Kanustationen, in dem ca. 200 Kanuvereine ihre Bootshäuser und Vereinsgelände anderen Kanuten zum Übernachten zur Verfügung stellen. Dazu wurden bestimmte Kriterien wie eine ausreichende Anlegemöglichkeiten, Platz für Zelte oder sanitäre Einrichtungen festgelegt, die erfüllt werden müssen, damit sich ein Übernachtungsplatz als DKV-Kanustation bezeichnen darf.

Um umfangreichere Serviceleistungen um den Kanusport anbieten zu können, hat der DKV 1981 seine wirtschaftlichen Aktivitäten in eine eigene Tochterfirma, die DKV Wirtschafts- und Verlags-GmbH mit Sitz in Duisburg, ausgelagert. Diese gibt die Standardnachschlagewerke für Kanuwanderer, die DKV-Flussführer, heraus. Außerdem verlegt sie das Verbandsorgan KANU-SPORT, verwaltet zwei verbandseigene Campingplätze und bietet als Versandhandel Kanu-Fachliteratur und Sportbekleidung an.

Landesverbände

  • Badischer Kanu-Verband
  • Bayerischer Kanu-Verband
  • Landes-Kanu-Verband Berlin
  • Landes-Kanu-Verband Brandenburg
  • Landes-Kanu-Verband Bremen
  • Hamburger Kanu-Verband
  • Hessischer Kanu-Verband
  • Landes-Kanu-Verband Mecklenburg-Vorpommern
  • Landes Kanu-Verband Niedersachsen
  • Kanu-Verband Nordrhein-Westfalen
  • Pfälzischer Kanu-Verband
  • Kanu-Verband Rheinhessen
  • Kanu-Verband Rheinland
  • Saarländischer Kanu-Bund
  • Sächsischer Kanu-Verband
  • Landes-Kanu-Verband Sachsen-Anhalt
  • Landes-Kanu-Verband Schleswig-Holstein
  • Thüringer Kanu-Verband
  • Kanu-Verband Württemberg

Siehe auch

Weblinks


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